So ich habe mal wieder deine Postings nachgeholt. Ich will allerdings nicht unnötig viel kritik dazu abgeben, da sich vieles vorangegangene wiederholen würde. Also Charakteristika und Umgebung sind wie bisher auch gut getroffen, vorallem Bravil (das ja hier offenbar der Haupthandlungsort ist) wirkt sehr eindrücklich, viel eindrücklicher als im Spiel selbst ^^.

Die Geschichte denke ich, entwickelt sich auch sehr gut und interessant, besonders wie du jetzt in den letzten Beiträgen die einzelnen Geschichtsstränge im Einsamen Freier vereint hast, halte ich für gelungen und natürlich auch die herrschende Stimmung in diesem Lokal. Das Gespräch bspw. das Wachsoldat und Legionär über das zerstörte Kvatch führen denke ich, ist hier eine besonders gute Dialogszene.

In deinem neuesten Beitrag finde ich ebenso den Dialog und das stimmungsvolle drumherum um den Tavernenstreit gut und auch die Beschreibung zu Anfang, als die Symptomatik der - ich vermute es mal ganz stark - Blutvergiftung dargestellt wird.

Kritikmäßig kann ich über die Beiträge erstmal nur generell wieder sagen, dass einige mitunter typische Rechtschreibfehler drin sind (bspw. statt eines harten t wurde ein d geschrieben) und das im letzten Beitrag manche Formulierung etwas umständlich war, aber so gesehen, will ich mich da deiner Selbsteinschätzung nicht anschließen, dass es rausgeklatscht wäre, auch wenn die Geschichte jetzt dadurch nur insofern vorangetrieben wird, dass die Grünhaut langsam begreift, dass sich der Chitin-Maskenträger eventuell einen Scherz mit ihm erlaubt hat oder ihn tatsächlichen als seinen Sklaven betrachtet. Ich bin auf jeden Fall auf die Fortsetzung gespannt.



Ich will die Gelegenheit nutzen und mal wieder etwas aus meiner Geschichte bringen. Der damals eingestellte Schnipsel war ja schon zum damaligen Zeitpunkt alt wie die Steinkohle. Also will ich mal etwas aktuelles aus der Geschichte bringen. Den Schnipsel habe ich Anfang Juli geschrieben und er beschreibt die Ankunft vor Chorrol. Also viel Spaß damit und Kritik ist auch dazu wieder einmal erwünscht bzw. gewünscht:


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Innerhalb weniger Minuten passierte die Reisegruppe daher auch schon die Weynon Priorei, wie Ernest im flotten Ritt berichtete. Dort sollte eine kleine Gemeinschaft von Mönchen vom Orden des Talos leben und beten, wie Marius daran anfügte. Lizzie warf nur einen flüchtigen Blick hinüber zum großen Haus der Priorei und betrachtete die nebenstehende Kapelle einen Moment länger, bevor sie das Gelände passiert hatten und sich wieder auf die Straße konzentrierte. Elisabeth war zwar im Glauben an die Neun erzogen, aber hatte schon seit einer Ewigkeit keine Messe mehr besucht. „Wenn ich den Schatz tatsächlich finde, sollte ich vielleicht mal wieder eine Kirche des Kaiserlichen Kultes aufsuchen und als Dank dafür beten“: überlegte sie nun plötzlich, aber verwarf den Gedanken daran schnell wieder. In den letzten Jahren war sie auf See auch ohne die Götter wohl gelitten. „Ich schaffe es aus eigener Kraft!“: entschied sie in Gedanken, da war die Priorei inzwischen völlig außer Sicht, doch dafür schoben sich nun die aufragenden Mauern der Stadt Chorrol in ihr Blickfeld. Die Neigung der Straße nahm nun deutlich ab und wurde fast wieder waagerecht. Ernest drosselte umgehend das Tempo seines Pferdes, woran sich die Reittiere der anderen sofort anpassten. Lizzie nutzte die Gelegenheit um sich die Stadt genauer anzusehen. Sie ritten geradewegs an der Mauer vorbei, die wie eine Felswand neben ihnen mitten im Wald aufragte. In unregelmäßigen Abständen durchbrachen runde Wachtürme die Abwehranlage und wenn man gegen die untergehende Sonne die Augen zusammenkniff, konnte man gerade noch die Turmspitzen des Schlosses erkennen. Doch durch den umgebenden Wald wirkte die Stadt fast unwirklich. Der Ort schien nicht so recht zu kaiserlicher Zivilisation zu passen. Tatsächlich unterstrich das Bild dieser Stadt, die wörtlich mitten im Forst, umgeben von Busch und Baum, lag, das Bild einer Provinzstadt, wie es Marius ihr schon vorgemalt hatte.

