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Thema: Basis poems

Baum-Darstellung

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  1. #30

    Believe it or not, its german!

    achja....hier is ein titel:

    Die falsche Farbe

    Er sah sich vergossen auf heiligem Grund
    Bloß ein Fleck, niemand tat es kund
    Es war nur er, fließend die Fugen verschlingen
    Nunmehr ein Rinnsal...fast verschwunden hörte er ein Singen
    Es trat an sein ermüdetes Ohr
    Dieser Ton... unbekannt, es kam jemand hervor

    Man nahm einen Lappen, beseitigte den Fleck
    Und wrang den Fetzen aus "Weg mit dem Dreck"
    Aufgefangen in einem Töpfchen zum Zwecke der Kunst.
    Er seufzte verzweifelt und doch mit Inbrunst
    Und so geschah was ihm war unvorstellbar erschienen
    Der Meister fing an sich mit Pinsel an ihm zu bedienen.

    Mit Vorsicht und bedacht
    Entstand zuerst ein Bild bei Nacht
    Dies gefiel nicht und so ward es entfernt
    Auch ein meister aus Fehlern lernt!
    Das Bild darauf, nur ein Junge es war
    Mit blauen Augen, schlankem Körper und hellem Haar

    Mit unmerklichem Ausdruck der Freude in seinem Gesicht.
    Es war nicht nur Freude, es war Zufriedenheit, ja Zuversicht!
    "Ein perfektes Werk.", so der Meister sprach.
    Auf der Staffelei war er der Mittelpunkt im Gemach.
    Er spürte Wohlwollen mit jedem Pinselstrich
    Seine Arbeit hielt lange an...eigentlich ungewöhnlich

    Es kam der Tag, der Meister betrat das Atelier
    Dem Jungen tat vor Freude das Herze weh
    Denn er sah wie der Meister zum Pinsel griff
    Ganz und gar konzentriert, er kein Liedchen pfiff
    Der Bub verschloss die Augen und hielt ganz still
    "Ich werde so sein, wie der Meister es will!"
    Er hätte schwarz sein müssen, doch er war weiss, sein Kittel
    Die Farbe auf dem Pinsel war keine, es war Lösungsmittel
    Es tropfte auf das Knabengesicht, die Augen blieben zu
    Alles verschwamm in unsäglicher Ruh
    Langsam, der Junge zum Strom sich entwickelte
    Ein Fluss aus Tränen und Blut den Boden besprenkelte

    Er sah sich vergossen auf heiligem Grund
    Ein widerlicher Fleck, kein Wort der Klage aus seinem Mund
    Der Meister verärgert nach dem lappen schaut
    Der Bach aus Trauer, längst ergraut
    Er hat ihn gefunden und eilt, damit nicht alles verklebt
    Der Junge zum einzigen Mal die Stimme erhebt:
    "Lass mich fließen, ich werd auch so verschwinden, irgendwann,
    lass mir das Fließen, vielleicht ists das einzige, was ich kann."

    Geändert von basti-kun (16.01.2004 um 04:12 Uhr)

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