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Drachentöter
Als sie den hinteren Teil des Sacellums erreichten, sah auch Meryann den zweiten Mann. Nach einem erstaunten Ausruf der beiden mußten sie sich kurz einig werden, wer von beiden denn verlangt war, und der mit der roten Robe zog sich bald beleidigt zurück. Sie hörte dem Dialog - eigentlich war es eher ein Monolog des Priesters - zu, Ach, manchmal? Was ist bei euch dann oft?, und sah wie der Priester schließlich anlauf dazu nahm, Arranges endlich zu heilen, nachdem er sich darüber ausgelassen hatte, dass die meisten eh nicht überleben. Du kannst einem auch Mut machen, ich dachte mein Realismus wäre schon nah am Pessimismus... Er legte Arranges die Hand an die Stirn und es geschah scheinbar gar nichts. Das ist jetzt aber nicht dein Ernst? Sie musste sich arg zurückhalten, den Mann nicht anzufahren, was er da eigentlich für ein Theater veranstaltete. Er empfahl ihnen schließlich, sich ein Zimmer zu nehmen und zu warten, ob Arranges morgen wieder aufstehen würde. Na wunderbar. Sie sah zu Arranges, der inzwischen noch kränker wirkte, und sagte: "Suchen wir eine Herberge." Sie ging voran, und beide verliesen das Sacellum wieder. Meryann hatte auf dem Weg die Treppen nach oben eine Herberge gesehen, auf diese ging sie jetzt zu. Die Straßen waren immer noch leer, bis auf die Wache beim Tor. Kränkel-Klara stand auf dem Schild bei der Tür der Gaststätte. Macht ja auch nicht den besten Eindruck... Ihr Gedanke bestätigte sich, als sie die Metalltür aufschob. Drinnen war es irgendwie düster und trostlos, ausserdem fiel einem sofort die stimmungsvolle Dekoration aus Spinnweben an der Decke auf. Aus dem großen Vorraum in den sie gekommen waren, konnte sie Rechts einen zweiten Raum sehen, in dem eine Bar stand, dahinter eine Frau in einem seltsam ausladendem Kleid. Sowas hatte sie in Cyrodiil noch nie gesehen. Sie ging auf die Frau zu, die irgendwie schlecht aussah. Nicht dass sie unbedingt hässlich war, eher ungesund. "Guten Abend, wir bräuchten bitte zwei Zimmer für heute nacht.", sprach Meryann sie an.
"Kommt mir nicht zu nahe, sonst steckt ihr euch an."
Meryann trat unbewußt einen Schritt zurück, bevor sie weitersprach: "Wir brauchen trotzdem zwei Zimmer." Sie hatte jetzt wirklich keine Lust mehr, lange mit Bewohnern von Sheogoraths Reich zu diskutieren.
"Schlaf ist immer wichtig, sonst werdet ihr krank... 20 Münzen pro Zimmer die Nacht.", sagte sie matt als antwort. Ihr Blick war inzwischen auch auf Arranges gefallen: "Ihr seht ebenfalls nicht gut aus, wollen wir zusammen sterben? Ich fürchte, ich mache es auch nicht mehr lange..."
Meryann hatte inzwischen 40 Septime aus ihrem Beutel gezählt, und hoffte dass die Währung hier akzeptiert wurde. Die Wirtin steckte das Geld allerdings einfach ein und ihre Befürchtungen bestätigten sich nicht. Mit einer kraftlosen Handbewegung legte sie die Schlüssel auf die Theke, und sah Meryann müde an: "Durch die Tür nach oben, die beiden Zimmer rechts, es gibt eh nur drei. Lasst mich jetzt in Ruhe sterben."
"Gute Nacht.", antwortete sie, und drehte sich zu Arranges, die Schlüssel hatte sie von der Theke genommen. Sie gab einen Arranges, und ging wieder durch den Vorraum und die Tür in den ersten Stock. "Braucht ihr noch etwas?", fragte sie ihn vor den Zimmertüren.
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