Lustig ist aber auch, dass es nach dem Mittelalter ja zu einer Verschiebung innerhalb der Reime weg vom Trochäus hin zum Jambus kam. Aber erklär mal Schülern, dass die meisten Reime in der neuhochdeutschen Sprache Jamben sind. Die meisten hauen dir dann trotzdem einen Daktylus oder einen Anapäst in die Arbeit rein.
Reading: George R.R. Martin - "A Clash Of Kings" Playing: ALttP (SNES) Watching: Squid Game (Staffel 2) Listening: The Halo Effect - "March Of The Unheard"
@BIT: Ah, da bin ich auch noch deutschuntericht-geschädigt Wir mußten das auch alles mal auswendig lernen für Schulaufgaben, und ich habs danach auf der Stelle wieder vergessen Genauso wie Grammatik. In Englisch hab ich sie natürlich auch nicht mehr gelernt, aber mein doch irgendwie vorhandenes Sprachgefühl hat mir immer noch ne 4 gebracht 8) Ich weiß heut noch nicht, wie ich einen grammatikalisch richtigen Satz bilde (im Englischen), von den Zeiten will ich gar nicht erst anfangen....
@BIT
Ahh... in einem Anflug aus Nostalgie habe ich grade mal eben ein paar Übungsgedichte aus meiner Realschulzeit ausgegraben. Lyrik ist sowas herrliches... meine liebste Abteilung in Deutsch... nur schade, dass das heute einfach keinen gesellschaftlichen Gegenwert mehr hat...
@Andromeda Vom Deutschunterricht kann man nicht geschädigt werden... im besten Falle eher süchtig
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Student für Mehrsprachigkeit und interkulturelle Bildung -> Grundstudium 1. Semester = Psychologie... ich frage mich manchmal wirklich, wer an den Bildungsplänen für württembergische Unis hockt
@BIT
Ahh... in einem Anflug aus Nostalgie habe ich grade mal eben ein paar Übungsgedichte aus meiner Realschulzeit ausgegraben. Lyrik ist sowas herrliches... meine liebste Abteilung in Deutsch... nur schade, dass das heute einfach keinen gesellschaftlichen Gegenwert mehr hat...
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Naja, gerade durch einige Bereiche der Popliteratur und die Slam-Poetry ist die Lyrik eigentlich auch heute noch recht gut repräsentiert.
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Naja, gerade durch einige Bereiche der Popliteratur und die Slam-Poetry ist die Lyrik eigentlich auch heute noch recht gut repräsentiert.
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Ich mag da etwas altmodisch sein... oder einfach nicht auf dem Laufenden... aber sowas kann man nicht ernsthaft als 'richtige' Lyrik bezeichnen. Der Hintergrund zu solchen dichterischen Texten verleitet zwar durchaus zur Akzeptanz selbiger, aber man kann hier einfach nicht von Lyrik sprechen. Lyrik verbindet Fantasie und Ernst... und zwar alles in einem schönen, zum Denken anregenden Stil. Im Grunde wirken auch die von dir gennanten Beispiele so auf den Hörer/Leser aber was ist mit der schon etwas zurückligenden Dichtkunst? ... Aber ich glaube, dafür bin ich einfach zu sehr konservativ eingestellt...
Student für Mehrsprachigkeit und interkulturelle Bildung -> Grundstudium 1. Semester = Psychologie... ich frage mich manchmal wirklich, wer an den Bildungsplänen für württembergische Unis hockt
Ach ja, das bringt schöne Erinnerungen aus dem Latein-Unterricht hervor. Unsere Eselsbrücken für die Metren - ja-wohl für Jambus und Tro-ja für Trochäus (für die beiden anderen braucht man ja keine, die sprechen sich ja sowieso wie das Metrum).
Was Metrik angeht, macht mir seit meinem Latinum so schnell keiner was vor. Ich habe damals bei Klausuren die Hexameter von Ovids Metamorphosen und die elegischen Distichen der Heroides in Rekordzeit skandiert.
"Ich erkenne dich, Daktylus, Sohn des Jambus, vom Volke der Trochäer!"
Okay, Anapäst fehlt, aber merken kann man sicsh trotzdem gut
Wobei sich heutige Lyrik mMn doch stark unterscheidet von der ganz alten Poesie,
genau so, wie wohl niemand mehr ein Drama a la Schiller verfassen würde.
Das ist schon eine Ballade, die eine Untergattung der Lyrik darstellt. Daneben gibt es natürlich auch kleinere Formen der Lyrik, die unter anderem ein Schwerpunkt der Arbeit eines meiner Professoren sind.
Zitat von Sain
Wobei sich heutige Lyrik mMn doch stark unterscheidet von der ganz alten Poesie,
genau so, wie wohl niemand mehr ein Drama a la Schiller verfassen würde.
