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Legende
Arranges war erleichtert, als sie ihm keine Fragen zu seinem etwas seltsamen Verhalten stellte und stattdessen einfach seinem Vorschlag nachkam und zustimmte, ihren Weg fortzustetzen. Sie gingen weiter nach Süden, aber Arranges lenkte sie weg vom Meer.
Die Landschaft änderte sich nur in so fern, als dass das Buschwerk dichter wurde und die Bäume vereinzelt auch wieder Blätter trugen. Die weitläufigen Tümpel schrumpften auf kleinere Moorlöcher zusammen und statt der ausschließlich flachen Landbrücken, stachen an einigen Stellen bröckelnde Felsen aus dem ansonsten eher eintönigen Panorama.
Die Beiden waren gelaufen, bis die Nacht hereinbrach. Aber sie brach nicht einfach so herein. Arranges und Meryann näherten sich ohne es zu wissen, den Ruinen von Vitharn. Sie waren zwar noch mindestens einen Tagesmarsch von diesem Ort entfernt, aber die Auswirkungen der bösen Magie, welche den versunkenen Bauten innewohnte, war auch so weit entfernt zumindest noch an Küstennähe im Wetter zu spüren. War es den ganzen Vormittag noch recht freundlich gewesen, mit angenehmen Temperaturen und einem leicht wolkenverhangenen Himmel, so zogen nun mit der Dämmerung dicke Quellwolken von süden herauf. Das Tageslicht schickte seine letzten Strahlen über den Horizont, als das Wetter seiner Ankündigung einer unangenehmen Nacht, nachkam. Die Wolken bedeckten den Himmel und ließen kaum Licht zu. Eigentlich konnte man wirklich nicht mehr sehr viel sehen, es war praktisch stockfinster. Dann setzte ein kräftiger Wind ein. Nicht konstant, sondern abgehackt, mit immer wieder über die Sümpfe petschenden Böen, welche aber recht frisch und stark waren. Dazu kam nur kurze Zeit später ein feiner Nieselregen, der vom Wind wirklich überall zu verteilt werden schien.
Als Arranges bemerkte, dass es dunkel wurde, hielt er Ausschau nach einem geeigneten Lagerplatz und wurde schließlich einige Meter neben sich fündig. Eine jetzt eher selten gewordene, trockenen Fläche, die vielleicht den Grundriss einer kleinen Bettlerhütte im Hafen der Kaiserstadt hatte. In der Mitte wuchs ein Beerenstrauch, der sich mit einem kurzen Stamm, der Arranges bis zum Knie reichte, gen Himmel reckte, ehe er weit ausladend seine feinen Zweige von sich streckte. Würde man sich darunterlegen, hätte man vielleicht einen guten Schutz vor dem Regen. Der Kaiserliche deutete zu der kleinen Insel und ging voran. Er dachte sich noch nichts dabei, als die Wolken aufzogen, aber als sie ihren Rastplatz erreicht hatten, stellte Arranges mit wachsendem Unbehagen fest, dass es recht schnell recht dunkel wurde. Er wollte es sich nicht eingestehen, aber als er sich bereits am Rand des gut drei Meter im Durchmesser breiten Buschs niederhockte, um darunter zuspähen, zeichnete sich ganz deutlich Angst in seinem Gesicht ab, als er wieder zu Meryann schaute.
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