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Thema: Schreibprojekt - "The Unwritten Tales of Tamriel"

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    So, nach längerer Zeit wieder etwas von mir:

    2. Kapitel

    Lendor zwang sich aus dem Bett, was ihn viel Überwindung kostete. In gedanken verfluchte er Darelliun dafür, dass er Claudia geschickt hatte, nur um ihn viel zu früh zu wecken. Dann wand er sich wieder zu Claudia, die immer noch an der Bettkante stand. "Was denn für eine Aufgabe?" Sie zuckte die Schultern. "Keine Ahnung... Aber er meinte es ist dringend, also mach dich besser so schnell wie möglich auf den Weg! Ich geh jetzt erstmal Frühstücken." Mit diesen Worten drehte Claudia sich um und ging, leise eine Melodie pfeifend, die breite Treppe runter. Nachdem sie gegangen war, verdrehte Lendor kurtz die Augen. Claudia Tosepus war eine der wenigen Wachen, die ihre Arbeit genoßen, und sie ging dabei so weit, dass sie mindestens eine halbe Stunde vor Anfang ihrer Schicht von allein aufwachte, ihr eigenes Morgentraining absolvierte und dann einige Minuten später schon fröhlich pfeifend an ihrem Posten stand.

    Noch einige Minuten kämpfte Lendor gegen seinen inneren Schweinehund an, dann quälte er seine Beine über die Bettkante und fing an, sich seine Stiefel anzuziehen. Laut schnaubend und mit geschlossenen Augen zog er erst den rechten und dann den linken Stiefel an. Seuftztent stellte er sich auf die Füße, wobei er sich mit seinen Händen abstützte. Als er endlich stand, gähnte er, streckte sich kurz und zog dann den Rest seiner Rüstung an.

    Als er seinen mit Leder und Leinen überzogenen Kettenharnisch, auf dem das Wappen von Cheydinhal abgebildet war, angelegt hatte, wankte er müde auf die Treppe zu. Wärend er müde in alter Routine die Stufen herunterschritt, fing er an über Garrus Darellium und seine "bestimmte Aufgabe" nachzudenken. Wollte er wieder jemanden, der nickend neben ihm stand und ihn bei einem seiner Versuche unterstützte, den Grafen zu überreden, ihm zu helfen? Oder war Lendor jemandem auf den falschen Fuß getreten und Garrus wollte ihm jetzt helfen, indem er ihm einer "Strafschicht" zuteilte, damit Leland halbwegs besänftigt war, bevor er über weitere Geldstrafen nachdachte. Als Lendor dann am Esstisch ankam, bemerkte er kaum noch, dass einer der Teller, die normalerweise jeden Morgen und jeden Abend belegt wurden, leer war. Claudia hatte, wie immer, eilig aufgegessen und keinen Gedanken daran verschwendet, hinter sich wegzuräumen. Lendor schüttelte den Kopf. "Das Becken steht zwei Schritte entfernt, und sie bringt´s nicht fertig, ihren Teller reinzustellen."

    Ra´Kinji blickte in seinen halbvollen Becher Dunkelbier. Oder war er halb Leer? Kopfschüttelnt hob er den Blick und ließ ihn durch den "Einsahmen Freier" schweifen. Die Taverne, die schon seit längerem in Bravil standt und Anlaufstelle aller möglichen Banditen, Smuggler und anderer zwielichtiger Gestallten war, befand sich in einem schlechtem Zustand. Wie bei allen von Bravils älteren Gebäuden waren die groben Holzwände durch den andauernden Regen und der hohen Luftfeuchtigkeit halb durchgeschimmelt, und durch das offene Fenster schwappte der ekelerregende Gestank aus dem verdreckten Kanal. Es war eng, selbst die oberen Etagen, die sonst nur von denen Benutzt wurden, die für sich sein wollten, waren überfüllt.

    Unten saßen die meisten um die Theke herum, die die Hälfte des engen Raumes einnahm, oder an kleinen, bemitleidenswerten Tischen. In dem Gemenge von Ärmlich aussehenden Besuchern, Dieben und hereingeschlichenen Bettlern stachen einige besonders hervor: Söldner von der Dunkelforstrotte mit ihren verziehrten Stahlrüstungen und einige Wachen, die mit den hiesigen Kriminellen Skooma und Bestechungsgelder tauschten. Für den Rest der Besucher schienen sie jedoch ein gewohnter Anblick zu sein.

    Unvermittelt wurde Ra´Kinji von der Seite angestoßen. Schnell drehte er seinen Kopf nach rechts. Es war Kurtzschwantz. Nervös blickte sie um sich, als habe sie Angst, jemand könnte sie belauschen, dann sprach sie: "Mir gefällts hier nicht, ich will zurück zum Haus." Verwundert blickte der alte Kajiit sie an. "Bitte!" Er seufzte, blickte nochmal zu seinem halbvollen Becher und wand sich dann wieder Kurtzschwantz zu: "Und warum kommst du dann zu mir?" Verlegen sengte sie den Blick zum Boden. In Ra´Kinjis altem Hirn machte es klick und er verstand. "Ahsoo... du willst hier weg, aber du willst dem "großen" Herren Senjiu nichts davon sagen, weil du denkst, er könnte dich für Schwach oder sonstwas halten..!" Ertappt nickte sie. Ra´Kinji warf nochmal einen Blick auf seinen Becher, dann stand er langsam auf. "In Ordnung. Bist du sicher, dass du zurück zum Haus willst? Der einzige der dort sitzt ist Dra´Sush, und er ist nicht gerade die Art von Person, mit der eine junge Kajiitin wie du verkehren sollte." "Ja, ich bin mir sicher. Ich habe keine Angst vor Dra´Sush! Mancheiner würde auch sagen ich sollte nicht mit euch "verkehren". Aber egal, ich will nur noch Schlafen." Nach einem dritten Blick auf den Becher nickte Ra´Kinji dann zustimmend. "Folge mir. Bleib dicht bei mir, vor allem wenn wir draußen sind." Er tippte einen von seinen Mit-Renjirakrin auf die Schulter und nachdem er seiner Aufmerksahmkeit sicher war, deutete er auf seinen Becher: "Pass drauf auf!", dann packte er Kurtzschwantz bei der Hand und zog sie hinter sich her, durch die Menge, auf die schmale Ausgangstür zu.

    Draußen war die Luft nicht viel frischer als in der Taverne. Der faulige Geruch des Kanals war hier sogar noch intensiver. Wie üblich für Bravil und Umland regnete es und der Nachthimmel war stark bewölkt. Ra`Kinji bedeutete Kurtzschwantz die Führung zu übernehmen: "Wer weis was sich von hinten alles anschleichen könnte". Er packte den Griff seines Kurtzschwertes, nur für alle Fälle, und als Kurtzschwantz diese zweite Sicherheitsmaßnahme bemerkte, tat sie es ihm gleich. Schnell schritten die beiden Kajiiten auf die alte Hängebrücke, die einzige Verbindung zwischen dem Hauptteil der Stadt und dem kleinem Stück, auf dem der Einsame Freier und einige weitere Häuser standen, denn der dreckige Kanal trennte die beiden Teile wie eine tiefe Narbe im Gesicht von Bravil.

    In der trüben Dunkelheit war das Stadtgebiet auf der anderen Seite des Kanals fast nicht zu sehen. So schnell wie möglich bewegten sich Kurtzschwantz und Ra´Kinji über die Hängebrücke. Bei jedem Schritt knarrten die Holzbalken. Nachdem sie die Brücke passiert hatten verschwanden die beiden Renjiakrin wie Schatten in der Nacht. Trotz der vielen, gleich aussehenden Gebäuden kannte Ra´Kinji den weg zum "Haus" auswendig. Der Regen wurde stärker und traf in dicken Tropfen auf das Meer aus Flachdächern. Es gab keine festen Straßen und die Wege verwandelten sich langsam in Matschpfützen. Ra´Kinji dirigierte Kurtzschwantz durch das Labyrint, gab ihr die Richtung an, in die sie abbiegen sollte, auch wenn seine Stimme durch den Regen gedämpft war.
    Sie kamen an einigen streunenden Hunden und einer Gruppe Bettler vorbei, von denen sich einer einen Platz unter einer kleinen Treppe erkämpft hatte, der Rest von ihnen musste im Regen sitzen. Wärend sie weitergingen blickte Ra´Kinji um sich, auf die verfallenen Gebäude, die einsamen, verarmten Gestallten, die sich durch Regen und Matsch kämpften, die argwöhnisch dreinblickenden Augen in den engen Gassen und die Betler, die der Natur und der Willkür der Verbrecherbanden schutzloß ausgeliefert wahren. Dabei stellte er sich vor, wie der Graf wohl gerade in seiner warmen Burg an seinem voll bedecktem Tisch saß. Dadurch wurde ihm wieder bewusst, warum er sich schon vor vielen Jahren den Renjiakrin angeschlossen hatte: "Diese verdammten Kaiserlichen! Sie nehmen sich einfach das Land anderer und verwandeln es in sowas! Nur damit ihre Adligen ihre Orgien feiern können!" Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Kurtzschwantz mit dem Finger auf ein mehrstöckiges Haus vor ihnen zeigte, sich umdrehte und ihm aufgeregt zurief: "Das ist es doch, oder? Der Eingang ist oben, oder?" Ra´Kinji nickte zustimmend.

    Sie mussten nur noch eine Treppe hoch, und dann waren sie da. Ra´Kinji und Kurtzschwantz standen vor einer maroden Holztür. Sie war mit Moos bewachsen und es sah aus, als könnte man sie mit blosen Händen aus den Angeln heben. Ra´Kinji kramte einen Schlüssel hervor und schloss die Tür auf und ein warmer Schwall aus Luft kam ihm entgegen. "Nichts wie raus aus dem Regen..." murmelte Ra´Kinji fast nur zu sich selbst, und noch bevor er eintreten konnte, schob sich Kurtzschwantz vor ihm durch die Tür und betrat das Obergeschoß.

    Es bestand nur aus einem Raum, der von einer halb geschmoltzenen Kerze erhellt wurde, die auf einem kleinen Tisch stand. An den Tisch war noch ein hölzener Stuhl rangeschoben worden und in der rechten Ecke war eine Luke in den Boden eingelassen. Sonst war der Raum leer. Ra´Kinji klopfte Kurtzschwantz noch auf die Schulter, wünschte ihr eine gute Nacht und verließ das warme Trockene wieder. Hinter sich schlug er die Tür zu und der Regen hatte ihn wieder. "Ein gutes Mädchen. Sie macht sich nur zu viele Gedanken darüber, was Senjiu von ihr denkt". Langsam schritt er die Treppe aus Holz runter und trat mit einem Stiefel in den Matsch. Er verharte in dieser Position, denn eine Gestallt am Ende der Straße hatte seine Aufmerksahmkeit erregt: Der Körperbau, die Art in der sie sich bewegte. Die Gestallt bog um die Ecke und Ra´Kinji fluchte. "Verdammt! Sollte Dra´Sush nicht im Haus sein?!" Er fluchte noch einmal und lief dann der Gestallt hinterher, durch Regen, Matsch und Kälte. "Mist, sieht aus als war der Becher doch halb leer!"

  2. #2
    Ein wirklich guter 2. Teil Kampfkatze. Die Beschreibung Bravils ist dir echt gelungen. Zu dem Stadtwächter kann ich noch nicht soviel sagen, aber die Khajiiten gefallen mir. Wiederholungen kamen nur in unbedeutendem Maß vorm aber dafür vielen mir wieder so einige Rechtschreibfehler auf, aber die kann man ja in der Finalfassung noch korrigieren. Auf jeden Fall weiter so. Ich bin auf die Fortsetzung gespannt.

  3. #3
    Ja, ich und meine Rechtschreibfehler .
    Ich werde versuchen mir Microsoft Word zu besorgen damit es nicht mehr so schlimm ist. Aber danke für die Kritik! ;:3

    ----------------

    So, hier wie angekündigt der nächste Teil, Kritik wie immer erwünscht:

    Zitat Zitat
    3. Kapitel

    Lendor stand in dem großen Raum vor Cheydinhals Ratssaal. Er war vorhin durch die kühle Morgenluft über den Hof des Schlosses Cheydinhal geschlendert. Der Raum in dem er sich jetzt befand wurde von einer Treppe beherrscht, die eine komplette Seite einnahm. Auserdem gab es hier noch einige Bänke, zwei Säulen, deren Basen aus der großen Treppe zu kommen schienen und an denen immer jeweils eine Wache postiert war. Und es gab.. viele Pflanzen. Überhaupt waren die öffentlich zugänglichen Räume des Schlosses mit sehr vielen Pflanzen ausgestellt, oft kleinere Bäume oder Büsche. Auf einer Bank saß ein Hochelf im Reisegewand. "Warscheinlich will er eine Audienz beim Grafen" dachte sich Lendor, owohl um diese Tageszeit selten Leute den Grafen sprechen wollten. "Die meisten von denen können wenigstens ausschlafen."

