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11. Kapitel
"Ich hätte nie an Turgars verdammte Tür klopfen sollen," dachte Lendor, als er hastig die kleinen Flaschen mit Skooma aus dem wässrigen Matsch pflückte. "Ich hätte Bravil auf direktem Wege verlassen sollen." Denn Garrus' Plan, so wusste der Bretone jetzt, besaß einen Makel: Es war egal, ob er eine Flasche Skooma mit nach Cheydinhal schaffte oder nicht. Als Beweiß gegen die Orums reichte es, wenn man mal darüber nachdachte, allemal nicht. Allein in der Grafschaft Cheydinhal gab es mehrere Glasbläser, so dass man die Herkunft der Droge nichteinmal an den Flaschen, in denen sie transportiert wurde, ermitteln konnte. Es war alles umsonst gewesen. Roter war umsonst gestorben. Nur wegen eines kleinen Denkfehlers und Lendors Unfähigkeit, diesen sofort zu bemerken. Er hatte er Töten müssen, und zwar nicht aus Gründen der Selbstverteidigung, sondern nur damit die einen Kriminellen sich an den anderen bereicherten.
"Ich hätte aus Bravil abhauen sollen. Ich hätte weder diese Khajiiten noch die Anderen töten müssen. Roter währe noch am Leben. Und ich würde nicht hier im Dreck wühlen". Er war zu dem geworden, was zu bekämpfen er sich einst geschoren hatte.
Die hochgewachsene Gestallt, die hinter ihm stand und zuvor nur fluchend den Kopf hin und her bewegte, damit sich auch ja keiner an sie ranschlich, trat ihm mit ihren von Schlamm überzogenen Stiefeln in den Rücken und die Kiste, in die der junge Wachmann die wieder aufgesammelten Flaschen platziert hatte, kippte erneut um.
"Du hast eine Übersehen. Sammle die verdammten Flaschen wieder auf!"
Doch Lendor regte sich für einen Moment nicht. Ächzend hockte er auf den Knien und wartete darauf, dass die stechenden Schmerzen in seinem Rücken vorrübergingen. Neben seinen erschöpften Füßen, die sich mitten in einem zweiten Gewaltmarsch befanden und nicht gerade glücklich darüber waren, fühlten sich seine Arme taub an, und er war mit seinen Kräften am Ende.
"Bist du taub, Lendor? Heb die Flaschen auf!"
Erneut trat die Gestallt zu.
***
"Okay, die verhandlung mit dem Argonier wird nicht einfach", erklärte Uradas Ramori, wobei er im Gehen wild mit seinen Händen gestikulierte, für Lendor nur schwer zu sehen, da er es trotz der wunderbaren Ausgeschlafenheit nur mühsam zustande brachte, mit dem Dunmer und Turgar Schritt zu halten.
Die Straßen der Stadt waren tagsüber wieder einmal überfüllt, Dutzende von Gesichtern, die mit Entschiedenheit ihrer Wege gingen und schnell wieder an ihnen vorbei zogen, und die drei Männer mussten immer wieder einige Schritte zur Seite machen um niemanden anzurempeln, auch wenn die Presenz des muskulösen Nord die meisten Menschen und Mer dazu brachte, von sich aus auszuweichen.
"Ihr überlasst das Reden mir. Ich kenne diese Echse schon seit Jahren, und wenn man ihn nicht richtig kennt könnte man schon durch einen falschen Blick in eines seiner vielen Fettnäpfchen treten."
Vor sich sah Lendor für einige Sekunden ein Schild zwischen den Köpfen der Passanten auftauchen. Es zeigte einen Mann im Profil, die markante Hakennase war der auffälligste Gesichtszug. Auch trug er einen Helm auf den Kopf, der starke Ähnlichkeit mit dem eines Legionärs hatte, mitsammt Federbusch, den die kaiserlichen Kavalleristen und Offiziere trugen.
Das Schild verschwand wieder hinter einer Masse aus Körpern und Köpfen, jedoch wusste Lendor jetzt, dass sie es nicht mehr weit hatten.
