Das Stadtleben war auch nicht in dem Sinne "ungefährlicher" als das Leben auf dem Land, denn Städte waren schlicht und ergreifend Kloaken (stell dir mal eine dichtbebaute Altstadt ohne Abwasseranlage vor, wo jeder seine Sch... einfach auf die Straße kippt. Alternativ kannste dich auch neben ein Klärwerk stellen und mal tief einatmen - dann hast du eine ungefähre Vorstellung von mittelalterlicher Stadtluft), so daß Seuchen mit voller Wucht zuschlagen konnten, vor allem im Sommer. Und es gab ja noch anderes als die Pest.
Zur Kinderzahl:
So viele waren das oft gar nicht. Viele starben noch im Säuglingsalter, viele wurden jedoch auch gar nicht erst ausgetragen. Vor allem dort, wo Frauen körperlich schwer arbeiten mußten (und sie taten das oft bis zum letzten Tag der Schwangerschaft), ist die Frucht durch zu hohe Belastung häufig schon sehr früh und somit unbemerkt abgegangen. Dazu kommt die Möglichkeit der Unfruchtbarkeit, z.B. durch einen gestörten Zyklus aufgrund von Mangelernährung oder durch unerkannte Geschlechtskrankheiten sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Eine Frau war häufig mit 30 sozusagen "verbraucht"; d.h. sie kam in die Wechseljahre. Wenn man bedenkt, daß das heute häufig der Zeitpunkt ist, an dem Frauen mit dem Kinderkriegen anfangen, bekommt man eine ungefähre Vorstellung von der Härte der Lebensbedingungen.
e:
Hab ich hier jetzt den Redefluß gekillt? Wollte ich nicht, sorry.
Jedenfalls stecke ich gerade mitten in den Umzugsvorbereitungen. Mitte des kommenden Monats gehts los... obwohl, ich selbst werde damit weniger zu tun haben. Mein Liebster hat mich für die heiße Phase der ganzen Aktion nach Schweden geschickt, "damit ich dich ausse Füße habe", wie er sagt. Ich hoffe nur, daß die Telekom zügig arbeitet. Wenn ich in mein neues Zuhause komme, will ich Internet haben!
Beim letzten Umzug war ich da viel zu nett und geduldig, und die sind ewig nicht in die Hufe gekommen mit unserem Telefonanschluß. Wenns wieder so ein Drama gibt, mach ich einfach mal eine Riesenszene und schrei den ganzen Laden zusammen. Vielleicht wirkt das ja.