    Nachdem er einige Zeit mit stehen verbracht hatte, nahm Lendor seinen Helm ab, kratze sich am Kopf und setzte sich neben den Hochelf. Der guckte ihn kurtz an, sagte jedoch nichts. So saßen sie ein paar Minuten, bis Lendor sich zu dem Elfen umwand und ihn ansprach: "Ihr wartet also auch bis Ihr endlich reingebeten werdet?". Die Antwort des Elfen lies nicht lange auf sich warten: "Nein, ich bin der Gärtner, wisst Ihr? Natürlich warte ich hier, aber der gute Herr Graf ist anscheinend zu sehr mit seinem Frühstück beschäftigt! Allerdings hätte ich selbst von einer einfachen Stadtwache erwartet, dass sie von alleine darauf kommt". Verwundert sah Lendor den Elfen an. "Ihr wisst schon, dass ich euch jetzt wegen Beleidigung einer Wache in den Kerker stecken könnte?". Der Elf lachte höhnisch auf. "Versuchts ruhig, ich hab genug Septime um die Strafe zu bezahlen. Wieder und wieder. Und wieder. Eigentlich könnte ich den ganzen Tag damit verbringen, hier zu sitzen und Euch zu beleidigen. Das ist eben das Problem am kaiserlichen Gesetz. Und jetzt hört auf mich zu belästigen, Wachmann." Lendor saß jetzt noch verblüffter da. Leider hatte der Elf recht: Sollange er genug bezahlte und ihn nicht hunderte male am Stück beleidigte, konnte er Lendor so oft erzählen, wie dumm er war, wie er wollte, und jetzt fing eine der Wachen an den Säulen an leise zu kichern. Bevor Lendor jedoch etwas falsches tun oder sagen konnte, kam Garrus Darelliun die Treppe runter und rief nach ihm. "Endlich". Lendor stand auf und ging mit Darelliun durch den Durchgang zum Ratssaal und er freute sich, dass er entlich von dem Hochelfen wegkam.

    "So, und jetzt brauch ich jemanden, der für mich die Stelle ansieht und ein wenig weiterforscht". Darelliun und Lendor standen im Ratssaal. Gerade eben hatte Darelliun Lendor erzählt, dass irgendwo auf der Straße zwischen Bravil und Leyawiin eine Handelskaravane überfallen worden war. Lendor seuftzte. "Und warum soll ich jetzt den ganzen Weg bis Nibenay machen, wenn es die Wachen von Bravil oder Leyawiin erledigen könnten?". Darelliun sah sich kurtz um. "Ganz einfach: Erstens hat man uns, die Wache von Cheydinhal gebeten, das aufzuklären, der Händler dem die Karavane und ihre Güter gehörten hat hier sein Zuhause. Zweitens.." Erneut blickte er sich um und redete dann weiter: "Zweitens.. hatte er ein paar Leute der Orums "angeheuert", um auf seine "Handelsgüter" aufzupassen". Allein der Ton mit dem er "angeheuert" sagte, lies Lendor verstehen, dass die Orums nicht nur angeheuert waren, sondern direkt mit der Sache zu tun hatten. Lendor dachte nach. "Und warum ausgerechnet ich?" Darelliun beugte sich vor und flüssterte: "Verdammt, Lendor! Das ist die Chance diesen ganzen verdammten Schmugglerhaufen von Orums hochgehen zu lassen! Vor solchen Beweisen kann der Graf einfach nicht die Augen verschließen. Wenn wir nachweisen können, dass die Ladung nicht legal war und auch nachweisen können, dass die Orums direkt mit der Ladung zu tun hatten, dann erwischen wir sie alle. Zumindest die meisten. Und jetzt gebe ich dir die Chance, daran teilzuhaben. Ich brauche jemanden, der für mich dahingeht und nach Beweisen sucht. Ich kann es nicht selbst machen, verstehst du? Zu viele Leute würden verdacht schöpfen. Und auserdem habe ich hier viel zu viel zu tun. Also, bist du dabei? Oder muss ich es dir erst befehlen?"

    Lendor dachte nicht lange nach. Er hatte sowieso keine Wahl. Darelliun war zwar ein guter Mann, aber jetzt wo Lendor so viel wusste, würde er ihn überwachen lassen. Weder die Orums noch der Hauptmann durften davon erfahren, dass Darelliun vorhatte, unwiderlegbare Beweise zu sammeln. Auserdem wäre es Befehlsverweigerung, nicht zu der Stelle zu reiten, an der die Karavane überfallen wurde. "Na gut, ich mache es. Wann soll ich losreiten?"


    ***
    Ra´Kinji rannte durch die Nacht. Immer noch regnete es, und er drohte auf den matschigen Straßen auszurutschen. Wenn er sich nicht beeilte, schafte es Dra´Sush vielleicht, ihn abzuhängen. Hatte Dra´Sush ihn auch gesehen? War es überhaupt Dra´Sush oder spielten ihm Dunkelheit und Alter einen Streich? Ra´Kinji rannte um die Ecke hinter der Dra´Sush verschwunden war. Nichts. Doch. Am Ende der Straße sah er die Gestallt wieder. Er rannte weiter, so schnell er konnte, doch er schaffte es nicht, die Gestallt einzuholen. Wieder bog sie ab, nach links, in eine enge Gasse. "Nein, du wirst mich nicht abhängen!" Keuchend hechtete Ra´Kinji in die Gasse, in die die Gestallt abgebogen war. Langsam ging ihm die Puste aus, das merkte er, doch so schnell gab er nicht auf. Er rannte weiter, sah die Gestallt wieder. Seine Beine wurden immer Schwehrer. Die Gestallt bog ein weiteres mal ab. Diesmal nach rechts. Mit letzten Kräften sprintete Ra´Kinji um die Kurve. Er rutschte aus und landete fluchend im Matsch.

    Als Ra´Kinji sich wieder auf die Beine gekämpft hatte, musste er feststellen, dass die Gestallt, sei es nun Dra´Sush oder nicht, verschwunden war. Keuchend stützte er sich mit seinen Händen auf seine Beinen und blickte sich noch einmal hektisch um, doch Dra´Sush blieb verschwunden. "Vielleicht am Ende der Straße?" Er wollte losrennen, überlegte es sich aber doch noch anders. Der Vorsprung war viel zu groß. Es wäre aussichtslos zu versuchen, Dra´Sush einzuholen. Falls es überhaupt Dra´Sush war.
    Plötzlich nahmen seine Ohren war, wie jemand sich schnell von hinten näherte. Zwar dämpfte der Regen die Schritte, doch das Platschen des Matsches war einfach zu verräterisch. Noch bevor Ra´Kinji sich jedoch umdrehen konnte, wurde er gewaltsam zu Boden gestoßen. Wieder fiel er in den Matsch.

    Schnell sprang Ra´Kinji wieder auf, fluchend drehte sich um und zog in der selben Bewegung sein Kurtzschwert aus der Scheide. Die Person, die ihn umgestoßen hatte wich zurück und überrascht merkte Ra´Kinji, dass sein Gegner viel kleiner war als er. Warscheinlich ein Waldelf. Er trug eine einfache Lederrüstung und eine Kapuze verdeckte sein Gesicht und in der rechten Hand hielt er einen Dolch. Blitzschnell wollte der Waldelf zustechen, doch ging er dabei so planlos vor, dass es ein Leichtes für Ra´Kinji war auszuweichen. Schnell verpasste er dem Elfen einen Stoß mit dem Knauf seines Schwertes. Der Waldelf taumelte einige Meter und fasste sich dann wieder. Diesmal schien er vorsichtiger zu sein, er war dabei Ra´Kinji einzuschätzen. Ra´Kinji wusste, dass der Waldelf ihn höchstwarscheinlich nicht wieder direkt angreifen würde, nicht solange Ra´Kinji den Längenvorteil seiner Waffe hatte. Den Überraschungsmoment hatte der Elf schon verlohren. Einige Zeit standen sie sich schweigend und mit erhobenen Waffen gegenüber, warteten darauf, dass der Gegenüber angreift. Dann stürmte der Waldelf auf Ra´Kinji zu. Ein Lächeln spielte um Ra´Kinjis Mund. "Dummkopf."



    Geändert von Kampfkatze2 (02.01.2011 um 23:18 Uhr)

  4. #4

    Doublepost ftw...

    Hier noch ein Teil, ich werde es noch überarbeiten und natürlich die Rechtschreibung verbessern. Wie immer: Kritik erwünscht

    Zitat Zitat
    4. Kapitel

    Lendor schnallte den Sattel an das Pferd. Es war ein alter, aber dennoch starker Rotfuchs der von den Wachen einfach nur "Roter" genannt wurde. Als der Sattel fest saß, richtete Lendor sich wieder auf und überprüfte, ob die Taschen und Beutel, die den Proviant für die Reise, eine kleine Zeltplane und altes Bettzeug enthielten, fest genug angebunden waren. Zuvor hatte er seine Rüstung ausgezogen, dafür einen Lederharnisch angezogen und einen Reiseumhang darübergezogen. Garrus stand geduldig hinter ihm und beobachtete ihn bei diesen Vorbereitungen. Lendor wollte sich schon mithilfe der Steigbügel aufs Pferd schwingen, als ihm etwas einfiel und er sich ein wenig dämlich vorkam. "Garrus... Wenn der Händler nur ein Strohmann oder ein Mitglied der Orums ist, dann wissen die doch das ich dahinreite!" Er drehte sich um und wunderte sich darüber, dass Garrus leise in sich hineinlachte.

    Fragend sah Lendor Garrus and und wartete auf eine Antwort. Garrus seuftzte lächelnt und fing an zu reden: "Ich hab mich schon gewundert, dass dir das nicht von Anfang an aufgefallen ist. Um ehrlich zu sein, du bist nicht die erste Wache, die ich dahin schicke. Ich habe Ghaiatan hingeschickt. Wir beide wissen wie korrupt er ist. Ich habe ihn in der Vermutung losgeschickt, dass die Orums ihn unterwegs erwarten, ihn bestechen oder sogar umbringen. Warscheinlich sitzt er jetzt irgendwo in Bravil und die Orums denken dass das Problem erledigt ist. Sie haben ihn bestimmt dafür bezahlt, dass er einige Zeit abwartet, dann hierherkommt und mir erzählt, der Überfall wurde von einfachen Banditen geplant oder er konnte die Schuldigen nicht finden. Auf jeden Fall wird er mir nichts über die Ladung sagen, oder er wird sagen, dass sie weg ist. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen." In Lendor machte sich Erleichterung breit. "Das ist also auch der Grund warum ich in Zivil reisen soll, oder?" Garrus nickte zustimmend. "Ja. Aber jetzt solltest losreiten, sonst werden die Überreste des Konvois noch von Plünderern auseinander genommen." "In ordnung. Auf wiedersehen, Garrus." Mit diesen Worten drehte Lendor sich wieder zum Pferd um und schwang sich auf den Sattel. Er wollte losreiten, aber Garrus schien sich an etwas zu erinnern: "Eine Sache noch. Wenn du an Bravil vorbeikommst... Such in der Stadt nach einem Nord namens Turgar Silberstahl. Sag ihm, dass ich dich schicke, und dass er dir helfen soll." Lendor nickte, wandte das Pferd um und ritt aus dem Stall des Schloßes.

    Schnell passierte er die Schwartzufer-Ställe und die danebenliegenden Gehöffte und Cheydinhal entfernte sich hinter seinem Rücken von ihm. Lendor hatte einen langen Ritt vor sich und ihm wurde bewusst, dass er Cheydinhal lange nicht sehen würde. Es war zwar eine korrupte Stadt, ähnlich einem Sumpf, aber dennoch war es seine Heimatstadt. Er hatte sich an die anderen Wachen, an die Menschen dort, an seine Patroullien, an seinen korrupten Hauptmann und an die in Cyrodiil einzigartige Architektur gewöhnt. Es war auch die Stadt in denen die Gräber seiner Eltern lagen. Lendor schloss die Augen. Einer der vielen Gründe aus denen er "Ja" zu Garrus´ Angebot gesagt hat, war dass er den Orums einen schweren Schlag verpassen könnte. Endlich.
    Doch jetzt musste er daran denken, an der T-Kreuzung nach links zu reiten, nach Süden, bei der darauffolgenden Gabelung auf der rechten Seite nach Westen zu bleiben und an der zweiten wieder nach links, nach Süden, auf die Grüne Straße abzubiegen. Bald darauf würde Bravil auftauchen, wo er diesen Nord treffen sollte von dem Garrus geredet hat. Danach weiter nach Süden, wo er irgendwann zwischen Bravil und Leyawiin auf die ausgeraubte Karavane stoßen würde. Der Weg würde verdammt lang werden.


    ***
    Locker wich er dem Stich aus und verpasste dem Angreifer einen Schlag mit dem Ellbogen. Es war eine verzweifelte Tat gewesen und bewies die Unerfahrenheit des Elfen. Ra´Kinji sah auf ihn herab, das Kurtzschwert ausgestreckt und auf den Hals des Elfen gerichtet. Er wollte schon zustechen und das Leben des Angreifers beenden, doch etwas hielt ihn zurück. "Er ist nur ein weiteres Opfer des Systems.." Ra´Kinji schüttelte den Kopf, wobei er seine Augen immer noch auf den auf der Straße liegenden Elfen gerichtet hielt. "Merk dir das für die Zukunft. Wenn dein Überraschungsmoment dahin ist und du nicht mehr gewinnen kannst, lauf weg". Plötzlich lachte der Elf auf. Seine Stimme hatte einen hohen Ton, was Ra´Kinji vertmuten ließ, dass er es mit einer Frau zu tun hatte. "Habt ihr wirklich geglaubt das Überraschungsmoment ist dahin?" Verwundert starrte er die Elfin an, als er plötzlich von einem hölzerner Stab am Hinterkopf getroffen wurde und nach vorne hin umkippte. Er stollperte über die Elfin und landete wieder im Schlamm. Ra´Kinji blieb einige Zeit liegen und bekam nebenbei mit, wie der Stabschwinger hämisch lachte. Von dem Schlag benommen zwang Ra´Kinji sich hoch und stützte sich auf alle Viere. Er konnte nicht mehr klar denken und der Boden auf den er hinab sah war verschwommen. Alles war kalt. Er spürte, wie Regenwasser ihm das Kinn herunterlief. Wenn es denn Regenwasser war.

