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Deus
@Ranmaru
Ich halte auch nichts davon, wenn pauschal erotische Bilder oder Erotik als sexistisch bezeichnet werden. Bei Bildern fehlt aber auch der ich sag mal menschliche Kontext, es sind eben nur Abbildungen. In Pornos bekommen die Figuren eine rudimentäre Persönlichkeit und bestimmte Verhaltensweisen wodurch die Wirkung auf die Zuschauer schon etwas anders als bei Bildern ist. Nehmen wir als Beispiel mal ein Kind: ich glaube schon, dass bei ihm ein Bilderbuch anders wirkt als eine Kindersendung. Die Erfahrung bei der Sendung ist höchstwahrscheinlich intensiver und hinterlässt einen nachhaltigeren Eindruck. Deswegen denke ich schon, dass man sich mit der Frage auseinandersetzen sollte, ob und wie Pornos die Sicht auf Frauen und Sex beeinflussen.
Zu den Fetischen: So hab ich aber auch nicht argumentiert. Natürlich macht Counter Strike nicht jeden Spieler zu einem Amokläufer, genauso wie nicht jeder Pornofan Frauen nur als Objekte ansieht und jemand der irgendein Fisting-Video sieht will das nicht gleich an seinem Klassenkameraden ausprobieren. Es geht wie gesagt um den unterschwelligen Einfluss. Den gibt es aber immer, da werden mir die Psychologen sicher zustimmen. Selbst bei Erwachsenen, es ist gar nicht möglich nicht beeinflusst zu werden. Normalerweise kann man mit diesem Einfluss aber umgehen. Problematisch wird es dann, wenn man besonders leicht zu beeinflussen ist - was bei vielen Jugendlichen der Fall ist - oder wenn der Medienkonsum sehr einseitig ist. Konkret bedeutet das:
Jemand, der viele Fisting-Videos schaut, will das nicht gleich ausprobieren, glaubt aber vielleicht, dass jeder Arsch so dehnbar ist.
Jemand, der viele Gewaltspiele spielt, möchte nicht gleich seine Schule mit einer Pumpgun besuchen, aber er stumpft vielleicht gegenüber virtueller Gewalt ab und könnte irgendwann auch reale Gewalt als legitimes Mittel ansehen, um Probleme zu lösen.
Jemand, der viele Pornos schaut, sieht Frauen nicht gleich als minderwertig an, kann aber vielleicht denken, dass Frauen immer bereit zum Sex sind und dass die emotionale Seite beim Pimpern keine Rolle spielt (letzteres glauben doch bestimmt mindestens 99% aller Teenager xD).
Als extremstes Beispiel nehme ich mal die Japaner. Es gibt durchaus einige japanische Pornos, die so dargestellt werden, als würde es sich um eine Vergewaltigung handeln und bei Hentais ist das praktisch in mindestens 99% aller Fälle so. Das wird dann meistens so dargestellt, als ob die Frauen sich am Anfang anstellen, es später aber doch ganz toll finden vergewaltigt zu werden. Ich gehe fest davon aus, dass diese abscheuliche Heuchelei vielen - ganz besonders den Ultra-Otakus - gar nicht auffällt. Ich will damit nicht sagen, dass sie deswegen alle zu Vergewaltigern werden. Ich meine nur, dass sie vielleicht irgendwann tatsächlich glauben, dass Frauen, die Nein sagen, in Wirklichkeit Ja meinen.
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Weltraumpräsident
Diesen Argumenten möchte ich gar nichts entgegensetzen, weil Du absolut recht hast. Beeinflussung findet natürlich statt. Wie Du aber selbst auch schon ganz richtig sagst, kann die große Menge mit diesen Einflüssen umgehen, und das ist der springende Punkt: wenn etwas für die Mehrheit kein Problem ist, dann kann man es nicht für Einzelfälle als Generalursache abstrahieren.
Von daher finde Aussagen wie “Pornos machen stumpf gegenüber Frauen/Sex” oder auch “Counter Strike provoziert Schulschießereien” einfach ziemlich kurzsichtig, und sehe auch folgerichtig keinen Grund, da irgendwelche Sanktionen oder Zensurmechanismen anzusetzen.
Btw möchte ich Dir auch gar nicht unterstellen, daß das Deine Intention ist. Ich habe Deinen Post nur als Beispiel herausgegriffen, weil er so schön gepaßt hatte.
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