"Der Großspurige," fuhr Uradas fort, von Lendors kleiner Entdeckung keine Notiz nehmend, "ist Im-Kurs Territorium. Lasst euch von seinen Leuten nicht einschüchtern. Ein Paar meiner Leute sind schon drinnen und werden eingreifen, falls etwas schief läuft." Ein knapper Blick über die Schulter, anscheinend um sicher zu stellen, dass die anderen Beiden ihm zuhören, dann wand Uradas sich wieder nach Vorne. "Er liebt es, den geheimnissvollen Argonier zu spielen, weswegen einer seiner Handlanger, am warscheinlichsten Orlor, seine rechte Hand, für ihn reden wird. Fallt nicht darauf rein, dieser Bastard von einer Echse beherrscht die kaiserliche Sprache so gut wie du und ich. Haltet aber die Illusion aufrecht, das gefällt ihm, und so werden wir leichter mit ihm verhandeln können."
Auch wenn der Großfürst gesagt hatte, dass Turgar den Argonier besuchen sollte, war er dennoch am Morgen aufgetaucht, immer noch in sein ärmlich anmutendes Hemd gekleidet.
Trotz der Stickigkeit von Turgars Behausung war Lendor am Vorabend schnell eingeschlafen. Als er aufwachte, mit Muskelkater in den Beinen, hatte der Nord Dörrfleisch und geräucherten Fisch aufgetischt, und obwohl der Bretone sich das Gehirn zermaterte darüber, weswegen Gilgondorin sich am Abend so seltsam verhalten hatte, kam er zu keinem verwehrtbaren Ergebniss, so dass dieses Rätsel in seinen Hinterkopf abdriftete, um jetzt dort zu spuken, ungeduldig darauf wartend, endlich gelöst zu werden.
Auch wenn ihm dabei nicht wohl zu mute war, ließ er die Argonierin in Turgars Hütte zurück, zusammen mit dieser seltsamen Katze. In der Hütte hatte sie genug zu Essen, der Nord hatte einen ausreichenden Vorrat an Dörrfleisch eingelagert; In einer Ecke standen zwei Fässer, in denen Silberstahl seine Nahrungsmittel aufbewahrte.
Uradas Ramori schien seinen Vortrag zu dem schuppigen Kriminellen zu Ende gebracht zu haben, und dies auch nicht zu früh, denn nur wenige Schritte weiter standen die Drei bereits unter dem ovalen Holzschild; Das Wasser vom letzten Niederschlag sammelte sich an der tiefsten Stelle der Unterseite, und tropfte in unregelmäßigen Abständen auf die Personen, die darunter hinweg gingen.
Ramori wandte sich an Turgar: "Geh schon rein und guck nach, ob die Luft rein ist. Währenddessen gebe ich Lando hier," ein kurzes Nicken in Lendors richtung, "eine kleine Einführung." Mit einer Handbewegung bedeutete der Dunmer Silberstahl, durch die Tür zu verschwinden.
Der Nord bejahte dies mit einen Nicken seinerseits und betrat die Schenke, lautes Lachen, Musik und der Geruch von Alkohol schwappten nach draußen, bevor die Tür hinter dem stämmigen Mann wieder ins Schloß fiel.
"Eine kleine Einführung?", fragte sich der Bretone. Doch noch bevor er den Gedanken richtig beenden konnte, wurde er urplötzlich an die Wand gedrückt. Die unerwartet starken Hände des Dunmers hatten ihn am Kragen seines Harnisches gepackt, und völlig überrascht und unfähig, sich aus dem Griff zu lösen, musste Lendor laut aufstöhnen und nach Luft schnappen, als eine Welle von Schmerz durch seine verkaterten Glieder schoß.
Hinter dem Dunmer gingen die Passanten einfach weiter, als ob es nichts zu sehen gäbe, doch sie wurden für Lendor schnell unwichtig, seine Welt bestand nur noch aus dem bedrohlich starrendem Gesicht des Großfürsten und aus der Pein, die seine Arme, Beine und sein Rücken durchlitten.