    Hinter sich hörte er den Stab wieder durch die Luft sausen. Beinahe hätte er sich nicht bewegt, der Schmerz war so stark... Doch er schaffte es noch, sich im letzten Moment dazu zu zwingen, auszuweichen. Schnell rollte er sich unbeholfen zur Seite und entging dadurch einem vernichtenden Hieb. Der Holzstab traf auf dem Boten auf und lies den Brei aus Erde und Wasser aufspritzen. "Das war zu knapp!" Jetzt, wo sich Ra´Kinji wieder bewegt hatte, kehrte sein Überlebenssinn wieder zurück, doch die Benommenheit lies nur langsam nach und ein stechender Schmerz brannte über seinem ganzen Hinterkopf. "Aufstehen! Ich muss aufstehen!" Hastig quälte Ra´Kinji sich hoch und stolperte rückwärts auf eine Hauswand zu, wobei er eine Glückssträhne hatte und den Hieben des neuen Feindes rechtzeitig genug ausweichen konnte. Ra´Kinji wusste nicht wie, aber er hatte es geschafft sein Schwert in der Hand zu halten, was ihm erst jetzt wirklich bewusst wurde. Er hob sein Kurtzschwert an und bereitete sich auf den nächsten Hieb seines Gegenüber vor. Jetzt hatte Ra´Kinji den Längennachteil, er musste so schnell wie möglich so nah wie möglich an seinen Gegner herankommen und ihn so schnell wie möglich ausschalten.

    Ra´Kinji erkannte jedoch erst später den wirklichen ernst seiner Lage. Er lehnte gegen eine Wand, sein Gegner hatte einen Holzstab, der um einiges länger war als Ra´Kinjis Schwert, sein Gegner fing wieder an zu lachen, was verdeutlichte, dass er nur ein wenig gespielt hatte. Und die Elfin müsste auch jeden Moment wieder auf den Beinen sein. Er musste weg. Aber wie?
    Gehetzt blickte er sich um. Der Stabkämpfer kam mit absichtlich langsamen Schritten auf ihn zu. Ra´Kinji musste handeln, wenn er zu lange wartete hätte er keine Chance mehr. Er erblickte ein Loch in der Häuserreihe, ein möglicher fluchtweg. Der Bandit erkannte das auch. Ra´Kinji bekam eine Idee. Fluchend lief er loß, täuschte an, er wolle weglaufen und sprang dann auf den überraschten Banditen zu. Dieser versuchte seinen Stab noch schnell genug zu schwingen, um Ra´Kinji zu erwischen, doch Ra´Kinji hielt den Stab mit seinem Schwert ab, die Spitze nach unten, und glitt daran entlang, bis er den verwunderten Banditen erreichte.


    ***
    Irgendwo in den feuchten Waldgebieten zwischen Bravil und Leyawiin sank Bro Gur´Gash zu Boden. Er war seit Tagen unterwegs gewesen und von Leyawiin war weit und breit keine Spur. Nicht einmal eine Straße. Er hatte nichts zu Essen gefunden, und die Wunde an seinem Bein, in der noch immer der Pfeil steckte, hatte sich sehr schnell entzündet, wozu die ganzen Krankheitserreger in der Luft eine Menge beitrugen. Ihm war übel und extrem heiß. Er hatte Wasser getrunken, aber es hatte ihn Krank gemacht. Die Rüstung hatte er schon nach der ersten Nacht abgelegt und es kam ihm vor als ob der Überfall auf den Konvoi schon Monate her war. Seine Augen trähnten und er versuchte wieder hochzukommen, jedoch vergeblich. Wenn er kein Ork gewesen währe, hätte sein Zustand ihn schon vor Stunden in die Bewusstloßigkeit gestürtzt.

    Lange Zeit blieb er so liegen. So sollte er also sterben: Allein, unter Fieber leident, mit einer entzündeten Wunde, in einem von den Göttern vergessenen Wald. Eigentlich sollte er Wut darüber verspüren, dass er sterben und die verdammten Kajiten weiterleben würden. Aber er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Langsam wurde alles um ihn herum dunkel, als plötzlich etwas hinter ihm knackte. Bro Gur´Gash bewegte sich nicht. Ihm war alles egal geworden. Wenn es ein wildes Tier oder etwas anderes war, konnte es ihn von seinem Leid erlösen. Doch wer würde schon etwas essen, dass vor Krankheit triefte? Wieder knackte es im Unterholz, diesmal viel näher. Dann ging es Seitlich an Bro Gur´Gashs Kopf vorbei, wodurch es in sein Blickfeld kam. Es war ein Mensch. Bro Gur´Gash sah zwar nur umrisse, aber es war eindeutig etwas humanoides. Schnell versuchte er einige Worte hervorzubringen, doch es gelang ihm nur, den Mund zu öffnen. Der Mensch beobachtete ihn für einige Augenblicke und kniete sich dann neben ihn. Als Bro Gur´Gash den Fremden zwar verschwommen, aber aus einiger Nähe sehen konnte, erschrag er. Der Mensch, oder das Es hatte kein Gesicht! Die Haut hatte eine seltsame, für ihn nur schwer zu erkennende Struktur. Nur zwei linsenförmige runde Augen, in denen sich das wenige Sonnenlicht spiegelte, das sich durch die Wipfel der Bäume gekämpft hatte, stachen aus dem Kopf. Es griff in den Grauen Mantel dass es trug. Bro Gur´Gash hoffte, es wollte ihn erlösen und keinen Seelenstein herauskramen, um Bro Gur´Gashs Zustand auszunutzen.

    Doch statt der erwarteten Klinge oder eines Steines kam ein lederner Schlauch zum Vorschein. Es öffnete den Deckel und kippte den flüssigen Inhalt über Bro Gur´Gashs offenen Mund. Es war... Wasser. Sauberes Wasser. Aber es war mehr als das: Es machte, dass sich Bro Gur´Gash wieder besser fühlte. Für einen Moment ließen das Fieber und der Schmerz nach, doch gleichzeitig wurde er immer schläfriger. Er versuchte noch gegen die nahende Besinnungslosigkeit anzukämpfen, aber er war viel zu schwach. Ihm wurde Schwarz vor Augen.

    Geändert von Kampfkatze2 (30.01.2011 um 00:25 Uhr)

  5. #5
    Wirklich sehr gut Kampfkatze. Ich sah keine auffälligen Fehler. Ich erinnere mich nur noch an eine Stelle, wo es die falsche Zeitform war, aber das war wenig schlimm. Die beiden Posts waren wieder spannend und gut geschrieben und der Kampf des Khajiiten fand ich gut gemacht. Ich bin natürlich gespannt, was aus diesem ork werden wird ^^ Mach weiter so.

  6. #6

    So, ein kleiner Schnippsel von Kapitel 5...

    Ich habe einige Ideen zusammengekleistert. Und bevor sie verlohren gehen, poste ich sie schonmal hier. Ein spezielles Dankeschön an Paddy, übrigens. Er wird schon wissen, warum.

    ------

    Zitat Zitat
    5. Kapitel

    Drels Theran stand an einem Fenster im obersten Stockwerk des Schloßes von Bravil, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. In der vorherigen Nacht hatte es stark geregnet, wie üblich im verfluchten Gebiet namens Nibenay. Hinter dem Schloß ging die Sonne auf und tauchte Bravil in ein warmes, oranges Licht. Die unzähligen pfützen und die nassen Hauswände reflektierten die Sonnenstrahlen. Manche Leute hätten diesen Anblick als schön empfunden, doch für Drels war es, als ob er eine feuchte Pestbeule ansehe. Er hasste Bravil. Und all seine Einwohner. Es gab in Bravil bestimmt keine einzige Person, die nicht in irgendwelche Verbrechen verwickelt war. Von den unzähligen Bettlern, über die Wachen bis zum Grafen selbst. Als Erzinquisitor war es seine Pflicht, jeden einzelnen von ihnen hinter kaiserliche Gitter zu bringen. Bravil sammt Einwohner war wie ein dreckiger Krebs-Tummor, und dass auch noch mitten im Zentrum des Kaiserreiches. Doch diese Plicht musste warten. Er war aus anderen, wichtigeren Gründen hier: Es war ein, bis vor kurzem, nicht allzu bekannter Auswuchs von Bravil und Umgebung. Eine Truppe von Kajiiten, die sich selbst "Renrjira Kriin" nannte.

    Drels hasste Kajiiten, beinahe genauso sehr wie er Bravil, Cheydinhal und den Hafenbezirk der Kaiserstadt hasste. Die Renrjira Kriin sollten so etwas wie Rebellen darstellen. Angeblich verteidigten sie ihre Heimat Elsweyr vor der "Gier" des Kaiserreiches. Sie wollten verhindern, dass Elsweyr, genau wie Schwartzmarsch, einen Teil seines Gebietes an einen cyrodiilischen Grafen abtrehten muss. Angeblich. In Wirklichkeit, da war sich Drels Theran sicher, wollten sie sich nur selbst bereichern. Sie betrieben großangelegten Skooma-Schmuggel, gaben aber vor, dies nur zur finnanzierung ihrer Aktionen zu tun.

    Natürlich logen sie. Obwohl die Sorge, ein Teil von Elsweyr würde annektiert werden, damit ein Graf mehr Land hatte, begründed war. Der fette, korrupte Graf Bravils, Regulus Terentius, wollte schon immer mehr Herrschaftsgebiet haben. Natürlich brauchte er es nicht. Für ihn währe es nur ein Statussymbol, Bravil selbst und seine Ländereien interresierten ihn nicht. Vielleicht war er einst ein ehrenhaffter Mann gewesen, doch jetzt kümmerte er sich nur um sein eigenes Wohl, und um das seines Skooma-süchtigen Sohnes. Deswegen hatte es so lange gedauert, bis Drels die Erlaubnis von ihm bekommen hatte, hier zu arbeiten.

    Lordkanzler Okato hatte Terentius lange unter Druck setzten müssen. Drohungen und Versprechen hatten dann das Übrige getan. Gähnend drehte sich Drelen Theran vom Fenster weg, als jemand an die Tür seines Privatgemaches klopfte. Mit festen Schritten bewegte sich Drelen auf den einzigen Ein- und Ausgang des geräumigen Zimmers zu. Als er die Tür einen Spallt weit aufmachte, sah er auf einen kahlen Kaiserlichen herrab, der unter dem strengen Blick des hochgewachsenen Dunkelelfen zu zittern begann. Ohne auf Drels Anweisung zu warten, reichte der Kaiserliche eine Schriftrolle durch den Türspallt, die sofort von Drels entgegengenommen wurde. Schnell zog der Kaiserliche die Hand zurück, gerade schnell genug um zu verhindern, dass ihm die Hand gebrochen wurde, weil Drels die Tür zuschlug. "Gut", dachte Drels sich. "Er hat dazugelernt."

    Drels drehte die Schriftrolle auf und seine Mundwinkel deuteten ein unterdrücktes Lächeln an. Gut. "Er hat den Ork gefunden". Es verlief also alles, wie Drels es geplant hatte. Zufrieden drehte Drels die Schriftrolle wieder zusammen und legte sie auf seinen Schreibtisch. Der Tag fing gut an. Sehr gut sogar.
    Geändert von Kampfkatze2 (25.02.2011 um 21:32 Uhr)

  7. #7

    Doublepost, aber egal!

    So, ein weiterer... naja, Schnippsel kann man das nicht nennen... Ein weiterer Teil vom Kapitel 5. Kritik, wie immer, erwünscht:

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    ***
    Ra´Kinji stieß mit der rechten Seite gegen den Banditen, die Schulter vorran. Der Bandit, noch immer überrascht von Ra´Kinjis plötzlichem Angriff, taumelte rückwärtz, und Ra´Kinji streckte seinen Schwertarm aus, wobei er den Banditen noch knapp an der Brust erwischte. Der Bandit fiel nach hinten hin um. Die Verletzung, die er durch Ra´Kinjis Schwert erlitten hatte, war zwar nicht tötlich, aber schmerzhaft genug, um den Banditen am Boden zu halten und ihn damit auser Gefecht zu setzen.

    Ra´Kinji sah auf den Mann herrab, immer noch schwer atment. Der Bandit lag im Matsch und wimmerte leise. Er war stark zusammen gezuckt, und Ra´Kinji musste festtellen, dass die Wunde doch tiefer war, als er dachte. Er wand sein Gesicht von dem Banditen ab. "Ich werde zu alt für sowas..." Er atmete tief aus und sah sich um. Noch einmal würde ihm keiner von hinten auf den Kopf schlagen. Sein Stolz würde das nicht verkraften. Ihm fiel etwas auf. "Wo, bei Oblivion, ist diese Elfe geblieben?" Sie war bestimmt schon weggelaufen. Gut für sie. Ausserdem sah er, dass einige Bettler dem Kampf zugesehen hatten. Ihre Gesichter lugten aus den dunklen Gassen und aus Sackgassen zwischen den grob gezimmerten Häusern. Ra´Kinji sah wieder auf den Banditen am Boden. Nein, er durfte nicht zulassen, dass der Bandit bis auf die Haut ausgezogen, ausgeplündert und dann zum Sterben hier auf der Straße zurück gelassen würde. Keiner sollte so enden.

    Er ging auf den Banditen zu, dessen Augen fieberhaft hin und her huschten, als er bemerkte, dass Ra´Kinji auf ihn zukam. Der Bandit zuckte etwas mehr und versuchte vergeblich, auf dem Rücken wegzukriechen. Ra´Kinji fand den Geldbeutel des Mannes, zog ihn aus dessen Tasche und warf ihn auf die Straße. Wenigstens sollten die Bettler etwas für ihre geierhafte Warterei bekommen. Dann packte er den Banditen an den Armen und zog ihn durch die Straßen.

