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Thema: Schreibprojekt - "The Unwritten Tales of Tamriel"

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  1. #1
    Die Teilnahmefrist für den Wettbewerb wird bis zum 08.08.2010 24:00 Uhr verlängert.

  2. #2
    - Einsendeschluss -

    So nichts geht mehr. Die Teilnahmefrist für den Wettbewerb ist ausgelaufen. Die Jury wird sich nun über die Ergebnisse der Einsendungen beraten. Das Ergebnis wird dann hier verkündet werden.
    Geändert von KingPaddy (08.08.2010 um 23:05 Uhr)

  3. #3
    - Der Wettbewerb ist beendet -

    Der Wettbewerb ist nun offiziell beendet. Das Einsendeergebnis blieb leider weit hinter unseren Erwartungen zurück. Ohne jetzt dazu näher ins Detail gehen zu wollen - die Teilnehmer reichten für eine vernünftige Auswertung nicht aus. Unter diesen Umständen erschien mir eine Siegerkür untragbar und nicht fair. Die Mitglieder der Jury sahen das ähnlich. In Rücksprache mit ihnen habe ich nun beschlossen den Wettbewerb ohne einen Sieger zu beenden.
    Ich muss wahrscheinlich nicht sagen, dass ich das Ergebnis außerordentlich enttäuschend finde. Aber egal.

    - Schreibprojekt eröffnet -

    Da ich es schade finde das Thema dieses Wettbewerbs ebenfalls einfach sterben zu lassen, wird dieser Wettbewerbsthread samt der Schreibthemen nun in ein Schreibprojekt umgewandelt. Es bleiben die Schreibthemen, aber eine Frist gibt es dann nicht mehr. Ziel des Schreibprojekts soll es sein für jedes Thema eine Geschichte zu verfassen. Das Ganze soll dann nochmal korrigiert werden und wird dann noch passend formatiert und aufgehübscht in eine ansehnliche PDF-Datei gesteckt und dann hier zum Download angeboten. Ich will ebenfalls versuchen, das wir für die Geschichten doch noch eine Mod-Umsetzung für Oblivion hinkriegen, aber ich kann in der Richtung Nichts versprechen.

    An dem Schreibprojekt kann sich jeder beteiligen, der Zeit und Muße findet. Unter Zeitdruck steht wie gesagt keiner. ich würde mich aber natürlich über ein paar Mitschreiber freuen. Ich bin derzeit an Thema 5 "Ein Schiff in den Bergen" dran und Kampfkatze ist mit dem Skooma-Handel zu Gange. Also wer sich eines der verbliebenen Themen schnappen will, kann dies tun.

    Dieser Thread hier dient nun als Besprechungsthread für das Schreibprojekt.

  4. #4
    Okay, da ich, wie Paddy bereits gesagt hat, an der Sache mit dem Skoomaschmuggel dran bin, post ich meinen Fortschritt mal in diesen Thread. Hier kommt schonmal der Prolog, kritik ist wie immer erwünscht:


    Prolog

    Dro´Senjiu deutete auf die Karte: "Von hier..." er bewegte den Finger entlang der aufgezeichneten Straße, "werden sie am ehesten kommen, es kann aber auch sein," wieder bewegte er den Finger über die Karte, "dass sie diesen Weg nehmen." Er blickte in die Runde aus Kajiiten. Einige von ihnen schienen es kaum abwarten zu können und stapften mit ihren Füßen auf dem weichen Boden herum. Andere blieben still und sahen skepptisch auf die Karte. Dro´Senjiu räusperte sich kurtz und deutete auf einen Punkt auf der rechten Seite der Straße.
    "Dra´sush, Kurtzschwantz und ich werden hier warten, bis sie vorbei sind und sie nachher von hinten überraschen," Ra´Kinji unterbrach seine Rede indem er sich mehr als deutlich Räusperte. Verärgert blickte Dro´Senjiu dem alten Kajiit in die Augen. "Mein lieber Senjiu! Ist es nicht für gewöhnlich so, dass der Anführer vorne und an der gefährlichsten Stelle angreift?" Ra´Kinji grinste breit. Er war eines der ältesten Mitglieder der Renjirakrin, und zu Dro´Senjius Leidwesen liebte er es, die jüngeren Gruppenanführer in frage zu stellen und sie mit Kommentaren wie "Ach, R´Krasa hätte es 1000mal besser gemacht" oder "Ich war schon bei vielen Überfällen mit dabei, aber dieser hier ist mit abstand der am schlechtesten geplante von allen!". Es war eine Art Tick. "Bei allem Respekt, wir haben jetzt keine Zeit für deine... Moralsenkenden Fragen!" zischte Dro´Senjiu und deutete wieder auf die Karte, bevor der Alte wieder anfangen konnte zu reden. Er deutete den anderen Kajiit ihre Positionen und besprach mit ihnen, wann genau sie zuschlagen sollen.

    Nach ein paar Stunden war es dann soweit. Dro´Senjiu und der Rest seiner kleinen Truppe versteckten sich im gebüsch ein wenig abseits der Straße. Mitlerweile war ein Sturm aufgezogen, wodurch es schneller dunkel wurde. Den Kajiiten machte die Dunkelheit zwar nichts aus, sie konnten beinahe genau so gut sehen wie bei Tageslicht, aber der Regen störte die Sicht und das Ziel ihres Überfalls würde länger brauchen um an ihnen vorbei zu kommen. Nach einer Weile sah Dro´Senjiu mehrere Wagen nicht weit von ihnen entfernt auf der Straße fahren. Neben ihm zitterte Kurtzschwantz. Dies war der erste Überfall der jungen Kajiitin. Dra´sush hatte bereits seinen Bogen gezogen und einen Pfeil bereitgelegt. Er war bereits ein abgehärteter Veteran und wusste genau wie alles ablief. "Wa.. Wo soll ich nochmal hin, wenn etwas schiefläuft?" fragte Kurtzschwantz mit zittrieger Stimme. Dro´Senjiu sah auf sie herrab. Sie war so unschuldig und hatte warscheinlich noch nie jemanden verletzt. Und doch machte sie ihn stoltz, sie erinnerte ihn an sich selbst, als er auch noch Jung war.Genau wie er war sie bereit ihr Leben für die Freiheit Elsweyrs zu riskieren und sich mit Cyrodiilischen Banditen anzulegen. Orkischen Cyrodiilischen Banditen. Bevor er jedoch auf ihre Frage antworten konnte, stieß Dra´Sush sie unsanft von hinten und sagte: "Das Haus in Bravil, schon vergessen? Auserdem, ich glaube es wird warscheinlich nichts schief laufen... So lange sie keine Söldner dabei haben, oder ihre Schläger." Kurtzschwantz wollte etwas darauf erwiedern und sich über den unsanften Stoß beschweren, doch Dro´Senjiu hob mahnend die Hand. Der erste Wagen war fast an ihnen vorbei gezogen. Eine einfache Plane, die vom Wind beinahe weggeweht wurde verdeckte das Transportgut. Jeweils zwei übermüdete Orks in Eisenrüstungen und einfachen Mänteln begleiteten die Wagen. Im letzten Wagen schienen noch einige Personen zu Sitzen. Der Kutscher, ein genauso übermüdet aussehender Kaiserlicher schien die Zügel der Pferde fast loszulassen. "Zu einfach, viel zu einfach!" dachte sich Dro´Senjiu, zog seinen Bogen und wartete auf das Signal zum Angriff.

