Es 'is Übung. Abzeichnen von vorhandenen Bildern ist seit mehreren tausend Jahren die Einstiegsübung in die Kunst. Bin mir sicher, du und andere haben neue, großartige Techniken entwickelt welche dieses...2000-3000 Jahre alte Rezept total entwerten. Zum Technikerwerb ist Abzeichnen total OK.
Außerdem bist du'n rechter Dödel, wenn du glaubst, dass Leute von Anfang an schon erkennen können, was ihne vor den Augen steht. Da sind Photos gerade recht, da man sich im Nachhinein hinsetzen kann und dem Schüler sagen, was er übersehen und seltsam interpretiert hat.
Drittens ist von Bildern abzeichnen die normalste Technik der Malerei und der Zeichenkunst. Gerade ihr Deutschen solltet euch an der Nase nehmen und die Skizzen des verehrten Genies Dürer mal ansehen. Es gibt fast nichts in seinen Gemälden und Holzschnitten, was nicht in einer Zwischenstufe von den Skizzen kopiert wurde. Das zieht sich durch die gesamte Malerei - jemand nimmt Referenz auf und überträgt diese dann auf sein endgültiges Werk. Führt zu recht derpigen Sachen, wie dass sich die Fluchten nicht ausgehen oder das Bäume und Sträucher aus dem Skizzenbuch eine andere Perspektive hatten als das Gemälde als ganzes. Ob du die Referenz von Hand oder mit dem Photoapparat aufgenommen hast, ist eigentlich scheißegal.
Natürlich ist von dreidimensionalen Objekten zeichen, die nicht auf eine Fläche vorprojeziert sind trotzdem wichtig. Nur so lernt man mehr in Volumen denken als in Flächen und sich die Projektionsebene selbst auswählen.