Während Meryann die Pferde holen ging, trat Arranges in die Behausung des Stallpersonals, eine niedirge Hütte. Die Tür stand tagsüber offen und er konnte ungehindert eintreten.

Langsam schob der Kaiserliche die schlichte Holztür nach innen auf und betrat den Innenraum. Stickige Luft schlug ihm aus dem schäbig eingerichteten Innern entgegen. Erhellt wurde der Raum von einer einzelnen Laterne. An der Wand ihm gegenüber, saß ein junger Mann, der jetzt aufstand und zu ihm schaute. Er trug Zweckkleidung, die schon etwas abgerissen aussah, außerdem steckte an seiner Seite ein von Flugrost befallener Dolch im Gürtel. Der Mann hatte einen Vollbart und sah auch sonst eher ungepflegt aus. 'Hallo, was kann ich euch helfen?'
'Ich hatte über Nacht ein Pferd hier stehen und wollte mich nur kurz persönlich für die herausragende Versorgung meines Rotfuchses bedanken.'
'Oh, sowas hört man gern, ich freue mich, wenn wir unsere Arbeit zu der Zufriedenheit der Kunden erledigen. Kann ich sonst noch etwas für euch tun?' Sagte der Stallbesitzer erfreut.
'Nun, ich hätte da noch eine Frage, die ich eigentlich der Wache am Tor stellen wollte, aber diese war gerade beschäftigt.'
'Ja, ich weiss, heute morgen schon hat man uns angekündigt, dass wir ab heute für die nächste Zeit 18 Pferde der Legion versorgen müssen. Was da wohl wieder los ist?'
'Fragt mich etwas leichteres,' sagte Arranges leicht grinsend und fügte dann hinzu, 'Aber ich habe gestern auch zwei Klingen in der Stadt gesehen, sie suchten einen Irren, der hier halb nackt durch die Gegend springt...'
'Hmm, mich erreichte ein anderes Gerücht. Anscheinend suchten sie in den vergangenen Tagen einen Verräter in der Kaiserstadt, als bekannt wurde, dass er von dort geflohen ist, hat man die Suche auf das ganze Land ausgeweitet und nun werden in jeder großen Stadt einen Haufen Leginossoldaten stationiert, die das Land systematisch absuchen. Hmm... ein Verrückter sagt ihr, der nur wenig am Leib trägt?' Der Mann druckste ein wenig herum und wich die Schritte, die er zuvor auf Arranges zugegangen war wieder zurück, bis er an dem Tisch angekommen war und einen Wisch Papiere rasch hinter seinen Rücken schob. 'Ich weiss nicht so recht von wem ihr redet, ich habe keine Ahnung, wer dieser Mann sein soll oder was es mit ihm auf sich haben soll...' Sagte der Mann etwas zu schnell und voreilig. Soso, ich werde dir deine Zunge mal etwas lockern...
'Ihr habt also keine Idee? Nun, warum dann die Aufregung? Und was sind das für Schriftstücke, die ihr da hinter dem Rücken haltet?'
'Das sind nur ein paar Rechnungen, nichts weiter... wenn ihr jetzt bitte gehen würdet? Ich habe heute noch viel Arbeit vor mir!'
'Nun, ich interessiere mich sehr für Zahlen, dürfte ich diese Listen mal eben sehen?'
'Nur über meine Leiche!' Schrie der Mann und rannte auf den Kaiserlichen, die zusammengeknüllten Pergamente in der rechten Faust haltend auf ihn zu. Vor dem Magier machte der Mann einen Haken und wollte an dem Beschwörer vorbai durch die Tür flüchten, doch Arranges reagierte blitzschnell und eiskalt: Er riss mit der einen Hand seine Klinge aus der Scheide und gab dem Flüchtenden mit der anderen Hand einen Schubs, während er ihm gleichzeitig den Fuß stellte, dann sauste das Langschwert in weitem Bogen mit dem ganzen Schwung aus der Drehung hinterher. Man hörte Haut und Gewebe reissen, dann traf das Silber knirschend auf die Wirbelsäule des Mannes. Ein Stöhnen entrang sich dessen Lippen, dann blieb er reglos in einer Blutlache, die sich langsam ausbreitete, liegen.

Schnell wischte der Kaiserliche seine Klinge an den Kleidern des Toten ab, steckte sie ein und nahm ihm die Papiere aus der Hand, welche Arranges ebenfalls bei seinen anderen Sachen verschwinden ließ. Dann trat er hastig aus der kleinen Hütte. Meryann stand schon mit den Pferden bereit Sehr schön! Jetzt aber nichts wie weg hier... Er ging zu ihr, nahm ihr etwas grob die Zügel aus der Hand und meinte zu ihr, während er aufstieg: 'Egal, was ihr gehört habt, denkt euch jetzt ersteinmal nichts, ich habe vielleicht einen Hinweis, wie wir unseren Jünger Sheogoraths finden können, aber jetzt sollten wir erstmal machen, dass wir hier wegkommen, ich erkläre euch später alles... am besten, wir reiten zur Küste, nachdem, was ich erfahren habe, ist die Straße zurück nach Bravil und auch sonst überall ab dem heutigen Tag zu gefährlich!'