    Dro´Senjiu konnte jetzt in den letzten Wagen sehen. Zwei Orks, deren braune Gewänder ihre Stahlrüstung nur spärlich verdeckten, sasen auf kleinen Kisten. Der Rest der Wahre stand weiter hinten im Wagen. Nach ein paar Metern blieb die Kollonne aus Wagen stehen. Dro´Senjiu atmete tief ein und aus, lockerte sich ein wenig und spannte dann seinen Bogen. In ein paar Sekunden würde es soweit sein.
    Er konnte ihn zwar nicht sehen, aber er hörte wie Ra´Kinji durch einige Pfützen im Pflasterstein stapfte, bis er bei dem ersten Wagen angekommen war und zum Fahrer sprach: "Würdet ihr einen alten armen Kajiiten mitnehmen? Nur den Weg bis Bravil oder Leyawiin! Bitte! Es ist so kalt und nass hier draußen!" Die Antwort des Fahrers lies eine weile auf sich warten. Er seuftzte laut und es hörte sich so an, als ob er sein Hinterteil an seinem Sitz rieb. Dann Antwortete er, ganz offensichtlich gelangweilt: "Nein, wir nehmen keine Straßenkatzen auf! Los, verschwinde, oder meine grünen Begleiter werden ein Sitzkissen aus dir machen! Das könnte ich jetzt gut gebrauchen!" Er schnaufte herrablassend und es sah so aus als wollte er den Kajiiten einfach ignorieren und ihn überfahren. "Jetzt kommt wahrscheinlich der Moment in dem Ra´Kinji breit grinst," dachte Dro´Senjiu sich. Ra´Kinji hatte spaß daran, wenn seine Opfer ihn zuerst beleidigen und er ihnen dann zeigt, wer der Stärkere ist. "Jaja, ich hatte gehofft, dass Ihr das sagt!" Dro´Senjiu hörte, wie eine kleine Klinge gezogen wurde. Das war das Signal. Er spannte schnell seinen Bogen und ziehlte auf einen der Orks im letzten Wagen. Sein Pfeil zischte los und traf dem Ork, der mehr auf der linken Seite saß, in die rechte Schulter. Beinahe zeitgleich wurde der andere Ork am Hals getroffen und die anderen Zwei, die draußen neben dem Wagen standen, fielen, ebenfalls von einem Pfeil getroffen, mit einem Lauten schäppern auf den durchnässten Pflasterstein der Straße. Bei den anderen Wagen geschah das gleiche. Der Ork im Wagen, den Dro´Senjiu getroffen hatte, lebte offensichtlich noch. Er sprang auf, brüllte vor Schmertz und hob mit seiner Linken eine Axt vom Boden auf. "Kajiitenpack!" rief er und lief ins Gebüsch, genau auf Dro´Senjiu zu. Dro´Senjiu versuchte sein Kurtzschwert zu ziehen, aber es hing irgendwie fest. Der Ork hatte ihn fast erreicht, als Dra´Sush einen Pfeil abschoss, der den Ork in der Brust traf und nur knapp durch die Stahlrüstung drang. Jedoch verlangsahmte es seinen wahnsinnigen Sprinnt nicht, im gegenteil, er schien noch wütender zu werden und brüllte wie am spieß: "Du bist Tod! Tooood!!!"

    Endlich schaffte Dro´Senjiu es, sein Schwert zu ziehen, aber der Ork setzte schon zu einem Hieb an. Dro´Senjiu schaffte es knapp ihn zu parieren, wurde aber durch die Wucht des Hiebes auf den Boden geworfen. Der Ork hob die Axt über seinen Kopf und holte zu einem finalen Hieb an. Plötzlich zischte etwas durch die Luft, der Ork fing an zu taumeln und fiel mit einem letzten Stöhnen auf den Boden. Dro´Senjiu rappelte sich auf, fluchte kurtz und sah sich den Ork an. Ein Pfeil steckte knapp unter seinem Kinn. Dro´Senjiu drehte sich um, keuchte vor Erschöpfung und sah in Dra´Sush´s Gesicht. Er lächelte. "Das war knapp! Lass das nicht zur Gewohnheit werden!"

    Als alles vorbei war, ging Dro´Senjiu zu dem vorderen Wagen. Unterwegs sah er, dass alle Pferde entweder das weite gesucht haben oder von den Kajiiten, die sich jetzt überall um die Wagen herrum scharrten, beruhigt wurden. Vorne angekommen sah er wie Ra´Kinji auf dem toten Kutscher saß. "Tja, Senjiu, ausnahmsweise gut geplant. Wir haben zwar ein paar verletzte und einer der Orks ist entwischt, aber sonst..." "Was? Einer ist abgehauen?" Ra´Kinji nickte. "Ja, er hatt zwar einen Pfeil im Bein stecken, ist aber in den Wald gehumpelt, ich glaube richtung Leyawiin. Da hatt er noch eine schöne Strecke zu laufen." "Gut. Ist sonst noch Irgendwas?" "Nein, alles in ordnung hier, wir sollten uns jetzt den Inhalt der Wagen ansehen. Nacher haben wir vielleicht noch die Falschen erwischt!"

