"Ihr habt nichts, aber auch gar nichts mit den Anhängern von Scheogorath gemein, das sind keine einfachen Verrückten." Damit drehte sie sich um, und ging ein Stück bis sie eine geeignete Stelle für das Nachtlager fand. "Was wisst ihr überhaupt von den Daedraprinzen?", sagte sie dort, leicht gereizt. "Immerhin habt ihr vor, die Shivering Isles, das Reich von Sheogorath zu betreten."

Etwas verdutzt blickte Arranges der Bretonin hinterher. So etwas hatte er nicht erwartet, aber sogleich kam Streitlaune in ihm auf, als er ihr folgte. 'Ich habe nie behauptet, dass ich etwas mit ihnen gemein habe. Und wenn es nicht einfache Verrückte sind, sind es eben professionelle Verrückte... Und wieso sollte ich mich näher mit den Daedraprinzen beschäftigen? Ich kann ihre Diener rufen und weiss, wer die vier Säulen des Chaos sind, mehr braucht man wirklich nicht wissen.'

"Dann solltet ihr ja in etwa wissen, was uns erwartet. Sheogorath ist der Prinz des Wahnsinns, des Chaos. Diese professionellen Verrückten", diese Worte betonte sie, "sind einige der Wenigen, die ihn vermutlich wirklich verstehen können. Ihr Oberverrückter hat sogar eine direkte Verbindung zu ihm. Auch der Wahnsinn braucht einen Platz, ihr solltet euch nicht über sie lustig machen." Währenddessen hatte sie ihre Sachen abgelegt, sah ihn aber nun wieder direkt und vorwurfsvoll an.

'Ich bin nicht dumm, das solltet ihr mittlerweile wissen. Aber ich sehe nicht ein, dass ich etwas wissen oder lernen sollte, das ich einfach nicht benötige. Wenn ich Daedroths beschwöre, heißt das, dass ich mich mit Molag Bal beschäftigt habe, wenn ich einen Markynaz oder Kynmacher rufe, habe ich mich mit Mehrunes Dagon außeinandergesetzt... Gleiches gilt für all die anderen Beschwörungen... und mal davon abgesehen, mache ich mich lustig über wen und wann ich will.' Seine Stimme hatte einen etwas scharfen Ton angenommen. 'Und wenn einer, der allem Anschein nach wirklich mächtig einen Schaden im ober Stüblein hat, behauptet, eine Bindung zu Sheogorath zu haben, dann kann ich darüber nur lachen, tut mir ja leid...' Auch Arranges hatte damit begonnen, die Satteltaschen und die große zusammengerollte Filzdecke abzuladen und nicht weit von den Sachen Meryanns auf den Boden zu legen.

Sie drehte sich um, um Zombie den Sattel abzunehmen - er war ihr langsam gefolgt, als sie weiter weg von ihm gegangen war - und sagte: "Weil er einen Schaden hat, wie ihr das nennt, kann er ihn verstehen und er spricht zu ihm. Es gibt unter den Anhängern jedes Daedraprinzen angeblich einige wenige Auserwählte. Und Sheogorath entsprechend sind das eben solche, deren Verhalten wir genauso wenig verstehen wie Sheogoraths." Reg dich nicht auf, wenns ihn nicht interessiert, dann eben nicht... . Eigentlich wollte sie sich nicht schon wieder streiten, nicht nach einem halben Tag ruderei, und dann noch einem langen Ritt. Mit immer noch schneidender Stimme sagte sie, als sie fertig war und sich umgedreht hatte: "Wie wollen wir Morgen anfangen?"

Rationales Denken und Frauen gehören so sehr zusammen wie Winter und Sommer... aber gut, bevor sie hinterher einfach geht, werde ich es für heute mal gutsein lassen.... 'Sollten wir nicht vielleicht ein Feuer machen? Es würde euch gut tun nach diesem Tag und vor allem wilde Tiere fern halten.' Fragte Arranges um eine ganze Ecke freundlicher, als er die Filzdecke einmal faltete um ein großes Rechteck zu bekommen und dieses dann auf den Boden legte.

Feuer? Ich soll neben einem Feuer schlafen?? Aber nur wenn du mindestens 10 Meter Abstand hältst... Sie waren umgeben von Gras und Bäumen, sie wußte nicht woher die Angst vor Feuer kam, aber sie hatte panische Angst davor, dass es jeden Moment auf sie überspringen würde, sobald Flammen in ihrer Nähe waren. Meistens hatte sie das im Griff, vor gegnerischen Feuerbällen nahm sie sich eh in Acht, aber sie schlief sicher nicht neben einem. Bei seinen Worten war das letzte bisschen Farbe aus ihrem Gesicht gewichen, und sie antwortete: "Muss das sein? Es.. es ist ja nicht so kalt.. Und ausserdem würde es die Tiere doch nur anlocken.", wobei sie ziemlich unsicher klang, auch wenn sie versuchte, sich wieder zu beherrschen.