Gemeinsam ritten sie noch ein Stück an der Mauer entlang, dann kam ein größeres Gebilde in dem Wall zum Vorschein, das offensichtlich das Torhaus mit einen vorgelagerten kleinen Hof war, der durch einen offenen Torbogen betreten werden konnte. Dort hinter, so erzählte Ernest nun, befand sich der große Stadttorbogen mit ebenjenem massiven Stadttor. Er lenkte jedoch sein Pferd und damit alle Reisenden zu einem kleinen hölzernen Verschlag mit angeschlossener Koppel und Stallung, die wohl die Ställe der Stadt Chorrol darstellen sollten. „Die Pferde müssen außerhalb der Mauern untergebracht werden?“: fragte Lizzie. „Ja das ist hier in Cyrodiil normal. Das wirst du in jeder Stadt hier finden, wie ja auch schon in Anvil“: antwortete Marius. Lizzie schüttelte den Kopf. „Das ist ja geradezu eine Einladung an alle Banditen und Pferdediebe!“: rief sie aus. „Nun ja die schöngeistigen Fürsten wollten wohl nicht, dass die Straßen ihrer Städte von Pferdescheiße verunreinigt werden. Das Risiko scheint es ihnen wert zu sein. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, was ekliger ist: Der Pferdemist oder der Dreck, den die feinen Bürger tagtäglich auf die Straße kippen“: schaltete sich Crowley in die Unterhaltung ein und lachte laut auf, als er geendet hatte. „Nicht das sie jetzt auf dumme Ideen kommen, nur weil die Sicherheit nicht ganz erst genommen wird“: warnte Ernest. Der alte Säufer musste wieder lachen: „Nein natürlich nicht. Solange den Gäulen kein Ruder und keine Segel aus Arsch und Rücken wachsen, kann ich mit ihnen nichts anfangen!“ Nicht ganz überzeugt von der Wahrheit seiner Worte, verharrte der Blick des Rothwardonen noch einen Moment länger auf dem Alten, bevor er sich wieder an Marius und Lizzie wandte: „Meine Begleitpflicht endet bei den Ställen. Ihr werdet dann absteigen, euer Gepäck nehmen und könnt meinethalben tun, wozu ihr lustig seid, natürlich außer die Pferde zu stehlen.“ „Und was werdet ihr tun?“: fragte Lizzie, als sie die Stallungen endlich erreichten. „Ich kehre nach Anvil zurück, sobald sich die Reittiere ausgeruht haben“: antwortete er knapp, da erreichten sie gerade die Ställe. Crowley und der Soldat stiegen geschickt aus den Sätteln, während sich Lizzie schließlich von Marius beim Absteigen helfen ließ. Ebenso half er ihr beim Herabwuchten des Reisegepäcks und wandte sich dann seinem zu. Elisabeth prüfte schnell ihr Hab und Gut auf Vollständigkeit. Sie bezweifelte zwar, dass sich Ernest heimlich daran bedient hatte, aber ihre Mutter sagte immer: „Vorsicht ist besser als Nachsicht.“ Vorallem in diesem Fall war es besser sich zuvor zu vergewissern, als dann in einer Höhle festzustecken, weil das rettende Seil nicht mehr da ist.