    Ra´Kinji brauchte zwar einige Zeit, um sich wieder zu orientieren, aber er fand den Weg zurück zum sicheren Haus. Er hob den Banditen auf, packte ihn unter den Achseln und zog ihn Stück für Stück die Treppe hinauf. Oben angekommen ächtste Ra´Kinji vor Anstrengung und stieß mit dem Rücken gegen die Tür. Auch wenn die Tür aussah wie ein altes Brett, in dem ein verrosteter Griff steckte, war sie sehr stabil und hatte ein gutes Schloss. Er stieß abermals gegen die Tür.
    Dann hörte er, wie drinnen etwas aus Holz rumpelte, die Luke zum Untergeschoss, wie er hoffte, und kurz darauf öffnete eine verwirrte Kurzschwantz die Tür. Als sie den Banditen erblickte, dem das Blut über die Brust lief, wuchs ihre Verwirrung.

    Ra´Kinji stieß sie mit sanfter Gewallt zur Seite und schleppte den Banditen in das kleine Zimmer. "Komm, helf mir! Räum den Tisch frei!" Immer noch verwirrt stand Kurzschwantz da und rührte sich nicht. "Komm schon!"
    Schnell setzte sie sich in Bewegung und nahm die Kerze vom Tisch.
    Zwar blieb ein wenig Wachs darauf kleben, doch Ra´Kinji, dem das egal war, wuchtete den Banditen mit letzter Kraft auf die runde Platte.
    Danach stolperte er auf die nächste Wand zu und stützte sich an ihr ab. Für einen Tag hatte er sich seiner Meinung nach schon genug angestrengt. "Kurzschwantz, geh runter, hol ein paar Heiltränke. Und vielleicht noch einen Verband. Mach schon!" Dann hörte Ra´Kinji, wie jemand die grobe Holzleiter hochstieg. "Nicht nötig, Kurzschwantz. Ich hab schon alles." Mit dem Kopf vorran tauchte Dra´Sush aus der Luke, mit einer Tasche um den Rücken, in der Glas klirrte.

    Ra´Kinji fragte sich, wem er vor kurzem hinterher gelaufen war, aber er hatte jetzt keine Lust länger darüber nachzudenken. Als er oben angekommen war, legte Dra´Sush die Tasche neben den Tisch und öffnete sie. Hervor kamen etliche Heiltränke und ein Verband. Er rieb sich die Hände und flüsterte: "Dann mal an die Arbeit." und fing an, den Banditen zu versorgen. "Ich frag mich wo du den hier aufgetrieben hast, aber... Verdammt, sieh dich nur an, wer hat dich so durch den Dreck gezogen?!" Ra´Kinji sah an sich selbst herrab. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er völlig durchnässt und vollkommen mit Schlamm bedeckt war. Fluchend bewegte er sich auf die Luke zu, aus der Dra´Sush gekommen war. Eine letzte Anstrengung musste wohl noch sein. Er ging um den Tisch herum, an dem Dra´Sush dabei war, dem mitlerweile bewusstlosen Banditen einen Verband anzulegen, wobei Kurzschwantz ihm assestierte, und quälte sich die Leiter herunter.

    Der untere Bereich des Hauses war um einiges größer. Er war geräumig, und überall standen Betten. Hier und da konnte Ra´Kinji eine Kiste sehen. Auserdem konnte er rechts und vor sich je eine Tür erkennen. Er wusste, dass in einem dieser weiteren Räume noch eine Leiter, die zu einer noch tieferen Etage führte, befand. Gewöhnlich hatten die Häuser Bravils keine Keller, da diese schnell mit Wasser vollliefen, aber das sichere Haus stand an einer guten, trockenen Stelle. Der Keller war vollgestellt mit Kisten, die ihre wertvolle Beute enthielten.

    Ra´Kinji bewegte sich zu einem der Betten, zog den dreckigen Lederharnisch, die ledernen Beinschützer und die alten Lederstiefel aus. Seine Rüstung hatte die meiste Feuchtigkeit abgefangen, aber trotz dessen waren seine Füße nass und kalt. Er warf sich auf das Bett, zog die Decke über sich und schlief ein. Endlich.

  8. #8
    Ein weiteres Stückchen. Dieser Teil ist noch nicht komplett und es wird noch mehr nachgereicht.


    Zitat Zitat
    ***

    Bro Gur´Gash erlangte sein Bewustsein wieder. Er spürte, dass er in einem Bett lag, einem sehr gemütlichem Bett. Er war in eine warme Decke gehüllt, und in seinem Bein pochte es zwar ein wenig, jedoch nicht mehr so stark. Die Ereignisse im Wald spielten sich verschommen vor seinem geistigen Auge ab. Bro versuchte angestrengt, die Augen zu öffnen und schaffte dies auch nach einigen Versuchen. Über ihm lief eine hölzerne Decke spitz nach oben zu, und mehrere waagerecht liegende Holzbalken stabilisierten die Konstruktion. Bro hatte
    ihn zwar selten von innen gesehen, aber er lag in einem Haus das ganz nach leyawiinischem Unterschicht-Stil gebaut wurde. Er wusste nicht wie, aber er war offensichtlich in Leyawiin gelandet.

    Nachdem Bro Gur´Gash dies realisiert hatte, kehrten seine Sinne mit einem Schlag zurück. Er musste die Bande informieren! Er musste aufstehen! Er bewegte sich und wurde sofort durch einen stechenden Schmerz bestraft, der von seinem Bein aus durch seinen ganzen Körper lief. Fluchend stellte er jede Bewegung ein. Plötzlich vernahm er eine weibliche Stimme: "Nein, nein! Bewegt euch nicht! Ihr seit noch viel zu schwach!" Bro dachte nach. "Ich muss eine Botschaft übermitteln! Ich bin von der Dunkelforstrotte!" Die Stimme schien besorgt. "Was? Die Dunkelforstrotte? Hier in Grenzburg?! Oh nein, oh nein, bei den Neun, das ist ein schlechtes Zeichen!" "Grenzburg?" Verwundert drehte Bro Gur´Gash seinen Kopf ein wenig. Er erblickte eine Kajiitin, die nahe an seinem Bett stand. "Grenzburg? Bin ich nicht in Leyawiin?" Er hatte noch nie etwas von Grenzburg gehört. "Nein, mein Herr. Ihr seit in Grenzburg, die lieblingssiedlung der Götter!"

  9. #9

    Uuuuund das nächste Stück!

    4-fach Post... Naja, egal, hier ein weiterer Teil. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das nächste Stück auch unter Kapitel 5 stecken soll. Kritik ist wie immer erwünscht!

    Zitat Zitat
    Entmutigt lies Bro Gur´Gash den Kopf sinken. Er war also nicht in Leyawiin. Aber er sollte dankbar sein. Dankbar dafür, dass er noch lebte. Jetzt fing er an, sich etwas genauer umzusehen. Bro hob den Kopf an. Das Haus war nicht groß, aber auch nicht zu klein. Sein Bett stand in der Ecke, rechts von ihm befand sich ein kleiner Nachttisch und dahinter eine grob verputzte Wand. Vor ihm, in Richtung seiner Füße, stand eine Art Trennwand aus braunem Stoff. Doch trotz der Begrenzungen konnte er in den Rest des Hauses sehen: Hinter der Stoffwand stand ein Holztisch mit einigen Stühlen daran. Auf einem davon saß die Kajiitin. Bro hasste die Renrjira Kriin, aber andere Kajiiten konnte er mehr oder weniger tolerieren. Soweit er sehen konnte, gab es in dem Gebäude noch einen weiteren Tisch und eine Truhe.

    Nachdem er einige Zeit lang gedöst hatte, raffte er genug Kraft zusammen, um sich aufzusetzen. Die Kajiitin war weg, aber auf dem Nachttisch neben ihm stand jetzt ein Tonkrug und ein kleiner Tonbecher. Er schaffte es, sich rüberzulehnen und in den Krug zu sehen. Er war mit Wasser gefüllt. Bro Gur´Gash packte den Krug und trank ihn gierig mit einigen Zügen leer. Danach lies er den Krug wieder auf den Nachttisch sinken. Sein vorher unbewusster Durst war gestillt. Jetzt hatte er Hunger.

    So lag er einige Zeit, bis er sich dazu durchringen konnte, erneut zu versuchen, aufzustehen. Langsam aber sicher bewegte er sein heiles Bein aus dem Bett. Die schmerzen waren nicht mehr stechend, sondern wie ein dumpfes Brummen in seinem Körper. Das konnte er locker verkraften. Dann bewegte er sein verletztes Bein und biss die Zähne zusammen. Es tat verdammt weh, aber er schaffte es, sein Bein über die Bettkante zu zerren. Er saß jetzt auf der Bettkante und machte eine Pause. Jemand hatte ihm einen behelfsmäsigen Verband um sein Bein angelegt. Vor nicht allzu langer Zeit.

    Es kostete ihn viel Mühe und Zeit, aber letzten Endes erreichte Bro Gur´Gash den Tisch hinter der Stoffwand. Langsam setzte er sich auf einen Stuhl. Er machte eine Pause und erholte sich von der Anstrengung. Dann fiel ihm ein Zeitungsausschnitt ins Auge, der auf dem Tisch lag. Er griff mit einer Hand nach dem Blatt und fing an zu lesen. Natürlich war der Ausschnitt vom Rapenkurier geschrieben, die Überschrift wurde von der Zeichnung eines Menschen auf einem Pferd begleitet. Doch dann, nachdem er sie zweimal stutzend gelesen hatte,
    dachte er darüber nach, was die Überschrift selbst besagte:

    "KVATCH ZERSTÖRT UND WIEDER ERRETTET, RAT RUFT "OBLIVION-KRISE" AUS!"

    Gebannt las er den Artikel, und er konnte nicht glauben, was darin stand. Dem Rappenkurier nach, war Kvatch von... Daedra zerstört worden? Dass konnte doch gar nicht sein! Bro kannte Daedra von Beschwörungen und einigen Ruinen, aber wie konnten sie eine Stadt wie Kvatch... zerstören? Außerdem stand in dem Bericht etwas über einen Helden- oder einer Heldin, die Aussagen der Augenzeugen gingen da weit auseinander- , der in eine Art Höllentor vor der Stadt gegangen ist und es geschlossen hat, um anschließend gemeinsam mit dem Überbleibsel der Stadtwache und einigen kaiserlichen Legionären die Trümmer der Stadt von den Daedra zu befreien. Der Graf der Stadt, Ormellius Goldwein, hat laut Stadtwache den Angriff nicht überlebt. Der Held, oder die Heldin, sei darauf hin mit einem Priester aus der Stadt verschwunden. und jetzt sollen angeblich überall in Tamriel Höllentore aufgehen. Bro Gur´Gash schüttelte seinen Kopf. "Das ist schlecht, verdammt schlecht..." Plötzlich öffnete sich die Tür hinter ihm und jemand betrat das Haus.

    Die Kajiitin fing aufgeregt an, Bro anzubetteln: "Oh bitte, legt euch zurück ins Bett! Ihr braucht Ruhe! Geht zurück ins Bett! Die Verletzungen!" Langsam und mühseelig drehte Bro Gur´Gash sich auf dem Stuhl um. "Nein, ich bin schon aufgestanden. Ich muss nach Leyawiin! Und zwar schnell!" Die Kajiitin machte die Tür hinter ihr zu. "Nein, ihr geht wieder ins Bett!" Bro stand vorsichtig auf, machte sich breit und zeigte mit einem Finger in richtung Tür und Kajiitin. "Ich werde durch diese Tür gehen, und ihr werdet mich nicht davon abhalten!"

    Die Kajiitin starrte ihn überrascht und erschreckt an. Bro lies den Finger sinken. Er hatte den Bewohnern Grenzburgs ja doch sein Leben zu verdanken. Ihnen und diesem... Ding im Wald. Und es könnte sein, dass er sich selbst überschätzt hatte. Er war zwar ein Ork, und damit auch ausdauernder als andere, aber er fing schon zu wanken an und sein Bein schmerzte immer stärker. Er sollte sich doch lieber wieder hinlegen.

    Mit erneuter Mühe bewegte Bro sich auf das Bett zu und die Kajiitin kam herbeigelaufen um ihn zu stützen, wofür er dankbar war. Der Weg zurück war durch die Hilfe um einiges einfacher. Behutsam legte er sich hin und die Kajiitin deckte ihn zu. Dann betrachtete sie ihn mitleidig und ging dann weg. "Ich hole euch neues Wasser..." Eine weile nachdem die Tür zuschlug, schlief Bro wieder ein.

  10. #10

    Um zu zeigen, dass ich noch da bin. xP

    Ja, jetzt nach längerer Zeit etwas kurzes. Ich werde in der nächsten Zeit etwas mehr schreiben.

    Zitat Zitat
    Drels Theran ging den Bericht noch einmal durch und fügte das hinzu, das er schon wusste, wärend er in seinem kleinen Zimmer auf und ab ging. Also war zuerst der Kaiser ermordet worden. Kvatch war, wie er jetzt wusste, von den Daedra, die es irgendwie geschaft hatten, ein Tor zu einer Ebene von Oblivion zu öffnen, überrannt worden. Dabei hatten sie ein... Ding benutzt, das Feuer spuckte und die Stadtmauern zerstört hatte. Die Zeugen waren noch zu traumatisiert, um genaueres zu schildern. Dann hatte eine noch unbekannte Person das Tor geschlossen und zusammen mit der Stadtwache und ein paar kaiserlichen Legionären die Stadt zurückerobert. Oder besser was davon noch übrig war.

    Für Theran war klar, dass etwas sehr großes vor sich ging, denn solche stabilen Portale in das Reich des Vergessens waren eigentlich nicht möglich. Er hatte zwar von magischen Gegenständen gehört, mit denen man in die Oblivion-Ebenen reisen konnte, oder von mächtigen Magiern die sich direkt dahin teleportieren konnten, aber Tore, durch die ganze unbeschworene Horden von Daedra eine Stadt stürmen und dabei ein großes etwas benutzten? Etwas sagte ihm dass es bestimmt etwas mit dem Mord am Kaiser und seinen Söhnen zu tun hatte.

