Vielen Dank euch beiden für eure Anmerkungen, das bringt mich erstmal ein ganz großes Stück weiter. =)
Ich will noch kurz auf einzelne Punkte eingehen:
Nunja, eigentlich schwebte mir überhaupt kein Rhythmus vor, weil's ja nicht wirklich lyrische Formen hat, aber es ist wahr, dass der Vers etwas silbenlastig ist. Ich war mir nicht wirklich sicher, ob das Aufgegessensein der sauren Äpfel allein durch die "-gehäuse" so herauskommt. Der geneigte Leser soll halt wirklich wissen "Aha, die haben ihre Äpfel verputzt..."
Wie ich das anders umsetze oder ob ich direkt zu deinem freundlichen Vorschlag greife, muss ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Den Hinweis bersteh ich leider nicht ganz. *shy* Rein bildhaft soll das eigentlich sogar ein bisschen karrikativ wirken, sozusagen dass in eine Nase ein ganzer Haufen Finger passen würde. Ziel verfehlt? =/Zitat
Also rein systematisch betrachtet sollen die ersten drei Strophen jeweils auf eine ins Gegenteil verkehrten Erwartungshaltung enden (der Dieb am Schandpfahl; Hunde, die bellen, beißen nicht; Taten auf keinerlei Worte), weshalb das hier auch weniger mit dem Scheitern an sich zu tun hat, sondern viel mehr mit dem absichtlichen Erschweren des Erfolges durch die Umwelt (alle drei Strophen wollen je für eine Hürde stehen; Umwelt, der/die andere bzw. eine Bezugsperson, das Selbst).Zitat
Ich gebe zu, es klingt extrem seltsam, aber rein idiomatisch ist es zumindest nicht unmöglich. ^^" Bildlich gesehen ist das auch etwas verwirrend, denke ich, aber um die Bedeutungsebene wirklich auf den Redewendungen zu halten, musst ich da in ein paar fragwürdige Ausdrucksweisen abgleiten. Es geht hier um die Wendungen "Mit beiden Beinen im Leben stehen" und "Mit einem Bein im Grab stehen", weshalb das 'in dir' auch eher abstrakt gesehen werden muss. Wie gesagt, ist ziemlich blöd verworren die Stelle.Zitat
Nunja, der ganze Text baut eben gerade darauf auf, dass er eine einzige Ansammlung von versinnbildlichten Sprüchen ist. Ich kann verstehen, wenn einen das vielleicht ein bisschen überrennen mag, mir persönlich gefällt das aber hier ganz gut. ^^Zitat
Öh... ich kann mir nicht mal ganz vorstellen, wie sich das reimen könnte.Zitat
Der letzte Vers der Strophe bezieht sich auf die beiden vorhergehenden, um die Tatsachen noch ein bissche mehr ins Absurde zu ziehen.
Das war auf jeden Fall eine außergewöhnlich hilfreiche und nette Auseinandersetzung! Vielen Dank dafür. =)Zitat
Ich weiß, der Text ist ziemlich gewöhnungsbedürftig und wirkt fast ein bisschen zusammengewürfelt, vielleicht werde ich dem in einer Bearbeitung nochmal entgegen wirken. Deine Anregungen dahingehend und überhaupt sind da wirklich unglaublich wertvoll.
Das liegt ein bisschen daran, dass das lyrische Ich so ein bisschen episodisch aufzeigt, was so alles bei ihm schief läuft, sodass er eben keine wirklich fließenden Übergänge in den Gedanken hat. Hängt auch damit zusammen, dass so viele künstliche, vorformulierte Erwartungshaltungen wie möglich desillusioniert werden wollen, um den Druck, der hinter ihnen entsteht, deutlich zu machen. Du sagst es eigentlich sehr schön: Alles ist klar vorgegeben, kein Raum für Gedanken, deshalb auch kein Raum für Abweichungen; genau das, was diese vorformulierte Erwartungshaltung schafft. Ich kann nicht sagen, dass ich diesen Effekt, den du da wahrnimmst, direkt eingeplant hatte, aber er ist meiner Intention sogar relativ zuträglich. ^^Zitat
Jedenfalls auch dir vielen Dank für dein freundliches Feedback. Man ist immer ein bisschen auf Fremdmeinungen angewiesen bei sowas, weil man ja schlecht so tun kann, als hätte man's nicht selbst geschrieben, deshalb kommt jedweder Kommentar - und gerade, wenn er so aussagekräftig und hilfreich ist - sehr gelegen. =)