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Thema: Schreibprojekt - "The Unwritten Tales of Tamriel"

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    So, nach einiger Zeit kommt jetzt das nächste Stückchen:

    1. Kapitel

    Lendor seuftze erleichtert. Er dachte, die Wachablösung würde gar nicht mehr kommen, doch jetzt sah er einen vollausgeschlafenen Wachmann auf ihn zuschländern. "Endlich! Wo warst du so lange?" Der Wachmann blickte ihn verwirrt an. "Was? Ich komme doch rechtzeitig!" Lendor verdrehte die Augen und seuftze noch einmal, diesmal jedoch weil er jeden Abend dasselbe sagen musste. "Nein, du sollst hier sein, wenn die Sonne schon seit zwei Stunden untergegangen ist. Sie ist aber schon vor mindestens zweieinhalb oder drei Stunde untergegangen!" Die Wache blickte nachdenklich gen Himmel, an dem mitlerweile schon die Sterne anfingen zu leuchten. Dann nickte er. "Ja, du hast recht." Stumm bewegte er sich auf seinen Platz am Westtor zu. Lendor blickte ihm kurtz nach und machte sich dann auf den Weg zur Wachkasserne. Dabei kam er an den zwei gegenüberliegenden Tavernen vorbei: Die "Neulandschenke" und die "Cheydinhal Brücke". Er hatte sich schon immer gefragt, wie es dazu gekommen ist, dass zwei Wirtshäuser direkt gegenüber aufgemacht haben. Zwar besuchen die meisten Durchreisenden die "Cheydinhal Brücke", denn im Stadtleidfaden wird deutlich darauf hingewiesen, dass die Besitzer des Gasthauses "ehrliche Kirchgänger" sind und man dort schlafen kann, ohne davor Angst haben muss, dass man nicht mehr aufwacht, doch besuchten die Einheimischen lieber die Neulandschänke, denn dort konnte man nicht wirklich legalen Aktivitäten nachgehen, ohne dass der Wirtin sich beschwert und es den Wachen meldet. Zwar hielten alle Besucher in ihren Beschäftigungen inne, wenn eine Wache hereinkam, jedoch machten sie, nachdem die Wache wieder weg war, eilig weiter.

    Lendor hätte bei seinem Vorletzen Rundgang durch die Neulandschänke beinahe eine Schlägerei angefangen, weil ein paar Orks der Orumbande unverschämt vor seinen Augen mit Skooma dealten, doch er hielt sich zurück. Jede Wache, die es auch nur wagte, die Bestechungsgelder nicht anzunehmen oder sogar versuchte, jemanden von den Orums festzunehmen verschwand endweder spurloß oder landete selbst im Kerker. Ulrich Leland, der Hauptmann der Wache, war durch und durch korrupt, und solange der Graf gemütlich in seinem Schloß sitzen und seine Orgien feiern konnte, würde dieser auch nichts gegen die Korruption unternehmen. Verblüfft hatte Lendor damals, als er erst bei der Wache angefangen hatte, festgestellt, dass das Alte verlassene Haus nahe des Osttors für seinen Vorgesetzten, den Grafen und reichere Bürger unsichtbar war. Ein älterer Wachmann hatte Lendor danach erklährt, dass es absichtlich vom Grafen ignoriert wurde, weil es mit Irgendwas sehr kriminelem zu tun hatte. Jemand hatte mal gesagt, dass die Dunkle Bruderschaft dahinterstecken könnte. Leland verlangte von den Bürgern lächerliche Geldschtrafen, wie für´s "Flussverschmutzen" oder für das "Belässtigen wichtiger Politischer persönlichkeiten", zu denen er sich selbst dazuzählte. Viele der halbwegs ehrlichen Wachen hassten es, die Geldstrafen des Hauptmanns durchzusetzen, doch um dem Kerker zu entgehen mussten sie ihm Folge leisten. Der einzige Fels in der Brandung war Garrus Darelliun, der Stellvertrehter des Hauptmanns. Er schien die einzige höher gestellte Persöhnlichkeit zu sein, die etwas gegen die Korruption unternehmen wollte. Bisher blieb Garrus jedoch auch erfolglos, denn wie die anderen Wachen wollte er seinen Job behalten und riskierte es nicht zu sehr, öffentlich gegen Leland vorzugehen.

    Lendor atmete die kalte Abendluft Cheydinhals ein. "Ja, so ist Cheydinhal", dachte er. "Ausen schön und gepflegt, doch innen dunkel und klebrig wie ein Sumpf." Seine Eltern waren damals hierhergezogen, weil es viel wärmer und angeblich viel schöner war als in Bruma. Lendor bewegte sich jetzt auf die Burg zu. Er konnte es nicht ausstehen, nach seiner Schicht den kleinen Hügel bis zum Tor hochgehen zu müssen, vor allem Nachts. Am ende jedoch wartete ein Bett, und das war bereits Motivation genug. Schritt für Schritt kam er dem Burgtor näher. Die Sterne schienen klar und hell, doch Lendor interresierten sie wenig. An einem freien Tag hätte er sie die ganze Nacht bestaunen können, doch er hatte keine Zeit, er musste die wenigen Stunden Schlaf bekommen, die er bis zur nächsten Schicht unbedingt brauchte. Nachdem er das Tor passiert hatte und ein paar Gutenachtwünsche von den dort posstierten Wachen empfing, bog er nach Links ab, auf die Kaserne im Südwest-Turm zu. Nur noch ein Paar Meter bis zum Ziel, seinem Bett. Er stieß die Tür auf, wurde von diesen und jenen Wachmann gegrüßt, quälte sich die breite, aber kurze Wendeltreppe hoch, steuerte auf das nächste freie Bett zu und fing an seine Rüstung auszuziehen. Zuerst den Helm, dann die Handschuhe und die Stiefel, zum Schluss der Harnisch. Er legte sie auf eine Kiste, vor jedem Bett stand eine, dann ließ er sich fallen. Für Wohnstandarts war das Bett eigentlich viel zu hart und das Bettzeug schon abgenutzt, doch einer müden Wache, die übermüdet vom Ende ihrer Nachtschicht in die Kaserne schlurfte, kamen diese beiden Dinge wie gerufen. Schnell schlief Lendor ein.


    Bro Gur´Gash konnte es immer noch nicht glauben. Er war schon den halben Tag unterwegs, doch die Mauern von Leyawiin wollten einfach nicht zwischen den Bäumen hervorkommen. Er konnte nicht glauben, dass das Kajiitenpack es fertig gebracht hatte, ihnen aufzulauern und innerhalb von einer halben Minute den ganzen Konvoi umzulegen. "Fast den ganzen." berichtigte er sich. Und sein schmertzendes Bein, in dem immer noch der verfluchte Pfeil steckte, erinnerte ihn daran, dass er nicht tod war, wie die anderen. Sie hätten eigentlich mit der ganzen Ladung bis nahe an Leyawiin heran durchkommen müssen. Dort hätten sie das Skooma an bestimmte Kontaktmänner verkauft und könnten sich danach wieder auf den Weg nach Hause, nach Cheydinhal machen. Aber diese verdammten Kajiiten mussten unbedingt bei seiner ersten Eskorte angreifen. Wäre alles reibungslos verlaufen, hätte er jetzt eine Beförderung erhalten. Er wäre jetzt viel wichtiger als ein einfaches Helferlein! Sein verletztes Bein verfluchend humpelte der junge Ork weiter durch den Wald. Er musste durchkommen, er musste der Bande bescheidsagen, damit sie diese verdammten Kajiiten erwischen konnte. Er durfte dieses Pack nicht einfach so davon kommen lassen. Plötzlich rutschte der Boden unter seinen füssen weg und er viel hin. Wie verrückt fluchend quälte er sich wieder hoch. Er fing an, Nibenay immer mehr zu hassen. Die Sümpfe und der lockere, dunkle Boden waren einfach nichts für ihn. Am meisten jedoch hasste er die Mücken, die immer mehr zu werden schienen. "Verdammt, wie weit noch bis Leyawiin?"