Nanu... jede andere Frau hätte einen Luftsprung gemacht, wenn ich vorgeschlagen hätte, Feuer zu machen... Arranges verstand ihre Reaktion einfach nicht wirklich und versuchte sie mit weiteren Fragen irgendwie zu erklären. Er konnte aber nicht sehen, dass sie plötzlich leichenblass war, dafür war es zu dunkel. 'Was habt ihr denn gegen ein kleines Feuer? Ich kann es auch per Magie entzünden, wenn euch die Variante mit Feuerstein zu lange dauert... es ist nichteinmal wegen der wilden Tiere unbedingt, die Pferde würden uns schon wecken, wenn Wölfe oder Schlimmeres umherstreifen würde.' Arranges machte eine kurze Pause und versuchte sich nochmals ihre Reaktion zu erklären, dann sprach er mit freundlicher Stimme weiter: 'Ich werde auch das Holz sammeln, wenn euch das zu anstrengend ist.'

Nein, nein, nein..., dachte sie sich verzweifelt bei Arranges Ausführungen, er meint das wirklich Ernst. Sie versuchte einen Weg zu finden, ihn doch noch irgendwie unauffällig davon abzuhalten, aber bald wurde ihr klar, dass ihr das nicht gelingen würde. Deshalb sah sie zu Boden, und sagte verschähmt: "Es ist nett, dass ihr das Anbietet, aber ich fürchte, ich würde neben einem Feuer heute nacht kein Auge zutun können. Ich... äh.. Naja, ich... mag kein Feuer, ich hab Angst davor." Damit war es raus. Sie, die große Beschwörerin von Wesen aus Oblivion, fürchtete sich vor Feuer. "Ich hoffe, ihr besteht nicht darauf."

Arranges musste hart schlucken bei ihrer Antwort. Wie sie mag kein Feuer? Wo bin ich denn an ihr? Sonst eine harte Bretonin, aber sich vor Feuer fürchten? In jedem normalen Fall hätte sich Arranges vor lachen auf dem Boden gekugelt, aber hier blieb ihm das Lachen im Halse stecken. 'Ich... das wusste ich nicht, ich wollte euch keine Angst machen. Natürlich bestehe ich nicht darauf, wenn ihr so nicht schlafen könnt, ich möchte nicht verantworten, dass ihr nicht ausgeruht seid.' Sagte Arranges gleichermaßen entschudigend und fürsorglich. Dann fügte er ganz selbstverständlich hinzu: 'So, wie sich das Wetter heute am Tag zeigte, verspricht es in der Nacht noch weiter runter zu kühlen, wenn euch also kalt ist, sagt es, dann könnt ihr meine Decke haben.'

Sie hätte mit vielen Antworten gerechnet, aber nicht unbedingt mit dem, was Arranges darauf sagte. Schmiss er doch mit Vorliebe mit Feuerbällen in allen Variationen um sich, was sie bis jetzt gesehen hatte. Sie zog ja mehr Frostzauber oder Schockzauber vor, oder auch jene, die die Lebensenergie ihrer Feinde schädigten, allerdings schien ihr Arranges auf diesem Gebiet sowieso überlegen. "Danke, ich habe auch eine Decke", diese war am Sattel ihres Pferdes, "und auch danke für euer Verständnis. Jetzt kennt ihr auch meine... Schwachstelle." Wobei sie wieder an die Szene im Boot denken mußte. Normal behielt sie dass so lange wie möglich für sich. "Wir sollten schlafen, es dürfte schon nach Mitternacht sein." Bei diesem Satz hatte sie ihm wieder ins Gesicht gesehen, war ihr Blick vorhin immer noch zu Boden gerichtet.

Als ihn die Bretonin wieder ansah, nachdem sie geendet hatte, verlor sich Arranges wieder in ihren Augen... Nach einem kurzen Moment jedoch zuckte er etwas erschrocken zusammen als er bemerkte, wie verträumt er in ihre Augen gesehen haben muss und meinte nur: 'Ich wünsche euch eine gute Nacht.' Dann legte er sich in seinen Umhang eingerollt auf die Decke am Boden.

"Gute Nacht."
Meryann legte sich hin und wickelte sich ebenfalls ihn ihre Decke, kurz darauf war sie eingeschlafen. Arranges Blick war ihr nicht aufgefallen.