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Thema: Wutschachtel

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Ich denke, dass du und deine Mutter unbedingt professionelle Hilfe braucht. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wollen weder deine Mutter noch du länger in der Nähe deines Vaters sein. Wende dich an die Polizei und/oder eine Familienpsychologin. Dass deine Mutter schlecht Deutsch spricht, ist ja kein Problem, solange du oder jemand anders dolmetscht. Ihr müsst versuchen, eine gerichtliche Verfügung durchzusetzen, sodass dein Vaters sich euch nicht mehr nähern. Dass die Polizei bei Stalking und Ähnlichem nicht helfen kann, halte ich für Schwachsinn (auch wenn ichs nicht beweisen kann). Jedenfalls ist es wichtig, dass ihr euch von ihm entfernt. Ich weiß nicht, wie die Fluchtversuche aussahen, ob ihr nur in ein anderes Stadtviertel gezogen seid oder direkt in einen anderen Teil Deutschlands.
    Versuche, Hilfe zu bekommen. Bestimmt gibt es einige Bekannte, die euer Problem kennen. Rede mit ihnen offen und bitte sie um Rat.

    Wenn du Polizei etc. ablehnst, fällt mir nur eine Möglichkeit ein, mit der du Situation verbessern könntest.Rede mit ihm, wenn er gerade weniger aggressiv ist (vtll. nach dem Essen?). Mache ihm klar, dass sich etwas ändern muss. Wenn er auch nur einen Funken Liebe für dich hat, wird es vielleicht verstehen. WICHTIG: Tue das nur, wenn du dich stark genug dazu fühlst. Es bringt nichts, dass du vor ihm wimmerst.

    Okay. Das ist mein persönliches Statement dazu. Nur noch eine Sache: Ich bin kein Psychologe oder ähnliches. Alles, was ich gerade geschrieben habe, ist nicht auf irgendwelche Studien gefestigt oder hat in der Vergangenheit bereits Erfolg gehabt. Ich habe auch keine Erfahrungen, was deine Situation angeht. Das sind also alles nur Ratschläge. Dinge, die ICH wahrscheinlich tun würde, wenn ich in deiner Situation wäre.
    Was auch immer du tust, ich wünsche dir VIEL GLÜCK UND KRAFT!

  2. #2
    Du wirst bzw. ihr werdet euch da auch wohl oder übel einfach durchbeißen müssen. Klar ist die Situation vor allem für deine Mutter schlimm, aber andere Stellen würden wohl ebenso wenig ausrichten können. (Polizei wtf?! Sollen die ihn wegen zu lautem Brüllen und fehlendem Respekt gegenüber seinen Angehörigen verknacken? Dolmetsching bei einem/einer Psy? Stell ich mir lustig vor. Und unsinnig, zu nichts führend.) Mit ihm zu reden wird, so wie du ihn bisher präsentiert hast, ebenso wenig ausrichten, vermutlich würde es die Situation für dich sogar noch schlimmer machen.

    Versuch einfach die kommende Zeit zu überstehen, bis du ausziehen kannst und dich so gut es geht zurückzuziehen. Du bist nicht der erste mit einer kaputten Familie und bis hierhin hast du es ja auch überlebt. Das sind zwar ziemlich schwache Ermutigungen, aber die einzigen, die ich von meiner Warte aus geben kann.

  3. #3
    Zitat Zitat
    Versuch einfach die kommende Zeit zu überstehen, bis du ausziehen kannst und dich so gut es geht zurückzuziehen.
    Damit hätte sie das Problem aber nicht gelöst, sondern nur umgangen. Und der Mutter hilft es auch nicht...
    Zitat Zitat
    Polizei wtf?! Sollen die ihn wegen zu lautem Brüllen und fehlendem Respekt gegenüber seinen Angehörigen verknacken?
    Nö, aber wegen Beleidigung und Stalking

  4. #4
    Zitat Zitat von Ardam Beitrag anzeigen
    Damit hätte sie das Problem aber nicht gelöst, sondern nur umgangen. Und der Mutter hilft es auch nicht...
    Das Problem wird auch ein(e) Psy nicht lösen können, genauso wenig wie die Polizei. So einfach, wie du dir das vorstellst, ist es nicht. Sorry, da dein Weltbild zu erschüttern.