    Doch diese neue "Oblivion-Krise" warf auch einige von Drels Plänen durcheinander. Ihm wurde schon eine Eskorte zurück in die Kaiserstadt angeboten, jedoch hatte er zu lange darauf gewartet, aktiv in Bravil agieren zu dürfen. Und da die Tore anscheinend wieder geschlossen werden konnten und die kaiserliche Legion jetzt unter Leitung der Generäle drauf und dran, sich auf eine Invasion vorzubereiten, war Drels sich sicher, dass ihm nicht wirklich etwas passieren konnte. Aber die Verbrechersyndikate waren jetzt um einiges Vorsichtiger. Für das, was Drels vorhatte, um sein Ziel zu erreichen, musste er jetzt zu härteren Mitteln greifen. Es würde zwar hier und da ein paar mehr Tote geben, aber es waren sowieso alles Verbrecher. Und der Ork mit diesem seltsamen Namen kam Drels jetzt noch gelegener. Jemand klopfte, Drels öffnete die Tür und nahm einen neuen Berricht entgegen. Der Kaiserliche wurde immer schneller, wenn es darum ging, seine Hand noch schnell genug aus dem Türspallt zu ziehen. Drels blickte auf den Umschlag. Es ging wieder um die Oblivionkrise. "Später.." Zwar warnte ihn etwas im hinteren Teil seines Kopfes davor, sich zu wenig Sorgen um die neue Krise zu machen- es erinnerte ihn irgendwie an die Ereignisse auf Vvardenfell, obwohl es dort nicht auf die Daedra zurückzuführen war, aber trotz dessen blieb er an seinem Schreibtisch stehen. Er lies den Umschlag darauf fallen und zog sich einen Stuhl heran. Aus Neugier wollte er den Inhalt des Umschlags lesen. Doch es war schon spät und er musste noch etwas tun. Er hatte noch jemanden zu kontaktieren. Drethan würde wohl noch einmal nach Grenzburg reiten müssen, aber solange Drels Theran seinen Teil des Vertrags einhalten würde, würde Drethan schon nicht rummaulen.

    Drels sah auf die von ihm geschriebenen Anweisungen und überflog sie noch einmal. Danach ließ er die Schreibfeder sinken und machte den Umschlag mit dem neuen Bericht auf. Schon als er die Hälfte gelesen hatte, wusste er, dass die Situation in Tamriel sich stark verändert hatte. Diese verfluchten Tore öffneten sich jetzt überall! In allen Provinzen berichtete man davon. "Jetzt sollte ich mir sorgen machen..." Aber Drels Theran währe nicht Drels Theran, wenn er nicht trotz seiner steigenden Sorge die Schreibfeder nehmen und die Anweisungen vervollständigen würde. Jetzt musste er zu noch drastischeren Maßnahmen greifen.

  11. #11
    Das nächste Stück! Hoffe es gefällt euch! ^^

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    Zitat Zitat
    ***

    Langsam schritt Roter auf der großen Brücke entlang. Sie waren Anfangs schnell geritten, doch Lendor wollte Roter auf keinen Fall überanstrengen und so konnte er ausserdem den atemberaubenden Anblick, der sich ihm bot, länger genießen. Er hielt seinen Blick nach Rechts, genau auf die Kaiserstadt, deren weiße Mauern Rot strahlten, weil sie von der untergehenden Sonne angestrahlt wurden. Das Wasser des Rumare-Sees glitzerte und schimmerte noch kurz, dann verschwand die Sonne hinter den Bergen und Hügeln im Westen.

    Mitlerweile waren Lendor und Roter schon in der Mitte der großen, weißen Brücke angekommen und es wurde immer dunkler. Begleitet von dem Klang Roters` Hufe dachte Lendor an den ersten Ort einer Rast. Die Schenke zum schlechten Omen, die an der Grünen Straße lag, hatte zwar einen schlechten Ruf, wobei der Name nicht sehr half, doch Lendor hatte von Anfang an geplant, dort eine Pause einzulegen. Er würde mitten in der Nacht dort ankommen, aber das war nicht weiter tragisch. Er würde sich ein wenig ausruhen und schlafen, um dann im Morgengrauen weiter zu reiten. Allmählich wurde es auch kälter, und Lendor zog seinen abgetragenen Reiseumhang etwas fester um sich. Plötzlich bemerkte er eine rasche Bewegung weiter vor sich, zog nervös sein Schwert und lies Roter anhalten. Lendor krahmte eine Fackel aus einer der Satteltaschen, die er sitzend erreichen konnte, zündete sie mit einem sehr schwachen Feuerzauber an und als er sicher war, dass die Fackel ordendlich brannte, warf er sie in die Dunkelheit vor sich. Sie prallte einmal klappernt am weißen Stein ab und für einen Moment konnte er die Figur eines Tiermenschen in Stoffkleidung ausmachen, die jedoch sofort aus dem Lichtkegel der Fackel sprang und in den Schatten verschwand. "Verdammt!"

    Lendor fragte sich, ob er jetzt einfach durchstürmen sollte. Doch wenn er es versuchte, könnte der Bandit oder Wegelagerer Roter eine schwere Wunde zufügen. Und das wollte Lendor nicht riskieren. Lendor hatte kein zweites Pferd, der Weg war noch lang und auserdem fing er an, den alten Rotfuchs ins Herz zu schließen. Und wenn der Bandit Roter zu Fall bringen würde, würde Lendor auf die harten Steine stürtzen, oder noch schlimmer, über den Rand fallen, von wo aus es metertief nach unten ging.

    Er überlegte es sich anders und langsam stieg Lendor aus dem Sattel, ohne die Fackel und ihren Lichtkegel aus den Augen zu lassen. Der Lichtkegel nahm ein gutes Stück der Breite der Brücke ein und zog eine Art Grenze zwischen der Dunkelheit hinter und vor Lendor. Der Bandit musste auf der anderen Seite sein. Das Schwert erhoben und auf einen Angriff gefasst, blieb Lendor nahe der Fackel stehen, wobei er jedoch noch genug Abstand hielt. "Kommt schon, was wollt ihr? Geld? Ich gebe euch mein Geld und ihr lasst mich durch, ich habe nichts wertvolleres. Leichte Beute für euch, ein freier Durchgang für mich. Ihr braucht euch nicht anzustrengen!" Plötzlich lief es Lendor kalt den Rücken runter. Was war, wenn der Bandit einen Unsichtbarkeitszauber hatte, mit dem er sich einfach an Lendor vorbeischlich und ihn von Hinten überraschte? Unwillkührlich warf er einen schnellen Blick über die Schulter und blickte dann schnell wieder nach vorne. Zu seiner Erleichterung antwortete ihm eine Stimme aus der Dunkelheit vor ihm. Lendor fand, dass sie sich für einen Banditen zu zerbrechlich anhörte. "Bitte! Bitte tut mir nichts!"

    Lendor blickte jetzt mit zusammengekniffenen Augen in die Dunkelheit hinter dem Lichtkegel der Fackel. Mit aller Vorsicht schob sich eine kleine Argonierin in den Lichtkegel. Wie von allein musterte Lendor sie, um zu sehen, ob sie bewaffnet war. Sie trug ein stark verschmutztes Hemd und eine löchrige Sackleinenhose. Sie trug offenbar einen kleinen Metalldolch, der das Licht der Fackel spiegelte, aber sonst war sie unbewaffnet. Lendor trat einen Schritt zurück und rief der Argonierin zu: "Lass den Dolch fallen! Los!" Für die Feindseeligkeit in seiner Stimme hätte er sich ohrfeigen können, denn die Argonierin zuckte verschreckt zusammen, tat aber dann, was Lendor ihr gesagt hatte. Sie legte den Dolch auf die Brücke, stellte sich dann wieder gerade auf und starrte Lendor mit vor Angst geweiteten Augen an. Vorsichtig lies Lendor sein Schwert sinken. "Gut... Wer seit ihr? Warum lauert Ihr hier herum?" Die Argonierin antwortete nicht sofort, fand aber nach einiger Zeit ihre Stimme wieder. "I-I-Ich w-will nur... nur nach Schwartzmarsch. Bitte tut mir nichts!" Lendor dachte nach. "Ich würde euch nicht empfehlen den Weg durch den Dunkelforst alleine zu nehmen. Wenn ihr auf der Seite hinter mir durch wolltet, kann ich nur sagen, dass es dort vor Banditen, wilden Tieren und anderen... Dingen nur so wimmelt."

    Lendor ließ das Schwert in die lederne Scheide gleiten, denn er fühlte, dass von der Argonierin keine Gefahr ausging. Sie war noch Jung, total verängstigt, schmutzig und nur mit einem kleinen Eisendolch bewaffnet. Die Angst rührte warscheinlich daher, dass sie aus irgendeinem Grund den Kontakt mit der Legion und ihren Wachpatroullien aus dem Weg gehen wollte. "Ich bin auf dem Weg nach Leyawiin, ich könnte euch bis dorthin mitnehmen und von dort aus könntet ihr bei der nächsten Karawane mitgehen. So ist es viel sicherer." Die Argonierin stand da, verwirrt und gab dann eine Antwort. "Ja. Jajajaja. Sicherer. Sicherer." Lendor runzelte die Stirn. Etwas stimmte mit dieser Argonierin nicht. Sie bückte sich und streckte den Arm nach ihrem Eisendolch aus. "Nein, lasst ihn liegen. Ich kann das Risiko nicht eingehen." Sie kann das Risiko auch nicht eingehen, viel es Lendor ein. Doch trotzdem richtete sich die Argonierin wieder auf und ließ den Dolch liegen. "Gut. Steigt auf den Rücken meines Pferdes." Vorsichtig glitt sie an Lendor vorbei und brauchte einige Versuche, bis sie auf Roters Rücken saß. Lendor machte sich keine Sorgen, dass die Argonierin sich mit Roter davonmachte. Roter war stuhr und ließ sich nicht von jedem reiten.

    Lendor machte einige Schritte auf den Dolch zu und hob ihn vom Boden auf, zusammen mit der Fackel. Danach Schritt er wieder zu Roter und der Argonierin und stieg auf den Rücken des Pferdes. "Haltet euch an mir fest. Sonst könntet ihr runterfallen." Widerwillig legte die Argonierin die Arme um Lendors Hüffte und hielt sich fest. Sie fing an, ihm leid zu tun. Irgendetwas schlimmes war ihr zugestoßen. Lendor packte die Zügel, ließ Roter weiterschreiten und fragte ohne sich umzudrehen. "Von wo kommt Ihr eigentlich her?" Auf eine Antwort wartete er vergeblich, die Argonierin war bereits eingeschlafen und lehnte gegen Lendors Rücken. "Hmm. Dann mal auf zur Schenke." Er klopfte Roter auf die Seite und zu dritt Ritten sie der anderen Seite der Brücke entgegen.

    Geändert von Kampfkatze2 (18.04.2011 um 12:29 Uhr)

  12. #12
    Hier, der Anfang von Kapitel 6. Ich hoffe er gefällt euch!
    Zitat Zitat
    6. Kapitel

    Lendor konnte nicht genau sagen, wie lange sie schon unterwegs waren. Das monotone Geklapper Roters Hufe hatte einen einlullenden Effekt und Lendor musste stark gegen die Müdigkeit ankämpfen. Nur locker hielt er die ledernen Zügel fest und aus Müdigkeit ließ er den Kopf hängen. Nur das Licht der Fackel und Roters Bewegungen verhinderten, dass er sofort einschlief. Die Straße auf der sie Ritten führte durch die Westebene, einem stark bewaldetem Gebiet, weswegen sie von Bäumen umgeben waren und erst kürzlich hatte Lendor eine Art See links von ihnen bemerkt, an dem sie warscheinlich schon vorbeigeritten waren. Die Argonierin lehnte, wieder fest schlafend, nachdem Lendor sie aufgeweckt und ihr der Kälte wegen seinen Umhang gegeben hatte, gegen seinen Rücken. Lendor nahm war, dass sie eine Weggabelung passierten, wobei sie rechts blieben und er spürte wie seine Augenlider immer schwerer wurden. Plötzlich trat Roter gegen einen lockeren Pflasterstein und ließ Lendor hochschnellen. Benommen bemerkte er die kleine Laterne weiter vor ihm. Sie warf ihr Licht auf die Wand eines einfachen Holzhauses und auf die Umrisse eines Pferdes. Auf Lendors müdem Gesicht machte sich ein Lächeln breit. Es war nicht mehr weit bis zu einem anständigem Bett!

    Nachdem Roter neben dem anderen Pferd, einem großen Rotfuchs der kaiserlichen Legion, festgebunden war, versuchte Lendor die Argonierin zu wecken, die auf Roters Rücken lag. Die Argonierin wollte einfach nicht aufwachen, und weil Lendor es nicht übertreiben wollte, hob er sie vorsichtig auf. Sie war zwar mager und schien nicht sonderlich schwer zu sein, aber trotzdem hatte Lendor einige Schwierigkeiten, sie zur Tür zu tragen. Er trat ein paar mal gegen das alte Holz der Eingangstür und kurze Zeit später öffnete ihm ein untersetzter Kaiserlicher in Legionsbeinschienen, Alkoholfahne und depresivem Gesichtsausdruck. Lendor versuchte sich an ihm vorbeizudrängen, denn die Argonierin schien immer schwerer zu werden. "Zur Seite! Macht schon!" Verdutzt machte der Kaiserliche einen Schritt zur Seite und Lendor betrat die Schenke.