    Dro´Senjiu stand im vorderen Wagen, eine Kiste vor sich. Er konnte "Es" riechen. Alles war glatt gegangen, keine Verlusste. Seine Hände fingen an vor Vorfreude zu zittern und er öffnete die Kiste. In ihr lag ein Leib Brot auf einem dreckigen Stück Stoff, jedoch so hoch, dass etwas darunter sein musste. Schnell reichte Dro´Senjiu das Brot nach hinten zu den Anderen durch und griff mit beiden Händen nach dem Stoff. Er atmete nochmal tief durch und zog den Stoff aus der Kiste und warf ihn beiseite. Seine Augen weiteten sich und er musste lachen. In der Kiste standen, für Orks ungewöhnlich gut geordnet, mehrere kleine Flaschen mit Skooma. Es war genug, um, auf dem Schwartzmarkt verkauft, monate davon zu leben. Wochen der Planung hatten sich gelohnt. Grinsent drehte er sich zu den anderen um: "Durchsucht die anderen Kisten! Die, in denen Skooma drin ist, packen wir in den hinteren Wagen! Ihr zwei, ihr holt Pferde, Zwei reichen! Keiner nimmt sich was, verstanden? Wir haben den Orums soeben einen kräftigen Streich verpasst!
    Geändert von Kampfkatze2 (28.02.2011 um 16:47 Uhr)

  5. #5
    So, nach einiger Zeit kommt jetzt das nächste Stückchen:

    1. Kapitel

    Lendor seuftze erleichtert. Er dachte, die Wachablösung würde gar nicht mehr kommen, doch jetzt sah er einen vollausgeschlafenen Wachmann auf ihn zuschländern. "Endlich! Wo warst du so lange?" Der Wachmann blickte ihn verwirrt an. "Was? Ich komme doch rechtzeitig!" Lendor verdrehte die Augen und seuftze noch einmal, diesmal jedoch weil er jeden Abend dasselbe sagen musste. "Nein, du sollst hier sein, wenn die Sonne schon seit zwei Stunden untergegangen ist. Sie ist aber schon vor mindestens zweieinhalb oder drei Stunde untergegangen!" Die Wache blickte nachdenklich gen Himmel, an dem mitlerweile schon die Sterne anfingen zu leuchten. Dann nickte er. "Ja, du hast recht." Stumm bewegte er sich auf seinen Platz am Westtor zu. Lendor blickte ihm kurtz nach und machte sich dann auf den Weg zur Wachkasserne. Dabei kam er an den zwei gegenüberliegenden Tavernen vorbei: Die "Neulandschenke" und die "Cheydinhal Brücke". Er hatte sich schon immer gefragt, wie es dazu gekommen ist, dass zwei Wirtshäuser direkt gegenüber aufgemacht haben. Zwar besuchen die meisten Durchreisenden die "Cheydinhal Brücke", denn im Stadtleidfaden wird deutlich darauf hingewiesen, dass die Besitzer des Gasthauses "ehrliche Kirchgänger" sind und man dort schlafen kann, ohne davor Angst haben muss, dass man nicht mehr aufwacht, doch besuchten die Einheimischen lieber die Neulandschänke, denn dort konnte man nicht wirklich legalen Aktivitäten nachgehen, ohne dass der Wirtin sich beschwert und es den Wachen meldet. Zwar hielten alle Besucher in ihren Beschäftigungen inne, wenn eine Wache hereinkam, jedoch machten sie, nachdem die Wache wieder weg war, eilig weiter.

    Lendor hätte bei seinem Vorletzen Rundgang durch die Neulandschänke beinahe eine Schlägerei angefangen, weil ein paar Orks der Orumbande unverschämt vor seinen Augen mit Skooma dealten, doch er hielt sich zurück. Jede Wache, die es auch nur wagte, die Bestechungsgelder nicht anzunehmen oder sogar versuchte, jemanden von den Orums festzunehmen verschwand endweder spurloß oder landete selbst im Kerker. Ulrich Leland, der Hauptmann der Wache, war durch und durch korrupt, und solange der Graf gemütlich in seinem Schloß sitzen und seine Orgien feiern konnte, würde dieser auch nichts gegen die Korruption unternehmen. Verblüfft hatte Lendor damals, als er erst bei der Wache angefangen hatte, festgestellt, dass das Alte verlassene Haus nahe des Osttors für seinen Vorgesetzten, den Grafen und reichere Bürger unsichtbar war. Ein älterer Wachmann hatte Lendor danach erklährt, dass es absichtlich vom Grafen ignoriert wurde, weil es mit Irgendwas sehr kriminelem zu tun hatte. Jemand hatte mal gesagt, dass die Dunkle Bruderschaft dahinterstecken könnte. Leland verlangte von den Bürgern lächerliche Geldschtrafen, wie für´s "Flussverschmutzen" oder für das "Belässtigen wichtiger Politischer persönlichkeiten", zu denen er sich selbst dazuzählte. Viele der halbwegs ehrlichen Wachen hassten es, die Geldstrafen des Hauptmanns durchzusetzen, doch um dem Kerker zu entgehen mussten sie ihm Folge leisten. Der einzige Fels in der Brandung war Garrus Darelliun, der Stellvertrehter des Hauptmanns. Er schien die einzige höher gestellte Persöhnlichkeit zu sein, die etwas gegen die Korruption unternehmen wollte. Bisher blieb Garrus jedoch auch erfolglos, denn wie die anderen Wachen wollte er seinen Job behalten und riskierte es nicht zu sehr, öffentlich gegen Leland vorzugehen.

    Lendor atmete die kalte Abendluft Cheydinhals ein. "Ja, so ist Cheydinhal", dachte er. "Ausen schön und gepflegt, doch innen dunkel und klebrig wie ein Sumpf." Seine Eltern waren damals hierhergezogen, weil es viel wärmer und angeblich viel schöner war als in Bruma. Lendor bewegte sich jetzt auf die Burg zu. Er konnte es nicht ausstehen, nach seiner Schicht den kleinen Hügel bis zum Tor hochgehen zu müssen, vor allem Nachts. Am ende jedoch wartete ein Bett, und das war bereits Motivation genug. Schritt für Schritt kam er dem Burgtor näher. Die Sterne schienen klar und hell, doch Lendor interresierten sie wenig. An einem freien Tag hätte er sie die ganze Nacht bestaunen können, doch er hatte keine Zeit, er musste die wenigen Stunden Schlaf bekommen, die er bis zur nächsten Schicht unbedingt brauchte. Nachdem er das Tor passiert hatte und ein paar Gutenachtwünsche von den dort posstierten Wachen empfing, bog er nach Links ab, auf die Kaserne im Südwest-Turm zu. Nur noch ein Paar Meter bis zum Ziel, seinem Bett. Er stieß die Tür auf, wurde von diesen und jenen Wachmann gegrüßt, quälte sich die breite, aber kurze Wendeltreppe hoch, steuerte auf das nächste freie Bett zu und fing an seine Rüstung auszuziehen. Zuerst den Helm, dann die Handschuhe und die Stiefel, zum Schluss der Harnisch. Er legte sie auf eine Kiste, vor jedem Bett stand eine, dann ließ er sich fallen. Für Wohnstandarts war das Bett eigentlich viel zu hart und das Bettzeug schon abgenutzt, doch einer müden Wache, die übermüdet vom Ende ihrer Nachtschicht in die Kaserne schlurfte, kamen diese beiden Dinge wie gerufen. Schnell schlief Lendor ein.


