Zitat Zitat von erster Post
Was war gut in der NS Zeit?
[...] ich meine die frage schon ernst und finde sie sollte gestellt werden.
[...] wir wollen hier die sachen für sich betrachten,denn es ist relativ klar das alles was im ns regime so vor sich ging mit dem entsprechenden idealismus vereinbar war.deshalb müssen es aber eben noch lang keine ns spezifischen dinge gewesen sein und darum geht es hier.
Um der provokanten Prämisse des Thread mal ein Bisschen Feuer zu nehmen... wieso dieses Thema? Ich könnte mir auf Anhieb zwei Gründe vorstellen: a) eine vielseitige Betrachtung deutscher Geschichte; oder b) Aufmerksamkeitsgeilheit durch Provokation. Nehmen wir zugunsten des Threaderstellers mal an, es wäre der erste Grund.

Wenn man einen Gegenpol zur einseitigen Geschichtsbewältigung setzen will, gibt es konstruktivere (und allen voran weniger provokante) Ansätze als "ES GAB ABER AUCH GUTE SACHEN!!!!111". Es gibt immer gute Sachen. Immer. Und wenn man sie einfach so gegeneinander aufwiegt (und, seriously, um nix anderes geht es), kommt man in einen Bereich, den die Hirnwissenschaftler seit einigen Jahren interessant finden, nämlich das Gewissen.
"Töte ich einen Menschen, wenn ich mit seinem Körper einen Zug abbremsen kann, der auf eine kleine Menschenmenge zufährt?" Die nüchterne Antwort (die durch diese Art von vergleichendem Thema provoziert wird!) lautet: Ja. Die vernünftige Antwort lautet: Nein. Allen voran Menschen mit Gehirnschäden würden instinktiv und "von tiefstem Herzen heraus" Ja sagen, alle anderen nicht. Alle anderen würden es auch nicht tun, wenn sie in der entsprechenden Situation wären, weil der Mensch eben emotional ist, und auch seine Entscheidungen so trifft.
Natürlich gibt es Leute, die Ja sagen, die nüchtern gegeneinander aufwiegen. Politiker, Nerds, aber auch weniger problembehaftete Einzelpersonen. Die labern dann meist. Der menschliche Geist sträubt sich vernünftigerweise (im wahrsten Sinne des Wortes) gegen solche "nüchternen" Aussagen, was den Sprechern Aufmerksamkeit en masse bringt - wenn auch meist negativer Art.

Das Ganze heißt nicht, dass man eine Sache nicht von mehreren Seiten aus betrachten darf. Aber man fasse sich bitte an die Nase und überlege, was man mit der Vorgehensweise erreichen will! Ist die Vorgehensweise hoch provokant gegenüber grundlegenden menschlichen Gefühlen wie Angst oder Trauer? Dann werden die Zuhörer abblocken; der Sprecher kriegt Aufmerksamkeit (negativer Art), stachelt die Menschen auf und erreicht sonst nix. Ist die Vorgehensweise einfühlsam? Vielleicht hören die Leute zu, vielleicht kann man, sogar in Deutschland, diskutieren.

Wenn man natürlich nur Aufmerksamkeit will: Wunderbar! Provokation ahoi!