Arranges machte ein paar zögerliche Schritte in Richtung Taverne. Der Graf hier spart wirklich an allem... nicht nur, dass die Häuser total baufällig aussehen und von diesem Zustand wahrscheinlich nicht sehr weit entfernt sind, auch die Straße kann man nicht als solche bezeichnen. Arranges war gerade damit beschäftigt einer größeren Drecklache auszuweichen, als er bemerkte, wie die Tür zur Taverne aufflog und eine ganze Meute zum Teil sturzbetrunkener Gäste heraustorkelten. Nur eine Person lief nicht von der Herberge weg, sondern darauf zu. Arranges konnte wegen der Dunkelheit und dem Regen kaum etwas erkennen, aber aufgrund der eher zierlichen Statur schloss er auf eine Frau.

Der Kaiserliche ging weiter auf die Taverne zu. Vor der Tür angekommen, trat er zweimal leicht gegen die Wand, um den gröbsten Dreck von den Stiefeln abzubekommen, dann trat er ein. Der Schankraum war bis auf eine Person leer. Ahh... eine Bretonin... nicht gerade die beste Gesellschaft, aber wenigstens auf einem ordentlichen geistigen Niveau... Der Nekromant streifte sich mit beiden Händen die vom Regen schwere Kapuze vom Kopf und trat an die Theke. 'Einen guten Abend wünsche ich.'
Der Wirt drehte sich zu Arranges um: 'Ebenfalls, was kann ich für euch tun werter Herr?'
'Ich brauche ein Bett für die Nacht und eine Kleinigkeit zu trinken... hm, gebt mir einen billigen Weinbrand, aber bitte einen, bei dem der Geschmack noch im Preis enthalten ist.'
'Das Bett kostet 10 Septime,' der Hochelf schaute kurz suchend in ein Weinregal neben der Theke, dann griff er eine kleinere, bauchige Flasche und stellte sie vor Arranges auf die Theke, 'und das hier macht dann nochmal 8 Septime.'
'Ich danke.' Antwortete Arranges und ließ die Münzen auf der Theke liegen.
'Da hätte ich noch eine Frage, kennt ihr vielleicht einen Fischer oder Bootsmann, der sich trotz dieses seltsamen Portals in der Bucht noch aufs Wasser wagt?'
'Nun, ich glaube kaum, dass ihr einen Fischer dazu bewegen könnt, freiwillig auf den Niben zu paddeln, solange diese komische Tür dort ist, aber ihr könnt es gern versuchen. Statt am Morgen ihrer eigentlichen Arbeit nachzugehen, lungern die Fischer den ganzen Tag am Kanal vor dem Schloss herum und zerreissen sich das Maul über des Grafen Unfähigkeit.'
'Aha, ich danke abermals.' Er nahm die Weinflasche und drehte sich um. Hmm... eigentlich hätte ich große Lust direkt schlafen zu gehen... Doch trotz seiner Gedanken ging er zu der Bretonin. Bei ihr am Tisch angekommen, schaute er sie freundlich an und fragte: 'Wenn noch ein Platz an eurem Tisch frei ist, so erlaubt mir, dass ich mich zu euch setze.'