"Hör mir gut zu," flüsterte Ramori, die blutroten Augen erfüllt von einem hasserfüllten Glanz, "Ich weiß nicht wer, bei Molag Bal, du bist, und es ist mir ehrlich gesagt auch scheißegal, aber wenn du mir auch nur annährend in die Quere kommst, lass ich dich kastrieren und blutend in irgendeiner Gasse liegen, wo dir die Streuner das Fleisch von deinen mikrigen Knochen nagen werden, verstanden?" Er warf einen kurzen Blick über die Schulter, und innerlich hoffte der Bretone, dass er jetzt wieder freikam, doch Ramori hatte noch weitere Drohungen für ihn: "Von der Wache? Du bist nicht von der Wache, und warst du auch nie, mich kannst du nicht täuschen, ich kenne die götterverdammte Wache. Ich trau dir nur so weit wie diesem Bastard von einem Nord, kapiert?"
Unfähig zu sprechen brachte Lendor nur ein abgehacktes Kopfnicken zu stande, und dass schien genug zu sein, um den Dunmer zu befriedigen.
Der Elf lockerte seinen Griff und entgegen aller Logik klärten sich seine Gesichtszüge wieder, er gab dem Bretonen sogar noch ein freundliches Lächeln. "Ansonsten," schloß Uradas, "werden wir gut miteinander auskommen," und unwillkührlich begriff Lendor, dass er jetzt richtig tief im Sumpf von Bravil feststeckte. Und dass er sich nicht mehr so schnell wieder heraus ziehen würde.
***
Uradas stieß die Tür auf und betraten die Schenke, wobei Lendor nervös mit seiner Hand über die Stelle strich, an der der Dunmer ihn zuvor gepackt hatte. Turgar war einige Sekunden nach ihrem "Gespräch" aus dem Gasthaus getreten und hatte sie hereingerufen, bevor er wieder hineinging und scheinbar geistesabwesend die Tür hinter sich zuschlug. Es roch stark nach Bier, Wein und verkohltem Fleisch.
Der große Schankraum hatte große ähnlichkeiten mit dem des Einsamen Freiers, jedoch lag das hauptsächlich an dem Baustil der Braviler Architektur und dem groben Holz das beide Schenken teilten. Ein Unterschied bestand darin, dass der Raum sehr viel geräumiger war, was seine Gründe vor allem in dem Fehlen der unnötig großen Theke hatte. Hier stand sie, schon fast versteckt, an der hintersten Wand. Hinter ihr stand ein Kaiserlicher, seiner eigenen Erzählung nach einst ein Legionär und begründer dieses Ladens, doch er sah dem Mann auf dem Schild darauf kein Stückchen ähnlich, und Ramori wusste es ohnehin besser: Der jetzige Wirt, Brutus Applicantus, hatte den Großspurigen Legionär einem seiner Onkel abgekauft, das Wirtshaus stand schon seit vielen Jahren in Bravil, und obwohl das mittellange, braune Haar des Kaiserlichen schon einige graue Strähnen nachwies konnte er unmöglich älter sein als dieses Gebäude.
Schnell hatte der Dunmer den Tisch gefunden, an dem die Echse saß. Im-Kur und sein Speichellecker hatten sich an einem Tisch in der Mitte des Raumes breitgemacht. An den Tischen um sie herum saßen ein paar seiner Leute, ein gemischter Haufen, bestehend aus allen Sorten von Abschaum, den Bravil zu bieten hatte.
An der Decke sammelte sich der Qualm von dutzenden angesteckten Pfeifen, der stechende Geruch des verglimmenden Krautes überdeckte ab und zu die anderen Gerüche. "Wie Wellen. Jedes Mal, wenn sich der Wind dreht, schlagen sie einem um die Nase."
Im-Kur schien sie bereits zu erwarten, was Uradas kein Bisschen überraschte. Es standen sogar zwei freie Stühle bereit.
Der Dunmer schnappte sich einen der leeren Stühle. Silberstahl nahm den anderen und saß nun zu seiner rechten. "Genau dort wo ich ihn sehen kann..." Zwar war Turgar ein Nord, was an sich schon viel erklären konnte, und er stellte sich auch dumm, wo immer er konnte, jedoch war Silberstahl nie dazu gekommen im Sommer auf einem Kübel Eis über die schwarzen Steine von Windhelm zu schliddern. Er war in Cyrodiil geboren, das wusste Ramori, und wie jeder, der in Cyrodiil geboren worden ist, ist er in einer verschlagenen Gesellschaft aus geldgierigen Händlern und redegewanten Politikern aufgewachsen. Er war also nichts weiter als ein Kaiserlicher in Übergröße.
