Es reicht eigentlich meistens schon, wenn du dir über kurzlebige Assoziationen (also solche, die du dir nicht länger als 2-3 Tage lang merken können wirst) Gedanken machst und diese dann ein oder zweimal anwendest. Durch das Verschlüsseln und Aufschlüsseln und überhaupt das längere Beschäftigen mit einem Gegenstand wird das Langzeitgedächtnis ziemlich gut darauf "aufmerksam".

Das schließt auch die Möglichkeit mit ein, einzelne Items richtiggehend ausführlich zu betrachten, was automatisch schon langlebige Assoziationen schafft. In Sprachen mache ich das meistens über die Etymologie - wo kommt der Begriff her, wie hat er sich entwickelt, womit ist er verwandt... Je mehr einfaches Gesamtwissen in Form von reinen Informationen du um eine Sache scharst, umso wahrscheinlicher ist es, dass dein Gedächtnis ihm die gebührende Priorität zugesteht.

Auf das Beispiel bezogen: Ich persönlich werde mir den Begriff "Poor Dogs" jetzt natürlich schon deshalb für's Leben merken, weil das der einzig hier genannte ist. Da du aber sicherlich eine Vielzahl von Items hast, ist nicht davon auszugehen, dass es dir da mit jedem genauso geht.

Deswegen heißt es Gemeinsamkeiten und Interferenzen suchen. Poor Dogs ist laut Wiki eine Bezeichnung aus dem BGC-Modell zum Produktlebenszyklus. Hast du zufällig auch irgendwo Question Marks, Stars und Cash Cows stehen? ^^"
http://de.wikipedia.org/wiki/Produkt...nsulting_Group

Grade hier ist es essentiell zu wissen, wie man auf die Begriffe gekommen ist, weil gerade das doch die einleuchtende Assoziation ist. Wiki zu den Hunden:
Zitat Zitat
Die Poor Dogs sind (am Ende ihres Produktlebenszyklus) die Problemprodukte, die armen Hunde des Sortiments. Im Diagramm des Grundmodells als Rückgangsphase gekennzeichnet. Sie haben (erst / nur noch) ein geringes Marktwachstum, manchmal sogar einen Marktschwund und einen geringen Marktanteil. Zusätzlich entsteht sogar die Gefahr der Etablierung des Verlustbringers, daher sollte das Portfolio bereinigt werden. Die Normstrategie sieht hier Innovation oder Eliminierung vor.
Kurz gesagt: Alte, ausgediente Produkte mit keinen sonderlich aussichtsreichen Prognosen; - wie ein armer, alter, krebskranker Hund. Die Normstrategie kannst dir gleich mit dazu merken: Bad-ass surgery zur Krebsheilung oder Einschläfern. Die Metapher im Begriff ist also ziemlich einleuchtend und damit eine brillante Assoziation.

Unter dem selben Aspekt kannst dir jetzt auch restliche Begrifflichkeiten aus dem Produktlebenszyklus merken. Sollten irgendwo keinerlei Zusammenhänge bestehen oder Begriffe einfach nur frei und planlos erfunden sein, versuchst du dort einfach mit anderen Informationen nachzulagern.

Es gilt wie gesagt, dass je mehr Information sich um ein Item schart, es umso wahrscheinlicher in das Langzeitgedächtnis aufgenommen wird. Die Mnemotechnik mit den Assoziationen greift nämlich nur dort als solche, wenn sie sich fehler- und lückenlos zurückverfolgen lässt (wie etwa "Geh Du Alter ESel Hole FISche"), und das ist ziemlich selten wirklich der Fall. Meistens merkt man sich seine items durch die Assoziationsspiele wie eben ähnlich klingende Begriffe nur deshalb, weil man sich eine beträchtliche Zeit lang mit dem Begriff auseinandergesetzt hat und auf die Erinnerung an diesen Zeitpunkt des Auseinandersetzens zurückgreifen kann oder eben Verknüpfungen mit bereits vorhandenem Gedächtnis referenziert. Wenn ich an 'bellum gerrere' denke, sitze ich beispielsweise wieder im Raum B019 auf dem Tisch und hab mein zerbuddeltes Lateinbuch mit den Kaffeeflecken in der Hand. 'timere' erinnert mich heute noch an Tim und Struppi und wie die Eingeborenen den Sonnenuntergang fürchten (außerdem stand Schwarz [Tintin->Tinte] aus konkreten Anlässen für die E-Konjugation) - für diese Assoziation habe ich bestimmt anderthalb Minuten gebraucht.

Apropos Tinte: Du kannst dir natürlich auch konkrete, vorgefertigte Bezugslinien erstellen, also beispielsweise "Alles was schwarz ist, gehört zur e-Konjugation" oder "Belgien steht für die gemischte Konjugation" ('iacere' = werfen = Antwerpen). Ich bezweifle aber fast, dass sich in BWL und Mathematik so viele streng logische Zusammenhänge wie in einer Grammatik finden lassen, als dass sich das lohnen würde.