    Zitat Zitat
    Nö, aber wegen Beleidigung und Stalking
    Wir leben in einem Rechtsstaat, das heißt, Taten müssen stichhaltig nachgewiesen werden. Wegen Stalking kann die Polizei etwas unternehmen, sobald er es praktiziert. Dafür müsste Karls Mutter ihren Ehemann aber erstmal verlassen und dann müsste er sich ziemlich affig haben (was ich mir durchaus vorstellen kann), damit es zu einer Verfügung kommt. Tatsächlich werden wegen §185 StGB nur wenige Leute verklagt und das dann auch in den allerwenigsten Fällen mit Freiheitsstrafe.

    Ganz davon abgesehen: Was bringt es, wenn sie Karls Vater verknacken oder er zahlen muss? Genau, es macht die Situation noch ein bisschen schlimmer.

  5. #5
    Zitat Zitat
    Ganz davon abgesehen: Was bringt es, wenn sie Karls Vater verknacken oder er zahlen muss? Genau, es macht die Situation noch ein bisschen schlimmer.
    Es geht mir ja eigentlich nicht darum, dass sie Karls Vater verknacken, sondern, dass geholfen wird, evtll. wegzuziehen, OHNE dass der Vater sie aufspüren kann bzw. sie weiter belästigen kann.

    Zitat Zitat
    So einfach, wie du dir das vorstellst, ist es nicht. Sorry, da dein Weltbild zu erschüttern.
    Ich fürchte, du hast recht.

  6. #6
    Zitat Zitat von Ardam Beitrag anzeigen
    Es geht mir ja eigentlich nicht darum, dass sie Karls Vater verknacken, sondern, dass geholfen wird, evtll. wegzuziehen, OHNE dass der Vater sie aufspüren kann bzw. sie weiter belästigen kann.
    Ohne dringenden Handlungsbedarf ist das aber eben nicht zu machen.

  7. #7
    Irgendwie tun meine Eltern jetzt so, als wäre nie was passiert, nur mein Vater ist immer noch penetrant nervig wie immer mir gegenüber. Ich traue dem Frieden allerdings nicht.
    Und jetzt habe ich erstmal die Aufgabe per ebay aus 200 Euro mehr Geld zu machen.

  8. #8
    Das wirste schon überstehen. Meistens ist das nur Impulsiv und von "Kaputter Familie" zu sprechen ist sowieso over the top. Bei uns hat es auch zeitweise 2 mal im Jahr so oder so ähnlich gekracht. Am Ende hat sich dann eh der Vater entschuldig und nach 2 Wochen war die Sache so gut wie vergessen. Manchmal hatten wir danach etwas weniger Porzellan im Schrank aber das wars dann auch schon. Also wenn du hier mit Polizei und Psychologe und wasweißich kommst wird es erst richtig ernst und dann gibts wohl auch kein Zurück mehr und das willst du dir auch nicht antun.

  9. #9
    Muss aber nicht heißen, dass es bei ihm auch so ist.

  10. #10
    Zitat Zitat von Byder Beitrag anzeigen
    Muss aber nicht heißen, dass es bei ihm auch so ist.
    Macht es aber 300mal wahrscheinlicher, dass es beim ihm auch so ist. Wir haben unsere Familien alle irgendwie überstanden, und weißgott, wenn keiner blutet, ist das meistens schon ein ziemlicher Gewinn.