Lendor verschwand, um sich einen eigenen Stuhl zu finden, jedoch machte Uradas sich nicht zu viele Sorgen darüber, dass der junge Bretone irgendetwas anstellen könnte. Er war zu vorsichtig um allein darauf zu vertrauen, dass seine Einschüchterung vor der Tür Lendor unter Kontrolle halten würde, doch wusste er auch, dass seine Männer ein Auge auf den vermeindlichen Wachmann haben werden. "Denen bringe ich noch Geld ein. Ohne mich würden die nur ihre kleinen Dinger drehen und irgendwann mit dem Kopf nach unten im Kanal enden, weil sie Irgendwem auf die Füße getreten sind." Oder sie würden sich einen neuen Anführer suchen, doch diesen Gedanken verwarf er schnell wieder. Er konnte jetzt keine Ablenkung gebrauchen.
Die Echse lächelte dünn und zog an ihrer Pfeife, ein echtes Prachtexemplar, dass er angeblich von seinen Vorfahren bekommen hat, die sie aus irgendeinem, für Ramori unwichtigen, Baum aus den Sümpfen geschnitzt hatten. "Eher gestohlen. Währe er nicht so erfolgreich darin Leuten Angst zu machen, hätte ihn schon längst einer dafür abgestochen," und während er über den möglichen Wert des Rauchinstruments sinnierte hielt er seine neutrale Miene aufrecht.
Als Lendor schließlich wieder antanzte, einen lächerlich kleinen Hocker in den Händen, auf dem er sich zur Linken des Großfürsten setzte, erhob Im-Kurs rechte Hand Orlor das Wort. Wie Uradas diesen verdammten Waldelfen mit seinem widerlich breitem Grinsen verabscheute...
"Im-Kur und seine Männer grüßen Euch, hochwohlgeborener Großfürst!" Wieder dieses abstoßende Grinsen...
Außerdem folgte abschätziges Lachen vom Nachbartisch, an dem zwei von Im-Kurs Banditen saßen.
Dennoch war es für Ramori einfach seinen gelassenen Gesichtsausdruck aufrecht zu erhalten. Das war sein Talent, er konnte wortwörtlich lügen ohne rot zu werden.
"Lass das Geschwafel und kommen wir zum Punkt."
Der Waldelf spielte zunächst den Beleidigten, war für den Moment jedoch ruhig gestellt.
"Turgar, ich und Lando hier haben Im-Kur einen Vorschlag zu unterbreiten." "Immer schön förmlich bleiben wenn es um die Echse geht," sagte der Dunmer sich selbst während er die gespielte Übersetzung, die Orlor seinem kinderfressenden Anführer ins Ohr flüsterte, abwahrtete, ruhig ausatmend.
Im-Kur grunzte etwas, was die Anderen für Argonisch halten sollten und Ramori drehte seinen Kopf wieder zum Elfen, unwissenheit heuchelnd. Hinter seinem Rücken machte sich jeder über Im-Kurs Pseudo-Argonie lustig, er galt als der Insiderwitz diesseits von Bravil, jedoch war niemand dumm genug, ihn in aller Öffentlichkeit lächerlich zu machen, denn dann würde er davon erfahren. Eine der wenigen von Im-Kurs ausgeübten argonischen Traditionen, an der niemand bezweifelte, dass es sie überhaupt gibt, war die, seine Feinde zu häuten. Er tat es nicht besonders oft, nur wenn er ein Exempel statuieren wollte, doch Uradas wusste, dass diese hübsche Echsenlederweste keinesfalls aus Schlangen bestand. Der Argonier hielt sich mit seiner selbst für Braviler Verhältnisse außerordendlichen Grausamkeit über Wasser.
"Im-Kur sagt, Ihr könnt Euren Vorschlag jetzt unterbreiten."
"Was auch immer, Bürschchen," dachte der Großfürst und sagte: "Gut. Also. Ich schlage vor, dass Im-Kur und seine Leute- verzeiht, ich meinte, Im-Kur und seine Männer, sich für eine kurze Zeit mit den meinen zusammenschließen, um gemeinsam eine andere Gruppe von Straßenunternehmern ihrer Wahre zu erleichtern."
