Oaaarrrrr. Irgendwo muss das hin, und es ist grad keiner da, vor dem ich mich nicht schäme es zuzugeben, also warum nicht hier ...
Ich will in den kommenden Wochen bzw. Monaten aus meiner WG in eine eigene Wohnung ziehen. Letzte Woche habe ich DIE perfekte Wohnung für mich gefunden. Weil es aber schon Donnerstag war und ich diese Woche auf eine Tagung gefahren bin, war nicht sofort ein Besichtigungstermin zu machen; stattdessen hab ich mir die Gegend um die Wohnung angeschaut und sie mental eingerichtet. Am Wochenende war die Besichtigung in meinem Kopf eigentlich nur noch eine Formalie, ich war mental schon eingezogen. Am Samstagabend war die Wohnung aber nicht mehr gelistet (man muss dazu wissen: es ist in dieser Stadt absolut unüblich, dass Wohnungen einen Leerstand von unter 3 Monaten haben, man kann sich also in aller Regel viel Zeit zum Überlegen und Rumtrödeln lassen). Ich hab mich prächtig geärgert, und dann wurde ich ein bisschen wehmütig, und dann konnte ich die Nacht lang nicht einschlafen. Der Gedanke hing mir die ganze Woche nach und ich wechselte zwischen Ärger und Wehmütigkeit.
Seit gestern Abend (ich hab mir eine Grippe eingefangen und fiebere ein wenig, das vielleicht zu meiner Verteidigung) scheine ich nach Kübler-Ross beim Leugnen angekommen zu sein, ich suche Wege, wie ich doch an die Wohnung herankommen kann, oder zumindest eine im selben Haus. Oder in derselben Gegend, dass ich sofort umziehen kann, sobald die Wohnung frei wird (man muss dazu wissen: ich habe einen ganz bestimmten, unabdingbaren Anspruch an eine Wohnung und zwei, drei Wünsche; diese Wohnung hat alles davon erfüllt und sogar noch Ansprüche in mir wach gerufen, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie haben könnte -- was natürlich wunderbar ist, um sich nach einer neuen Alternative umzusehen).
Es fühlt sich ein bisschen an, als würde man den Verstand verlieren. Gleichzeitig verstehe ich jetzt diese TED-Talks besser, die zu "großen Verlusten" neben Familienmitgliedern, Freunden und Haustieren auch Wohnungen nennen. Ich kann derzeit nicht an das Konzept "Wohnen" denken, ohne diese Wohnung vor Augen zu haben. Und ich weiß, dass das vermutlich fieber- und schlafmangelinduzierte, stressassoziierte und überhaupt sehr kindische Wahnvorstellungen sind, die sich in einer Woche wieder verzogen haben werden. Aber irgendwie fehlt mir diese Wohnung, die ich noch nicht einmal betreten habe. Vorhin habe ich kurz darüber nachgedacht, wie man jemanden bestechen müsste, dessen Wohnung man möchte. Und dann hab ich mich selbst gecheckt und, nun ja, hier sind wir ...