Arranges balancierte gerade über eine weitere bröckelnde Stufe, als Meryann ihn fragte wohin er ging. Wenigstens kann ich eine solche... Frage... jetzt auf ihre Schmerzen schieben... wohin werde ich wohl gehen... Nach Cyrodiil, nach Hause! 'Ersteinmal werden wir sehen, dass wir wieder irgendwie von diesem Ort wegkommen... zumindest in eurem Zustand ist an einen weiteren Kampf... oder überhaupt an einen Kampf nicht zu denken... versucht euch aus zu ruhen,' Arranges machte eine kleine Pause, in der eine Falte auf seine Stirn trat, als würde er über etwas grübeln, dann redete er mit etwas gedämpfter Stimme weiter, 'Es tut mir leid, dass ihr nun meinetwegen verletzt seid...'

Der Kaiserliche hatte die Treppe nun endlich hinter sich und war an dem sehr viel weniger steilen Weg angekommen, der nun mit leichter Neigung nach Passwall hinunterführte. Lange kann ich das nicht mehr machen... aber wie könnte ich es bewerkstelligen, dass sie vielleicht selber laufen könnte? Arranges hing diesem Gedanken weiter nach, nur um immer wieder auf dasselbe Ergebnis zu kommen: Er hatte keine Ahnung von Wiederherstellung. Der Kaiserliche brütete darüber, wie er wenigstens ihre Schmerzen nehmen konnte, damit sie selber laufen könnte... bis er nicht weit entfernt vor ihnen die Dächer Passwalls auftauchen sah. So, da muss ich nur vorbeischleichen... auf keinen Fall bleibe ich in diesem Dorf! Wenig später hatte der Magier die Siedlung erreicht und schaute sich um. Keiner da. Das war zu erwarten, allmählich setzte die Dämmerung ein, da war es nur logisch, niemanden in Passwall vor der Haustür anzutreffen, war doch schon am Mittag bis auf zwei Personen keiner zu sehen. Der Kaiserlichen ging hastig an dem Dorf vorbei und verlangsamte seinen Schritt erst wieder, als die seltsame Taverne schon gut 50 Meter hinter ihm lag.

Arranges wurden die Arme immer schwerer und sein Gang war nicht mehr so angenehm federnd, wie beim Abstieg von den Toren. Er stapfte nun vielmehr. Ich kann nicht mehr... Jetzt viel auch das Atmen schwerer und der Beschwörer ging in ein leichtes Keuchen über, als ihm ein Gedanke siedend heiß durch den Kopf schoss: Falanus Tränke! ... Natürlich, dass ich daran nicht schon früher dachte?! Arranges ärgerte sich ein wenig, hätte er Meryann wahrscheinlich trotzdem getragen, so wären ihr allerdings mögliche Schmerzen erspart geblieben. Einige Meter vor sich sah Arranges einen kniehohen von Wind und Wetter rundgeschliffenen Felsblock am Wegrand. Er ging darauf zu und blieb davor stehen. 'Meryann? Mir kam gerade ein Gedanke, wie ihr vielleicht den restlichen Weg zum Portal auf eigenen Füßen zurücklegen könntet... entschuldigt, dass mir dies nicht schon viel früher eingefallen ist.' Das kommt davon, wenn ich mein Gepäck nicht selbst zusammenstelle, dann denke ich auch nicht an die Dinge, die ich nicht eigenhändig mitnehme... Ergänzte er in Gedanken. Langsam ging der Kaiserliche in die Knie und setzte die Bretonin mit dem Oberkörper an den Felsen gelehnt ab. Dann griff er hinter sich an den Gürtel und tastete nach einer kleinen Phiole, die kaum größer war als ein Daumen. Mit den Zähnen packte er den Korken und zog ihn ab. Er schaute Meryann freundlich in die schwarzen Augen und hielt ihr das Gläschen hin. 'Trinkt das, es wird die Schmerzen nehmen.'