Zitat Zitat von Mog Beitrag anzeigen
Das glaube ich dir aufs Wort. Dadurch, dass ich die Sprache nicht verstehe, kommt dann auch noch ein weiterer Faktor dazu. Prinzipiell mag ich den Klang der Instrumente sehr gerne, da sie einfach anders sind, und sich doch von der klassischen, europäischen, Instrumenten so komplett unterscheiden, dass man sogar andere Tonsysteme benötigt, um die Noten überhaupt fassen zu können. Folglich gibt es auch ein großes Set von "Grundmelodien", die ich noch nie vorher wo gehört habe. Das macht Musik-hören zwar spannender, aber verlangt auch dementsprechend mehr Zeit, da man das dann nicht mehr wirklich einfach wo hinein schieben kann.

In den Ferien höre ich dann aber bestimmt mal in eine Shanghai-Oper rein.
Glaub mir, den Text versteht kein Mensch. Selbst die Chinesen tun sich da extrem schwer, weil die Musik einfach so stark im Vordergrund steht, daß die Laute der Sprache verzerrt und schwer verständlich sind (was für eine tonale Sprache wie Chinesisch der Tod ist—in etwa so, als würde man Deutsch auf einmal ohne Unterscheidung zwischen aspirierten und nicht-aspirierten Lauten sprechen). Darum laufen da in dem Video auch Untertitel mit.

Ein echt guter Einstieg in die Welt der chinesischen Oper ist übrigens der Film “Farewell My Concubine” (auf chinesisch 霸王別姬 bàwáng bié jī, wörtl.: “Der Tyrann verabschiedet seine Konkubine”). Ist Peking-Oper, aber geht auch ein wenig in die Hintergründe des Genres sowie seien Entwicklung in der chinesischen Geschichte von den letzten Jahren der Qing-Dynastie bis zur Kulturrevolution.
Man hat halt Operneinlagen drin, muß sich aber als jemand, der damit noch nicht ganz so firm ist, nicht gleich zwei Stunden davon geben. Das ist nämlich, das gebe ich zu, relativ anstrengend. Ich kann auch verstehen, wenn man nichts damit anfangen kann—ich denke, die meisten Leute werden es nicht können. Auch wenn die Oper z.Zt. in China wieder 'ne kleine Renaissance erlebt. ^^