    Bro Gur´Gash konnte es immer noch nicht glauben. Er war schon den halben Tag unterwegs, doch die Mauern von Leyawiin wollten einfach nicht zwischen den Bäumen hervorkommen. Er konnte nicht glauben, dass das Kajiitenpack es fertig gebracht hatte, ihnen aufzulauern und innerhalb von einer halben Minute den ganzen Konvoi umzulegen. "Fast den ganzen." berichtigte er sich. Und sein schmertzendes Bein, in dem immer noch der verfluchte Pfeil steckte, erinnerte ihn daran, dass er nicht tod war, wie die anderen. Sie hätten eigentlich mit der ganzen Ladung bis nahe an Leyawiin heran durchkommen müssen. Dort hätten sie das Skooma an bestimmte Kontaktmänner verkauft und könnten sich danach wieder auf den Weg nach Hause, nach Cheydinhal machen. Aber diese verdammten Kajiiten mussten unbedingt bei seiner ersten Eskorte angreifen. Wäre alles reibungslos verlaufen, hätte er jetzt eine Beförderung erhalten. Er wäre jetzt viel wichtiger als ein einfaches Helferlein! Sein verletztes Bein verfluchend humpelte der junge Ork weiter durch den Wald. Er musste durchkommen, er musste der Bande bescheidsagen, damit sie diese verdammten Kajiiten erwischen konnte. Er durfte dieses Pack nicht einfach so davon kommen lassen. Plötzlich rutschte der Boden unter seinen füssen weg und er viel hin. Wie verrückt fluchend quälte er sich wieder hoch. Er fing an, Nibenay immer mehr zu hassen. Die Sümpfe und der lockere, dunkle Boden waren einfach nichts für ihn. Am meisten jedoch hasste er die Mücken, die immer mehr zu werden schienen. "Verdammt, wie weit noch bis Leyawiin?"


    Lendor wurde aus dem Schlaf gerüttelt. Er öffnete ein Auge, nur ein wenig. Das licht blendete ihn und er merkte augenblicklich, dass es wieder hell war. Jemand hatte ihn gerade mehrere Stunden vor seiner Schicht geweckt. Er schloss das Auge wieder und richtete sich Müde auf. "Egal wer du bist, du musst einen verdammt guten Grund haben, mich ohne grund zu wecken! Wie du sicher weißt, ist es gegen das Gesetz, eine andere Wache ohne Grund lange vor Beginn ihrer Schicht zu weck..." Eine mehr oder weniger sanfte, weibliche Stimme unterbrach ihn mitten im Satzt. "Hör auf Reden zu schwingen! Ich kenne das Gesetz, ich muss es kennen, und das mit dem Wecken stimmt nicht wirklich! Und außerdem..." Lendor öffnete die Augen, drehte sich zu der Frau um. Er hatte sich nicht geirrt, es war Claudia Tosepus die ihn geweckt hatte. Er sah sie zwar nur halb verschwommen, doch diese grauen Augen und diese Stimme würde er selbst bei tiefster Dunkelheit und beim Rauschen eines nahen Wasserfalls erkennen. "Ach du bist´s. Warum, bei Oblivion, weckst du mich? Du weist doch, dass ich Schlaf brauche vor der nächsten Schicht!" Sie räusperte sich und begann weiterzureden. "Und außerdem... komme ich im Auftrag von Darelliun. Es wird für dich fürs erste keine nächste Schicht geben, er sagt, er hätte da eine bestimmte Aufgabe für dich."
    Geändert von Kampfkatze2 (18.04.2011 um 11:12 Uhr)

  6. #6
    Als Zeichen das sich bei mir auch was tut, habe ich hier einen kleinen Ausschnitt aus meiner Geschichte. Ich bitte über die Fehler hinweg zu sehen, aber Korrektur werde ich erst halten, wenn das Werk fertig ist ^^:

    Zitat Zitat
    Lizzie presste das Büchlein fest an ihre Brust, als hätte sie Furcht es könnte gestohlen werden, und ging zum Ladentisch hinüber. Mit einem dümmlich-freundlichen Grinsen erwartete sie der Ladeninhaber bereits. „Das muss ja ein spannendes Buch sein. Sie standen wie versteinert und haben darin gelesen“: bemerkte der Händler. Lizzie setzte ihr kesses Mädchengrinsen auf, dass sie sich über die Jahre bewahrt hatte und sagte: „Ziemlich altes Seemannsgarn, aber ich habe ein Faible für so was.“ Wieder lächelte der Mann in einer sehr verschrobenen Art und Weise. Er schien fast naiv, wenn man das allein aus einem Lächeln ablesen konnte, zu sein. „Dann wünsche ich viel Spaß bei der Lektüre. Für das Buch verlange ich... hmm mal sehen... Ach sagen wir 20 Septime, wegen des Antiquitätenstatusses“: offerierte er einen Preis. Lizzie wäre jedoch nicht Lizzie, wenn sie nicht versuchen würde zumindest ein wenig zu handeln. „20 Septime für so ein abgegriffenes und schmutziges Büchlein. Ich interessiere mich zwar für Seemannsgeschichten, aber so etwas könnte ich mir gewiss auch hier in der örtlichen Hafentaverne anhören. Wie wäre es mit zehn Septimen?“: unterbreitete die junge Frau ein Gegenangebot. „Zehn? Zugegeben das Buch ist nicht mehr im allerbesten Zustand, aber es ist gut eingebunden, sogar in wetterbeständiges Leder. Also Zwanzig hielte ich da schopn für angemessen. Zur Güte gehe ich aber auf 18 Septime als Ausgleich für den Zustand herunter. Was sagt ihr?“: korrigierte Lelles sein Angebot nach unten. Lizzie schüttelte den Kopf und lächelte dann wieder zuckersüß. „Wir könnten uns doch in der Mitte treffen und sagen 15 Septime und die Sache ist geritzt. Aus meiner Sicht ein fairer Ausgleich“: warf sie ein weiteres Angebot in die Runde. Der Händler rieb sich das Kinn und musterte sie eindringlich. Dann trat ein mildes Lächeln in sein Gesicht. „Weil sie es sind. Gut 15 Septime sind abgemacht“: schlug er ein. Lizzie zog ihre Geldbörse, einen einfachen Lederbeutel, hervor und zahlte den Mann aus. Sie verabschiedete sich und verließ das Geschäft mit ihrer Neuerwerbung. Als sie aus dem Gebäude trat, fuhr ihr umgehend der frische und prickelnde Geruch des Meeres in die Nase. Sie genoss ihn und den leichten Geschmack von Salz auf der Zunge, als sie tief einatmete. Ja sie liebte das Meer und inzwischen kannte sie es auch recht gut. Als Matrosin auf einem Schoner, der leider nur vor der Küste Hochfels’ kreuzte und dann ihre weite Reise von Hochfels, über die Summerset Inseln, über Hammerfell bis schließlich hier her nach Anvil. Und diese Hafenstadt war für sie eine Art Wallfahrtsort. Hier an dieser Küste hatten große Piratenflotten angelegt. Hier auf diesem Land hatten Piraten gelebt und gekämpft. Dort draußen auf der See wurde die legendäre Seeschlacht von Anvil geschlagen und über allem schwebte der Name des größten Piraten Tamriels – Torradan ap Dugal – der hier ebenfalls lebte und dort draußen vor der Küste sein Seemannsgrab fand. Heutzutage legten zwar auch wieder ab und an Piraten in Anvil an, ein Piratenschiff fand sich beispielsweise am äußersten Kai, aber das waren keine teuflischen Seehunde mehr, sondern nur noch weichgespülte Kielratten. Wenn ein Piratenschiff gefahrlos in einer gesetzestreuen Stadt Ankern konnte, dann konnten das unmöglich vernünftige Piraten sein. Aus diesem Grunde war Lizzie auch auf der Suche nach Dingen aus der glorreichen Vergangenheit.