    Sie war nach dem klassisch cyrodiilischem Dorfstil errichtet und bestand zum großteil aus Holz. Lendor stand in einem großen Raum und gegenüber der Tür war ein Tresen, links von ihm eine Treppe nach oben. Zu Lendors rechten wurde der Raum größer. In diesem Bereich standen Tische und Stühle aus altem Holz, zwei Holzfässer auf Stativen und ein Kamin. Die einzigen Personen in diesem Raum waren ein Nord, der hinter dem Tresen stand und ein weiterer Kaiserlicher, der in voller Legionsrüstung an einem der runden Tische saß und Bier aus einem großen Zinnbecher trank. Lendor bewegte sich auf den Tresen zu, von wo ihm der Nord entgegen kam und ihm anbot, die Argonierin aus Lendors Armen zu heben und selbst zu tragen. Lendor nahm das Angebot gerne an.

    Aus dem Augenwinkel sah Lendor, wie der Legionär, der ihm die Tür geöffnet hatte, sich zu seinem Kolegen gesellte. "Ich möchte zwei Zimmer. Nur eine Nacht". Lendor bekam mit, das der Legionär in voller Rüstung anfing, hämisch zu lachen. Der Nord, der offensichtlich keine Probleme damit hatte, die Argonierin zu tragen, stand aufrecht und lächelte freundlich, als er sagte: "Das macht dann 20 Goldstücke. Sicher, dass Ihr nicht noch länger bleiben wollt? Ich könnte euch auch Rabatt geben!" Lendor sah an dem Nord hoch, der ihn immer noch mitleitseregend anlächelte. "Nein, nein tut mir leid. Wir sind nur auf der Durchreise und haben es eilig." Der Nord setzte eine enttäuschte Mine auf. "In Ordnung. Ich gebe euch gleich die Schlüssel. Die Zimmer sind einfach die Treppe hoch. So nebenbei, mein Name ist Manheim Schmetterfaust. Bin Besitzer dieser Schenke." Verdutzt bemerkte Manheim, dass er immer noch die Argonierin in den Armen hielt, die immer noch tief und fest schlief. "Ehem... Die.. Schlüßel liegen in diesem kleinen Kasten auf dem Tresen, nehmt sie und schließt mir die Türen auf, ich werde.." Er hob die Argonierin ein wenig an. "Ich werde sie in ihr Zimmer tragen. Die Septime könnt ihr mir dann später geben".

    Lendor steckte den Eisenschlüßel in das Schloss, drehte ihn und die Tür ging auf. Der Schlafraum war klein, sehr klein sogar. Er war leer, bis auf altes Bettzeug, das auf dem Boden lag. Schnell betrat Lendor das Zimmer, hob das Stofflaken, dass als Decke diente, auf und machte platz für Manheim, der die Argonierin in das Zimmer trug und sie behutsam auf die mit Heu gefüllte Matratze legte und dabei Lendor mit dem Rücken gegen die Wand drückte. Dann richtete Manheim sich wieder aufrecht auf und Lendor, der jetzt wieder Platz hatte, gab ihm die Decke und dieser deckte damit die Argonierin zu. Lendor legte den Schlüßel auf den Boden und dann verließen beide Männer das Zimmer. "Lendor. Mein Name ist Lendor. Und hier sind eure zwanzig Septime". Lendor steckte die Hand in eine der Taschen seines Lederharnisches und holte einen kleinen Beutel mit Münzen daraus hervor. Er öffnete ihn und zählte die Münzen ab, danach überreichte er sie Manheim. "Danke wegen dem Hochtragen". Abwehrend hob Manheim die Hand: "Ahh kein Problem! Gute Nacht!" Dann drehte er sich um und ging die Treppe wieder herunter. Lendor sah ihm hinterher und empfand dabei Mitleid, denn offensichtlich hatte die Schenke nicht so viele Besucher.

    Nachdem er sein eigenes Zimmer betreten hatte, zog Lendor den Lederharnisch und die Stiefel aus, legte sich hin und schlief sofort ein.
    Geändert von Kampfkatze2 (07.05.2011 um 23:52 Uhr)

  13. #13
    Okay, hier wieder ein größeres Stück. Ich selbst bin mit manchen Stellen nicht so ganz zufrieden, aber ich wollte auch wissen, was ihr Leute davon denkt. Viel Spaß beim Lesen!

    Zitat Zitat
    7. Kapitel

    Lendor wälzte sich auf dem Bettzeug, jedoch nur so weit, wie es ihm der enge Raum erlaubte. Er war sich nicht sicher, wie lange er schon wach gelegen hatte, aber er fühlte sich gut und ausgeschlafen. "Ausgeschlafen". Lendor stieß die Augen auf und schrak hoch. "Verdammt!" Er hatte ganz vergessen, Manheim zu sagen, dass er früh geweckt werden wollte! Enttäuscht sackte er wieder zusammen. Es war zwar nicht so dringlich, aber er wusste nicht, wie viel Zeit er in Bravil auf der Suche nach diesem Turgar Silberstahl verbringen würde und wie lange es noch dauerte, bis von dem überfallenen Konvoi und den Beweisstücken nichts mehr übrig war. Langsam stand er auf und zog sich in Routine die Lederstiefel und den Harnisch an, drängte sich dann durch die dünne Tür in den kleinen Gang und betrat über die schmale Treppe den viel geräumigeren Schankraum.

    Nur wenig Tageslicht viel durch die kleinen Fenster mit den groben Glasscheiben und erhellte den Raum. Vielleicht war er doch nicht zu spät aufgewacht?
    Überrascht bemerkte Lendor, dass Manheim, der neben dem finster dreinblickendem Legionär von Gestern der einzige im Raum war, einen hölzernen, mit Eisenstacheln bewehrten Streitkolben auf der Theke vor sich liegen hatte und grimmig dreinblickte.
    "Manheim? Was ist los?" fragte er verwirrt.
    Der große Nord sah zu Lendor hinüber und brauchte einige Zeit, bevor er antwortete: "Ich weis es selbst nicht. Aber... Heh, es passt zum Namen der Schenke. Ihr solltet hier drinnen bleiben..." und nebenbei fügte er hinzu: "Jetzt wird hier bestimmt niemand mehr halt machen".
    Lendor runzelte die Stirn. "Wie meinst du das? Sag mir, was ist passiert Manheim?"
    Der Legionär, der zuvor nur schweigend dagesessen hatte, erhob sich. Er war im Gegensatz zu letzter Nacht voll berüstet und ein silbernes Legionsschwert baumelte an seinem Gürtel, deren Schnalle das Wappen des Kaiserreiches darstellte. "Eines dieser Höllentore der Daedra. Pelelius ist nach Bravil, um dort bescheit zu sagen. Dieses verdammte Ding steht gleich nebenan und vor ein paar Stunden, als Pelelius noch hier war, mussten wir ein paar dieser verfluchten Skampe zurücktreiben. Pelelius hat sich fast selbst umgebracht, dieser besoffene Idiot..."
    Ungläubig starrte Lendor den Legionär an. "Höllentore der Daedra? Was..?"

    Nun war es an dem Legionär, ungläubig zu starren.
    "Wisst Ihr es denn noch nicht? Die Daedra benutzen soetwas wie Portale, um von Oblivion nach Nirn zu reisen. Sie haben Kvatch zerstört, aber wir konnten es zurückerobern. Verdammt, seit Ihr von unter einem Stein hervorgekrochen?" fragte er verwundert.
    Lendor schüttelte den Kopf. "Kvatch zerstört? Ist das ein Scherz?" Der Legionär sah ihn ernst an und Lendor fluchte. "Wie lange ist das schon her?"
    Der Legionär zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, ein-zwei Tage vielleicht." Lendor nickte. Anscheinend hatte die Botschaft Cheydinhall noch nicht erreicht. Oder sie hatte es, nachdem er losgeritten war. "Also... werden wir belagert? Durch Portale... nach Oblivion?"
    Der Legionär nickte. "Ja, Portale zu den "Totenländern" oder so. Is´ mir egal wie diese Ebenen heisen, aber auf jedenfall kommen dort Skampe, Dremora und anderes raus".
    Der Legionär stand unvermittelt auf und zog den Helm aus dunklem Stahl an, der auf dem Tisch vor ihm gelegen hatte. Manheim schluchzte. "Ich bin ruiniert..."
    Immernoch von diesen seltsamen Ereignissen verdutzt fragte Lendor: "Wo wollt Ihr hin?"
    Der Legionär, der schon vor der Tür stand, drehte sich um und sagte: "Muss nachsehen, ob nicht wieder irgendwelche Vieher da raus gekommen sind."
    Lendor machte einen Schritt auf ihn zu. "Wartet. Warum verschwinden wir nicht einfach von hier?"
    Der Legionär machte den Mund auf, doch bevor er etwas sagen konnte, schlug Manheim mit der Faust auf die Theke. "Ich gehe hier nicht weg! Der alte Rufio auch nicht, der hat keinen Ort, zu dem er gehen könnte. Und Minerva ist zu dickköpfig, um zu gehen!"
    Verärgert schnaufte der Legionär. "Ein Dickkopf nennt einen Dickkopf Dickkopf, das ist mal was! Und es ist meine Pflicht als Legionär, bei diesen engstirnigen Sturrköpfen zu bleiben um sie zu beschützen, bis mir Befohlen wird, es sein zu lassen! Wie man sieht, ist die Lage verzwickt. Aber wenigstens wird Pelelius mit verstärkung zurückkommen." Er senkte den Blick und fügte Murmelnt hinzu: "Hätte bis jetzt nie gedacht, es wär gut, jemandem Geld zu schulden". Dann sah er wieder auf. "Naja, egal, ich muss jetzt los. Ihr und eure argonische Freundin könnt ja von hier verschwinden, damit hättet Ihr mehr Verstand als alle Anderen hier zusammen!"
    Lendor hatte die Argonierin ganz vergessen. "Wo- wo ist sie denn?" Als der Legionär erneut mit den Achseln zuckte, beantwortete Manheim zögernt Lendors Frage: "Sie.. sie ist sehr Früh am Morgen aus dem Haus gegangen. Ich wollte sie noch wegen dem Tor warnen, aber sie war schon weg. Wenige Momente später ist sie wieder reingekommen, hat ganz zerstreut ausgesehen, das arme Ding, und ist im Keller verschwunden. Ich hab sie seitdem nicht mehr gesehen."
    Diese Antwort warf wieder Fragen auf. "Im Keller?" "Also wollte sie ohne mich hier weg. Oder auch nur frische Luft schnappen..."
    Das knarren der Tür riss Lendor aus seinen Gedanken. "Wartet! Ich komme mit Euch!"
    Der Legionär mussterte Lendor kurz. "Hmm". Er rieb sich nachdenklich das stoppelbärtige Kinn: "Ihr seht aus, als könntet Ihr mit dem Ding da umgehen" sagte er und deutete mit dem Finger auf Lendors Schwert, um kurz darauf einen Entschluss zu fassen. "Na gut. Aber spielt nicht den Helden. Wir wollen sie nur vertreiben, damit sie nicht zu nahe an die Schenke herankommen". Er hielt inne. "Oh, und noch etwas: Mein Name ist Gergius Amphia". "Lendor Maniel" erwiederte der Bretone. "Gut, Lendor, los jetzt, auf gehts!"

    Vor der Tür war es dunkel, der Himmel wolkenbehangen. Zu Lendors erneuter verwunderung war alles in dunkles Rot getaucht, sogar der Himmel und die Wolken. Lendor spürte, wie sein Herz schneller schlug. Was, bei den Neun, ging hier vor? Langsam bedauerte er, dass er nicht auf Gergius gehört hatte und sich nicht einfach die Argonierin geschnappt und auf Roter weggeritten war. Aber jetzt war es zu spät. Der Legionär ging festen Schrittes die Straße in Richtung Kaiserstadt entlang und Lendor folgte ihm. Plötzlich blieb Gergius mitten auf der Straße stehen und deutete auf die Wipfel einer Baumgruppe zu ihrer Rechten. Selbst durch die Baumkronen hindurch erkannte Lendor das Hellrote leuchten und die zahnartigen schwarzen Säulen des Obliviontores, das imposant und bedrohlich auf einem Felsen zu trohnen schien. Er hatte noch nie etwas derartiges gesehen. Unerschrocken ging Gergius darauf zu, die Faust fest um sein bereits gezogenes Schwert geballt und Lendor brauchte eine Weile, bis er seinen Blick von dem Tor lösen konnte und hatte anschließend Schwierigkeiten, mit dem Legionär mitzuhalten.

    Kaum waren sie in die Nähe des Tores gekommen, da tauchte aus dem unterholz ein Skamp auf, eine Kreatur, die Lendor schon einige Male geshen hatte, obwohl dieser hier deutlich kleiner war, als die Exemplare, die dem Bretonen unter die Augen gekommen waren. Er griff sie sofort an, wobei er mit Feuerbällen nach Gergius schoss. Seinem ersten Feuerball wich Gergius laufend aus, dem zweiten auch und nach dem dritten hatte der Legionär trotz schwerer Rüstung bereits den Weg bis zum Skamp zurückgelegt und tötete die Kreatur mit nur einem gewalltigen Hieb seines silbernen Schwertes, der einen tiefen Schnitt in der Brust des Daedra hinterließ. "Zurück in die Wasser Oblivions, du dreckige Missgeburt!" fluchte Gergus, als er, wärend er sich mit den Händen auf ein Knie und auf den Knauf des jetzt im Boden steckenden Schwertes gestützt, auf die Leiche des Daedra hinabsah, wobei Lendor ihn wegen seinem kurzen Sprint angestrengt Schnaufen hörte. Nach einer kurzen Pause rappelte sich der Legionär wieder auf, zog das mit Blut beschmierte Schwert aus der Erde und winkte, wodurch er Lendor sagte, dass sie weitergehen konnten.

