Ich würde so weit gehen und sagen jeder Gamedesigner sollte beim entwickeln eines Spiels ganz bewusst Erfahrungen entwickeln, denn alles was wir erleben ist eine Erfahrung. Und ja, es ist momentan so das die meisten Erfahrungen darauf ausgelegt sind in die Kategorie "gut" bzw. "angenehm" zu fallen, ergo Spaß machen sollen. Aber ich denke auch, ähnlich wie Owly, das da noch viel viel mehr möglich ist als man momentan sieht, grade durch die interaktive Ebene. Das Spiel "Passage" erzählt zum Beispiel eine Geschichte die mich gerührt hat, ohne großartige Grafik oder auch nur eine Zeile Dialog. Ich denke sowas zeigt, dass da noch viel mehr möglich ist und auch auf viele Bereiche ausgeweitet werden kann.
Als Beispiel: Filme wie Schindlers Liste sind keine angenehme Erfahrung, trotzdem ist es wichtig das es sie gibt, da sie ein Gefühl für die damaligen Schreckenstaten geben - vielmehr als es eine pure Wiedergabe der Fakten könnte. Wieso geht man mit Spielen nicht auch mal in diese Richtung? Dank der Emathie ist es für uns grausam die Geschichte eines KZ-Aufsehers zu erfahren, aber was wäre wenn man selbst dieser Aufseher wäre? Wenn man selber entscheiden müsste was man in dieser Situation tut (interaktiv eben)? Oder einen Familienvater spielen würde, dessen jüdischer Nachbar deportiert werden soll? Ich denke das würde mir überhaupt keinen Spaß machen, aber der Erfahrung wegen würde ich auf jeden Fall so ein Spiel spielen wollen.
Ich bin mir auch ziemlich sicher das es irgendwann "Pflichtspiele" wie "Pflichtlektüre" im Unterricht geben wird.