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Drachentöter
"Äh.. Ja. Die Umgebung ist einfach unheimlich, unter Wasser kann sich sonstwas nähern..." Dankbar nahm sie das Argument von Arranges auf, konnte sie so doch auch ihre Reaktion von gerade wunderbar vor sich selbst rechtfertigen. Merkst du es immer noch nicht? hörte sie es fies in ihren Gedanken. Nein, denn da gibt es nichts zu merken. Sie beobachtete sich ja, ob sie nicht doch verrückt wurde langsam. So war es ja auch nicht, dass sie die Möglichkeit gänzlich ausgeschlossen hatte. Aber das war doch eben völlig normal gewesen, Arranges fühlte sich hier ja auch unbehaglich. Und was das Thema mit der Verfolgung anging... Naja, es war immerhin nicht komplett unmöglich. Das sie ihr Zimmer durchsucht hatte, hatte sie inzwischen wirklich ihren Träumen in dieser Nacht zugeordnet. Man konnte ja auch nicht sagen, dass sie Angst vor der Erkenntnis hatte, doch Verrückt zu sein. Doch hast du! ... Sei still. Sie hatte eine Weile bei Sheogoraths Anhängern verbracht, und war der Ansicht, wenn man merkte dass etwas nicht stimmte, konnte man damit umgehen. Gefährlich konnte es nur werden, wenn man seinen Wahn als Realität akzeptierte. Aber so weit war sie ihrer Ansicht nach sowieso noch lange nicht. Nicht einmal im Ansatz.
Über diesen Gedanken war sie eine ganze Zeit vor Arranges durch die Sümpfe gewatet, als das Wasser endlich wieder in festen und vor allem trockenem Boden überging. Sie hatte nicht wirklich gemerkt, wie lange oder wie weit sie gegangen waren, es dämmerte allerdings inzwischen, und so sah sie Arranges fragend an, nachdem sie stehen geblieben war.
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Legende
Während er ihr total abwesend folgte, bemerkte er nicht, wie sich der Boden langsam aber sicher wieder verfestigte. Das Wasser ging merklich zurück und dann lag vor ihnen eine weite Moorlandschaft. Größere Tümpel und kleinere, morastige Löcher wurden von schmalen Landbrücken durchzogen. Überall wuchsen niedrige Büsche und so weit das Auge reichte, sah man dichtes Graswerk auf den trockenen Stellen zwischen den nassen Flecken wachsen. Hin und wieder wurde die eher unwirtliche Vegetation von einem halb verfaulten, knorrigen Baum aufgelockert.
Arranges trat hinter Meryann auf eine der natürlichen Landbrücken, die sandig aus dem vom Meer noch recht salzig riechenden Wasser, auftauchte. Der Kaiserliche stand vor Meryann, die ihn fragend ansah und wollte gerade etwas zum weiteren Vorgehen sagen, als ein leises Knistern, welches aber innerhalb einer Sekunde zu einem unerträglichen Pfeifen anschwoll, in seine Ohren fuhr, wie ein Blitz in einen Baum. In dem Moment, als er das Pfeifen vernahm, hat er Meryann noch angeschaut und den tinitusähnlichen Ton als Einbildung abgetan, aber als direkt darauf Gedanken in seinen Verstand schwappten, die ihm Bilder von einem Pferd... nein, von seinem Pferd zeigten, kniff er die Augen zusammen, hielt sich die Ohren und sank auf die Knie. Die Zähne fest aufeinandergepresst. Die Bilder zeigten dem Kaiserlichen seinen Rotfuchs. Dem Tier waren die Augen ausgestochen worden und es starrte ihn aus dunklen, mit Blut und Wundsekret gefüllten Höhlen an. Die Szene schwenkte den Blickwinkel ein kleinwenig zur Seite. Bei dem Anblick, der sich jetzt wie ein glühender Schürhaken quer durch seinen Kopf zu bewegen schien, kippte Arranges zur Seite und stöhnte, bis er nur kurz darauf begann seine Seelenqual und die Pain hinauszuschreien. In seinen Gedanken sah er das Tier jetzt von der Seite, aber es fehlte der Rest des Körpers hinter den Vorderläufen. Der Rotfuchs schleifte sich nur mit den Vorderbeinen voran. Während er die halb heraushängende Wibelsäule und die zerfetzten Gedärme auf dem Boden nachzog und so eine breite Blutspur hinterließ. Arranges wälzte sich wild herum, während er die Hände immer fester auf die Ohren presste und die Augen so verdreht hatte, dass nur noch das Weiße zu sehen war. Das Pfeifen schien seinen Kopf sprengen zu wollen und die Bilder legten seine Sinne in Ketten, einzig seine Seele blieb von den Eindrücken nicht verschohnt...