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Wobei aber auch schon Schiller das klassische Drama abwandelte (siehe zum Beispiel "Wallenstein I: Wallensteins Lager) und sich mit seiner Genieästhetik auch deutlich von den alten Formen der Lyrik unterschied. Zuvor gab es beispielsweise Regelpoesien, die sich strend an einem traditionellen Regelwerk orientierten (vgl. Opitz "Von der deutschen Poeterey").
Zitat von Olman
(für die beiden anderen braucht man ja keine, die sprechen sich ja sowieso wie das Metrum).
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Moment, gerade in der antiken Literatur kommen die beiden Metren noch sehr häufig vor, während sie in der deutschen Sprache nur zu einem sehr geringen Prozentsatz anzutreffen sind.
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Eigentlich mag ich die literarische Abteilung gar nicht so gerne. Ich mag die Sprachwissenschaft lieber. Allerdings geben gerade viele mittelalterliche literarische Werke Einsicht in die Mentalität der Zeit - wie die Leute dachten, was sie für richtig und falsch erachteten etc.
Zitat von BIT
@Glan
Lustig ist aber auch, dass es nach dem Mittelalter ja zu einer Verschiebung innerhalb der Reime weg vom Trochäus hin zum Jambus kam. Aber erklär mal Schülern, dass die meisten Reime in der neuhochdeutschen Sprache Jamben sind.
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Mir fiel gestern Nacht noch was ein, das mich stutzig machte:
Walthers von der Vogelweide Ich saz ûf eime steine ist ja ebenfalls jambisch. Auch die Taktzahl paßt nicht. Die anderen Klagen aus dem Reichston auch, wenn ich mich richtig erinnere. Das wirft mein Schema gerade total durcheinander - unser Dozent sagte zwar, er würde die Erklärungen einfach halten, aber von unvollständig war nie die Rede... Oder ist das einfach nur eine einzige exotische Erscheinung?
Zitat von Andromeda
@BIT: Ah, da bin ich auch noch deutschuntericht-geschädigt Wir mußten das auch alles mal auswendig lernen für Schulaufgaben, und ich habs danach auf der Stelle wieder vergessen Genauso wie Grammatik.
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Das ist ganz normal. Solche Dinge muß man anwenden, um sie zu behalten. Ich schlage auch immer mal wieder nach, wenn ich etwas längere Zeit nicht gebraucht habe. Wenn man ohnehin nicht damit umgehen muß, sind Informationen über literarische Phänomene mehr oder weniger Datenmüll.
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Understanding is a three-edged sword - your side, their side, and the truth
Gestern nach dem Gespräch gab es eine Planänderung: Ich habe jetzt nicht mehr bis Ende Juli Zeit, sondern bis Anfang nächster Woche, und soll danach etwas anderes machen. Naja. Lassen wir uns überraschen.
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Moment, gerade in der antiken Literatur kommen die beiden Metren noch sehr häufig vor, während sie in der deutschen Sprache nur zu einem sehr geringen Prozentsatz anzutreffen sind.
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Klar, ich meinte ja auch nur, dass das Wort "Daktylus" ja genauso betont wird wie ein daktylischer Versfuß - genauso beim Anapäst - und man deshalb keine Eselsbrücke braucht.
Dass die beiden Metren sehr häufig vorkommen, ahbe ich am eigenen Leib erfahren, schließlich sind bekannte antike Werke wie Vergils "Aeneis" und eben die "Metamorphosen" im daktylischen Hexameter verfasst.
Btw, du hast noch ein Metrum ist deiner Liste vergessen: Der Spondeus (– –)
Kann aber auch sein, dass der auch nur für die antike Lyrik relevant ist.
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Es wird Zeit dass hier ein neues Thema rein kommt - sonst kann ich gar nicht mehr mitreden...
Zitat von Glannaragh
Wird das nicht mehr standardmäßig im Musikunterricht gelehrt?
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Die Grundlagen unseres Notensystems in der Musik? Also wir haben das ganz sicher gelernt.
Also die Zeichen für die einzelnen Notenwerte und Pausen, sowie Taktwerte und wichtige Symbole wie ein crescendo oder piano. Auch die Tonleiter inkl. Halbtöne haben wir gelernt. Aber bei der Stimmung von Instrumenten war dann Schluss. Warum bei einem Es-Instrument ein G eigentlich ein klingend B ist hat dann doch keiner mehr verstanden...
Die Grundlagen unseres Notensystems in der Musik? Also wir haben das ganz sicher gelernt.
