@Daen: Also, nur dass ich das richtig verstehe... Weil du Fan bist, darfst du jede beliebige Meinung vertreten, solange du dich durch das Vertreten dieser Meinung gut fühlst und musst dir deshlab von niemandem irgendetwas sagen lassen?


Zitat Zitat von blutmetzger
würdest du wirklich versuchen zu lesen und zu verstehen, worauf wir hinaus wollen, hättest du deine antwort schon längst.
Dito.
@Daen: Wir haben Suárez' Aktion hinreichend begründet/gerechtfertigt. Du hast das ganze abstrahiert und weithergeholte Verleiche herangezogen.


Aber wenn du willst, dass jemand auf die Frage eingeht:
Ich habe zwar den Begriff "Wille zum Sieg" nicht ins Gespräch gebracht, aber ich finde man sollte schon zwischen verschiedenen Fällen unterscheiden. Im Fall von Suárez hatte der Spieler den Bruchteil einer Sekunde Zeit, um auf die Situation, dass ein Ball unaufhaltsam und spielentscheidend auf ihn zukommt, zu reagieren. Unter diesen Umständen unterstelle ich, dass ihm kaum mehr als der Gedanke "Scheiße, der Ball darf nicht ins Tor, dann lieber Elfmeter als dass der Ball direkt drin ist" durch den Kopf gegangen ist. Das ist für mich nicht mal so sehr absoluter Siegeswille, sondern eher fußballerischer Überlebensinstinkt.
Außerdem handelt Suárez innerhalb des Regelwerks: Er verhindert das Tor und weiß, dass es dafür eine gerechte Strafe gibt - er versucht nicht, den Gegner oder den Schiedsrichter zu überlisten.

Anders bei einer Schwalbe oder einer bösartigen Grätsche - das ist eine kalkulierte Aktion.
Bei der Schwalbe sieht der Spieler vielleicht, dass er sich der Ball zu weit vorgelegt hat, ihn nicht mehr erreichen kann, aber dass er sich in einer Position befindet, von wo man gut einen Freistoß bringen kann - also schmeißt er sich hin, in der Hoffnung, dass er den Schiedsrichter täuschen kann - denn der Schiedsrichter kann ihm die unsportliche Absicht hinter dem Hinfallen nicht nachweisen.
Bei einer Blutgrätsche noch extremer: Der Spieler versucht unter dem Vorwand, den Ball spielen zu wollen, den Gegenspieler absichtlich zu verletzen, vielleicht weil er sieht, dass der Schiedsrichter weit weg steht. Für das Verletzen eines Gegenspielers gibt es keine adäquate Bestrafung, ebensowenig für die Abisicht zu verletzen, welche ja schwer nachzuweisen ist.
Das ist für mich kein Siegeswille mehr, das ist für mich auch nicht mehr Sport. Die Schwalbe ist Betrug, die Grätsche ist Körperverletzung.



Btw, Nachtrag zum gestrigen NED-BRA-Spiel:
Einige unter uns schienen die Leistung des Schiedsrichters gut gefunden zu haben. Der kicker ist anderer Meinung
Zitat Zitat von kicker
Yuichi Nishimura (Japan) - Note 5
Lag richtig, als er Robinhos Tor wegen Abseits nicht anerkannte (8. Minute) und Felipe Melo wegen Nachtretens Rot zeigte. Doch von der ersten Minute an ließ er jegliche Autorität und Souveränität vermissen und konnte in einem Spiel voller Nickligkeiten nie zwischen harmlosen und härteren Fouls unterscheiden.