Könnte mal wieder im Schwall brechen.

Vor etwa drei Wochen ist mein Vater gestorben, zu dem ich aus eigenem Antrieb den Kontakt schon lange eingestellt hatte. Dummerweise müssen seine Kinder aber dennoch für die Bestattung aufkommen (Erbe gibt es nur Schulden). Das ist schon doof genug.
Jetzt musste ich einerseits meinen Halbbruder ausfindig machen, zu dem ich nie Kontakt hatte und andererseits Kontakt zu meiner Zwillingsschwester aufbauen, die das schwarze Schaf unserer Familie und in meinen Augen schwere Soziopathin ist. Letztere wusste natürlich schon über alles bescheid und stellte große Anforderungen an eine Bestattung, obwohl sie selbst privatinsolvent ist und ebenso keinerlei Bezug zu ihrem Vater hatte, obwohl sie 50m Luftlinie neben dem Pflegeheim wohnt. Immer wieder ließ sie Sprüche ab wie "Ich hab nix. Werde Kostenübernahme beantragen beim Sozialamt.", wohlwissend, dass sie keinen alleinigen Antrag stellen kann, sondern nur mit uns gemeinsam und alleine mein Haus schon reicht, dass das Amt nichts übernimmt. Mein Bruder und ich waren von vornherein kooperativ und haben uns am Ende auf eine anonyme Seebestattung mit ihr geeinigt, da er früher Seemann war, wobei das schon schwer genug war.
Die ganze Zeit über hab ich darauf gewartet, ob von ihr irgendeine Bereitschaft kommt, auch nur einen Teil zu zahlen und hab auch meinen Bruder vorgewarnt, dass da vermutlich nie was kommen wird. Jetzt haben wir sie konkret drauf angesprochen und sogar angeboten, dass sie ihren Anteil irgendwann einmal in Miniraten a 10€ oder so begleichen kann, aber da stellt sie sich quer. Sie weiß auch genau, dass wir nicht klagen würden und selbst wenn, dass dort nichts zu holen wäre.

Das Traurige daran ist, dass ich eine klitzekleine Hoffnung hatte, dass die Frau irgendwas gelernt hätte in den letzten 10 Jahren und es vielleicht wieder zur Versöhnung kommt, aber da hab ich mich wohl geirrt. Eigentlich war mir von vornherein klar, dass die Kosten bei uns backen bleiben würden.