    Elisabeth wandte ihren Blick von der blau schimmernden See ab und ging zum Hafentor um wieder in die Stadt zu gelangen. Irgendwie erinnerte Anvil sie an ihre Heimat. Etwas provinziell aber dennoch ein großer Hafen. Die Menschen hier waren freundlich und die Ortschaft sehr schön. Das leicht verfallende in der Kulisse ließ sie sehr authentisch erscheinen und verstärkte den Eindruck einer Hafenstadt noch etwas. Das Wetter war bisher auch sehr angenehm, ebenso wie die Temperaturen, wenn auch etwas zu warm, aber nicht sehr. Man konnte sich hier heimatlich fühlen. Bei diesem Gedanken musste Lizzie grinsen. Mit sechzehn war sie von Zuhause ausgerissen, als sie an einen wohlhabenden Mann verheiratet werden sollte. Eigentlich war ihr Zuhause seit dem die See. Entweder war sie unterwegs auf den Meeren oder sie hielt sich ausnahmsweise für einige Monate in großen Hafenstädten, wie beispielsweise Stros’Mkai über Wasser. Ihre Heuer und ihre Löhne hatte sie gespart um sich eben diese Reise auf den Spuren der Piraten zu gönnen. „Womöglich“: so träumte sie jetzt wieder: „werde ich eines Tages selbst Pirat werden.“ Dieses Leben übte eine unglaubliche Faszination auf sie aus. Lizzie schlenderte zu einer Bank im Schatten eines Hauses hinüber und ließ sich dann darauf nieder. Umgehend holte sie das Büchlein hervor, blätterte zu der Stelle, an der sie gestoppt hatte, und las weiter.

  7. #7
    @ Kampfkatze
    Ein tolles erstes Kapitel Kampfkatze. Ich würde mich sehr freuen zu erfahren, wie es weitergeht. Achja in der Neulandschenke matroniert eine Wirtin ^^ Ansonsten ist es dir gut gelungen. Also auf die Fortsetzung bin ich gespannt.

  8. #8
    @Kampfkatze
    Dein bisheriger Text ist gut. Es gab keine Ungereimtheiten und spannend war es ebenfalls.
    Ich freue mich auf Kapitel 2.

    @Paddy
    Netter Auszug. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
    Warum hast du einmal Elisabeth und dann direkt darauf wieder Lizzie geschrieben? Aus dem Zusammenhang wären das dann die selben Personen. Absicht oder versehen?

    mfg Skyter

  9. #9
    Zitat Zitat
    Warum hast du einmal Elisabeth und dann direkt darauf wieder Lizzie geschrieben? Aus dem Zusammenhang wären das dann die selben Personen. Absicht oder versehen?
    Absicht. Sie heißt eigentlich Elisabeth. Hätte ich einen größeren Ausschnitt gewählt, dann wäre noch zuvor gekommen "Elisabeth, die sie seit ihrer Kindheit Lizzie nannten...", ich wollte mal variieren, damit sich der Name nicht sooft wiederholt. ^^

  10. #10

    So, nach längerer Zeit wieder etwas von mir:

    2. Kapitel

    Lendor zwang sich aus dem Bett, was ihn viel Überwindung kostete. In gedanken verfluchte er Darelliun dafür, dass er Claudia geschickt hatte, nur um ihn viel zu früh zu wecken. Dann wand er sich wieder zu Claudia, die immer noch an der Bettkante stand. "Was denn für eine Aufgabe?" Sie zuckte die Schultern. "Keine Ahnung... Aber er meinte es ist dringend, also mach dich besser so schnell wie möglich auf den Weg! Ich geh jetzt erstmal Frühstücken." Mit diesen Worten drehte Claudia sich um und ging, leise eine Melodie pfeifend, die breite Treppe runter. Nachdem sie gegangen war, verdrehte Lendor kurtz die Augen. Claudia Tosepus war eine der wenigen Wachen, die ihre Arbeit genoßen, und sie ging dabei so weit, dass sie mindestens eine halbe Stunde vor Anfang ihrer Schicht von allein aufwachte, ihr eigenes Morgentraining absolvierte und dann einige Minuten später schon fröhlich pfeifend an ihrem Posten stand.

    Noch einige Minuten kämpfte Lendor gegen seinen inneren Schweinehund an, dann quälte er seine Beine über die Bettkante und fing an, sich seine Stiefel anzuziehen. Laut schnaubend und mit geschlossenen Augen zog er erst den rechten und dann den linken Stiefel an. Seuftztent stellte er sich auf die Füße, wobei er sich mit seinen Händen abstützte. Als er endlich stand, gähnte er, streckte sich kurz und zog dann den Rest seiner Rüstung an.

