Meryann folgte Arranges, und merkte ebenfalls erst als sie angesprochen wurden, dass das hier anscheinend Zellen waren. Hier lebt jemand?? Dann sah sie ebenfalls die ausgemergelten Hände. Nicht mehr lang, so wies aussieht... Sie kniete sich neben Arranges auf den Boden. Sie hörte sich an, was der dürre Gefangene zu sagen hatte, und als er darauf zu sprechen kam, dass sie ihn befreien sollten, dachte sie nur, dass er eh nicht weit kommen würde. Wenn er es mit ihnen überhaupt hier raus schaffte, die Strapazen einer Reise nach Tiegeln hätte er nicht mehr überlebt in diesem Zustand. Aber die Informationen die er hatte konnten nicht schaden, so dachte wohl auch Arranges, er stimmte zu, ihn freizulassen. Danach müssten sie ihn halt wieder einsperren, Nein, das wäre grausam, oder gleich töten, wehren würde er sich eh nicht groß können. Arranges gab dem Mann schließlich sogar die Hand. Der Gefangene zog allerdings mit einer Kraft, die Meryann ihm niemals zugetraut hätte an dieser. Sofort konzentrierte sie sich auf einen Lähmzauber, ballte die Hand zur Klaue und hielt sie dem Gefangenen, umringt von einem grünlichen Leuchten, entgegen. Er schien das gar nicht zu bemerken, und schon wurde er von Arranges an dem dürren Hals gepackt. Einen Rest Vernunft schien der Gefangene noch zu besitzen, er lies Arranges Hand jedenfalls wieder los. Bevor sie ihn allerdings freilassen konnten, betraten Grummits seine Zelle und führten ihn ab, untermalt von seinen kläglichen Rufen. Bevor Meryann sie beide unsichtbar machen konnte, wurden sie auch schon entdeckt. Einerseits wurde sie so zwar von dem Dilemma erlöst, was sie mit dem Gefangenen hätten machen sollen, mitnehmen wäre nie in Frage gekommen. Sie war normal nicht grausam oder übermäßig herzlos, aber dieser Mann hatte einfach nicht mehr die geringste Chance und würde sie vorher noch gründlich behindern. Und wer weiß, am schluß ist er einer von Ihnen... Andererseits mußten sie jetzt wieder fliehen. "Wir hätten ihn eh nicht mitnehmen können...", sagte Meryann nur trocken und wandte sich dem Tor vor ihnen zu.

Hinter dem Tor befanden sie sich wieder in einem Tunnel, ähnlich denen in der Grummithöhle vorhin. Als Meryann keine Grummits vor ihnen sehen konnte, ging sie schnellen Schrittes den Tunnel entlang, Arranges hinter ihr. Sie bemühte sich trotzdem noch auf Fallen zu achten, auch wenn sie sich jetzt wirklich beeilen mußten. Als sie um ein paar Biegungen waren, hörte sie hinter ihnen schon die Geräusche ihrer Verfolger. Sie waren noch leise, und schienen erst am Anfang des Ganges zu sein, durch den die Beiden jetzt schon eine Weile liefen. Der Tunnel endete schließlich auf einer Art Galerie, hoch über einer großen Halle. Unten befand sich wieder ein Lager der Grummits - nicht so groß wie das in der anderen Höhle, aber immer noch beeindruckend. Hoffentlich sehen sie uns nicht... Sie waren quer zu dem Weg herausgekommen, Rechts ging die Wand der Höhle weiter nach oben, nach links führte der schmale Weg entlang, der von einer niedrigen Brüstung eingegrentzt wurde. Der Weg führte ein ganzes Stück an der Höhlenwand entlang, die zu ihrer Rechten weiter in die Höhe stieg. Zum Glück war kein Grummit hier oben, dafür konnte man hinter ihnen ihre Verfolger immer noch hören. Hier oben gab es keine Fackel, erhellt wurde das ganze nur spärlich von dem Grummitlager unter ihnen, so wurden sie wenigstens nicht gesehen. Als sie endlich das Ende des Hochwegs erreicht hatten, ging dieser wieder in einen Tunnel über. In diesem war es relativ dunkel, so blieb Meryann kurz stehen, um etwas erkennen zu können. "Licht?" fragte sie Arranges.