    Bald erreichten sie eine Lichtung, in deren mitte das Tor auf dem Felsen thronte. Es befanden sich nur einige wenige Daedra im direkten Umfeld des Tores, und Lendor erkannte neben dem aus den kleinen Skampen bestehendem Großteil auch zwei seltsame Echsen mit Hörnern und einem großen Nackenschild. Allerdings hatte Lendor nur in Büchern von ihnen gelesen. "Clannbanns!" Schon bald wurden sie von den ersten Daedra bemerkt. Ohne eine richtige Ordnung stürmten sie auf die beiden Menschen zu, wobei einige Skampe in die Schußbahn ihrer Artgenossen rannten, feuer fingen und sich brennent und vor Schmerzen windend auf dem lockeren Waldboden wälzten. "Dieser Kampf ist vorbei befor er anfängt..." dachte Lendor angeekelt und zweifelte daran, dass diese Meute aus Tiermenschen wirklich eine ganze Stadt zerstören konnte. Ein schneller Seitenblick auf Gergius lies ihn jedoch anders denken. Der Legionär wirkte angespannt, obwohl die Meute aus Skampen nicht sonderlich groß war und es ein Leichtes war, den langsamen Feuerbällen mit den offensichtlichen Flugbahnen auszuweichen.

    Schnell wurden die beiden Menschen von dem Pack aus Skampen erreicht. Die Skampen hatten ihr Magica offensichtlich schon verbraucht, denn sie schossen keine Feuerbälle aus nächster Nähe. Der Schnellste der wie Tiermenschen anmutenden Daedra sprang Lendor mit der Schulter vorran an, doch war dieser vorbereitet und schaffte es, dem Skamp auszuweichen. Augenblicklich drehte sich Lendor zu der Kreatur um, die wegen dem Misslingen ihres Angriffes ins straucheln gekommen war, und stieß ihr beidhändig sein Schwert mit der Spitze vorran in den Rücken. Der Daedra schrie laut auf und sackte dann leblos zu boden, als Lendor die Klinge wieder aus seinem Rücken zog. Kaum hatte sich Lendor von der Leiche abgewandt, merkte er zu spät, dass ein anderer Skamp nach ihm schlug.
    Die groben Krallen strichen quer über seine linke Gesichtshälfte und hinterließen tiefe Schnitte. Überrascht und mit verschwommenen Blick taumelte Lendor und brachte es nur knapp fertig, nicht hinzufallen. Als er wieder aufblickte, starrte der Skamp ihn nur an und Lendor dachte nicht lange darüber nach, sondern verpasste ihm einen wütenden Hieb mit dem Schwert. Der Skamp reagierte verspätet und konnte der metallernen Klinge nicht rechtzeitig ausweichen, sodass sie ihn am Hals entlanglief. Erschrocken fasste sich der Daedra an die Stelle, an der das Schwert eine Schnittwunde hinterlassen hatte und fiel unsanft mit dem Rücken auf die Erde. Lendor machte sich für den nächsten Skamp bereit, doch die verbliebenen Daedra schienen den Mut verlohren zu haben. Die Ersten drehten sich wieder um und liefen zurück zum Obliviontor, wonach der Rest es ihnen gleichtat.

    Erleichtert ließ Lendor sein Schwert sinken und drehte sich angewiedert von dem Skamp ab, der vor ihm lag und verzweifelt röchelte. Gergius kam herbei und versetzte dem Daedra den Gnadenstoß. Die Rüstung des Legionärs hatte einige neue Kratzer, aber er selbst schien unverletzt zu sein. Lendor sah sich um und zählte 5 tote Skampen, als ihm plötzlich der Schmerz ins Gesicht schoß, um ihn an seine Wunden zu erinnern. Er fluchte und berührte seine Verletzungen im Gesicht. Jedoch waren sie kleiner als sie sich Anfühlten. Lendor fluchte, wärend die Wunden in seinem Gesicht zu pochen schienen und Gergius sah von der Leiche des letzten Skampes auf. "Das wärs dann. Bis´ du in Ordnung?" Lendor nickte und Gergius setzte sich in Bewegung. "Lass uns zurückgehen. Deine Wunde muss versorgt werden". Im gehen schüttelte der Kaiserliche den Kopf. "Das war noch gar nichts. Wir hatten Glück, das keine Dremora dabei waren, die hätt´n die Truppe zusammengehalten, geordnet und sie hätten uns einfach Überrannt".

    Müde stapften sie den Weg zurück zur Schenke, ohne ein Wort zu sprechen, und als sie ankamen, stieß Gergius die Tür auf, wonach die beiden Männer wieder den Schankraum betraten. Manheim eillte um seinen Tresen herum und war mit wenigen Schritten bei Lendor angekommen. "Hmm. Wartet, ich hole Wein und Verbandszeug. Wurded Ihr sonst noch irgendwo getroffen?" Lendor schüttelte den Kopf, und als Manheim zurück zum Tresen hastete, ließ er sich auf den Stuhl neben Gergius fallen, der seinen Stammplatz eingenommen hatte, den Legions-Helm wieder vor sich gelegt. Er hatte einen alten Lappen hervorgekramt und wischte das Skamp-Blut von seiner Waffe.
    Der Holzstuhl war unbequem, doch fand Lendor es besser, zu sitzen als zu stehen. Schnell kam Manheim mit dem versprochenen Dingen wieder zurück. Er hatte sogar Nadel und Faden dabei. "Seit Ihr bereit? Das wird ein bisschen brennen..."
    Lendor seufzte. "Ja".
    Als Manheim dann, nachdem er Lendor einmal mit einem kleinen Stück Verband übers Gesicht gegangen war, der sich daraufhin rot verfärbte, ein wenig von dem zuvor erwärmten Alkohol über das Gesicht des Bretonen kippte, zuckte dieser unter den plötzlichen und stechenden Schmerzen leicht zusammen, ließ die Prozedur aber über sich ergehen. Zu Lendors erleichterung konnte Manheim gut mit der Nadel umgehen und die Schnitte waren schnell zugenäht. Als er fertig war blickte der Nord auf die Rolle Verband in seiner Hand und zuckte mit den Schultern. "Das wars dann". Lendor strich sich über seine linke Gesichtshälfte, in der die Schnitte noch vor Schmerz brannten. Wenigstens waren die Wunden jetzt versorgt.

    Unvermittelt fiel ihm trotz der Schmerzen im Gesicht die Argonierin wieder ein. "Manheim? Wo gehts hier zum Keller?" Der Nord deutete auf eine Falltür unter der Treppe, die Lendor bisher nicht aufgefallen war. Die Falltür wiegte weniger, als sie aussah und Lendor musste nur leicht an dem eisernen Ring ziehen, der als Griff diente und schon schwang sie auf. Die Leiter nach Unten war nicht lang, also ließ Lendor sich Zeit beim Abstieg. Unten angekommen fand er sich in einem kurzen Korridor wieder.

    Die Wände waren aus grobem Stein und mit Holzbalken verstärkt, auf dem Boden lagen ein paar alte Teppiche. Insgesammt war der Gang um einiges geräumiger, als der zu dem Zimmer, in dem Lendor geschlafen hatte, und Fackeln an den Wänden ließen ihr Licht auf vier verstärkte Türen fallen. Er machte ein paar Schritte und klopfte dann an die erste Tür. Geräusche drangen von hinter der Tür in den Korridor und kurz darauf öffnete ihm eine mittelalte Rothwardonin. Lendor hob abwehrend die Hand. "Tut mir leid, falls ich euch gestört habe. Ich habe mich wohl im Zimmer geirrt". entschuldigte sich der Wachmann aus Cheydinhal. Die Rothwardonin zuckte nur mit den Achseln. "Macht nichts. Wenn Ihr Rufio sucht, der ist in dem Zimmer da hinten." Sie zeigte auf eine Tür auf der anderen Seite des Ganges. "Nein, danke, ich suche nicht Rufio." "Na gut, lebt wohl." erwiderte die Rothwardonin und schloss die Tür. "Hmm.." dachte er, als er weiter den Korridor entlang ging. Das Zimmer der Rothwardonin hatte groß ausgesehen. "Warum hat Manheim uns nicht ein Zimmer hier unten vermietet?"

    An der nächsten Tür machte Lendor halt und wollte gerade klopfen, als ihm auffiel, dass die Tür einen Spallt weit offen stand. Vorsichtig drückte er gegen das dunkle Holz und die Tür schwang auf. Das Zimmer war stockdunkel und selbst der Strahl warmen Fackelscheins, der durch die Tür in den Raum fiel, machte es nicht viel leichter, etwas zu erkennen, denn die Türöffnung befand sich fast in der hintersten Ecke. Jemand schluchzte laut auf und Lendor kniff die Augen zusammen, um in der Dunkelheit wenigstens etwas zu sehen. Das mitleideregende Greinen kam, so erkannte Lendor, aus der anderen Ecke des Raumes und er konnte auch die dunelgrauen Umrisse eines kleinen Bettes erkennen. Langsam bewegte er sich durch die immer durchsichtiger werdende Dunkelheit hindurch direkt auf das Bett zu, wo er die Quelle des Schluchzens vermutete. Jetzt konnte er einigermaßen die Gestallt erkennen, die neben dem Bett kauerte und etwas fest umklammert hielt. Lendor tat noch einige Schritte, dann erkannte er die dürre Argonierin, die immernoch mitleiderweckend jammerte und auch, dass das Etwas, um das sie die Arme fast schon schützend geschlungen hatte, ein Kissen war.
    Lendor wagte kaum, die Stimme zu erheben, tat es aber dann doch: "Seit Ihr in ordnung? Geht es euch gut?"
    Überrascht zuckte die Argonierin zusammen und blickte mit angstgeweiteten Augen hoch. Tränen liefen ihr übers Gesicht. Lendor runzelte die Stirn.
    "Ich bin es, der Mensch von auf der Brücke. Was ist passiert?" Gerade, als Lendor dachte die Argonierin wollte anfangen zu sprechen, schien ihre Trauer sie erneut zu packen, denn ein Schütteln durchfuhr sie und sie brach erneut in Tränen aus. Betroffen blickte Lendor auf sie herrab und fühlte sich hilflos. Er beschloß, sich vor ihr hinzuknien, und legte daraufhin die Arme um sie. "Kommt. Es wird alles wieder gut."

    Es kam Lendor vor, als sei mindestens eine Stunde vergangen, als die Argonierin endlich die Lucke öffnete und aus dem Keller herausstieg. In ihrem Gesicht konnte man noch die Spuren der Tränen sehen, aber sie schien sich halbwegs gefangen zu haben. Auch wenn sie nur bedrückt auf den Boden starrte und nichts sagte war sie bereit zum Aufbruch. Vor einer halben Stunde hatte es Lendor geschafft, ihr bewusst zu machen, dass sie nicht hierbleiben konnten, allein schon wegen dem Höllentor. Auserdem hatte er es für besser gehalten, sie nicht nach dem Grund ihrer schmerzlichen Trauer zu fragen. Der Bretone verabschiedete sich von Manheim und Gergius, schüttelte beiden die Hände und wünschte ihnen viel Glück. Gergius sah die Argonierin fragend an, hielt aber den Mund und Manheim bot ihnen noch etwas zu Essen an, aber Lendor lehnte dankent ab. Gegessen hatte er nähmlich schon beim Warten und er hatte der Argonierin auch angeboten, sich etwas aus der Provianttasche an Roters Sattel zu nehmen, wenn sie Hunger hatte, wobei er ihr Schweigen als Zustimmung deutete.

    Vor der Schenke war der Himmel immer noch rot verfärbt und Lendor spührte einige wenige Tropfen Regens auf sein Gesicht tropfen. Nach ein paar Schritten waren sie bei Roter angekommen, der noch immer dort angebunden war, wo Lendor ihn zurückgelassen hatte. Als das Pferd die beiden kommen hörte, hob es den Kopf und wieherte laut, als es den Bretonen erkannte. Lendor öffnete eine Satteltasche um einen dicken, wasserfesten Mantel mit Kapuze herauszuholen, den er wegen der berüchtigt plötzlichen und zahlreichen Regenausbrüche im Süden Cyrodiils mitgenommen hatte. Wortlos half er der bekümmert dreinblickenden Argonierin in den Sattel und reichte ihr den Mantel. Sie schien erst nicht zu begreifen, warum der Mensch ihr einen Mantel geben wollte, denn zunächst blickte sie mit leeren Augen auf das Kleidungsstück in ihrer Hand. Dann zog sie ihn dankbar nickent über ihre ärmliche Kleidung. Lendor band Roter los und führte ihn bis zur Straße. Mit einem Ruck sprang er auf Roters Rücken, darauf achtgebend, die Argonierin nicht aus dem Sattel zu schubsen. Als er richtig im Sattel saß, gab er Roter einen leichten Stoß in die Flanken und das Pferd setzte sich in Bewegung. Sie waren nicht weit gekommen, als es anfing in Strömen zu regnen. Der Himmel hatte seine rote Farbe verlohren und war in natürliches Grau gehüllt. Selbst das Leder von Lendors Rüstung wurde schnell durchnäßt und grummelte vor sich hin.

    Völlig Nass vom Regen, der immer heftiger wurde, fühlte Lendor schon längst, wie sich schleichende Kälte in seinem Körper ausbreitete. Missmutig saß er im Sattel und stierte auf die Straße vor ihm. Zu seinem Glück war kein Wind aufgekommen, sonst würde der Regen ihm komplett die Sicht nehmen. Der Wachmann war sich sicher, dass es schon später Nachmittag war, obwohl Lendor das gar nicht genau sagen konnte, denn die Wolken verdeckten die Sonne. Roter erklomm einen kleinen Hügel. Ihm bereitete die Näße keine Probleme und er schien auch nicht Gefahr zu laufen, auf dem von Jahren des In-betrieb-seins geglätteten Steinen abzurutschen. Als sie über den Hügel kamen, lächelte Lendor ermutigt und seine Stimmung hob sich wieder. Selbst durch den Regen konnte er die alten Mauern Bravils sehen. Bald würden sie da sein, vor einem warmen Feuer. Und endlich raus aus dem Regen.