    Als er seinen mit Leder und Leinen überzogenen Kettenharnisch, auf dem das Wappen von Cheydinhal abgebildet war, angelegt hatte, wankte er müde auf die Treppe zu. Wärend er müde in alter Routine die Stufen herunterschritt, fing er an über Garrus Darellium und seine "bestimmte Aufgabe" nachzudenken. Wollte er wieder jemanden, der nickend neben ihm stand und ihn bei einem seiner Versuche unterstützte, den Grafen zu überreden, ihm zu helfen? Oder war Lendor jemandem auf den falschen Fuß getreten und Garrus wollte ihm jetzt helfen, indem er ihm einer "Strafschicht" zuteilte, damit Leland halbwegs besänftigt war, bevor er über weitere Geldstrafen nachdachte. Als Lendor dann am Esstisch ankam, bemerkte er kaum noch, dass einer der Teller, die normalerweise jeden Morgen und jeden Abend belegt wurden, leer war. Claudia hatte, wie immer, eilig aufgegessen und keinen Gedanken daran verschwendet, hinter sich wegzuräumen. Lendor schüttelte den Kopf. "Das Becken steht zwei Schritte entfernt, und sie bringt´s nicht fertig, ihren Teller reinzustellen."

    Ra´Kinji blickte in seinen halbvollen Becher Dunkelbier. Oder war er halb Leer? Kopfschüttelnt hob er den Blick und ließ ihn durch den "Einsahmen Freier" schweifen. Die Taverne, die schon seit längerem in Bravil standt und Anlaufstelle aller möglichen Banditen, Smuggler und anderer zwielichtiger Gestallten war, befand sich in einem schlechtem Zustand. Wie bei allen von Bravils älteren Gebäuden waren die groben Holzwände durch den andauernden Regen und der hohen Luftfeuchtigkeit halb durchgeschimmelt, und durch das offene Fenster schwappte der ekelerregende Gestank aus dem verdreckten Kanal. Es war eng, selbst die oberen Etagen, die sonst nur von denen Benutzt wurden, die für sich sein wollten, waren überfüllt.

    Unten saßen die meisten um die Theke herum, die die Hälfte des engen Raumes einnahm, oder an kleinen, bemitleidenswerten Tischen. In dem Gemenge von Ärmlich aussehenden Besuchern, Dieben und hereingeschlichenen Bettlern stachen einige besonders hervor: Söldner von der Dunkelforstrotte mit ihren verziehrten Stahlrüstungen und einige Wachen, die mit den hiesigen Kriminellen Skooma und Bestechungsgelder tauschten. Für den Rest der Besucher schienen sie jedoch ein gewohnter Anblick zu sein.

    Unvermittelt wurde Ra´Kinji von der Seite angestoßen. Schnell drehte er seinen Kopf nach rechts. Es war Kurtzschwantz. Nervös blickte sie um sich, als habe sie Angst, jemand könnte sie belauschen, dann sprach sie: "Mir gefällts hier nicht, ich will zurück zum Haus." Verwundert blickte der alte Kajiit sie an. "Bitte!" Er seufzte, blickte nochmal zu seinem halbvollen Becher und wand sich dann wieder Kurtzschwantz zu: "Und warum kommst du dann zu mir?" Verlegen sengte sie den Blick zum Boden. In Ra´Kinjis altem Hirn machte es klick und er verstand. "Ahsoo... du willst hier weg, aber du willst dem "großen" Herren Senjiu nichts davon sagen, weil du denkst, er könnte dich für Schwach oder sonstwas halten..!" Ertappt nickte sie. Ra´Kinji warf nochmal einen Blick auf seinen Becher, dann stand er langsam auf. "In Ordnung. Bist du sicher, dass du zurück zum Haus willst? Der einzige der dort sitzt ist Dra´Sush, und er ist nicht gerade die Art von Person, mit der eine junge Kajiitin wie du verkehren sollte." "Ja, ich bin mir sicher. Ich habe keine Angst vor Dra´Sush! Mancheiner würde auch sagen ich sollte nicht mit euch "verkehren". Aber egal, ich will nur noch Schlafen." Nach einem dritten Blick auf den Becher nickte Ra´Kinji dann zustimmend. "Folge mir. Bleib dicht bei mir, vor allem wenn wir draußen sind." Er tippte einen von seinen Mit-Renjirakrin auf die Schulter und nachdem er seiner Aufmerksahmkeit sicher war, deutete er auf seinen Becher: "Pass drauf auf!", dann packte er Kurtzschwantz bei der Hand und zog sie hinter sich her, durch die Menge, auf die schmale Ausgangstür zu.

    Draußen war die Luft nicht viel frischer als in der Taverne. Der faulige Geruch des Kanals war hier sogar noch intensiver. Wie üblich für Bravil und Umland regnete es und der Nachthimmel war stark bewölkt. Ra`Kinji bedeutete Kurtzschwantz die Führung zu übernehmen: "Wer weis was sich von hinten alles anschleichen könnte". Er packte den Griff seines Kurtzschwertes, nur für alle Fälle, und als Kurtzschwantz diese zweite Sicherheitsmaßnahme bemerkte, tat sie es ihm gleich. Schnell schritten die beiden Kajiiten auf die alte Hängebrücke, die einzige Verbindung zwischen dem Hauptteil der Stadt und dem kleinem Stück, auf dem der Einsame Freier und einige weitere Häuser standen, denn der dreckige Kanal trennte die beiden Teile wie eine tiefe Narbe im Gesicht von Bravil.

    In der trüben Dunkelheit war das Stadtgebiet auf der anderen Seite des Kanals fast nicht zu sehen. So schnell wie möglich bewegten sich Kurtzschwantz und Ra´Kinji über die Hängebrücke. Bei jedem Schritt knarrten die Holzbalken. Nachdem sie die Brücke passiert hatten verschwanden die beiden Renjiakrin wie Schatten in der Nacht. Trotz der vielen, gleich aussehenden Gebäuden kannte Ra´Kinji den weg zum "Haus" auswendig. Der Regen wurde stärker und traf in dicken Tropfen auf das Meer aus Flachdächern. Es gab keine festen Straßen und die Wege verwandelten sich langsam in Matschpfützen. Ra´Kinji dirigierte Kurtzschwantz durch das Labyrint, gab ihr die Richtung an, in die sie abbiegen sollte, auch wenn seine Stimme durch den Regen gedämpft war.
    Sie kamen an einigen streunenden Hunden und einer Gruppe Bettler vorbei, von denen sich einer einen Platz unter einer kleinen Treppe erkämpft hatte, der Rest von ihnen musste im Regen sitzen. Wärend sie weitergingen blickte Ra´Kinji um sich, auf die verfallenen Gebäude, die einsamen, verarmten Gestallten, die sich durch Regen und Matsch kämpften, die argwöhnisch dreinblickenden Augen in den engen Gassen und die Betler, die der Natur und der Willkür der Verbrecherbanden schutzloß ausgeliefert wahren. Dabei stellte er sich vor, wie der Graf wohl gerade in seiner warmen Burg an seinem voll bedecktem Tisch saß. Dadurch wurde ihm wieder bewusst, warum er sich schon vor vielen Jahren den Renjiakrin angeschlossen hatte: "Diese verdammten Kaiserlichen! Sie nehmen sich einfach das Land anderer und verwandeln es in sowas! Nur damit ihre Adligen ihre Orgien feiern können!" Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Kurtzschwantz mit dem Finger auf ein mehrstöckiges Haus vor ihnen zeigte, sich umdrehte und ihm aufgeregt zurief: "Das ist es doch, oder? Der Eingang ist oben, oder?" Ra´Kinji nickte zustimmend.