    Lendor wurde aus dem Schlaf gerüttelt. Er öffnete ein Auge, nur ein wenig. Das licht blendete ihn und er merkte augenblicklich, dass es wieder hell war. Jemand hatte ihn gerade mehrere Stunden vor seiner Schicht geweckt. Er schloss das Auge wieder und richtete sich Müde auf. "Egal wer du bist, du musst einen verdammt guten Grund haben, mich ohne grund zu wecken! Wie du sicher weißt, ist es gegen das Gesetz, eine andere Wache ohne Grund lange vor Beginn ihrer Schicht zu weck..." Eine mehr oder weniger sanfte, weibliche Stimme unterbrach ihn mitten im Satzt. "Hör auf Reden zu schwingen! Ich kenne das Gesetz, ich muss es kennen, und das mit dem Wecken stimmt nicht wirklich! Und außerdem..." Lendor öffnete die Augen, drehte sich zu der Frau um. Er hatte sich nicht geirrt, es war Claudia Tosepus die ihn geweckt hatte. Er sah sie zwar nur halb verschwommen, doch diese grauen Augen und diese Stimme würde er selbst bei tiefster Dunkelheit und beim Rauschen eines nahen Wasserfalls erkennen. "Ach du bist´s. Warum, bei Oblivion, weckst du mich? Du weist doch, dass ich Schlaf brauche vor der nächsten Schicht!" Sie räusperte sich und begann weiterzureden. "Und außerdem... komme ich im Auftrag von Darelliun. Es wird für dich fürs erste keine nächste Schicht geben, er sagt, er hätte da eine bestimmte Aufgabe für dich."
    Geändert von Kampfkatze2 (18.04.2011 um 12:12 Uhr)

  2. #2
    Als Zeichen das sich bei mir auch was tut, habe ich hier einen kleinen Ausschnitt aus meiner Geschichte. Ich bitte über die Fehler hinweg zu sehen, aber Korrektur werde ich erst halten, wenn das Werk fertig ist ^^:

    Zitat Zitat
    Lizzie presste das Büchlein fest an ihre Brust, als hätte sie Furcht es könnte gestohlen werden, und ging zum Ladentisch hinüber. Mit einem dümmlich-freundlichen Grinsen erwartete sie der Ladeninhaber bereits. „Das muss ja ein spannendes Buch sein. Sie standen wie versteinert und haben darin gelesen“: bemerkte der Händler. Lizzie setzte ihr kesses Mädchengrinsen auf, dass sie sich über die Jahre bewahrt hatte und sagte: „Ziemlich altes Seemannsgarn, aber ich habe ein Faible für so was.“ Wieder lächelte der Mann in einer sehr verschrobenen Art und Weise. Er schien fast naiv, wenn man das allein aus einem Lächeln ablesen konnte, zu sein. „Dann wünsche ich viel Spaß bei der Lektüre. Für das Buch verlange ich... hmm mal sehen... Ach sagen wir 20 Septime, wegen des Antiquitätenstatusses“: offerierte er einen Preis. Lizzie wäre jedoch nicht Lizzie, wenn sie nicht versuchen würde zumindest ein wenig zu handeln. „20 Septime für so ein abgegriffenes und schmutziges Büchlein. Ich interessiere mich zwar für Seemannsgeschichten, aber so etwas könnte ich mir gewiss auch hier in der örtlichen Hafentaverne anhören. Wie wäre es mit zehn Septimen?“: unterbreitete die junge Frau ein Gegenangebot. „Zehn? Zugegeben das Buch ist nicht mehr im allerbesten Zustand, aber es ist gut eingebunden, sogar in wetterbeständiges Leder. Also Zwanzig hielte ich da schopn für angemessen. Zur Güte gehe ich aber auf 18 Septime als Ausgleich für den Zustand herunter. Was sagt ihr?“: korrigierte Lelles sein Angebot nach unten. Lizzie schüttelte den Kopf und lächelte dann wieder zuckersüß. „Wir könnten uns doch in der Mitte treffen und sagen 15 Septime und die Sache ist geritzt. Aus meiner Sicht ein fairer Ausgleich“: warf sie ein weiteres Angebot in die Runde. Der Händler rieb sich das Kinn und musterte sie eindringlich. Dann trat ein mildes Lächeln in sein Gesicht. „Weil sie es sind. Gut 15 Septime sind abgemacht“: schlug er ein. Lizzie zog ihre Geldbörse, einen einfachen Lederbeutel, hervor und zahlte den Mann aus. Sie verabschiedete sich und verließ das Geschäft mit ihrer Neuerwerbung. Als sie aus dem Gebäude trat, fuhr ihr umgehend der frische und prickelnde Geruch des Meeres in die Nase. Sie genoss ihn und den leichten Geschmack von Salz auf der Zunge, als sie tief einatmete. Ja sie liebte das Meer und inzwischen kannte sie es auch recht gut. Als Matrosin auf einem Schoner, der leider nur vor der Küste Hochfels’ kreuzte und dann ihre weite Reise von Hochfels, über die Summerset Inseln, über Hammerfell bis schließlich hier her nach Anvil. Und diese Hafenstadt war für sie eine Art Wallfahrtsort. Hier an dieser Küste hatten große Piratenflotten angelegt. Hier auf diesem Land hatten Piraten gelebt und gekämpft. Dort draußen auf der See wurde die legendäre Seeschlacht von Anvil geschlagen und über allem schwebte der Name des größten Piraten Tamriels – Torradan ap Dugal – der hier ebenfalls lebte und dort draußen vor der Küste sein Seemannsgrab fand. Heutzutage legten zwar auch wieder ab und an Piraten in Anvil an, ein Piratenschiff fand sich beispielsweise am äußersten Kai, aber das waren keine teuflischen Seehunde mehr, sondern nur noch weichgespülte Kielratten. Wenn ein Piratenschiff gefahrlos in einer gesetzestreuen Stadt Ankern konnte, dann konnten das unmöglich vernünftige Piraten sein. Aus diesem Grunde war Lizzie auch auf der Suche nach Dingen aus der glorreichen Vergangenheit.

    Elisabeth wandte ihren Blick von der blau schimmernden See ab und ging zum Hafentor um wieder in die Stadt zu gelangen. Irgendwie erinnerte Anvil sie an ihre Heimat. Etwas provinziell aber dennoch ein großer Hafen. Die Menschen hier waren freundlich und die Ortschaft sehr schön. Das leicht verfallende in der Kulisse ließ sie sehr authentisch erscheinen und verstärkte den Eindruck einer Hafenstadt noch etwas. Das Wetter war bisher auch sehr angenehm, ebenso wie die Temperaturen, wenn auch etwas zu warm, aber nicht sehr. Man konnte sich hier heimatlich fühlen. Bei diesem Gedanken musste Lizzie grinsen. Mit sechzehn war sie von Zuhause ausgerissen, als sie an einen wohlhabenden Mann verheiratet werden sollte. Eigentlich war ihr Zuhause seit dem die See. Entweder war sie unterwegs auf den Meeren oder sie hielt sich ausnahmsweise für einige Monate in großen Hafenstädten, wie beispielsweise Stros’Mkai über Wasser. Ihre Heuer und ihre Löhne hatte sie gespart um sich eben diese Reise auf den Spuren der Piraten zu gönnen. „Womöglich“: so träumte sie jetzt wieder: „werde ich eines Tages selbst Pirat werden.“ Dieses Leben übte eine unglaubliche Faszination auf sie aus. Lizzie schlenderte zu einer Bank im Schatten eines Hauses hinüber und ließ sich dann darauf nieder. Umgehend holte sie das Büchlein hervor, blätterte zu der Stelle, an der sie gestoppt hatte, und las weiter.

