Sie starrt die Leiche einen Tick zu lange an... wäre es vielleicht möglich? Nein... viel zu nett und irgendwie passt das nicht so ganz... aber egal... 'Nun, wenn ihr schon nicht mit mir zusammen kämpfen wollt, lasst uns jetzt wenigstens gemeinsam sehen, was uns auf der anderen Seite erwartet.'

Arranges durchschritt das Tor und auf dem Fuße folgte ihm Meryann. auf der anderen Seite herrschte zunächst völlige Dunkelheit, bis vor ihnen eine Öllampe aufflammte und einen kleinen, fenster- und türlosen Raum in Licht hüllte. In der Mitte des Raumes stand ein massiger Steintisch, auf ihrer Seite waren zwei ebenfalls steinerne aber bequem wirkende Stühle aufgestellt. Auf dem Tisch lag ein vergilbtes Pergament und ein dickes Buch mit rotem Einband. Erst jetzt erblickte Arranges den Mann, der hinter dem Tisch saß und sie wartend beobachtet. Als sich der Blick des Mannes, den Arranges auf mindestens 40 schätzte, und der Blick des Kaiserlichen tarfen, begann der Fremde auch schon zu reden: 'Willkommen auf den Zitternden Inseln! Bitte, nehmt doch Platz.' Einladend deutete er auf die beiden Stühle. Arranges und Meryann setzten sich. Wobei Arranges ein gewisses Unbehagen im Gesicht stand.
Als sie saßen, ergriff der Fremde sogleich wieder das Wort: 'Gestattet, dass ich mich vorstelle, ich bin Haskill, der Haushofmeister am Hofe des Wahnsinns. Mein Gebieter Sheogorath, schickt mich jeden Neuankömmling auf den Inseln zu begrüßen. Aber sagt, was zieht euch hier her?'
Genau und ich bin Mehrunes Dagon und gehe morgen mit Nocturnal aus... sicherlich... Haushofmeister von Sheogorath... dass ich nicht lache... aber wenn ich ihn jetzt gleich mit meinen Gedanken konfrontiere passiert vielleicht sonst noch was, für einen weiteren Kampf fehlt mir die Energie und ich weiss nichteinmal wo wir sind...
'Nun, mein Name ist Arranges, erfreut euch kennen zu lernen!' Begann Arranges.
'Ahh, welch seltenes Phänomen, dass hier Besucher erscheinen, die auch noch Manieren besitzen, ich bin entzückt.' Sagte Haskill ohne eine Miene zu verziehen.
'Wie dem auch sei, wir sind hier also auf den Zitternden Inseln, dem Reich Sheogoraths, Daedrafürst des Wahns? Nun, wie funktioniert das, wenn wir durch ein Portal treten und in einen Raum gelangen, der weder Fenster noch Türen besitzt?'
Haskill lachte kurz trocken und reusperte sich, bevor er weiterredete: 'Ihr seid wahrlich noch nicht bereit für die Inseln. Ein solch naives Denken schreit geradezu nach dem Geschenk des Wahns.'
'Geschenk des Wahns?'
'Ja, eine herrliche Gabe, die ihr von meinem Fürst bekommt, solltet ihr es einmal schaffen die Inseln durch die eigene Verrücktheit betreten zu können.'
'Das heißt, wir müssen wieder zurück und können die Inseln erst betreten, wenn wir einen ordentlichen Hänger haben?'
'Oh nein, so war das nicht gemeint. Mein Fürst bietet jedem die Möglichkeit sich die Inseln anzuschauen, allerdings ist das Gebiet, welches ihr betreten dürftet vom Rest der Inseln abgegrenzt und die Tore des Wahnsinns werden vom Torwächter bewacht, welcher dafür sorgt, dass nur die wirklich Verrückten bis ins Reich des Fürsten kommen, alle anderen müssen warten, bis sie die vollständige Demenz oder Manie eingenommen hat... erst dann kann man das wirkliche Reich Sheogoraths betreten.'
'Und dieser Vorgang lässt sich nicht beschleunigen? Ich könnte mir vorstellen, dass es recht lange dauert, bevor man würdig ist Sheogoraths Reich zu schauen, schließlich wird man nicht von heute auf morgen verrückt oder wahnsinnig.'
'So ist es. Normalerweise dauert es Jahre, aber für die Ungeduldigen gibt es eine andere Möglichkeit. Geht in eurer Welt zum Schrein von Sheogorath und sprecht dort mit den treuen Anhängern meines Fürsten, sie werden euch gegen eine kleine Aufgabe, die erfüllt werden will, die pure Essensz des Wahns in Form eines Tranks überreichen. Trinkt davon und ihr dürft die Inseln betreten, aber Vorsicht, euch ereilen Ängste oder schlimme Gedanken aus eurem tiefsten Innern, mit denen ihr dann leben müsst... Also, wollt ihr euch nun den Vorhof zum Reich des Wahns ansehen oder nicht... und beeilt euch mit der Entscheidung, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit den Neuen das Händchen zu halten!'
'Dann lasst sehen was ihr uns bietet!' Sagte Arranges feierlich.
Haskill nickte, stand auf und ging einfach durch die Wand hinter ihm. Was zur Hölle?! Aber Arranges hatte keine Zeit sich mehr Gedanken dazu zu machen, denn plötzlich schienen die Wände zu leben, hunderttausende kleiner Füßchen bewegten sich an dem Stein, wo jetzt keiner mehr zu sehen war. Die Konturen und Kanten der Mauern verliefen in einander, und auf einmal stach ein dünner Lichtstrahl durch die Wand, durch welche Haskill verschwunden war. Es war ein Lichtstreifen aus Tageslicht, der immer breiter wurde. Er blieb aber nicht der Einzige, auch an den Seiten und hinter ihnen drang plötzlich Licht durch die Wende, welche sich nun immer schneller in einen Schwarm bunter Schmetterlinge auflösten, bis sie beide komplett im Freien auf einem hohen Hügel saßen. Unter ihnen erstreckte sich eine Landschaft, die aber jäh durch eine hohe Mauer vom Rest der Inseln abgetrennt war. Hinter den Mauern waren die Kuppeln von Bergen mit bunten Wäldern zu sehen. Ringsherum erstreckte sich Meer, so weit das Auge reichte. Arranges fehlten die Worte.