  14. #14
    Nächster Teil, wie immer ist Kritik erwünscht.
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    ***

    Im "Einsamen Freier" hatte Bro Gur´Gash zitternd die Arme um sich selbst geschlungen und saß vor der kleinen Feuerstelle, auf der der Wirt gelegentlich Suppe kochte und bei Festen oder Besuchern mit besonders vollen Geldbeuteln sogar auch Hammel briet. Bro rückte näher heran, um die Kälte zu vertreiben. Angenehm sträubten sich die Härchen auf seinen Armen und Beinen, als diese die Wärme des Feuers aufnahmen. Mitten in der Nacht, als er die fernen Lichter von Bravil schon in der Ferne sehen konnte, hatte es angefangen, wie aus Eimern zu gießen. Er hatte nichts angehabt, dass ihm gegen den Regen geholfen hätte, sondern nur das einfache Wollhemd und die grobe und an vielen Stellen geflickte Hose, die er in Grenzburg angezogen hatte. Aber jetzt war er in dieser Schenke, vor einem leise prasselndem Feuer und die Menge an Besuchern wärmte den Schankraum noch weiter auf. Eigentlich hätte er zufrieden sein sollen, aber er hatte das Bisschen an Geld, dass er aus Cheydinhal mitgenommen hatte, in dem Dorf der Verrückten Kajiiten zurücklassen müssen und konnte sich deswegen kein Zimmer mieten, geschweige denn etwas zu Essen. Stattdessen saß der Ork nun völlig durchnäßt und hungrig auf diesem alten Hocker, der nervtötent wackelte, weil ein Bein zu kurz war, und kämpfte darum, nicht einzuschlafen. "Wenn dieser blöde Maskenmann nicht bald hier aufkreutzt, werde ich ihm den Hals umdrehen..."
    Als hätte sie auf sein Signal gewartet, ging in Bros Augenwinkel die Tür auf, was er aus einer anderen Position nicht gemerkt hätte, denn der Lärm, den das Gesindel von Bravil machte, übertönte das Ächzen des groben Einlasses bei weitem. Der Maskierte betrat die Schenke, wie üblich in seinen nun feuchten Mantel gehüllt. An seinen Chitinstiefeln klebte Schlamm. Die Gäste, die der Tür am nächsten saßen, blickten kurz in seine Richtung und wandten sich dann wieder ihren Gesprächen und Getränken zu. Die Anderen ignorierten ihn einfach. Bald schon hatte der Maskierte Bro auf seinem Hocker ausgemacht und durchmaß schnell den Weg vo der Tür zu der Feuerstelle.

    Ungehalten bellte Bro Gur´Gash den Mann an: "Wo habt ihr so lange gesteckt?! Ich fall´ hier gleich vor Müdigkeit um!"
    Der Maskierte überging Bros wütende Frage und stellte sich mit gekreutzen Armen vor ihm hin, bevor er mit ruhiger Stimme sagte: "Ihr habt also gewartet. Gut. Es ist aber schon spät, ich habe länger gebraucht als geplant. Ihr solltet euch ein Zimmer mieten, wir besprechen dann morgen mein Vorhaben. Wir werden diese Kajiiten schon kriegen".
    Bro wollte schon aufstehen und dem Maskierten an die Gurgel gehen, weil er seine Frage einfach ignorierte, aber als der Mann die Kajiiten erwähnte, beruhigte der Ork sich wieder einmälig. Mit gezwungen gelassenem Tonfall erwiederte er: "Ich habe aber kein Geld. Diese Irren aus Grenzburg haben mich vertrieben, bevor ich es holen konnte". Dass er vor und bei seiner Flucht nicht einen Gedanken an sein Geld verschwendet hatte, sagte er lieber nicht.
    Enttäuscht seufzte der Maskierte auf und zog dann einen kleinen Beutel aus seinem Umhang hervor, öffnete ihn und reichte dem Ork dann eine Hand voll Münzen. "Hier. Zehn Septime sollten für diese Nacht reichen. Es ist auch Geld für Essen dabei".
    Entmutigt nahm Bro das Geld entgegen und zählte die Septime in seinen Händen. 10 reichten für ein Zimmer. Und es war auch genug für eine warme Mahlzeit. "Jetzt schulde ich diesem verdammten Mistkerl auch noch Geld..." Der Maskierte drehte sich um und wollte gehen, als der Ork fragend aufsah: "Wo geht ihr eigentlich hin?"
    Der Mann drehte sich abrupt um und erwiederte: "Ich tuhe jetzt einen Teil meines Teils in diesem Plan. Ihr werdet es bald schon erfahren".
    Ganz zufrieden war Bro mit der Antwort nicht, ließ den Mann mit Chitinmaske jedoch gehen. Lieber stand er auf, bestellte sich etwas warmes zu Essen und kaufte sich ein Zimmer für die Nacht.

    Gierig schlürfte er die warme Linsensuppe aus dem alten, zerkratzten Zinnteller. Seine Kleidung war mehr oder weniger gut getrocknet und kalt war ihm auch nicht mehr, trotz der fehlenden Beheizung des Gebäudes und der schlechten Isolierung durch die modrigen Holzwände. Gesättigt stellte er den Teller auf dem ramponierten Tresen ab und rief den Wirt zu sich.
    Hastig drengte sich der Ork an seinen Angestellten vorbei und stand in einigem Abstand zur Theke, beugte sich jedoch vor, so dass sein Gesicht in einiger Entfernung über dem Holz zu schweben schien. Er stieß ein einfaches "Ja?" hervor und Bro wollte ihn in seiner Eile nicht warten lassen. "Ein Zimmer, nur eine Nacht."
    Schnell bekam er eine Antwort: "Zehn Septime. Wir haben noch zwei frei".
    Bro legte das Geld auf den Tresen und mit einer flinken Bewegung seiner rechten Hand ließ der Wirt es in seiner Hosentasche verschwinden. Dann kramte er einen eisernen Schlüßelring daraus hervor, um nach kurzer Suche einen kleinen, angelaufenen Messingschlüßel von dem Bund zu trennen. Der Ork in Schürze reichte Bro den Schlüßel, sagte "Hier. Zimmer Nummer Fünf, die Treppe rauf." und verschwand danach wieder, um seine Gäste zu bedienen.
    Kurz drehte Bro Gur´Gash den Schlüßel in seiner Hand. Das Metall fühlte sich angenehm warm an. Bro stand auf und drängelte sich seinen Weg durch das Getümmel der ärmlich anmutenden Besucher auf die Treppe zu, darauf achtend, dass der Schlüßel nicht aus seiner Hand verschwand.

    Mühseelig stieg Bro die schmale Treppe hoch, an den Gestallten vorbei, die es im zweiten Stock etwas ruhiger haben wollten. Er versuchte darüber nachzudenken, wohin der Maskierte wohl hin verschwunden war, fühlte sich aber zu müde, um herumzurätseln. War er ein Mensch oder ein Mer? Bald hatte er sein Zimmer erreicht, steckte den Schlüßel ins Schloß und drehte ihn. Als er daraufhin den rostigen Türknauf herunterdrückte, glitt die Tür auf und er betrat sein Zimmer. Es war nicht groß, aber es war genug Platz. Das Bett sah bequem aus und der Ork stellte sich daneben hin. Eilig streifte er seine Kleidung ab und setzte sich auf das weiche Bett mit altem Laken. Der Verband, denn er um sein Bein trug, war nass, aber Bro beachtete ihn nicht weiter, denn es schmerzte schon lange nicht mehr. Er zog sich die Decke über und fühlte sich behaglich trocken. Es dauerte nicht lange, bis er eingeschlafen war.

  15. #15
    So ich hab deine neuesten Posts jetzt wieder gelesen und bin nach wie vor von der Geschichte eingenommen. Die Charakterführung ist weiterhin sehr gut.

    Bros Flucht aus Grenzburg war gut beschrieben und du brachtest auch sehr schön die Orientierungsprobleme von ihm als Ortsfremden rüber. Und der Maskierte erscheint mir wirklich eine interessante Gestalt zu sein. Zum Einen scheint er über alles Mögliche betreffs Bro und der Orum-Bande Bescheid zu wissen und zum Anderen löste er bei den Bewohnern von Grenzburg seltsame Reaktionen aus. Zu dem glaube ich nicht wirklich, dass er tatsächlich für die Orum-Bande arbeitet, sondern eher ein eigenes Spiel spielt, aber da lass ich mich von dir überraschen ^^

    Zitat Zitat
    Okay, hier wieder ein größeres Stück. Ich selbst bin mit manchen Stellen nicht so ganz zufrieden, aber ich wollte auch wissen, was ihr Leute davon denkt. Viel Spaß beim Lesen!
    Die Aussage kann ich eigentlich nicht nachvollziehen. Ich fand auch diesen Abschnitt sehr schön zu lesen. Da waren einige Sachen die wirklich gut beschrieben waren. Zum Einen die Reaktion des unwissenden Lendors auf die Zerstörung von Kvatch, obwohl man dort einen stärkeren Gefühlsausbruch hätte anbringen können. Der Kampf war ebenso gut beschrieben und natürlich überhaupt die ganze Stimmung in der Taverne, wo es hier auch wieder eine nette Stelle zum Schmunzeln gab, nämlich das mit den beiden Dickköpfen XD. Die Szene mit der aufgelösten Argonierin war ebenfalls gut präsentiert, aber ich hoffe wir werden noch erfahren, was die Echse denn nun hat.

    Zu Ra'kinji ist erstmal nicht soviel zu sagen. Die morgendlichen Impressionen von Bravil entsprechen ungefähr auch meinen Eindrücken von der Stadt, dass sie nämlich trotz ihrer ordinären Hässlichkeit einen gewissen Charme versprüht. Daher hat mir die Szenerie ganz subjektiv gefallen. Ebenso fand ich das kurze Referieren über das innere Verhältnis der Krin ganz gut, da es die dort herrschende Mentalität verdeutlicht.

    Zum Technischen: Da haben wir mal wieder das Übliche. Rechtschreibfehler und Buchstabendreher. Diesmal aber keine vergessenen Wörter (zumindest sind mir keine aufgefallen). Aber alles in allem nichts Gravierendes. Ich freu mich daher schon auf die Fortsetzung ^^


    Da ich zeigen will, dass ich natürlich auch weiterhin fleißig bin. Gibt es hier jetzt auch einen weiteren kleinen Schnipsel aus meiner Geschichte. Da das auch wieder aus unkorrigierten und unüberarbeiteten Arbeitsfassung stammt, bitte ich Rechtschreibfehler etc. wieder zu ignorieren:

    „Ich denke ich gehe schon einmal zu den Ställen. Ich habe eigentlich nicht das Geld für ein Pferd, aber vielleicht sind sie hier in Anvil günstig“: überlegte sie und schlenderte gemächlich durch die Straßen der Hafenstadt und kam dann zum großen Platz vor dem Haupttor. Die Stadtwachen schienen an diesem Morgen wirklich Pause zu machen. Zunächst war im Hafen kein Wächter zur Stelle, als sie angegriffen wurde und jetzt konnte Lizzie auch keinen Gerüsteten am Tor erkennen. Sie schüttelte den Kopf. Eines Abends würden Piraten noch im Hafen anlegen, ins Schloss eindringen und die Gräfin töten, ohne das auch nur eine dieser Hofschranzen etwas bemerkt hätte. Nur ein alter Mann war zu sehen, der am Ufer des kleinen Teiches Gedanken verloren die Statue der Selkie betrachtete. Lizzie ging ohne einen Blick an der blassen Gestalt vorbei, doch plötzlich spürte sie etwas in ihrem Rücken. Sie wirbelte herum. Sie erschreckte sich, als der Mann mit seinem hageren, totenblassen Gesicht hinter ihr stand. Das Morgenrot kam nur langsam auf. Im Zwielicht wirkte er ziemlich unheimlich. „Was wollt ihr“: stammelte Lizzie. „Ihr verlasst die sichere Stadt, nicht? Vertraut auf das Wort eines alten Seemanns und nehmt euch in Acht. Man weis nie wem man wirklich vertrauen kann. Selbst die ehrbarsten Freunde können einen mit einem Messer im Rücken überraschen. Vertraue nicht dem ersten Schein mein Kind und vorallem eines: Gold, so schön und rein, weckt die dunkelsten und übelsten Seiten der menschlichen Seele“: faselte der Mann und ließ sie nach seinem Vortrag einfach stehen. Er ging in Richtung des Hafens. Lizzie schaute ihm etwas verwirrt nach und versuchte zu begreifen, was das gerade gewesen war. Sie blinzelte kurz und der Alte war auf einmal aus ihrem Blick verschwunden. „Ein komischer Kauz“: dachte sie und nahm an er sei verwirrt gewesen. Diesem Vorfall keine weitere Beachtung schenkend, verließ sie Anvil durch das große Tor. Nachdem sie aus dem Schatten der hohen Mauern hinaus war, konnte sie die Morgenröte nun ganz klar am Horizont sehen. Jetzt musste sich ihr Begleiter nur noch beeilen und sie würde das blutrote von den Klippen aus sehen können. Außerdem hatte sie nur noch wenig Lust hier zu verweilen. Der Gedanke daran, fast vergewaltigt worden zu sein, jagte ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken. Lizzie wollte die Stadt und dieser grässliche Erlebnis schnell hinter sich lassen. Ein Pferd war dem schnellen Vorankommen gewiss zuträglich und so zog es sie zu den nahen Ställen.

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