  3. #3
    @ Kampfkatze
    Ein tolles erstes Kapitel Kampfkatze. Ich würde mich sehr freuen zu erfahren, wie es weitergeht. Achja in der Neulandschenke matroniert eine Wirtin ^^ Ansonsten ist es dir gut gelungen. Also auf die Fortsetzung bin ich gespannt.

  4. #4
    @Kampfkatze
    Dein bisheriger Text ist gut. Es gab keine Ungereimtheiten und spannend war es ebenfalls.
    Ich freue mich auf Kapitel 2.

    @Paddy
    Netter Auszug. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
    Warum hast du einmal Elisabeth und dann direkt darauf wieder Lizzie geschrieben? Aus dem Zusammenhang wären das dann die selben Personen. Absicht oder versehen?

    mfg Skyter

  5. #5
    Zitat Zitat
    Warum hast du einmal Elisabeth und dann direkt darauf wieder Lizzie geschrieben? Aus dem Zusammenhang wären das dann die selben Personen. Absicht oder versehen?
    Absicht. Sie heißt eigentlich Elisabeth. Hätte ich einen größeren Ausschnitt gewählt, dann wäre noch zuvor gekommen "Elisabeth, die sie seit ihrer Kindheit Lizzie nannten...", ich wollte mal variieren, damit sich der Name nicht sooft wiederholt. ^^

  6. #6

    So, nach längerer Zeit wieder etwas von mir:

    2. Kapitel

    Lendor zwang sich aus dem Bett, was ihn viel Überwindung kostete. In gedanken verfluchte er Darelliun dafür, dass er Claudia geschickt hatte, nur um ihn viel zu früh zu wecken. Dann wand er sich wieder zu Claudia, die immer noch an der Bettkante stand. "Was denn für eine Aufgabe?" Sie zuckte die Schultern. "Keine Ahnung... Aber er meinte es ist dringend, also mach dich besser so schnell wie möglich auf den Weg! Ich geh jetzt erstmal Frühstücken." Mit diesen Worten drehte Claudia sich um und ging, leise eine Melodie pfeifend, die breite Treppe runter. Nachdem sie gegangen war, verdrehte Lendor kurtz die Augen. Claudia Tosepus war eine der wenigen Wachen, die ihre Arbeit genoßen, und sie ging dabei so weit, dass sie mindestens eine halbe Stunde vor Anfang ihrer Schicht von allein aufwachte, ihr eigenes Morgentraining absolvierte und dann einige Minuten später schon fröhlich pfeifend an ihrem Posten stand.

    Noch einige Minuten kämpfte Lendor gegen seinen inneren Schweinehund an, dann quälte er seine Beine über die Bettkante und fing an, sich seine Stiefel anzuziehen. Laut schnaubend und mit geschlossenen Augen zog er erst den rechten und dann den linken Stiefel an. Seuftztent stellte er sich auf die Füße, wobei er sich mit seinen Händen abstützte. Als er endlich stand, gähnte er, streckte sich kurz und zog dann den Rest seiner Rüstung an.

    Als er seinen mit Leder und Leinen überzogenen Kettenharnisch, auf dem das Wappen von Cheydinhal abgebildet war, angelegt hatte, wankte er müde auf die Treppe zu. Wärend er müde in alter Routine die Stufen herunterschritt, fing er an über Garrus Darellium und seine "bestimmte Aufgabe" nachzudenken. Wollte er wieder jemanden, der nickend neben ihm stand und ihn bei einem seiner Versuche unterstützte, den Grafen zu überreden, ihm zu helfen? Oder war Lendor jemandem auf den falschen Fuß getreten und Garrus wollte ihm jetzt helfen, indem er ihm einer "Strafschicht" zuteilte, damit Leland halbwegs besänftigt war, bevor er über weitere Geldstrafen nachdachte. Als Lendor dann am Esstisch ankam, bemerkte er kaum noch, dass einer der Teller, die normalerweise jeden Morgen und jeden Abend belegt wurden, leer war. Claudia hatte, wie immer, eilig aufgegessen und keinen Gedanken daran verschwendet, hinter sich wegzuräumen. Lendor schüttelte den Kopf. "Das Becken steht zwei Schritte entfernt, und sie bringt´s nicht fertig, ihren Teller reinzustellen."

    Ra´Kinji blickte in seinen halbvollen Becher Dunkelbier. Oder war er halb Leer? Kopfschüttelnt hob er den Blick und ließ ihn durch den "Einsahmen Freier" schweifen. Die Taverne, die schon seit längerem in Bravil standt und Anlaufstelle aller möglichen Banditen, Smuggler und anderer zwielichtiger Gestallten war, befand sich in einem schlechtem Zustand. Wie bei allen von Bravils älteren Gebäuden waren die groben Holzwände durch den andauernden Regen und der hohen Luftfeuchtigkeit halb durchgeschimmelt, und durch das offene Fenster schwappte der ekelerregende Gestank aus dem verdreckten Kanal. Es war eng, selbst die oberen Etagen, die sonst nur von denen Benutzt wurden, die für sich sein wollten, waren überfüllt.

    Unten saßen die meisten um die Theke herum, die die Hälfte des engen Raumes einnahm, oder an kleinen, bemitleidenswerten Tischen. In dem Gemenge von Ärmlich aussehenden Besuchern, Dieben und hereingeschlichenen Bettlern stachen einige besonders hervor: Söldner von der Dunkelforstrotte mit ihren verziehrten Stahlrüstungen und einige Wachen, die mit den hiesigen Kriminellen Skooma und Bestechungsgelder tauschten. Für den Rest der Besucher schienen sie jedoch ein gewohnter Anblick zu sein.

    Unvermittelt wurde Ra´Kinji von der Seite angestoßen. Schnell drehte er seinen Kopf nach rechts. Es war Kurtzschwantz. Nervös blickte sie um sich, als habe sie Angst, jemand könnte sie belauschen, dann sprach sie: "Mir gefällts hier nicht, ich will zurück zum Haus." Verwundert blickte der alte Kajiit sie an. "Bitte!" Er seufzte, blickte nochmal zu seinem halbvollen Becher und wand sich dann wieder Kurtzschwantz zu: "Und warum kommst du dann zu mir?" Verlegen sengte sie den Blick zum Boden. In Ra´Kinjis altem Hirn machte es klick und er verstand. "Ahsoo... du willst hier weg, aber du willst dem "großen" Herren Senjiu nichts davon sagen, weil du denkst, er könnte dich für Schwach oder sonstwas halten..!" Ertappt nickte sie. Ra´Kinji warf nochmal einen Blick auf seinen Becher, dann stand er langsam auf. "In Ordnung. Bist du sicher, dass du zurück zum Haus willst? Der einzige der dort sitzt ist Dra´Sush, und er ist nicht gerade die Art von Person, mit der eine junge Kajiitin wie du verkehren sollte." "Ja, ich bin mir sicher. Ich habe keine Angst vor Dra´Sush! Mancheiner würde auch sagen ich sollte nicht mit euch "verkehren". Aber egal, ich will nur noch Schlafen." Nach einem dritten Blick auf den Becher nickte Ra´Kinji dann zustimmend. "Folge mir. Bleib dicht bei mir, vor allem wenn wir draußen sind." Er tippte einen von seinen Mit-Renjirakrin auf die Schulter und nachdem er seiner Aufmerksahmkeit sicher war, deutete er auf seinen Becher: "Pass drauf auf!", dann packte er Kurtzschwantz bei der Hand und zog sie hinter sich her, durch die Menge, auf die schmale Ausgangstür zu.