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Ja, das meine ich. Mir ist eben aufgefallen, daß einige in dem Kurs so gar nix damit anfangen konnten - und zwar umso weniger, je jünger die betreffenden Leute waren. Deshalb frag ich.
Im Musikunterricht hab ich mich ausgeklinkt, als wir irgendwelche Tonabstände nach Gehör unterscheiden sollten. Das fiel mir ziemlich schwer. Dann hat die Lehrerin mir auf den Kopf zugesagt, daß ich doof bin. Für mich war das in der Quinta so schrecklich, daß ich nix mehr damit zu tun haben wollte. Später hatte ich dann Musikunterricht bei einem sehr netten Menschen, der konnte dann doch noch einiges retten .
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Mir ist eben aufgefallen, daß einige in dem Kurs so gar nix damit anfangen konnten - und zwar umso weniger, je jünger die betreffenden Leute waren. Deshalb frag ich.
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Jüngere Menschen? Die 2 Jährchen die du älter bist machen da sicher nicht viel aus.
Wobei der Musikunterricht wirklich stark vom Lehrer abhängt. Ich hatte alle drei Sorten von Musiklehrern. 1. der Techniker
Bei dem haben wir die grundlagen der Musik gelernt. Wie schreibt und liest man Noten. Was ist ein C? Wie wird ein Ton erzeugt bei Instrument x... usw. 2. der Historiker
Der Name sagt alles. Trockener Unterricht in Form von: Wann wurde Mozart geboren? Was hat wer wann wo wie mit wem Uraufgeführt? 3. der Musiker
Singen, singen, singen - und dazwischen Musizieren. Auf den ersten Blick lustiger ist es eigentlich gleich langweilig wie beim Historiker... vor allem wenn man nicht singen kann und kein Instrument spielt.
Wobei der Musikunterricht wirklich stark vom Lehrer abhängt. Ich hatte alle drei Sorten von Musiklehrern. 1. der Techniker
Bei dem haben wir die grundlagen der Musik gelernt. Wie schreibt und liest man Noten. Was ist ein C? Wie wird ein Ton erzeugt bei Instrument x... usw. 2. der Historiker
Der Name sagt alles. Trockener Unterricht in Form von: Wann wurde Mozart geboren? Was hat wer wann wo wie mit wem Uraufgeführt? 3. der Musiker
Singen, singen, singen - und dazwischen Musizieren. Auf den ersten Blick lustiger ist es eigentlich gleich langweilig wie beim Historiker... vor allem wenn man nicht singen kann und kein Instrument spielt.
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Zum Glück habe ich kein Musik mehr, sondern nur noch Kunst. Wir hatten nämlich fast nur durchgehend (mal von der 8. Klasse abgesehen) Lehrer des Typus 1 oder 2. Die des Typus 3 gab es nur einmal - in der 8. Klasse. Unvergesslich.
Gah, ich bin stinksauer. Eben Deutsch herausbekommen - 5 Punkte. Mir geht dieses System auf die Eier. Wenn eine "4" draufstehen würde, würde ich ja gar nichts sagen.....
Ab der siebten Klasse hatte auch ich genug vom Musikunterricht. Das lag an einem sehr strengen Lehrer, aber größtenteils an den Themen. Es ging um drei übereinanderliegende Kreise in den Notenlinien, die man irgendwie benennen sollte. Und auch nachdem es mir mehrere, davon natürlich alle bis auf einer falsch, erklärt hatten, blickte ich nicht durch. Später, in der neunten und zehnten Klasse ging es glücklicherweise wieder in Richtung selbst musizieren, moderne Musik und eine Biographie, die wir gemeinsam geguckt hatten. Das hatte dann wieder Spaß gemacht.
Es dauert jetzt noch ca 6 Wochen, in denen das Knochengewebe noch nacharbeitet, dann wird man noch mal eine Aufnahme machen und auch beurteilen, ob die Wirbelkörper sich genügend stabilisiert haben oder ob man noch operativ eingreifen muss.
Lasst euch die Getränke schmecken, ich werde jetzt erst einmal für längere Zeit unter der Dusche verschwinden.
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[FONT=Fixedsys]"Death smiles at us all
all we can do
is smile back"[/FONT]
AEs ging um drei übereinanderliegende Kreise in den Notenlinien, die man irgendwie benennen sollte.
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Du meinst einen Dreiklang - oder auch Akkord? Gehört hab ich davon schon mal aber solang ich ein Instrument spiele welches immer nur einen Ton auf einmal spielt ist mir das egal. Anders bei Gitarre oder Klavir - da sind die sozusagen die Basis.
Zitat von Rosebud
Endlich fertig mit der Bestrahlung.
...
Ich freu mich für dich und drück dir gaaaaaanz fest die Daumen das alles gut verläuft!
*Eiskaffee schnapp*