Hier das nächste bisschen. Ich werde dann an den anderen Characteren weiterschreiben, für jetzt ist es genug von Bro.
Wie immer ist Kritik, positive wie auch negative, erwünscht!

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Verwirrt blickte Bro Gur´Gash auf die Kajiitin in der Ecke. Sie wimmerte und hielt ihre Hände abwehrend vor ihrem Gesicht. Bro beschloss, Ahdanji in Ruhe zu lassen und sie nicht anzusprechen und ging schnell auf den Ausgang zu. Er musste verschwinden, auf jeden Fall. Als er an der Theke vorbeilief, erblickte er aus dem Augenwinkel die Wirtin, die an der Wand stand und einen metalischen Gegenstand, warscheinlich den Dolch, den Ri`Bassa erwähnte, von sich gestreckt hielt. Bro warf einen flüchtigen Blick auf sie. Sie stand schützend vor einer Vitrine, in der Bro soetwas wie Käseecken ausmachen konnte. "Was bei Oblivion stimmt mit euch Leuten nicht?!" Stieß er verwundert hervor. Als die Kajiitin nicht antwortete, sondern ihn böse anguckte und ihm weiterhin den Dolch entgegenstreckte, ging er weiter und zog die hölzerne Tür auf, nur um zu sehen, dass der wahnsinnige Ri`Bassa bereits einen wütenden Mob aus Dorfbewohnern zusammengetrommelt hatte, der sich langsam zwischen den beiden Steintreppen auf der großen Straße versammelte. "Oh, verdammt!" Hecktisch blickte Bro sich um. Nocheinmal würde er nicht in den Wald laufen, aber hierbleiben konnte er offensichtlich auch nicht. Er war unbewaffnet und trug keine Rüstung, wärend die Dorfbewohner, die aufgebracht bereits die Steintreppe am Hügel erklommen, nicht nur zahlenmäßig überlegen waren, sondern auch noch, wie Bro erkennen konnte, Mistgabeln, Äxte, lange Holzstäbe, Knüppel, Fackeln und sogar Schwerter hatten. Rechts von sich bemerkte er das Licht einer brennenden Fackel und ihm fiel wieder ein, dass sich eine kleine Anhöhe runter ein Stall befand, den er flüchtig bei seinem Weg in die Herberge gesehen hatte. Sofort rannte er so schnell er mit seinem verletzten Bein konnte auf den Fackelschein beim Stall zu. Am Fuße der Anhöhe musste er ein Zauntor aufstoßen, dass er wegen der Dunkelheit, derer er erst jetzt bewusst wurde, und seiner Hecktik beinahe übersah. Er rannte an schlafenden Schafen vorbei, die wegen ihrer weißen Wolle in der Nacht gut auszumachen waren. Die Tiere sprangen auf und machten aufgebrachte "Mäh"-Laute, wärend sie vor Bro flüchtent in alle Richtungen stoben.

Endlich kam Bro Gur´Gash keuchend bei dem Stall an, der eigentlich nur eine Überdachung war und unter dem größtenteils nur Heuballen lagen. Es gab nur ein Pferd, einen Schimmel, und zu Bros großem Glück war es hellwach und bereits gesattelt. Als es ihn bemerkte, wieherte es aufgeregt. Schnell stieg Bro in den Sattel und stieß dem Pferd seine Hacken in die Seite, woraufhin es sofort losritt. Er ließ es nach Rechts abdrehen, gerade als der wütende Mob die Anhöhe herunterkam, denn Bro wusste noch, dass er dieser Richtung folgen musste, um wieder auf die Grüne Straße zu kommen. Er wusste außerdem, dass es südlich von Leyawiin keine Dörfer mehr gab. Er musste also nach Süden, welche Richtung auch immer das war. Das Pferd sprang von ganz alleine über den niedrigen Holzzaun und lief den Hügel herunter. Es wurde immer schneller und Bro, der kein geübter reiter war, wurde beinahe aus dem Sattel geworfen und wagte nur einmal, einen Blick hinter sich zu werfen. Zwischen den Bäumen verschwand Grenzburg mit seinen wahnsinnigen Einwohnern und Bro dachte intensiv darüber nach, was gerade geschehen war. Ri`Bassa hat angefangen, über irgendeine Prophezeiung zu reden, Ahdanji, die zuvor sehr fürsorglich war, hatte sich in einer Ecke zusammengekauert. Die Gestallt im Wald... Es war also nur eine Maske. Aber Ri`Bassa schien die Gestallt gekannt zu haben, voher auch immer.