    Draußen war die Luft nicht viel frischer als in der Taverne. Der faulige Geruch des Kanals war hier sogar noch intensiver. Wie üblich für Bravil und Umland regnete es und der Nachthimmel war stark bewölkt. Ra`Kinji bedeutete Kurtzschwantz die Führung zu übernehmen: "Wer weis was sich von hinten alles anschleichen könnte". Er packte den Griff seines Kurtzschwertes, nur für alle Fälle, und als Kurtzschwantz diese zweite Sicherheitsmaßnahme bemerkte, tat sie es ihm gleich. Schnell schritten die beiden Kajiiten auf die alte Hängebrücke, die einzige Verbindung zwischen dem Hauptteil der Stadt und dem kleinem Stück, auf dem der Einsame Freier und einige weitere Häuser standen, denn der dreckige Kanal trennte die beiden Teile wie eine tiefe Narbe im Gesicht von Bravil.

    In der trüben Dunkelheit war das Stadtgebiet auf der anderen Seite des Kanals fast nicht zu sehen. So schnell wie möglich bewegten sich Kurtzschwantz und Ra´Kinji über die Hängebrücke. Bei jedem Schritt knarrten die Holzbalken. Nachdem sie die Brücke passiert hatten verschwanden die beiden Renjiakrin wie Schatten in der Nacht. Trotz der vielen, gleich aussehenden Gebäuden kannte Ra´Kinji den weg zum "Haus" auswendig. Der Regen wurde stärker und traf in dicken Tropfen auf das Meer aus Flachdächern. Es gab keine festen Straßen und die Wege verwandelten sich langsam in Matschpfützen. Ra´Kinji dirigierte Kurtzschwantz durch das Labyrint, gab ihr die Richtung an, in die sie abbiegen sollte, auch wenn seine Stimme durch den Regen gedämpft war.
    Sie kamen an einigen streunenden Hunden und einer Gruppe Bettler vorbei, von denen sich einer einen Platz unter einer kleinen Treppe erkämpft hatte, der Rest von ihnen musste im Regen sitzen. Wärend sie weitergingen blickte Ra´Kinji um sich, auf die verfallenen Gebäude, die einsamen, verarmten Gestallten, die sich durch Regen und Matsch kämpften, die argwöhnisch dreinblickenden Augen in den engen Gassen und die Betler, die der Natur und der Willkür der Verbrecherbanden schutzloß ausgeliefert wahren. Dabei stellte er sich vor, wie der Graf wohl gerade in seiner warmen Burg an seinem voll bedecktem Tisch saß. Dadurch wurde ihm wieder bewusst, warum er sich schon vor vielen Jahren den Renjiakrin angeschlossen hatte: "Diese verdammten Kaiserlichen! Sie nehmen sich einfach das Land anderer und verwandeln es in sowas! Nur damit ihre Adligen ihre Orgien feiern können!" Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Kurtzschwantz mit dem Finger auf ein mehrstöckiges Haus vor ihnen zeigte, sich umdrehte und ihm aufgeregt zurief: "Das ist es doch, oder? Der Eingang ist oben, oder?" Ra´Kinji nickte zustimmend.

    Sie mussten nur noch eine Treppe hoch, und dann waren sie da. Ra´Kinji und Kurtzschwantz standen vor einer maroden Holztür. Sie war mit Moos bewachsen und es sah aus, als könnte man sie mit blosen Händen aus den Angeln heben. Ra´Kinji kramte einen Schlüssel hervor und schloss die Tür auf und ein warmer Schwall aus Luft kam ihm entgegen. "Nichts wie raus aus dem Regen..." murmelte Ra´Kinji fast nur zu sich selbst, und noch bevor er eintreten konnte, schob sich Kurtzschwantz vor ihm durch die Tür und betrat das Obergeschoß.

    Es bestand nur aus einem Raum, der von einer halb geschmoltzenen Kerze erhellt wurde, die auf einem kleinen Tisch stand. An den Tisch war noch ein hölzener Stuhl rangeschoben worden und in der rechten Ecke war eine Luke in den Boden eingelassen. Sonst war der Raum leer. Ra´Kinji klopfte Kurtzschwantz noch auf die Schulter, wünschte ihr eine gute Nacht und verließ das warme Trockene wieder. Hinter sich schlug er die Tür zu und der Regen hatte ihn wieder. "Ein gutes Mädchen. Sie macht sich nur zu viele Gedanken darüber, was Senjiu von ihr denkt". Langsam schritt er die Treppe aus Holz runter und trat mit einem Stiefel in den Matsch. Er verharte in dieser Position, denn eine Gestallt am Ende der Straße hatte seine Aufmerksahmkeit erregt: Der Körperbau, die Art in der sie sich bewegte. Die Gestallt bog um die Ecke und Ra´Kinji fluchte. "Verdammt! Sollte Dra´Sush nicht im Haus sein?!" Er fluchte noch einmal und lief dann der Gestallt hinterher, durch Regen, Matsch und Kälte. "Mist, sieht aus als war der Becher doch halb leer!"

  7. #7
    Ein wirklich guter 2. Teil Kampfkatze. Die Beschreibung Bravils ist dir echt gelungen. Zu dem Stadtwächter kann ich noch nicht soviel sagen, aber die Khajiiten gefallen mir. Wiederholungen kamen nur in unbedeutendem Maß vorm aber dafür vielen mir wieder so einige Rechtschreibfehler auf, aber die kann man ja in der Finalfassung noch korrigieren. Auf jeden Fall weiter so. Ich bin auf die Fortsetzung gespannt.

  8. #8
    Ja, ich und meine Rechtschreibfehler .
    Ich werde versuchen mir Microsoft Word zu besorgen damit es nicht mehr so schlimm ist. Aber danke für die Kritik! ;:3

    ----------------

    So, hier wie angekündigt der nächste Teil, Kritik wie immer erwünscht:

    Zitat Zitat
    3. Kapitel

    Lendor stand in dem großen Raum vor Cheydinhals Ratssaal. Er war vorhin durch die kühle Morgenluft über den Hof des Schlosses Cheydinhal geschlendert. Der Raum in dem er sich jetzt befand wurde von einer Treppe beherrscht, die eine komplette Seite einnahm. Auserdem gab es hier noch einige Bänke, zwei Säulen, deren Basen aus der großen Treppe zu kommen schienen und an denen immer jeweils eine Wache postiert war. Und es gab.. viele Pflanzen. Überhaupt waren die öffentlich zugänglichen Räume des Schlosses mit sehr vielen Pflanzen ausgestellt, oft kleinere Bäume oder Büsche. Auf einer Bank saß ein Hochelf im Reisegewand. "Warscheinlich will er eine Audienz beim Grafen" dachte sich Lendor, owohl um diese Tageszeit selten Leute den Grafen sprechen wollten. "Die meisten von denen können wenigstens ausschlafen."

    Nachdem er einige Zeit mit stehen verbracht hatte, nahm Lendor seinen Helm ab, kratze sich am Kopf und setzte sich neben den Hochelf. Der guckte ihn kurtz an, sagte jedoch nichts. So saßen sie ein paar Minuten, bis Lendor sich zu dem Elfen umwand und ihn ansprach: "Ihr wartet also auch bis Ihr endlich reingebeten werdet?". Die Antwort des Elfen lies nicht lange auf sich warten: "Nein, ich bin der Gärtner, wisst Ihr? Natürlich warte ich hier, aber der gute Herr Graf ist anscheinend zu sehr mit seinem Frühstück beschäftigt! Allerdings hätte ich selbst von einer einfachen Stadtwache erwartet, dass sie von alleine darauf kommt". Verwundert sah Lendor den Elfen an. "Ihr wisst schon, dass ich euch jetzt wegen Beleidigung einer Wache in den Kerker stecken könnte?". Der Elf lachte höhnisch auf. "Versuchts ruhig, ich hab genug Septime um die Strafe zu bezahlen. Wieder und wieder. Und wieder. Eigentlich könnte ich den ganzen Tag damit verbringen, hier zu sitzen und Euch zu beleidigen. Das ist eben das Problem am kaiserlichen Gesetz. Und jetzt hört auf mich zu belästigen, Wachmann." Lendor saß jetzt noch verblüffter da. Leider hatte der Elf recht: Sollange er genug bezahlte und ihn nicht hunderte male am Stück beleidigte, konnte er Lendor so oft erzählen, wie dumm er war, wie er wollte, und jetzt fing eine der Wachen an den Säulen an leise zu kichern. Bevor Lendor jedoch etwas falsches tun oder sagen konnte, kam Garrus Darelliun die Treppe runter und rief nach ihm. "Endlich". Lendor stand auf und ging mit Darelliun durch den Durchgang zum Ratssaal und er freute sich, dass er entlich von dem Hochelfen wegkam.