    Sie mussten nur noch eine Treppe hoch, und dann waren sie da. Ra´Kinji und Kurtzschwantz standen vor einer maroden Holztür. Sie war mit Moos bewachsen und es sah aus, als könnte man sie mit blosen Händen aus den Angeln heben. Ra´Kinji kramte einen Schlüssel hervor und schloss die Tür auf und ein warmer Schwall aus Luft kam ihm entgegen. "Nichts wie raus aus dem Regen..." murmelte Ra´Kinji fast nur zu sich selbst, und noch bevor er eintreten konnte, schob sich Kurtzschwantz vor ihm durch die Tür und betrat das Obergeschoß.

    Es bestand nur aus einem Raum, der von einer halb geschmoltzenen Kerze erhellt wurde, die auf einem kleinen Tisch stand. An den Tisch war noch ein hölzener Stuhl rangeschoben worden und in der rechten Ecke war eine Luke in den Boden eingelassen. Sonst war der Raum leer. Ra´Kinji klopfte Kurtzschwantz noch auf die Schulter, wünschte ihr eine gute Nacht und verließ das warme Trockene wieder. Hinter sich schlug er die Tür zu und der Regen hatte ihn wieder. "Ein gutes Mädchen. Sie macht sich nur zu viele Gedanken darüber, was Senjiu von ihr denkt". Langsam schritt er die Treppe aus Holz runter und trat mit einem Stiefel in den Matsch. Er verharte in dieser Position, denn eine Gestallt am Ende der Straße hatte seine Aufmerksahmkeit erregt: Der Körperbau, die Art in der sie sich bewegte. Die Gestallt bog um die Ecke und Ra´Kinji fluchte. "Verdammt! Sollte Dra´Sush nicht im Haus sein?!" Er fluchte noch einmal und lief dann der Gestallt hinterher, durch Regen, Matsch und Kälte. "Mist, sieht aus als war der Becher doch halb leer!"

  11. #11
    Ein wirklich guter 2. Teil Kampfkatze. Die Beschreibung Bravils ist dir echt gelungen. Zu dem Stadtwächter kann ich noch nicht soviel sagen, aber die Khajiiten gefallen mir. Wiederholungen kamen nur in unbedeutendem Maß vorm aber dafür vielen mir wieder so einige Rechtschreibfehler auf, aber die kann man ja in der Finalfassung noch korrigieren. Auf jeden Fall weiter so. Ich bin auf die Fortsetzung gespannt.

  12. #12
    Ja, ich und meine Rechtschreibfehler .
    Ich werde versuchen mir Microsoft Word zu besorgen damit es nicht mehr so schlimm ist. Aber danke für die Kritik! ;:3

    ----------------

    So, hier wie angekündigt der nächste Teil, Kritik wie immer erwünscht:

    Zitat Zitat
    3. Kapitel

    Lendor stand in dem großen Raum vor Cheydinhals Ratssaal. Er war vorhin durch die kühle Morgenluft über den Hof des Schlosses Cheydinhal geschlendert. Der Raum in dem er sich jetzt befand wurde von einer Treppe beherrscht, die eine komplette Seite einnahm. Auserdem gab es hier noch einige Bänke, zwei Säulen, deren Basen aus der großen Treppe zu kommen schienen und an denen immer jeweils eine Wache postiert war. Und es gab.. viele Pflanzen. Überhaupt waren die öffentlich zugänglichen Räume des Schlosses mit sehr vielen Pflanzen ausgestellt, oft kleinere Bäume oder Büsche. Auf einer Bank saß ein Hochelf im Reisegewand. "Warscheinlich will er eine Audienz beim Grafen" dachte sich Lendor, owohl um diese Tageszeit selten Leute den Grafen sprechen wollten. "Die meisten von denen können wenigstens ausschlafen."

    Nachdem er einige Zeit mit stehen verbracht hatte, nahm Lendor seinen Helm ab, kratze sich am Kopf und setzte sich neben den Hochelf. Der guckte ihn kurtz an, sagte jedoch nichts. So saßen sie ein paar Minuten, bis Lendor sich zu dem Elfen umwand und ihn ansprach: "Ihr wartet also auch bis Ihr endlich reingebeten werdet?". Die Antwort des Elfen lies nicht lange auf sich warten: "Nein, ich bin der Gärtner, wisst Ihr? Natürlich warte ich hier, aber der gute Herr Graf ist anscheinend zu sehr mit seinem Frühstück beschäftigt! Allerdings hätte ich selbst von einer einfachen Stadtwache erwartet, dass sie von alleine darauf kommt". Verwundert sah Lendor den Elfen an. "Ihr wisst schon, dass ich euch jetzt wegen Beleidigung einer Wache in den Kerker stecken könnte?". Der Elf lachte höhnisch auf. "Versuchts ruhig, ich hab genug Septime um die Strafe zu bezahlen. Wieder und wieder. Und wieder. Eigentlich könnte ich den ganzen Tag damit verbringen, hier zu sitzen und Euch zu beleidigen. Das ist eben das Problem am kaiserlichen Gesetz. Und jetzt hört auf mich zu belästigen, Wachmann." Lendor saß jetzt noch verblüffter da. Leider hatte der Elf recht: Sollange er genug bezahlte und ihn nicht hunderte male am Stück beleidigte, konnte er Lendor so oft erzählen, wie dumm er war, wie er wollte, und jetzt fing eine der Wachen an den Säulen an leise zu kichern. Bevor Lendor jedoch etwas falsches tun oder sagen konnte, kam Garrus Darelliun die Treppe runter und rief nach ihm. "Endlich". Lendor stand auf und ging mit Darelliun durch den Durchgang zum Ratssaal und er freute sich, dass er entlich von dem Hochelfen wegkam.

