4-fach Post... Naja, egal, hier ein weiterer Teil. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das nächste Stück auch unter Kapitel 5 stecken soll. Kritik ist wie immer erwünscht!

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Entmutigt lies Bro Gur´Gash den Kopf sinken. Er war also nicht in Leyawiin. Aber er sollte dankbar sein. Dankbar dafür, dass er noch lebte. Jetzt fing er an, sich etwas genauer umzusehen. Bro hob den Kopf an. Das Haus war nicht groß, aber auch nicht zu klein. Sein Bett stand in der Ecke, rechts von ihm befand sich ein kleiner Nachttisch und dahinter eine grob verputzte Wand. Vor ihm, in Richtung seiner Füße, stand eine Art Trennwand aus braunem Stoff. Doch trotz der Begrenzungen konnte er in den Rest des Hauses sehen: Hinter der Stoffwand stand ein Holztisch mit einigen Stühlen daran. Auf einem davon saß die Kajiitin. Bro hasste die Renrjira Kriin, aber andere Kajiiten konnte er mehr oder weniger tolerieren. Soweit er sehen konnte, gab es in dem Gebäude noch einen weiteren Tisch und eine Truhe.

Nachdem er einige Zeit lang gedöst hatte, raffte er genug Kraft zusammen, um sich aufzusetzen. Die Kajiitin war weg, aber auf dem Nachttisch neben ihm stand jetzt ein Tonkrug und ein kleiner Tonbecher. Er schaffte es, sich rüberzulehnen und in den Krug zu sehen. Er war mit Wasser gefüllt. Bro Gur´Gash packte den Krug und trank ihn gierig mit einigen Zügen leer. Danach lies er den Krug wieder auf den Nachttisch sinken. Sein vorher unbewusster Durst war gestillt. Jetzt hatte er Hunger.

So lag er einige Zeit, bis er sich dazu durchringen konnte, erneut zu versuchen, aufzustehen. Langsam aber sicher bewegte er sein heiles Bein aus dem Bett. Die schmerzen waren nicht mehr stechend, sondern wie ein dumpfes Brummen in seinem Körper. Das konnte er locker verkraften. Dann bewegte er sein verletztes Bein und biss die Zähne zusammen. Es tat verdammt weh, aber er schaffte es, sein Bein über die Bettkante zu zerren. Er saß jetzt auf der Bettkante und machte eine Pause. Jemand hatte ihm einen behelfsmäsigen Verband um sein Bein angelegt. Vor nicht allzu langer Zeit.

Es kostete ihn viel Mühe und Zeit, aber letzten Endes erreichte Bro Gur´Gash den Tisch hinter der Stoffwand. Langsam setzte er sich auf einen Stuhl. Er machte eine Pause und erholte sich von der Anstrengung. Dann fiel ihm ein Zeitungsausschnitt ins Auge, der auf dem Tisch lag. Er griff mit einer Hand nach dem Blatt und fing an zu lesen. Natürlich war der Ausschnitt vom Rapenkurier geschrieben, die Überschrift wurde von der Zeichnung eines Menschen auf einem Pferd begleitet. Doch dann, nachdem er sie zweimal stutzend gelesen hatte,
dachte er darüber nach, was die Überschrift selbst besagte:

"KVATCH ZERSTÖRT UND WIEDER ERRETTET, RAT RUFT "OBLIVION-KRISE" AUS!"

Gebannt las er den Artikel, und er konnte nicht glauben, was darin stand. Dem Rappenkurier nach, war Kvatch von... Daedra zerstört worden? Dass konnte doch gar nicht sein! Bro kannte Daedra von Beschwörungen und einigen Ruinen, aber wie konnten sie eine Stadt wie Kvatch... zerstören? Außerdem stand in dem Bericht etwas über einen Helden- oder einer Heldin, die Aussagen der Augenzeugen gingen da weit auseinander- , der in eine Art Höllentor vor der Stadt gegangen ist und es geschlossen hat, um anschließend gemeinsam mit dem Überbleibsel der Stadtwache und einigen kaiserlichen Legionären die Trümmer der Stadt von den Daedra zu befreien. Der Graf der Stadt, Ormellius Goldwein, hat laut Stadtwache den Angriff nicht überlebt. Der Held, oder die Heldin, sei darauf hin mit einem Priester aus der Stadt verschwunden. und jetzt sollen angeblich überall in Tamriel Höllentore aufgehen. Bro Gur´Gash schüttelte seinen Kopf. "Das ist schlecht, verdammt schlecht..." Plötzlich öffnete sich die Tür hinter ihm und jemand betrat das Haus.

Die Kajiitin fing aufgeregt an, Bro anzubetteln: "Oh bitte, legt euch zurück ins Bett! Ihr braucht Ruhe! Geht zurück ins Bett! Die Verletzungen!" Langsam und mühseelig drehte Bro Gur´Gash sich auf dem Stuhl um. "Nein, ich bin schon aufgestanden. Ich muss nach Leyawiin! Und zwar schnell!" Die Kajiitin machte die Tür hinter ihr zu. "Nein, ihr geht wieder ins Bett!" Bro stand vorsichtig auf, machte sich breit und zeigte mit einem Finger in richtung Tür und Kajiitin. "Ich werde durch diese Tür gehen, und ihr werdet mich nicht davon abhalten!"

Die Kajiitin starrte ihn überrascht und erschreckt an. Bro lies den Finger sinken. Er hatte den Bewohnern Grenzburgs ja doch sein Leben zu verdanken. Ihnen und diesem... Ding im Wald. Und es könnte sein, dass er sich selbst überschätzt hatte. Er war zwar ein Ork, und damit auch ausdauernder als andere, aber er fing schon zu wanken an und sein Bein schmerzte immer stärker. Er sollte sich doch lieber wieder hinlegen.

Mit erneuter Mühe bewegte Bro sich auf das Bett zu und die Kajiitin kam herbeigelaufen um ihn zu stützen, wofür er dankbar war. Der Weg zurück war durch die Hilfe um einiges einfacher. Behutsam legte er sich hin und die Kajiitin deckte ihn zu. Dann betrachtete sie ihn mitleidig und ging dann weg. "Ich hole euch neues Wasser..." Eine weile nachdem die Tür zuschlug, schlief Bro wieder ein.