    "So, und jetzt brauch ich jemanden, der für mich die Stelle ansieht und ein wenig weiterforscht". Darelliun und Lendor standen im Ratssaal. Gerade eben hatte Darelliun Lendor erzählt, dass irgendwo auf der Straße zwischen Bravil und Leyawiin eine Handelskaravane überfallen worden war. Lendor seuftzte. "Und warum soll ich jetzt den ganzen Weg bis Nibenay machen, wenn es die Wachen von Bravil oder Leyawiin erledigen könnten?". Darelliun sah sich kurtz um. "Ganz einfach: Erstens hat man uns, die Wache von Cheydinhal gebeten, das aufzuklären, der Händler dem die Karavane und ihre Güter gehörten hat hier sein Zuhause. Zweitens.." Erneut blickte er sich um und redete dann weiter: "Zweitens.. hatte er ein paar Leute der Orums "angeheuert", um auf seine "Handelsgüter" aufzupassen". Allein der Ton mit dem er "angeheuert" sagte, lies Lendor verstehen, dass die Orums nicht nur angeheuert waren, sondern direkt mit der Sache zu tun hatten. Lendor dachte nach. "Und warum ausgerechnet ich?" Darelliun beugte sich vor und flüssterte: "Verdammt, Lendor! Das ist die Chance diesen ganzen verdammten Schmugglerhaufen von Orums hochgehen zu lassen! Vor solchen Beweisen kann der Graf einfach nicht die Augen verschließen. Wenn wir nachweisen können, dass die Ladung nicht legal war und auch nachweisen können, dass die Orums direkt mit der Ladung zu tun hatten, dann erwischen wir sie alle. Zumindest die meisten. Und jetzt gebe ich dir die Chance, daran teilzuhaben. Ich brauche jemanden, der für mich dahingeht und nach Beweisen sucht. Ich kann es nicht selbst machen, verstehst du? Zu viele Leute würden verdacht schöpfen. Und auserdem habe ich hier viel zu viel zu tun. Also, bist du dabei? Oder muss ich es dir erst befehlen?"

    Lendor dachte nicht lange nach. Er hatte sowieso keine Wahl. Darelliun war zwar ein guter Mann, aber jetzt wo Lendor so viel wusste, würde er ihn überwachen lassen. Weder die Orums noch der Hauptmann durften davon erfahren, dass Darelliun vorhatte, unwiderlegbare Beweise zu sammeln. Auserdem wäre es Befehlsverweigerung, nicht zu der Stelle zu reiten, an der die Karavane überfallen wurde. "Na gut, ich mache es. Wann soll ich losreiten?"


    ***
    Ra´Kinji rannte durch die Nacht. Immer noch regnete es, und er drohte auf den matschigen Straßen auszurutschen. Wenn er sich nicht beeilte, schafte es Dra´Sush vielleicht, ihn abzuhängen. Hatte Dra´Sush ihn auch gesehen? War es überhaupt Dra´Sush oder spielten ihm Dunkelheit und Alter einen Streich? Ra´Kinji rannte um die Ecke hinter der Dra´Sush verschwunden war. Nichts. Doch. Am Ende der Straße sah er die Gestallt wieder. Er rannte weiter, so schnell er konnte, doch er schaffte es nicht, die Gestallt einzuholen. Wieder bog sie ab, nach links, in eine enge Gasse. "Nein, du wirst mich nicht abhängen!" Keuchend hechtete Ra´Kinji in die Gasse, in die die Gestallt abgebogen war. Langsam ging ihm die Puste aus, das merkte er, doch so schnell gab er nicht auf. Er rannte weiter, sah die Gestallt wieder. Seine Beine wurden immer Schwehrer. Die Gestallt bog ein weiteres mal ab. Diesmal nach rechts. Mit letzten Kräften sprintete Ra´Kinji um die Kurve. Er rutschte aus und landete fluchend im Matsch.

    Als Ra´Kinji sich wieder auf die Beine gekämpft hatte, musste er feststellen, dass die Gestallt, sei es nun Dra´Sush oder nicht, verschwunden war. Keuchend stützte er sich mit seinen Händen auf seine Beinen und blickte sich noch einmal hektisch um, doch Dra´Sush blieb verschwunden. "Vielleicht am Ende der Straße?" Er wollte losrennen, überlegte es sich aber doch noch anders. Der Vorsprung war viel zu groß. Es wäre aussichtslos zu versuchen, Dra´Sush einzuholen. Falls es überhaupt Dra´Sush war.
    Plötzlich nahmen seine Ohren war, wie jemand sich schnell von hinten näherte. Zwar dämpfte der Regen die Schritte, doch das Platschen des Matsches war einfach zu verräterisch. Noch bevor Ra´Kinji sich jedoch umdrehen konnte, wurde er gewaltsam zu Boden gestoßen. Wieder fiel er in den Matsch.

    Schnell sprang Ra´Kinji wieder auf, fluchend drehte sich um und zog in der selben Bewegung sein Kurtzschwert aus der Scheide. Die Person, die ihn umgestoßen hatte wich zurück und überrascht merkte Ra´Kinji, dass sein Gegner viel kleiner war als er. Warscheinlich ein Waldelf. Er trug eine einfache Lederrüstung und eine Kapuze verdeckte sein Gesicht und in der rechten Hand hielt er einen Dolch. Blitzschnell wollte der Waldelf zustechen, doch ging er dabei so planlos vor, dass es ein Leichtes für Ra´Kinji war auszuweichen. Schnell verpasste er dem Elfen einen Stoß mit dem Knauf seines Schwertes. Der Waldelf taumelte einige Meter und fasste sich dann wieder. Diesmal schien er vorsichtiger zu sein, er war dabei Ra´Kinji einzuschätzen. Ra´Kinji wusste, dass der Waldelf ihn höchstwarscheinlich nicht wieder direkt angreifen würde, nicht solange Ra´Kinji den Längenvorteil seiner Waffe hatte. Den Überraschungsmoment hatte der Elf schon verlohren. Einige Zeit standen sie sich schweigend und mit erhobenen Waffen gegenüber, warteten darauf, dass der Gegenüber angreift. Dann stürmte der Waldelf auf Ra´Kinji zu. Ein Lächeln spielte um Ra´Kinjis Mund. "Dummkopf."



    Geändert von Kampfkatze2 (02.01.2011 um 23:18 Uhr)

  9. #9

    Doublepost ftw...

    Hier noch ein Teil, ich werde es noch überarbeiten und natürlich die Rechtschreibung verbessern. Wie immer: Kritik erwünscht

    Zitat Zitat
    4. Kapitel

    Lendor schnallte den Sattel an das Pferd. Es war ein alter, aber dennoch starker Rotfuchs der von den Wachen einfach nur "Roter" genannt wurde. Als der Sattel fest saß, richtete Lendor sich wieder auf und überprüfte, ob die Taschen und Beutel, die den Proviant für die Reise, eine kleine Zeltplane und altes Bettzeug enthielten, fest genug angebunden waren. Zuvor hatte er seine Rüstung ausgezogen, dafür einen Lederharnisch angezogen und einen Reiseumhang darübergezogen. Garrus stand geduldig hinter ihm und beobachtete ihn bei diesen Vorbereitungen. Lendor wollte sich schon mithilfe der Steigbügel aufs Pferd schwingen, als ihm etwas einfiel und er sich ein wenig dämlich vorkam. "Garrus... Wenn der Händler nur ein Strohmann oder ein Mitglied der Orums ist, dann wissen die doch das ich dahinreite!" Er drehte sich um und wunderte sich darüber, dass Garrus leise in sich hineinlachte.

