So, ein weiterer... naja, Schnippsel kann man das nicht nennen... Ein weiterer Teil vom Kapitel 5. Kritik, wie immer, erwünscht:

Zitat Zitat
***
Ra´Kinji stieß mit der rechten Seite gegen den Banditen, die Schulter vorran. Der Bandit, noch immer überrascht von Ra´Kinjis plötzlichem Angriff, taumelte rückwärtz, und Ra´Kinji streckte seinen Schwertarm aus, wobei er den Banditen noch knapp an der Brust erwischte. Der Bandit fiel nach hinten hin um. Die Verletzung, die er durch Ra´Kinjis Schwert erlitten hatte, war zwar nicht tötlich, aber schmerzhaft genug, um den Banditen am Boden zu halten und ihn damit auser Gefecht zu setzen.

Ra´Kinji sah auf den Mann herrab, immer noch schwer atment. Der Bandit lag im Matsch und wimmerte leise. Er war stark zusammen gezuckt, und Ra´Kinji musste festtellen, dass die Wunde doch tiefer war, als er dachte. Er wand sein Gesicht von dem Banditen ab. "Ich werde zu alt für sowas..." Er atmete tief aus und sah sich um. Noch einmal würde ihm keiner von hinten auf den Kopf schlagen. Sein Stolz würde das nicht verkraften. Ihm fiel etwas auf. "Wo, bei Oblivion, ist diese Elfe geblieben?" Sie war bestimmt schon weggelaufen. Gut für sie. Ausserdem sah er, dass einige Bettler dem Kampf zugesehen hatten. Ihre Gesichter lugten aus den dunklen Gassen und aus Sackgassen zwischen den grob gezimmerten Häusern. Ra´Kinji sah wieder auf den Banditen am Boden. Nein, er durfte nicht zulassen, dass der Bandit bis auf die Haut ausgezogen, ausgeplündert und dann zum Sterben hier auf der Straße zurück gelassen würde. Keiner sollte so enden.

Er ging auf den Banditen zu, dessen Augen fieberhaft hin und her huschten, als er bemerkte, dass Ra´Kinji auf ihn zukam. Der Bandit zuckte etwas mehr und versuchte vergeblich, auf dem Rücken wegzukriechen. Ra´Kinji fand den Geldbeutel des Mannes, zog ihn aus dessen Tasche und warf ihn auf die Straße. Wenigstens sollten die Bettler etwas für ihre geierhafte Warterei bekommen. Dann packte er den Banditen an den Armen und zog ihn durch die Straßen.

Ra´Kinji brauchte zwar einige Zeit, um sich wieder zu orientieren, aber er fand den Weg zurück zum sicheren Haus. Er hob den Banditen auf, packte ihn unter den Achseln und zog ihn Stück für Stück die Treppe hinauf. Oben angekommen ächtste Ra´Kinji vor Anstrengung und stieß mit dem Rücken gegen die Tür. Auch wenn die Tür aussah wie ein altes Brett, in dem ein verrosteter Griff steckte, war sie sehr stabil und hatte ein gutes Schloss. Er stieß abermals gegen die Tür.
Dann hörte er, wie drinnen etwas aus Holz rumpelte, die Luke zum Untergeschoss, wie er hoffte, und kurz darauf öffnete eine verwirrte Kurzschwantz die Tür. Als sie den Banditen erblickte, dem das Blut über die Brust lief, wuchs ihre Verwirrung.

Ra´Kinji stieß sie mit sanfter Gewallt zur Seite und schleppte den Banditen in das kleine Zimmer. "Komm, helf mir! Räum den Tisch frei!" Immer noch verwirrt stand Kurzschwantz da und rührte sich nicht. "Komm schon!"
Schnell setzte sie sich in Bewegung und nahm die Kerze vom Tisch.
Zwar blieb ein wenig Wachs darauf kleben, doch Ra´Kinji, dem das egal war, wuchtete den Banditen mit letzter Kraft auf die runde Platte.
Danach stolperte er auf die nächste Wand zu und stützte sich an ihr ab. Für einen Tag hatte er sich seiner Meinung nach schon genug angestrengt. "Kurzschwantz, geh runter, hol ein paar Heiltränke. Und vielleicht noch einen Verband. Mach schon!" Dann hörte Ra´Kinji, wie jemand die grobe Holzleiter hochstieg. "Nicht nötig, Kurzschwantz. Ich hab schon alles." Mit dem Kopf vorran tauchte Dra´Sush aus der Luke, mit einer Tasche um den Rücken, in der Glas klirrte.

Ra´Kinji fragte sich, wem er vor kurzem hinterher gelaufen war, aber er hatte jetzt keine Lust länger darüber nachzudenken. Als er oben angekommen war, legte Dra´Sush die Tasche neben den Tisch und öffnete sie. Hervor kamen etliche Heiltränke und ein Verband. Er rieb sich die Hände und flüsterte: "Dann mal an die Arbeit." und fing an, den Banditen zu versorgen. "Ich frag mich wo du den hier aufgetrieben hast, aber... Verdammt, sieh dich nur an, wer hat dich so durch den Dreck gezogen?!" Ra´Kinji sah an sich selbst herrab. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er völlig durchnässt und vollkommen mit Schlamm bedeckt war. Fluchend bewegte er sich auf die Luke zu, aus der Dra´Sush gekommen war. Eine letzte Anstrengung musste wohl noch sein. Er ging um den Tisch herum, an dem Dra´Sush dabei war, dem mitlerweile bewusstlosen Banditen einen Verband anzulegen, wobei Kurzschwantz ihm assestierte, und quälte sich die Leiter herunter.

Der untere Bereich des Hauses war um einiges größer. Er war geräumig, und überall standen Betten. Hier und da konnte Ra´Kinji eine Kiste sehen. Auserdem konnte er rechts und vor sich je eine Tür erkennen. Er wusste, dass in einem dieser weiteren Räume noch eine Leiter, die zu einer noch tieferen Etage führte, befand. Gewöhnlich hatten die Häuser Bravils keine Keller, da diese schnell mit Wasser vollliefen, aber das sichere Haus stand an einer guten, trockenen Stelle. Der Keller war vollgestellt mit Kisten, die ihre wertvolle Beute enthielten.

Ra´Kinji bewegte sich zu einem der Betten, zog den dreckigen Lederharnisch, die ledernen Beinschützer und die alten Lederstiefel aus. Seine Rüstung hatte die meiste Feuchtigkeit abgefangen, aber trotz dessen waren seine Füße nass und kalt. Er warf sich auf das Bett, zog die Decke über sich und schlief ein. Endlich.