Zitat Zitat von Tyr Beitrag anzeigen
Die Zielgruppe wird oft als Rechtfertigung genutzt um Mängel zu relativieren, zum Beispiel indem man sagt, dass es ja nur für Kinder sei und es deshalb nicht so qualitativ hochwertig sein muss. Ich finde so eine Einstellung aber grundlegend falsch. Ein Genre oder hier eine Zielgruppenausrichtung sollte nicht dafür da sein, das Werk einzugrenzen, sondern stattdessen sein Potenzial aufzeigen!
Ni no Kuni macht es an vielen Stellen ja auch richtig. Die verträumte, verspielte, märchenhafte Atmosphäre und Welt ist etwas, was es in dieser Form wohl nicht in einem Spiel geben könnte, was vorrangig an Erwachsene gerichtet ist. Aber das ist kein Grund, bei anderen Teilen des Spiels so zu schludern oder ihnen die Relevanz für die Qualität des Gesamtwerks abzusprechen.
Ich weiß nicht. Meine Nichten (zwischen 13 und 10) fangen so langsam an, sich auch für PC-Spiele etc zu begeistern. Die ältere hat vor zwei, drei Jahren bereits mal Adventure für den PC bekommen, war aber mit den teilweise doch sehr kniffligen Aufgaben irgendwann überfordert. Als Kind hat man nicht immer die Geduld für sowas (ist aber sicher auch von Kind zu Kind unterschiedlich). Bei Ni no Kuni kann ich mir hingegen sehr gut vorstellen, dass das genau richtig wäre. Kinder (gerade wenn sie keine Hardcore-Gamer sind bzw. von ihren Eltern bereits seit Jahren vor dem Fernseher geparkt werden) sehen das offensichtliche nicht immer direkt, sind dann aber dankbar für so kleinere Hinweise.
Wenn man eine Zielgruppe hat, dann muss man natürlich sein Werk in irgendeiner Weise darauf zuschneiden. Ansonsten hat man doch keine Zielgruppe mehr, oder sehe ich das falsch?