Während er ihr total abwesend folgte, bemerkte er nicht, wie sich der Boden langsam aber sicher wieder verfestigte. Das Wasser ging merklich zurück und dann lag vor ihnen eine weite Moorlandschaft. Größere Tümpel und kleinere, morastige Löcher wurden von schmalen Landbrücken durchzogen. Überall wuchsen niedrige Büsche und so weit das Auge reichte, sah man dichtes Graswerk auf den trockenen Stellen zwischen den nassen Flecken wachsen. Hin und wieder wurde die eher unwirtliche Vegetation von einem halb verfaulten, knorrigen Baum aufgelockert.

Arranges trat hinter Meryann auf eine der natürlichen Landbrücken, die sandig aus dem vom Meer noch recht salzig riechenden Wasser, auftauchte. Der Kaiserliche stand vor Meryann, die ihn fragend ansah und wollte gerade etwas zum weiteren Vorgehen sagen, als ein leises Knistern, welches aber innerhalb einer Sekunde zu einem unerträglichen Pfeifen anschwoll, in seine Ohren fuhr, wie ein Blitz in einen Baum. In dem Moment, als er das Pfeifen vernahm, hat er Meryann noch angeschaut und den tinitusähnlichen Ton als Einbildung abgetan, aber als direkt darauf Gedanken in seinen Verstand schwappten, die ihm Bilder von einem Pferd... nein, von seinem Pferd zeigten, kniff er die Augen zusammen, hielt sich die Ohren und sank auf die Knie. Die Zähne fest aufeinandergepresst. Die Bilder zeigten dem Kaiserlichen seinen Rotfuchs. Dem Tier waren die Augen ausgestochen worden und es starrte ihn aus dunklen, mit Blut und Wundsekret gefüllten Höhlen an. Die Szene schwenkte den Blickwinkel ein kleinwenig zur Seite. Bei dem Anblick, der sich jetzt wie ein glühender Schürhaken quer durch seinen Kopf zu bewegen schien, kippte Arranges zur Seite und stöhnte, bis er nur kurz darauf begann seine Seelenqual und die Pain hinauszuschreien. In seinen Gedanken sah er das Tier jetzt von der Seite, aber es fehlte der Rest des Körpers hinter den Vorderläufen. Der Rotfuchs schleifte sich nur mit den Vorderbeinen voran. Während er die halb heraushängende Wibelsäule und die zerfetzten Gedärme auf dem Boden nachzog und so eine breite Blutspur hinterließ. Arranges wälzte sich wild herum, während er die Hände immer fester auf die Ohren presste und die Augen so verdreht hatte, dass nur noch das Weiße zu sehen war. Das Pfeifen schien seinen Kopf sprengen zu wollen und die Bilder legten seine Sinne in Ketten, einzig seine Seele blieb von den Eindrücken nicht verschohnt...