  11. #11
    Ich kann nicht sagen, ob es nicht eine normale Familienstreitphase ist, aber ich kann zumindest sagen, dass ich diesen Eltern weniger verbunden bin als andere Kinder. Das Argument "sie haben dich ja aufgezogen" funktioniert hier nicht. Meine Eltern haben mich zugunsten ihrer Arbeit in die Hände deutscher Pflegegroßeltern gegeben. Von den 18 Jahren meines Lebens habe ich nur knapp 6 mit meinen Eltern verbracht. Früher hatten wir noch mehr Geld oder es war alles billiger, ich weiß es nicht, aber meine frühe Kindheit war aus meiner Sicht ziemlich luxoriös. Ich hatte da meine beiden Pflegegroßeltern, die den ganzen Tag für mich Zeit hatten, mit mir was unternahmen oder verreisten und dann meine Eltern die dann und wann mal vorbeikamen und Geschenke brachten. Vermutlich in dem Glauben Kinderliebe ist erkäuflich, habe ich ziemlich viel Spielzeug bekommen, was ich wollte. Das war die Zeit von einem Jahr bis zum Ende der Grundschule.
    Danach hatten meine Eltern wieder Bock auf eines ihrer Kinder (ja, meine Eltern haben beide ihre anderen Kinder in jungen Jahren in Vietnam zurückgelassen um nach Deutschland zu kommen. Sie sind übrigens beide geschieden). Und zum Beginn des Gymnasiums bin ich mit meinen Eltern auf ein Dorf gezogen wo sie eine Pension mit Gaststätte führten. Und da kamen etliche Probleme auf. Kulturelle, sprachliche und soziale Unterschiede wurden schnell deutlich und ein Problem. Meine Eltern wussten nicht so recht, wie man mit einem pubertierenden Kind umgeht und leider war das gerade die Phase wo es anfing. Meine Leistungen in der Schule waren mies, weil mir die Hilfe und liebevolle Arschtreterei meiner Großeltern fehlte. Meine Eltern waren der Meinung, mir alle Ressourcen (Nahrung, Geld für Lehrmaterial, Hobbyzeug) bereitzustellen würde genügen, damit ich ein super awesome Musterschüler werde. Weit gefehlt. Irgendwie lebten wir dann ein paar Jahre vor uns hin. Aber ich wurde nicht nur immer fauler, sondern auch immer ängstlicher. Mein Vater ist relativ unheimlich, wenn er sauer ist. Und so hatte ich eine gefälschte Unterschrift (mit der ich erwischt wurde) und eine Flucht nach Berlin hinter mir, bevor meine Mutter dann irgendwann genug von meinem Vater hatte. Zuvor hat sie immer nur gedroht oder ist nicht weit gekommen. Aber mit meiner Schwester (mütterlicherseits) die inzwischen nach Deutschland gekommen ist, um zu studieren, floh sie dann irgendwo hin. Dann bin ich zum Jugendamt, um mich von meinem Vater loszulösen. Ich merkte sehr schnell, was meine Mutter für ein Problem mit ihm hatte. Er ist herrisch, jähzornig und hat eine Vorliebe für Alkohol. Was man macht ist falsch, was er macht ist richtig. Er hat auch sehr viel auf meine Mutter geschimpft und sie für alles verantwortlich gemacht. Hat versucht, mir die Mutter madig zu machen.
    Nach Monaten Jugendamt bin ich dann mit deren Hilfe zu einem Freund gezogen. In der Zeit von diesem einen Jahr hat mein Vater dann meine Mutter irgendwie wieder überzeugt, nachdem er ihre Nummer hatte. Ich weiß, dass eines seiner Hauptargumente ich war. Hat meiner Mutter immer eingetrichtert, dass sie sich doch um ihren Sohn kümmern muss. Ich habe dann irgendwann eingestimmt zu meiner Mutter zu ziehen, allerdings hatte sie sich da schon mit meinem Vater vertragen, so dass ich jetzt hier in Hamburg sitze und mich über die Situation wundere.

    Ich kann nicht einschätzen, ob sich meine Familie im emotionalen Rahmen der Normalität befindet oder nicht, aber ich bin definitiv unzufrieden.

  12. #12
    Wenn Leute geistig überfordert, emotional und gestresst sind sagen sie oft Sachen die sie nicht wirklich denken. Zumindest kenne ich das so. Ohne deine Eltern wirklich zu kennen ist es auch schwer die Situation zu beurteilen, aber so wie es scheint wollte dein Vater ja letztendlich wieder deine Mutter zurück haben und hat sich (wahrscheinlich) auch entschuldigt. Vielleicht entschuldigt er sich ja diesmal bevor es wieder so weit kommt.

    So lange niemand handgreiflich wird wäre es vielleicht Sinnvoll keine voreiligen Schritte zu treffen, sondern erst ein mal abzuwarten. Aber letztendlich musst du deine Situation schon selber einschätzen.

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