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Thema: Wutschachtel

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  1. #1
    Liebe Leute,

    nicht wegen sowas streiten. Bitte. Und nicht so auf den Schlips getreten fühlen. Das war sicher nichts persönliches gegen Menschen, die sparsam leben müssen. Ich muss bspw. auch jeden Cent umdrehen. Ich kenne das also selber ganz gut und schaue sogar teilweise gezielt nach Angeboten (Waschmittel, Spülmittel, Putzmittel), um bestimmte Dinge auf Vorrat zu kaufen. Bei Lebensmitteln macht das jedoch nicht so viel Sinn. Bei jedem zweiten Bäckerbesuch ist bspw. mein Lieblingsbrot schon weg. Aber deswegen hamstere ich es nicht, sonst müsste ich es am Ende noch einen Teil wegwerfen.

    Was wirklich zum Problem wird, sind tatsächlich Hamsterkäufer, die aber nicht aus sozialen Gründen ein ganzes Regal leerkaufen. So gab es bei Aldi (Süd) wiederholt saisonal einen Antipastibrotaufstrich, für den Du im Feinkostladen locker 5 Euro zahlst, aber bei Aldi kostet er nur 1,39. Also wollte ich zwei Gläschen davon mitnehmen, aber bereits am ersten Tag der Aktion waren alle ausverkauft - und das schon mittags. In einer anderen Filiale wurde ich dann aber noch fündig.
    Als es den Brotaufstrich wieder gab, kam ich diesmal vormittags zum Aldi und es kamen mir zwei Männer mit Einkaufswägen voll mit diesen Brotaufstrichen entgegen. Sie hatten die ganze Lieferung aufgekauft. Der Wagen, den sie mit den Sachen beluden trug die Aufschrift "Ristorante Casa Pomodori" (Name geändert). DAS ist unfair. Denn in der "Casa Pomodori" kosten die Bruschette mit diesem Belag 6,50. Da krieg ich einen Hals!
    In den meisten Fällen ist es tatsächlich so, dass Restaurantbesitzer oder auch andere Geschäfte, gezielt die Angebote wegkaufen. Oft sind die Discounter auch günstiger als die Warenlieferungen in der Gastronomie. Also warum bei einem zertifizierten Zulieferer bestellen, wenn man den Salat beim Lidl um die Hälfte haben kann. Oder dass sich Konkurrenten gegenseitig Angebote wegkaufen: So gab es auch mal einen Fall bei Rossmann, wo dm-Mitarbeiter ganze Sortimente weggekauft haben, denn wenn die Kunden ein bestimmtes Produkt bei Rossmann nicht finden, dann laufen sie zu dm. Und solche Sachen kommen oft vor. Und dann noch die künstliche Verknappung. Dass Du, noRkia der Leidtragende bist, ist nun mal sehr ärgerlich. Aber die "Armen" können es dir nicht wegkaufen, denn die haben vielleicht Geld für ein Angebot, aber Angebote gelten für alle.

    Genauso kann ich Haudrauf auch sehr gut verstehen, wieso ihn das etwas sauer aufgestoßen ist. Ich kenne Haudraufs Situation sehr gut. Deutschland ist ein Land, in dem vielleicht die Lebensmittel am billigsten in der ganzen EU sind, aber auch ein Land indem die Lohnverteilung seeeeeeeeeeehr weit auseinander geht. Da Du, glaube ich, Rettungssanitäter bist, bist Du wahrscheinlich viel zu schlecht bezahlt. Ich bewundere Sanitäter, Krankenpfleger und Menschen im sozialen Bereich. Was Ihr leistet ist schlichtweg einfach fantastisch. Wenige wissen, wie schwer diese Arbeit wirklich ist. Aus finanziellen Gründen entscheidet sich auch sicher niemand, Rettungssanitäter zu werden. Schichtarbeit, Verantwortung, Bereitschaft, 24-Stunden-Dienste, eine heftige, sehr schwierige Ausbildung und 2000 Euro brutto locken nicht jeden.

    Daher: Hut ab für diese Entscheidung! Und sei froh, dass Du Dir sogar ein Auto leisten kannst. Da ist es natürlich umso schmerzvoller, wenn an der Düsseldorfer Kö lauter Kiddies, die noch nie in ihrem Leben gearbeitet haben, mit richtig schweren Autos der teuersten Marken, schaufahren (Offenes Fenster, Bang und Olufsen auf Lautstärke). Und man selbst arbeitet sich einen Wolf und kann sich halt keinen vergleichbaren fahrbaren Untersatz leisten. Aber darauf kommt es eigentlich nicht an. Ich würde sogar lieber einen Dacia fahren, auch wenn ich mir einen Audi leisten könnte oder einen Porsche oder einen Lambo... Man braucht diese Autos nicht (obwohl ich sie zugegebenermaßen auch geil finde) - man braucht aber ein vernünftiges Waschmittel, gesunde Lebensmittel und daher gilt: Wenn man arbeitet, dann sollte die Bezahlung gerecht sein. Es ist nicht gerecht, aber Fakt, dass ein BWLer, der als Controller in einem großen Konzern oder Finanzdienstleister das Geld für sich arbeiten lässt und dabei in etwa zehn mal so viel verdient wie ein Bauarbeiter, der sich abrackert und kaputtschuftet. (Und genau diese BWLer stellen dann ihren Reichtum zur Schau und kaufen sich alles von teuren Markenklamotten bis hin zu Frauen, anstelle, dass sie etwas sinnvolles mit dem Geld machen und wenn es ein teueres Hobby wie Reiten oder eine Weltreise ist...) Und genau DAS macht mich sauer und daher ist dieser Eintrag meinerseits in die Wutschachtel auch gerechtfertigt, weil ich meine "Wut" über diese Tatsache (der ungerechten Lohnverteilung) zum Ausdruck bringe. Denn das muss sich dringend ändern, sonst sehe ich schwarz.