    Fragend sah Lendor Garrus and und wartete auf eine Antwort. Garrus seuftzte lächelnt und fing an zu reden: "Ich hab mich schon gewundert, dass dir das nicht von Anfang an aufgefallen ist. Um ehrlich zu sein, du bist nicht die erste Wache, die ich dahin schicke. Ich habe Ghaiatan hingeschickt. Wir beide wissen wie korrupt er ist. Ich habe ihn in der Vermutung losgeschickt, dass die Orums ihn unterwegs erwarten, ihn bestechen oder sogar umbringen. Warscheinlich sitzt er jetzt irgendwo in Bravil und die Orums denken dass das Problem erledigt ist. Sie haben ihn bestimmt dafür bezahlt, dass er einige Zeit abwartet, dann hierherkommt und mir erzählt, der Überfall wurde von einfachen Banditen geplant oder er konnte die Schuldigen nicht finden. Auf jeden Fall wird er mir nichts über die Ladung sagen, oder er wird sagen, dass sie weg ist. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen." In Lendor machte sich Erleichterung breit. "Das ist also auch der Grund warum ich in Zivil reisen soll, oder?" Garrus nickte zustimmend. "Ja. Aber jetzt solltest losreiten, sonst werden die Überreste des Konvois noch von Plünderern auseinander genommen." "In ordnung. Auf wiedersehen, Garrus." Mit diesen Worten drehte Lendor sich wieder zum Pferd um und schwang sich auf den Sattel. Er wollte losreiten, aber Garrus schien sich an etwas zu erinnern: "Eine Sache noch. Wenn du an Bravil vorbeikommst... Such in der Stadt nach einem Nord namens Turgar Silberstahl. Sag ihm, dass ich dich schicke, und dass er dir helfen soll." Lendor nickte, wandte das Pferd um und ritt aus dem Stall des Schloßes.

    Schnell passierte er die Schwartzufer-Ställe und die danebenliegenden Gehöffte und Cheydinhal entfernte sich hinter seinem Rücken von ihm. Lendor hatte einen langen Ritt vor sich und ihm wurde bewusst, dass er Cheydinhal lange nicht sehen würde. Es war zwar eine korrupte Stadt, ähnlich einem Sumpf, aber dennoch war es seine Heimatstadt. Er hatte sich an die anderen Wachen, an die Menschen dort, an seine Patroullien, an seinen korrupten Hauptmann und an die in Cyrodiil einzigartige Architektur gewöhnt. Es war auch die Stadt in denen die Gräber seiner Eltern lagen. Lendor schloss die Augen. Einer der vielen Gründe aus denen er "Ja" zu Garrus´ Angebot gesagt hat, war dass er den Orums einen schweren Schlag verpassen könnte. Endlich.
    Doch jetzt musste er daran denken, an der T-Kreuzung nach links zu reiten, nach Süden, bei der darauffolgenden Gabelung auf der rechten Seite nach Westen zu bleiben und an der zweiten wieder nach links, nach Süden, auf die Grüne Straße abzubiegen. Bald darauf würde Bravil auftauchen, wo er diesen Nord treffen sollte von dem Garrus geredet hat. Danach weiter nach Süden, wo er irgendwann zwischen Bravil und Leyawiin auf die ausgeraubte Karavane stoßen würde. Der Weg würde verdammt lang werden.


    ***
    Locker wich er dem Stich aus und verpasste dem Angreifer einen Schlag mit dem Ellbogen. Es war eine verzweifelte Tat gewesen und bewies die Unerfahrenheit des Elfen. Ra´Kinji sah auf ihn herab, das Kurtzschwert ausgestreckt und auf den Hals des Elfen gerichtet. Er wollte schon zustechen und das Leben des Angreifers beenden, doch etwas hielt ihn zurück. "Er ist nur ein weiteres Opfer des Systems.." Ra´Kinji schüttelte den Kopf, wobei er seine Augen immer noch auf den auf der Straße liegenden Elfen gerichtet hielt. "Merk dir das für die Zukunft. Wenn dein Überraschungsmoment dahin ist und du nicht mehr gewinnen kannst, lauf weg". Plötzlich lachte der Elf auf. Seine Stimme hatte einen hohen Ton, was Ra´Kinji vertmuten ließ, dass er es mit einer Frau zu tun hatte. "Habt ihr wirklich geglaubt das Überraschungsmoment ist dahin?" Verwundert starrte er die Elfin an, als er plötzlich von einem hölzerner Stab am Hinterkopf getroffen wurde und nach vorne hin umkippte. Er stollperte über die Elfin und landete wieder im Schlamm. Ra´Kinji blieb einige Zeit liegen und bekam nebenbei mit, wie der Stabschwinger hämisch lachte. Von dem Schlag benommen zwang Ra´Kinji sich hoch und stützte sich auf alle Viere. Er konnte nicht mehr klar denken und der Boden auf den er hinab sah war verschwommen. Alles war kalt. Er spürte, wie Regenwasser ihm das Kinn herunterlief. Wenn es denn Regenwasser war.

    Hinter sich hörte er den Stab wieder durch die Luft sausen. Beinahe hätte er sich nicht bewegt, der Schmerz war so stark... Doch er schaffte es noch, sich im letzten Moment dazu zu zwingen, auszuweichen. Schnell rollte er sich unbeholfen zur Seite und entging dadurch einem vernichtenden Hieb. Der Holzstab traf auf dem Boten auf und lies den Brei aus Erde und Wasser aufspritzen. "Das war zu knapp!" Jetzt, wo sich Ra´Kinji wieder bewegt hatte, kehrte sein Überlebenssinn wieder zurück, doch die Benommenheit lies nur langsam nach und ein stechender Schmerz brannte über seinem ganzen Hinterkopf. "Aufstehen! Ich muss aufstehen!" Hastig quälte Ra´Kinji sich hoch und stolperte rückwärts auf eine Hauswand zu, wobei er eine Glückssträhne hatte und den Hieben des neuen Feindes rechtzeitig genug ausweichen konnte. Ra´Kinji wusste nicht wie, aber er hatte es geschafft sein Schwert in der Hand zu halten, was ihm erst jetzt wirklich bewusst wurde. Er hob sein Kurtzschwert an und bereitete sich auf den nächsten Hieb seines Gegenüber vor. Jetzt hatte Ra´Kinji den Längennachteil, er musste so schnell wie möglich so nah wie möglich an seinen Gegner herankommen und ihn so schnell wie möglich ausschalten.

    Ra´Kinji erkannte jedoch erst später den wirklichen ernst seiner Lage. Er lehnte gegen eine Wand, sein Gegner hatte einen Holzstab, der um einiges länger war als Ra´Kinjis Schwert, sein Gegner fing wieder an zu lachen, was verdeutlichte, dass er nur ein wenig gespielt hatte. Und die Elfin müsste auch jeden Moment wieder auf den Beinen sein. Er musste weg. Aber wie?
    Gehetzt blickte er sich um. Der Stabkämpfer kam mit absichtlich langsamen Schritten auf ihn zu. Ra´Kinji musste handeln, wenn er zu lange wartete hätte er keine Chance mehr. Er erblickte ein Loch in der Häuserreihe, ein möglicher fluchtweg. Der Bandit erkannte das auch. Ra´Kinji bekam eine Idee. Fluchend lief er loß, täuschte an, er wolle weglaufen und sprang dann auf den überraschten Banditen zu. Dieser versuchte seinen Stab noch schnell genug zu schwingen, um Ra´Kinji zu erwischen, doch Ra´Kinji hielt den Stab mit seinem Schwert ab, die Spitze nach unten, und glitt daran entlang, bis er den verwunderten Banditen erreichte.