Nach einem kurzen Ritt erreichte Bro eine Straße, vor der der Wald aufhörte und vor ihm spiegelte sich Massa, der größere der beiden Monde, im schwarzen Wasser des Niben. Erleichtert atmete Bro aus und fühlte in den Ohren, dass sein Herz wie wild trommelte und merkte, wie verschwitzt er war. Sein Bein tat ihm auch wieder weh, wenn auch nur leicht. Am Himmel gab es keine einzige Wolke, was für diese Gegend, wie allgemein bekannt, ungewöhnlich war und es war auch ausgesprochen warm. "Ich hab´s geschaft!" Überglücklich lachte er laut auf. Kurz darauf bemerkte Bro einige Holzhütten zu seiner Linken, nicht sehr weit entfernt, in deren Fenstern Licht brannte. Kurzerhand entschied er, dass er lieber nicht dorthin reiten sollte und erklärte sich selbst, dass alle Dorfbewohner im Süden Cyrodiils wahnsinnige Irre waren. Er erinnerte sich nocheinmal an die Karte, die er sich vor dem Abreisen aus Cheydinhall angeguckt hatte. Ihm viel wieder ein, wie es ihm deutlich aufgefallen war, dass es auf der Ostseite des Niben nur ein Dorf gab, ganz nahe an der Straße, er muste also auf der Westseite sein. "Südlich von Leyawiin gibt es keine Dörfer" wiederholte er für sich selbst. Bro drehte nach rechts, entschlossen, der Straße zu folgen und Leyawiin dann endlich zu erreichen.

Einige Zeit später machte Bro eine einsame Hütte an der Straße aus. Wegen der Dunkelheit hatte er sie nicht sofort gesehen denn aus dem Inneren kam kein Licht, der Besitzer schlief also. Bro Gur´Gash wandt sich dem Niben zu, betrachtete das sich im Wasser spiegelnde Mondlicht und ließ das Pferd auf dem er saß einfach weitergehen. Fast hatte er die Hütte passiert, als plötzlich die Büsche vor ihm laut raschelten. Bro drehte seinen Kopf wieder nach Vorne und sah, dass ein Reiter aus dem Gestrüpp neben der Hütte gekommen war und die Straße blockierte. Verwundert stellte Bro fest, dass der Kopf des Reiters weiß war und sich deswegen deutlich vom restlichen Körper abhob. Das Mondlicht spiegelte sich in den beiden Gläsern der Chitinmaske und lies Bro erschaudern und vor Überraschung auf dem Rücken des Schimmels zusammenzucken. Nach diesem kurzen Schockmoment zog Bro an den Zügeln, um das Pferd anzuhalten und fragte sich, ob irgendwo irgendeine Gottheit sich vor Lachen kugelte.