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Drachentöter
Arranges machte irgendwie einen leicht verwirrten Eindruck, als er sich die Hände auf die Ohren presste und mit geschlossenen Augen auf die Knie sank. Sie sah ihn fassungslos an, wußte sie doch nicht, was los war. Da kippte er zur Seite und fing an wie unter großen Qualen zu Schreien, und ihr fiel ein, dass so etwas schon mal hier auf den zitternden Inseln passiert war. Hatte er das nicht auf den Stress geschoben? Sie war ebenfalls in die Knie gegangen, packte ihn an die Schultern und sprach ihn an: "Arranges?? Arranges!" Sie hatte sehr laut gesprochen, trotzdem hörte er sie vermutlich nicht. Sie schüttelte ihn, erst leicht, dann fester, wobei sie das Ziehen in ihrem rechten Arm zu ignorieren versuchte. Würde er nicht bald reagieren, würde sie rabiater werden müssen....
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Legende
Dass Meryann ihn vetzweifelt versuchte, wieder zu sich zu rufen, bemerkte der Kaiserliche nicht. Er war eingeschlossen in diesem Alptraum, aus dem ihn allerdings auch niemand wecken konnte. Die Bilder wurden immer schrecklicher, das Tier wandte nun Arranges den Kopf zu und klappte das Maul auf, aber anstatt einem Wiehren, ergoss sich eine beachtliche Menge Blut aus dem Maul. Und als wäre das nicht genug, begann der Körper plötzlich in sich zusammen zu fallen. Aber nicht einfach irgendwie. Trotz dessen, dass das Fleisch noch im vollen Saft stand, bröckelte es auf absurde Weise ab. Erst als an dem Fleck, wo gerade eben noch ein entstelltes Pferd um sein sinnloses Überleben kämpfte, nur noch ein blutiger und blubbernder Haufen außeinanderfloss, riss die Szene ab. Stille und Leere herrschte nun. Doch der Kaiserliche hatte keinen Moment zur Erleichterung, denn statt dem Pfeifen hörter er nun ein nachhallendes Gelächter, das sich irgendwie komisch anhörte. Hufgeklapper näherte sich und in der Ferne des schwarzen Nichts in seinem Kopf, sah er ein Pferd auf sich zukommen, gerade dachte er noch, dass dieses wenigstens an einem Stück war, als dieser Gedanken vernichtet wurde, durch die verzerrte Fratze, die eigentlich ein Pferdekopf darstellen sollte. Hässlich wie der Teufel persönlich und verrückt wie Sheogorath selbst starrte ihn das Gesicht aus hervortretenden Augen an. Es öffnete sein Maul und daraus drang Arranges eine abartige Lache entgegen. In der Realität begann der Magier nun auch noch mit den Füßen zu strampeln, während die Wahnvorstellung in seinem Kopf weiterwütete. Aber mit einem lauten Knall war alles plötzlich vorbei und alles was er jetzt noch hörte, war das schnell leiser werdende Pfeifen, biss es einen Augenblick später ganz weg war.
Die Augen von Arranges drehten sich wieder in ihre normale Stellung zurück und er nahm vorsichtig die Hände von den Ohren, nachdem er aufgehört hatte, sich wie wild zu winden. Jetzt bemerkte er auch, dass Meryann neben ihm kniete und ihn festhielt. Er dachte nichts, sondern tat einfach. Er stemmte sich gegen ihren Griff hoch, ging in die Hocke und drehte sich von ihr weg. Die Linke Hand lag kraftlos über den angewinkelten, an der Brust anliegenden Knien, während die Andere zur Stirn wanderte und den Kopf stützte. Mit einem ausnahmslos verwezifelten Blick starrte Arranges auf den sandigen Boden vor sich, während eine einzelne Träne langsam die rechte Wange hinunter lief.
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Drachentöter
Arranges reagierte nicht und fing dann auch noch an mit den Beinen zu treten. Sie überlegte gerade, ihm mit der flachen Hand einen Schlag zu geben, da beruhigte er sich auf einmal wieder. Er nahm die Hände von den Ohren und stemmte sich hoch, wobei ihre Hände von seinen Schultern glitten. "Arranges?" Er antwortete allerdings immer noch nicht, sondern ging mit dem Rücken zu ihr in die Hocke. Sie sah ihn verwirrt an, und wußte nicht, was sie tun sollte. Ihn wieder ansprechen? In Ruhe lassen? Sie setzte ein paar mal an zu Sprechen, wußte aber wirklich nicht, was sie sagen sollte, nachdem er von sich aus auch nichts sagte. Schließlich ging sie rechts neben ihm ebenfalls in die Hocke. Sie drehte den Kopf zu ihm, und sah dass eine Träne über sein Gesicht lief. Lass das lieber... Sie hob den linken Arm, lies ihn wieder sinken und legte ihn nach kurzem Überlegen doch Arranges um die Schultern. Sie wußte wirklich nicht, was sie sonst hätte tun sollen. Ihn einfach in Ruhe lassen, zum Beispiel... Aber das konnte sie nicht, er tat ihr leid. Sie dachte im Moment auch gar nicht darann, dass er es falsch verstehen könnte.
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