Wieder die gespielte Dolmetscherei, dann sagte der Waldelf: "Im-Kur könnte sich unter Umständen zu einem undauerhaftem Bündniss mit Eurem Unternehmen bereit erklären. Es käme allein auf die Wahre an, und den Anteil."
Uradas nickte kurz. "Skooma. Ein Fünftel, das Im-Kur unter sich und seinen Männern aufteilt."
Diesmal übersetzte der Waldelf nicht erst, sondern beugte sich vor und verlangte mindestens die Hälfte.
"Soltest du nicht lieber zuerst deinen Anführer fragen, Waldelfchen?" warf Turgar grinsend ein. Zuvor hatte er geschwiegen, wie der Dunkelelf es von ihm verlangt hatte, und auch wenn der flüchtige, zügig wieder unterdrückte Anflug von Panik im Gesicht des Speichelleckers tiefe Befriedigung in Uradas auslöste, musste er sich zu Turgar umdrehen und ihn mit einem Blick daran erinnern, wer von ihnen für das Sprechen verantwortlich war. Gefügig lehnte sich der Nord in seinem Stuhl zurück.
"Ja, Bürschchen. Du hast Angst. Angst davor, als Im-Kurs Unterwäsche zu Enden falls du es verbockst. Ich kann meine Maske aufrecht erhalten, aber kannst du es auch, mein lieber Orlor?"
Der Waldelf beugte sich wieder zur Echse hinüber. Trotz der Worte des Nord hatte Orlor sich schnell wieder gefangen und setzte sein degoutantes Schmunzeln wieder auf.
"Im-Kur verlangt mindestens zwei Drittel."
Wäre er nicht gerade dabei sich zu verstellen, hätte Ramori warscheinlich ein genervtes Ächzen ausgestoßen. "Im-Kur bekommt drei Achtel. Meine Gesellschaft stellt die hälfte der Männer als auch die Informationen bezüglich des Aufenthaltortes der Wahre." "Damit wird er sich nicht zufrieden geben. Niemand kann ganze Wagenladungen von Skooma lange geheim halten, vor allem nicht, wenn man sich dabei so blöd angestellt hat wie diese Khajiit. Er weis, dass er sie nach 'ner Zeit selbst finden wird."
Die Übersetzung, dann die Antwort der Echse aus dem Munde des Waldelfen: "Die Hälfte, nicht weniger."
Uradas warf einen knappen Blick auf Im-Kur und ihm wurde klar, dass dies sein letztes Angebot war. Fünfzig-Fünfzig. Andere hätten mehr verlangt, allerdings wusste Im-Kur, dass Uradas diesbezüglich nicht log. "Jedenfalls solange ich will, dass er denkt, dass ich nicht lüge..." Im-Kur wollte nicht riskieren, dass jemand anderes als er selbst Hand an das Skooma anlegen konnte, jedoch bestand das Risiko, dass jemand es vor ihm fand, und so währe es viel leichter zunächst auf die Abmachung einzugehen und ihm, dem Dunkelelfen, dann in den Rücken zu fallen und mit dem Wissen über die Lage des Verstecks der Khajiiten reiche Beute zu machen.
"Gut. Einverstanden," beschloß der Großfürst. "Und dann dringen wir mit Im-Kurs Hilfe ein, stechen ihn und seine Leute ab und verkaufen das Skooma anschließend nach Morrowind."
Erneutes Flüstern in Im-Kurs Ohren, dann streckte der Argonier dem Dunmer die mit Goldringen bestückte Hand entgegen.
Uradas ergriff sie, und beide Männer lächelten sich gegenseitig an, während sie sich die Hände schüttelten.
"Es wird mir eine Freude sein, deine Pfeife an irgendeinen Sammler zu verkaufen, und dich endlich los zu sein, mein lieber Im-Kur."
Warscheinlich dachte der Andere etwas ähnliches, doch das war Uradas gerade egal. Jetzt kam der Teil, in dem sie die Genauheiten ausdiskutieren würden. Zeit, für Turgar einen Becher Bier zu bestellen, denn dies würde noch eine lange Sitzung sein.
...