Der Fremde mit Maske hob die Hand, wie zur Begrüßung und Bro Gur´Gash stellte fest, das er weiße Panzerhandschuhe trug, warscheinlich auch aus Chitin. Außerdem trug er einen abgetragenen alten Reisemantel, der so einige Löcher und Risse aufwies und an vielen Stellen geflickt worden war. "Warum, bei Oblivion, verfolgt Ihr mich?" frage Bro argwöhnisch. Der Reiter schüttelte bedauernt den Kopf, doch Bro Gur´Gash konnte nicht erkennen, ob er dies aus Spott tat oder wirklich etwas bedauerte, denn die Maske ließ nicht zu, dass Bro seine Emotionen am Gesicht ablesen konnte. Dann fing der Reiter mit einer Gegenfrage an zu reden: "Begrüßt man so den Mann, der einem das Leben gerettet hat?" Seine stimme war kratzig und rau, wie Ri´Bassa es geschildert hatte und der Reiter hatte einen seltsamen Akzent, denn Bro nicht einordnen konnte. Ohne auf eine Antwort zu warten, redete der Mann weiter: "Ihr braucht nicht nach Leyawiin zu reiten, die Orums wissen schon bescheit". Überrascht starrte Bro den Mann an. "Woher... woher wisst Ihr..?" Bevor Bro die Frage zuende stellte, bekam er bereits eine Antwort: "Ihr wart nicht der Einzige, der den Überfall der Kajiiten überlebte. Wie gesagt, die Orums wissen schon bescheid. Ich habe aber einen neuen Auftrag für euch". Bro sah den Reiter misstrauisch an, ließ ihn aber weiterreden, denn sein Tonfall schien nicht zu erlauben, dazwischenzureden, obwohl er die Stimme nicht anhob. "Die Orums wollen, dass Ihr nach Bravil geht, denn dort haben sich die Kajiiten versteckt. Ich werde dort balt zu Euch stoßen und gemeinsam werden wir zurückholen, was der Orumbande gehört. Und Ihr werdet, solange Ihr tut was ich sage und dadurch nichts schiefgeht, mit der Beute zu euren Kontaktmännern in Leyawiin gehen, die Wahre verkaufen, das Geld bekommen, ein Schiff zur Kaiserstadt nehmen und von dort aus zurück nach Cheydinhal reisen, wo Euch die Orumbande herzlich willkommen heißen und Euch mit einem Sonderrang ehren wird. Ich werde euch die meiste Zeit über begleiten, denkt also nicht daran, nacher mit dem Gold wegzulaufen. Die Orumbande würde euch sowieso finden und töten. Habt Ihr verstanden, wo Ihr jetzt hinsollt?" Bro nickte. "Ja, nach Bravil und dort auf euch warten." Der Reiter regte sich nicht und redete weiter: "Gut. Ich habe jetzt aber etwas anderes zu erledigen. Wartet in der Schenke "Zum Einsamen Freier" auf mich. Sie ist in Bravil." Ohne ein weiteres Wort wendete der Reiter sein Pferd und war schon fast wieder weg, als Bro sich dazu durchrang, eine Frage zu stellen: "Was erledigen? Was denn?" Der Reiter hielt inne und sagte, ohne sich umzudrehen: "Eigentlich geht es Euch nichts an, aber egal. Ich muss mit euren Kontaktmännern nahe Leyawiin sprechen. Sie sollen sich nicht verflüchtigen, aus Angst, dass der Skooma-Konvoi irgendwo geschnappt wurde und sie die nächsten sind". Er wandte sich wieder zum weiterreiten um, als Bro eine weitere Frage stellte: "Aber ich dachte Ihr kommt doch gerade aus Leyawiin, wieso habt Ihr die Kontaktmänner nicht vorher angesprochen?" Sichtlich genervt drehte sich der Reiter im Sattel um. "Ork. Bitte, tut eurer Rasse alle Ehre und handelt, anstatt zu denken! Ich komme aus Richtung Bravil, ich habe nur hier halt gemacht, um euch davor zu bewahren, in die falsche Richtung zu reiten!" Ohne weitere Worte wandt sich der Reiter ein drittes Mal um. Bro spührte, wie er rot anlief und wollte den Reiter seine Wut spühren lassen, doch dieser war bereits zu weit weg. Schnaubent drehte Bro sein Pferd und ritt in die andere Richtung.