    ***
    Irgendwo in den feuchten Waldgebieten zwischen Bravil und Leyawiin sank Bro Gur´Gash zu Boden. Er war seit Tagen unterwegs gewesen und von Leyawiin war weit und breit keine Spur. Nicht einmal eine Straße. Er hatte nichts zu Essen gefunden, und die Wunde an seinem Bein, in der noch immer der Pfeil steckte, hatte sich sehr schnell entzündet, wozu die ganzen Krankheitserreger in der Luft eine Menge beitrugen. Ihm war übel und extrem heiß. Er hatte Wasser getrunken, aber es hatte ihn Krank gemacht. Die Rüstung hatte er schon nach der ersten Nacht abgelegt und es kam ihm vor als ob der Überfall auf den Konvoi schon Monate her war. Seine Augen trähnten und er versuchte wieder hochzukommen, jedoch vergeblich. Wenn er kein Ork gewesen währe, hätte sein Zustand ihn schon vor Stunden in die Bewusstloßigkeit gestürtzt.

    Lange Zeit blieb er so liegen. So sollte er also sterben: Allein, unter Fieber leident, mit einer entzündeten Wunde, in einem von den Göttern vergessenen Wald. Eigentlich sollte er Wut darüber verspüren, dass er sterben und die verdammten Kajiten weiterleben würden. Aber er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Langsam wurde alles um ihn herum dunkel, als plötzlich etwas hinter ihm knackte. Bro Gur´Gash bewegte sich nicht. Ihm war alles egal geworden. Wenn es ein wildes Tier oder etwas anderes war, konnte es ihn von seinem Leid erlösen. Doch wer würde schon etwas essen, dass vor Krankheit triefte? Wieder knackte es im Unterholz, diesmal viel näher. Dann ging es Seitlich an Bro Gur´Gashs Kopf vorbei, wodurch es in sein Blickfeld kam. Es war ein Mensch. Bro Gur´Gash sah zwar nur umrisse, aber es war eindeutig etwas humanoides. Schnell versuchte er einige Worte hervorzubringen, doch es gelang ihm nur, den Mund zu öffnen. Der Mensch beobachtete ihn für einige Augenblicke und kniete sich dann neben ihn. Als Bro Gur´Gash den Fremden zwar verschwommen, aber aus einiger Nähe sehen konnte, erschrag er. Der Mensch, oder das Es hatte kein Gesicht! Die Haut hatte eine seltsame, für ihn nur schwer zu erkennende Struktur. Nur zwei linsenförmige runde Augen, in denen sich das wenige Sonnenlicht spiegelte, das sich durch die Wipfel der Bäume gekämpft hatte, stachen aus dem Kopf. Es griff in den Grauen Mantel dass es trug. Bro Gur´Gash hoffte, es wollte ihn erlösen und keinen Seelenstein herauskramen, um Bro Gur´Gashs Zustand auszunutzen.

    Doch statt der erwarteten Klinge oder eines Steines kam ein lederner Schlauch zum Vorschein. Es öffnete den Deckel und kippte den flüssigen Inhalt über Bro Gur´Gashs offenen Mund. Es war... Wasser. Sauberes Wasser. Aber es war mehr als das: Es machte, dass sich Bro Gur´Gash wieder besser fühlte. Für einen Moment ließen das Fieber und der Schmerz nach, doch gleichzeitig wurde er immer schläfriger. Er versuchte noch gegen die nahende Besinnungslosigkeit anzukämpfen, aber er war viel zu schwach. Ihm wurde Schwarz vor Augen.

    Geändert von Kampfkatze2 (30.01.2011 um 00:25 Uhr)

  10. #10
    Wirklich sehr gut Kampfkatze. Ich sah keine auffälligen Fehler. Ich erinnere mich nur noch an eine Stelle, wo es die falsche Zeitform war, aber das war wenig schlimm. Die beiden Posts waren wieder spannend und gut geschrieben und der Kampf des Khajiiten fand ich gut gemacht. Ich bin natürlich gespannt, was aus diesem ork werden wird ^^ Mach weiter so.

  11. #11

    So, ein kleiner Schnippsel von Kapitel 5...

    Ich habe einige Ideen zusammengekleistert. Und bevor sie verlohren gehen, poste ich sie schonmal hier. Ein spezielles Dankeschön an Paddy, übrigens. Er wird schon wissen, warum.

    ------

    Zitat Zitat
    5. Kapitel

    Drels Theran stand an einem Fenster im obersten Stockwerk des Schloßes von Bravil, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. In der vorherigen Nacht hatte es stark geregnet, wie üblich im verfluchten Gebiet namens Nibenay. Hinter dem Schloß ging die Sonne auf und tauchte Bravil in ein warmes, oranges Licht. Die unzähligen pfützen und die nassen Hauswände reflektierten die Sonnenstrahlen. Manche Leute hätten diesen Anblick als schön empfunden, doch für Drels war es, als ob er eine feuchte Pestbeule ansehe. Er hasste Bravil. Und all seine Einwohner. Es gab in Bravil bestimmt keine einzige Person, die nicht in irgendwelche Verbrechen verwickelt war. Von den unzähligen Bettlern, über die Wachen bis zum Grafen selbst. Als Erzinquisitor war es seine Pflicht, jeden einzelnen von ihnen hinter kaiserliche Gitter zu bringen. Bravil sammt Einwohner war wie ein dreckiger Krebs-Tummor, und dass auch noch mitten im Zentrum des Kaiserreiches. Doch diese Plicht musste warten. Er war aus anderen, wichtigeren Gründen hier: Es war ein, bis vor kurzem, nicht allzu bekannter Auswuchs von Bravil und Umgebung. Eine Truppe von Kajiiten, die sich selbst "Renrjira Kriin" nannte.

    Drels hasste Kajiiten, beinahe genauso sehr wie er Bravil, Cheydinhal und den Hafenbezirk der Kaiserstadt hasste. Die Renrjira Kriin sollten so etwas wie Rebellen darstellen. Angeblich verteidigten sie ihre Heimat Elsweyr vor der "Gier" des Kaiserreiches. Sie wollten verhindern, dass Elsweyr, genau wie Schwartzmarsch, einen Teil seines Gebietes an einen cyrodiilischen Grafen abtrehten muss. Angeblich. In Wirklichkeit, da war sich Drels Theran sicher, wollten sie sich nur selbst bereichern. Sie betrieben großangelegten Skooma-Schmuggel, gaben aber vor, dies nur zur finnanzierung ihrer Aktionen zu tun.

    Natürlich logen sie. Obwohl die Sorge, ein Teil von Elsweyr würde annektiert werden, damit ein Graf mehr Land hatte, begründed war. Der fette, korrupte Graf Bravils, Regulus Terentius, wollte schon immer mehr Herrschaftsgebiet haben. Natürlich brauchte er es nicht. Für ihn währe es nur ein Statussymbol, Bravil selbst und seine Ländereien interresierten ihn nicht. Vielleicht war er einst ein ehrenhaffter Mann gewesen, doch jetzt kümmerte er sich nur um sein eigenes Wohl, und um das seines Skooma-süchtigen Sohnes. Deswegen hatte es so lange gedauert, bis Drels die Erlaubnis von ihm bekommen hatte, hier zu arbeiten.