    "So, und jetzt brauch ich jemanden, der für mich die Stelle ansieht und ein wenig weiterforscht". Darelliun und Lendor standen im Ratssaal. Gerade eben hatte Darelliun Lendor erzählt, dass irgendwo auf der Straße zwischen Bravil und Leyawiin eine Handelskaravane überfallen worden war. Lendor seuftzte. "Und warum soll ich jetzt den ganzen Weg bis Nibenay machen, wenn es die Wachen von Bravil oder Leyawiin erledigen könnten?". Darelliun sah sich kurtz um. "Ganz einfach: Erstens hat man uns, die Wache von Cheydinhal gebeten, das aufzuklären, der Händler dem die Karavane und ihre Güter gehörten hat hier sein Zuhause. Zweitens.." Erneut blickte er sich um und redete dann weiter: "Zweitens.. hatte er ein paar Leute der Orums "angeheuert", um auf seine "Handelsgüter" aufzupassen". Allein der Ton mit dem er "angeheuert" sagte, lies Lendor verstehen, dass die Orums nicht nur angeheuert waren, sondern direkt mit der Sache zu tun hatten. Lendor dachte nach. "Und warum ausgerechnet ich?" Darelliun beugte sich vor und flüssterte: "Verdammt, Lendor! Das ist die Chance diesen ganzen verdammten Schmugglerhaufen von Orums hochgehen zu lassen! Vor solchen Beweisen kann der Graf einfach nicht die Augen verschließen. Wenn wir nachweisen können, dass die Ladung nicht legal war und auch nachweisen können, dass die Orums direkt mit der Ladung zu tun hatten, dann erwischen wir sie alle. Zumindest die meisten. Und jetzt gebe ich dir die Chance, daran teilzuhaben. Ich brauche jemanden, der für mich dahingeht und nach Beweisen sucht. Ich kann es nicht selbst machen, verstehst du? Zu viele Leute würden verdacht schöpfen. Und auserdem habe ich hier viel zu viel zu tun. Also, bist du dabei? Oder muss ich es dir erst befehlen?"

    Lendor dachte nicht lange nach. Er hatte sowieso keine Wahl. Darelliun war zwar ein guter Mann, aber jetzt wo Lendor so viel wusste, würde er ihn überwachen lassen. Weder die Orums noch der Hauptmann durften davon erfahren, dass Darelliun vorhatte, unwiderlegbare Beweise zu sammeln. Auserdem wäre es Befehlsverweigerung, nicht zu der Stelle zu reiten, an der die Karavane überfallen wurde. "Na gut, ich mache es. Wann soll ich losreiten?"


    ***
    Ra´Kinji rannte durch die Nacht. Immer noch regnete es, und er drohte auf den matschigen Straßen auszurutschen. Wenn er sich nicht beeilte, schafte es Dra´Sush vielleicht, ihn abzuhängen. Hatte Dra´Sush ihn auch gesehen? War es überhaupt Dra´Sush oder spielten ihm Dunkelheit und Alter einen Streich? Ra´Kinji rannte um die Ecke hinter der Dra´Sush verschwunden war. Nichts. Doch. Am Ende der Straße sah er die Gestallt wieder. Er rannte weiter, so schnell er konnte, doch er schaffte es nicht, die Gestallt einzuholen. Wieder bog sie ab, nach links, in eine enge Gasse. "Nein, du wirst mich nicht abhängen!" Keuchend hechtete Ra´Kinji in die Gasse, in die die Gestallt abgebogen war. Langsam ging ihm die Puste aus, das merkte er, doch so schnell gab er nicht auf. Er rannte weiter, sah die Gestallt wieder. Seine Beine wurden immer Schwehrer. Die Gestallt bog ein weiteres mal ab. Diesmal nach rechts. Mit letzten Kräften sprintete Ra´Kinji um die Kurve. Er rutschte aus und landete fluchend im Matsch.

    Als Ra´Kinji sich wieder auf die Beine gekämpft hatte, musste er feststellen, dass die Gestallt, sei es nun Dra´Sush oder nicht, verschwunden war. Keuchend stützte er sich mit seinen Händen auf seine Beinen und blickte sich noch einmal hektisch um, doch Dra´Sush blieb verschwunden. "Vielleicht am Ende der Straße?" Er wollte losrennen, überlegte es sich aber doch noch anders. Der Vorsprung war viel zu groß. Es wäre aussichtslos zu versuchen, Dra´Sush einzuholen. Falls es überhaupt Dra´Sush war.
    Plötzlich nahmen seine Ohren war, wie jemand sich schnell von hinten näherte. Zwar dämpfte der Regen die Schritte, doch das Platschen des Matsches war einfach zu verräterisch. Noch bevor Ra´Kinji sich jedoch umdrehen konnte, wurde er gewaltsam zu Boden gestoßen. Wieder fiel er in den Matsch.

    Schnell sprang Ra´Kinji wieder auf, fluchend drehte sich um und zog in der selben Bewegung sein Kurtzschwert aus der Scheide. Die Person, die ihn umgestoßen hatte wich zurück und überrascht merkte Ra´Kinji, dass sein Gegner viel kleiner war als er. Warscheinlich ein Waldelf. Er trug eine einfache Lederrüstung und eine Kapuze verdeckte sein Gesicht und in der rechten Hand hielt er einen Dolch. Blitzschnell wollte der Waldelf zustechen, doch ging er dabei so planlos vor, dass es ein Leichtes für Ra´Kinji war auszuweichen. Schnell verpasste er dem Elfen einen Stoß mit dem Knauf seines Schwertes. Der Waldelf taumelte einige Meter und fasste sich dann wieder. Diesmal schien er vorsichtiger zu sein, er war dabei Ra´Kinji einzuschätzen. Ra´Kinji wusste, dass der Waldelf ihn höchstwarscheinlich nicht wieder direkt angreifen würde, nicht solange Ra´Kinji den Längenvorteil seiner Waffe hatte. Den Überraschungsmoment hatte der Elf schon verlohren. Einige Zeit standen sie sich schweigend und mit erhobenen Waffen gegenüber, warteten darauf, dass der Gegenüber angreift. Dann stürmte der Waldelf auf Ra´Kinji zu. Ein Lächeln spielte um Ra´Kinjis Mund. "Dummkopf."



    Geändert von Kampfkatze2 (02.01.2011 um 22:18 Uhr)

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