Der Magier dachte nicht daran die Bretonin in irgendeiner Weise im Schlaf zu beobachten, er hatte andere Sorgen. Er war bemüht, seine Panik in Grenzen zu halten, als Meryann den Lichtzauber auflöste.

Arranges verschwendete keinen Gedanken an Schlaf. Er blieb wach und zuckte bei den kleinsten Geräuschen zusammen. Die Kerzen waren heruntergebrannt, noch bevor die halbe Nacht vorrüber war. Der Kaiserliche rückte mit seinem Stuhl etwas näher an das Nachttischchen und nahm die Öllampe wenig später schließlich auf seinen Schoß. So saß er noch eine weile dort auf dem Stuhl und gröbelte über verschiedenste Dinge nach. Allerdings bemerkte er mit wachsendem Unbehagen, dass das Flämmchen immer kleiner wurde und sofort quälte ihn wieder eine unterschwellige Angst. Immer wieder sah er zu den zwei kleinen Fenstern oben an der Wand, aber draußen war es immer noch dunkel.

Als das Flämmchen schließlich langsam in ein Glühen überging und Arranges es immer öfter neu entzünden musste, stellte er fest, dass sich das Unwetter und damit auch die alles erstickenden Wolken inklusive der Finsternis verzogen. Man sah den letzten Rest Sternenlicht. Arranges Angst flaute großzügig ab, als er es draußen schon leicht dämmern sah. Es musste aber noch recht früh sein und mit Tageslicht hatte das, was durch die Fenster schien, noch lange nichts zu tun, als der Kaiserliche zusammenzuckte und seinen Kopf zu Meryann drehte, die sich gerade einmal wild im Bett gedreht hatte. Nicht dass sie mir noch rausfällt... Aber bei der einen Zuckung blieb es nicht, während der nächsten 5 Minuten steigerten sich die Bewegungen der Bretonin, bis sie sich fast im Minutentackt auf der Matratze wälzte. Was hat sie denn? Arranges stand auf, die jetzt erloschene Öllampe auf den Stuhl stellend und ging zu ihr ans Bett. In dem wenigen blassgrauen Schein, der durch die Fenster schien und jetzt allmährlich, aber sehr langsam den neuen Tag ankündigten, sah er, dass ihr Gesicht sich immer wieder leicht zu verkrampfen schien, vor allem die Augen- und Stirnpartie. Hat sie vielleicht Schmerzen?! Aber wovon? Als er darüber nachdachte, kam ihm der Gedanke, dass sie möglicherweise auch einfach üble Träume haben könnte. Er beschloss, ihrem scheinbaren seelischen Leiden ein Ende bereiten zu wollen und setzte sich ganz an den Rand des Betts. Er passte einen Zeitpunkt ab, indem sich Meryann, wie er hoffte, nicht gleich wieder wild herumdrehen würde und sprach sanft auf sie ein: 'Meryann... Meryann wacht auf.' Während er das sagte, strich er ihr eine vom Schweiß leicht feuchte Haarsträne aus dem Gesicht.