Ich hatte früher auch Angst vor Spinnen, aber irgendwann ist mir klar geworden, daß sie die Feinde meiner Feinde (Insekten) sind, und dann habe ich mich entschlossen, Frieden mit ihnen zu schließen.
Zuerst mußt Du Dir mal klar machen, daß unsere Spinnen hier absolut ungefährlich sind. Selbst dicke Vogelspinnen (die Chance, daß so eine bei Dir einzieht, ist zwar so gut wie null, aber ich führe sie trotzdem auf) greifen eigentlich keine Menschen an, wenn man sie nicht unnötig reizt. Für den Anfang ist ein gut, wenn Du Dir mal eine sehr kleine Spinne suchst (so eine, die nur minimal größer als eine Ameise ist), und sie auf die Hand nimmst. Du wirst merken, daß das kleine Tierchen absolut harmlos ist, und nur lustig herumkrabbelt. Sobald Dir das klar ist—also ich meine, sobald Du das wirklich realisiert hast!—nimmst Du mal eine größere Spinne her (vielleicht so Fingernagelgröße) und machst das gleiche. Dann kannst Du Dich hocharbeiten.
Ich habe festgestellt, daß selbst relativ große Hausspinnen (zwei Zentimeter Durchmesser) extrem verspielt sind. Wenn Du sie auf der Hand hast, möchten sie gar nicht mehr runter. Sie krabbeln und spielen mit Deinen Fingern, klopfen mit ihren Beinchen auf deiner Haut rum—wenn man das mal beobachtet, ist es wirklich niedlich. Sie greifen nicht an, sie erforschen. Und selbst, wenn in der Nacht mal eine Spinne vorbeikommen sollte und auf Dich krabbelt (was mir noch nie bewußt passiert ist! Und ich habe einige Spinnen im Zimmer), dann guckt sie auch nur nach, was los ist, und geht wieder. Dieses Ammenmächen, daß man nachts Spinnen ißt, die einem in den Mund krabbeln, ist Humbug. Spinnen mögen gar keine nassen Plätze, und ein Mund ist ziemlich naß. Also wird sich die Spinne von dort fernhalten, selbst wenn Du mit weit geöffneter Gosch'n schläfst.
Probier's mal aus.![]()