    Lordkanzler Okato hatte Terentius lange unter Druck setzten müssen. Drohungen und Versprechen hatten dann das Übrige getan. Gähnend drehte sich Drelen Theran vom Fenster weg, als jemand an die Tür seines Privatgemaches klopfte. Mit festen Schritten bewegte sich Drelen auf den einzigen Ein- und Ausgang des geräumigen Zimmers zu. Als er die Tür einen Spallt weit aufmachte, sah er auf einen kahlen Kaiserlichen herrab, der unter dem strengen Blick des hochgewachsenen Dunkelelfen zu zittern begann. Ohne auf Drels Anweisung zu warten, reichte der Kaiserliche eine Schriftrolle durch den Türspallt, die sofort von Drels entgegengenommen wurde. Schnell zog der Kaiserliche die Hand zurück, gerade schnell genug um zu verhindern, dass ihm die Hand gebrochen wurde, weil Drels die Tür zuschlug. "Gut", dachte Drels sich. "Er hat dazugelernt."

    Drels drehte die Schriftrolle auf und seine Mundwinkel deuteten ein unterdrücktes Lächeln an. Gut. "Er hat den Ork gefunden". Es verlief also alles, wie Drels es geplant hatte. Zufrieden drehte Drels die Schriftrolle wieder zusammen und legte sie auf seinen Schreibtisch. Der Tag fing gut an. Sehr gut sogar.
    Geändert von Kampfkatze2 (25.02.2011 um 21:32 Uhr)

  12. #12

    Doublepost, aber egal!

    So, ein weiterer... naja, Schnippsel kann man das nicht nennen... Ein weiterer Teil vom Kapitel 5. Kritik, wie immer, erwünscht:

    Zitat Zitat
    ***
    Ra´Kinji stieß mit der rechten Seite gegen den Banditen, die Schulter vorran. Der Bandit, noch immer überrascht von Ra´Kinjis plötzlichem Angriff, taumelte rückwärtz, und Ra´Kinji streckte seinen Schwertarm aus, wobei er den Banditen noch knapp an der Brust erwischte. Der Bandit fiel nach hinten hin um. Die Verletzung, die er durch Ra´Kinjis Schwert erlitten hatte, war zwar nicht tötlich, aber schmerzhaft genug, um den Banditen am Boden zu halten und ihn damit auser Gefecht zu setzen.

    Ra´Kinji sah auf den Mann herrab, immer noch schwer atment. Der Bandit lag im Matsch und wimmerte leise. Er war stark zusammen gezuckt, und Ra´Kinji musste festtellen, dass die Wunde doch tiefer war, als er dachte. Er wand sein Gesicht von dem Banditen ab. "Ich werde zu alt für sowas..." Er atmete tief aus und sah sich um. Noch einmal würde ihm keiner von hinten auf den Kopf schlagen. Sein Stolz würde das nicht verkraften. Ihm fiel etwas auf. "Wo, bei Oblivion, ist diese Elfe geblieben?" Sie war bestimmt schon weggelaufen. Gut für sie. Ausserdem sah er, dass einige Bettler dem Kampf zugesehen hatten. Ihre Gesichter lugten aus den dunklen Gassen und aus Sackgassen zwischen den grob gezimmerten Häusern. Ra´Kinji sah wieder auf den Banditen am Boden. Nein, er durfte nicht zulassen, dass der Bandit bis auf die Haut ausgezogen, ausgeplündert und dann zum Sterben hier auf der Straße zurück gelassen würde. Keiner sollte so enden.

    Er ging auf den Banditen zu, dessen Augen fieberhaft hin und her huschten, als er bemerkte, dass Ra´Kinji auf ihn zukam. Der Bandit zuckte etwas mehr und versuchte vergeblich, auf dem Rücken wegzukriechen. Ra´Kinji fand den Geldbeutel des Mannes, zog ihn aus dessen Tasche und warf ihn auf die Straße. Wenigstens sollten die Bettler etwas für ihre geierhafte Warterei bekommen. Dann packte er den Banditen an den Armen und zog ihn durch die Straßen.

    Ra´Kinji brauchte zwar einige Zeit, um sich wieder zu orientieren, aber er fand den Weg zurück zum sicheren Haus. Er hob den Banditen auf, packte ihn unter den Achseln und zog ihn Stück für Stück die Treppe hinauf. Oben angekommen ächtste Ra´Kinji vor Anstrengung und stieß mit dem Rücken gegen die Tür. Auch wenn die Tür aussah wie ein altes Brett, in dem ein verrosteter Griff steckte, war sie sehr stabil und hatte ein gutes Schloss. Er stieß abermals gegen die Tür.
    Dann hörte er, wie drinnen etwas aus Holz rumpelte, die Luke zum Untergeschoss, wie er hoffte, und kurz darauf öffnete eine verwirrte Kurzschwantz die Tür. Als sie den Banditen erblickte, dem das Blut über die Brust lief, wuchs ihre Verwirrung.

    Ra´Kinji stieß sie mit sanfter Gewallt zur Seite und schleppte den Banditen in das kleine Zimmer. "Komm, helf mir! Räum den Tisch frei!" Immer noch verwirrt stand Kurzschwantz da und rührte sich nicht. "Komm schon!"
    Schnell setzte sie sich in Bewegung und nahm die Kerze vom Tisch.
    Zwar blieb ein wenig Wachs darauf kleben, doch Ra´Kinji, dem das egal war, wuchtete den Banditen mit letzter Kraft auf die runde Platte.
    Danach stolperte er auf die nächste Wand zu und stützte sich an ihr ab. Für einen Tag hatte er sich seiner Meinung nach schon genug angestrengt. "Kurzschwantz, geh runter, hol ein paar Heiltränke. Und vielleicht noch einen Verband. Mach schon!" Dann hörte Ra´Kinji, wie jemand die grobe Holzleiter hochstieg. "Nicht nötig, Kurzschwantz. Ich hab schon alles." Mit dem Kopf vorran tauchte Dra´Sush aus der Luke, mit einer Tasche um den Rücken, in der Glas klirrte.

    Ra´Kinji fragte sich, wem er vor kurzem hinterher gelaufen war, aber er hatte jetzt keine Lust länger darüber nachzudenken. Als er oben angekommen war, legte Dra´Sush die Tasche neben den Tisch und öffnete sie. Hervor kamen etliche Heiltränke und ein Verband. Er rieb sich die Hände und flüsterte: "Dann mal an die Arbeit." und fing an, den Banditen zu versorgen. "Ich frag mich wo du den hier aufgetrieben hast, aber... Verdammt, sieh dich nur an, wer hat dich so durch den Dreck gezogen?!" Ra´Kinji sah an sich selbst herrab. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er völlig durchnässt und vollkommen mit Schlamm bedeckt war. Fluchend bewegte er sich auf die Luke zu, aus der Dra´Sush gekommen war. Eine letzte Anstrengung musste wohl noch sein. Er ging um den Tisch herum, an dem Dra´Sush dabei war, dem mitlerweile bewusstlosen Banditen einen Verband anzulegen, wobei Kurzschwantz ihm assestierte, und quälte sich die Leiter herunter.

    Der untere Bereich des Hauses war um einiges größer. Er war geräumig, und überall standen Betten. Hier und da konnte Ra´Kinji eine Kiste sehen. Auserdem konnte er rechts und vor sich je eine Tür erkennen. Er wusste, dass in einem dieser weiteren Räume noch eine Leiter, die zu einer noch tieferen Etage führte, befand. Gewöhnlich hatten die Häuser Bravils keine Keller, da diese schnell mit Wasser vollliefen, aber das sichere Haus stand an einer guten, trockenen Stelle. Der Keller war vollgestellt mit Kisten, die ihre wertvolle Beute enthielten.

    Ra´Kinji bewegte sich zu einem der Betten, zog den dreckigen Lederharnisch, die ledernen Beinschützer und die alten Lederstiefel aus. Seine Rüstung hatte die meiste Feuchtigkeit abgefangen, aber trotz dessen waren seine Füße nass und kalt. Er warf sich auf das Bett, zog die Decke über sich und schlief ein. Endlich.

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