Arranges erwiederte nichts. Sie schläft... und hält den Mund... das ist ja als würden alle größeren Festlichkeiten im Jahr auf einen einzigen Tag fallen... Doch gleich darauf dachte der Kaiserliche etwas wehmütig, als er die geschlossenen Augen der Bretonin sah: Hmm... schade, der Vorhang vor dem vermutlich schönsten Kunstwerk hat sich geschlossen... Arranges rückte nochmal seinen Umhang zurecht und lehnte den Kopf an das recht kleine Polster, welches die Kapuze bildete. Der Magier war so erschöpft, dass er ganz gut mit dem vergangenen Tag abschließen konnte. Der lähmende Schmerz tat sein Übriges. Bald schlief Arranges recht tief für seine körperliche Verfassung. Ab und zu zuckten seine Finger ein wenig, aber das war auch schon alles, kein Gerede im Schlaf, kein Sabbern oder unruhiges Herumgedrehe.

Die kalte und feuchte Seeluft stach ihm in die Nase, als Arranges erwachte und einen tiefen Atemzug tat. Es hatte merklich abgekühlt, der Himmel war wolkenverhangen und dicke Nebelschwaden trieben in der Nibeneibucht. Hmm... eigentlich hätte ich erwartet, dass ich richtig mies schlafen würde, aber ich fühle mich beinahe wie neu geboren. Das Gedächtnis des Kaiserlichen war noch nicht ganz aus der Welt der Träume zurückgekehrt und die Schmerzen waren auch beinahe bis auf ein leichtes Kribbeln verschwunden. Arranges dachte sich absolut nichts dabei, er wollte nur aufstehen und die Müdigkeit abschütteln, indem er ein paar Schritte tat. Er stützte sich mit ein kleinwenig Schwung von der Wand ab und wollte sich gerade auf die linke Hand stützen, um sich mit ihr hoch zu stämmen. Er griff in den Boden und verlagerte gerade das Gewicht des nach vorn gebeugte Oberkörpers auf die linke Seite, als es ein Gereusch gab, wie es sich wohl auch anhören musste, wenn man ein Stück Haut außeinanderriss. Ungläubig schaute Arranges auf die gut 4 Zentimeter lange Spitze eines gesplitterten Knochens, die nach vorn geneigt oben aus dem Gelenk der linken Hand ragte. Dann erreichte der Schmerz sein Gehirn. Der Kaiserliche brüllte sein linkes Handgelenk mit der anderen Hand haltend, dem Himmel seine Schmerzen entgegen. Er schrie wie ein aufgespießtes Wildschwein. Abwechselnd sah der Beschwörer mit verzerrtem Ausdruck im Gesicht auf die Verletzung, um dann wieder für ein paar Sekunden mit zusammengekniffenen Augen gen Himmel zu brüllen, nebenher tänzelte er noch ein wenig auf der Stelle - er war aufgesprungen - als hoffe er, dass das die Schmerzen vielleicht mindern könnte.

Die Wunde blutete kaum, da die gesplitterte Knochenspitze an dem Punkt, an dem sie aus der Haut trat, sauber mit dem Gewebe abschloss und so kaum Blut durchdringen konnte, bis auf ein paar vereinzelte Tropfen.