    Geändert von Cuzco (24.04.2017 um 20:48 Uhr)

  2. #2
    Ja die Snobkiddies, die 0 Leistung im Leben gebracht haben, auf dicke Hose machen und dann andere Leute wie z.B. mich, die immense Leistung bringen, diffamieren, weil man weniger Luxus zur Schau trägt (unabhängig davon ob mans könnte) die machen mich auch wütend. Wütender als leere Regale sogar
    Stellt euch vor ihr studiert mit 40-60% solchen Leuten, die dann noch non Stop Party machen, während ihr fast Vollzeit neben Vorlesungen zur Arbeit müsst und werdet noch rumgemeckert, wieso ihr nicht einfach mal Party macht und in Urlaub fahrt oder so, nur um dann nach Studium in eurer fast zwei Jährigenbewerbungsphase bei jedem Gespräch gefragt zu werden, wieso ihr nicht einfach mal Ausland z.B. im Urlaub wart und dann mangels "Erfahrung nebem dem Studium" nicht eingestellt werden, während die anderen, die viel langsamer und schlechter waren als ihr, plötzlich mit 50.000 brutto aufwärts einsteigt. Zum Glück ist diese Tiefphase meines Lebens beendet, aber ich fühle mit jedem mit, mit dem so umgegangen wird.

  3. #3
    Zitat Zitat
    Ich kann ja wohl erwarten, wenn ich den üblichen Preis bezahlen möchte, dass dann auch ICH das Produkt erhalte und nicht jemand, der weniger bezahlt. Ich will gar nicht sparen, ich will das Produkt. Ich wäre sogar froh, wenn die Produkte noch teurer wären, damit noch welche da sind, wenn ich von der Arbeit kommen und sie kaufen will.
    Das nennt man "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" um dem vorzubeugen hat Gott die Hamsterkäufe und die Kühltruhe erfunden. Jedes Mal zu beobachten, wenn die Läden mal länger als einen Tag zu sind. Wenn ich mir vorstellen müsste, dass ich vielleicht plötzlich Lust auf eine Tafel Schokolade bekomme, obwohl ich bereits nen Dreivierteljahr keine gegessen habe, aber nicht direkt morgen wieder einkaufen gehen kann, dann kaufe ich gleich eine Tafel und am besten noch drei Stk mehr. Also investier mal in eine Tiefkühltruhe und kaufe das nächste Mal direkt auf Vorrat

    Zitat Zitat
    Stellt euch vor ihr studiert mit 40-60% solchen Leuten,
    Hm nein. Ich studiere nur mit Leuten, die mir ständig erzählen wollen, wie privilegiert ich bin, während ihre wohlhabenden Vorstadt-im-Grünen-Mittelschicht-oder-Akademiker-Eltern ihnen ihr Studium bezahlen und der Nebenjob nur dafür da ist, um es in Partys, Bar- oder Clubbesuchen oder Urlauben zu investieren (schließlich bei aller sozialistischen Liebe, den Jahresurlaub wird man sich ja noch gönnen dürfen). Und mir dann dabei noch einreden wollen, wie toll Verzicht doch ist und wie doof Besitz...

    Plötzlich fühle ich mich etwas angepisst. Aber dafür bin ich hier ja richtig.

  4. #4
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Hm nein. Ich studiere nur mit Leuten, die mir ständig erzählen wollen, wie privilegiert ich bin, während ihre wohlhabenden Vorstadt-im-Grünen-Mittelschicht-oder-Akademiker-Eltern ihnen ihr Studium bezahlen und der Nebenjob nur dafür da ist, um es in Partys, Bar- oder Clubbesuchen oder Urlauben zu investieren (schließlich bei aller sozialistischen Liebe, den Jahresurlaub wird man sich ja noch gönnen dürfen). Und mir dann dabei noch einreden wollen, wie toll Verzicht doch ist und wie doof Besitz...
    Wie? Ernsthaft? "Cool". Die sind ja genau so furchtbar wie bei mir! Das sind sogenannte Salonlinke. Die sind hier im Rhein-Main-Gebiet ganz besonders aktiv.
    In der Regel propagieren sie ein entspanntes soziales Leben, in alle anderen als reich und damit unsozial gelten (sie selbst sind arm, weil sie ihr elterlichen Zuschüsse sofort wieder raushauen). Komischerweise erben sie später alle mindestens ein Haus und sind bis dahin nicht besonders produktiv, was im Prinzip asozial ist.

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