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Thema: Gibt es zuviele Medien? (Vielfalt und Auswahl)

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  1. #11
    Gewohnheit klingt mir nicht nach dem "großen" Feind, sondern nur nach einem Faktor. Sonst gäbe es ja gar keine Änderungen im Programm.

    Aber egal, in Zusammenhang mit dem Titel des Threads mal ein Gedankenspiel: Nehmen wir an, Scrubs, Stargate oder was auch immer du (der Leser! ) als "noch Ok, aber nicht völlig hochgeistig" empfindest, wäre das untere Ende der Kette. Die Qualitätsleiste rutscht sozusagen komplett ein gutes Stück nach oben: keine Gerichtsshows mehr, kein Casting, kein Bohlen, keine Supernanny, seriöse Berichterstattung auf RTL2, Kunstfilme um 20.15 auf RTL. Wie würde man dann die "Ok-Ware" wahrnehmen? Wäre sie immer noch Ok, oder wäre sie wertlos? Das geht natürlich in die gleiche Richtung wie die Frage, warum eigentlich jede Generation seit schätzungsweise 10 000 Jahren denkt, die nächste wäre viel schlimmer.
    Geht es wirklich darum, dass die Sachen schlecht sind, oder will man sich nur die eigene Selektion einfacher machen und teilt die Sachen deshalb in "auf meinem Niveau" und "unter meinem Niveau" auf? Ich merke oft bei mir selbst, dass es mir schwer fällt, bestimmten Dingen gegenüber offen zu sein. Bspw. Aussagen von führenden Politikern (speziell von rechts oder weit links), der Meinung von Nerds (die noch schlimmer sind als ich), der Berichterstattung über ideologisch stark belastete Themen wie Naturschutz, Datenschutz oder eben Medienwahrnehmung. Weil ich halt überall gleich Dinge erwarte, die ich nicht mag. Ich kann sozusagen für mich sagen: Obwohl ich seit langer Zeit versuche, mich dagegen zu wehren, teile ich Dinge nach "unter" und "auf meinem Niveau" ein, zumindest unterbewusst. Und ich weiß aus Erfahrung, dass mir das schon ziemlich oft Wege versperrt hat, meistens jedoch geholfen hat - eben bei der Selektion der Wahrnehmung (und damit der Medienauswahl).

    Deshalb meine Frage am Anfang:
    Ist so eine grobe, oberflächliche Selektion von Medien gut, schlecht oder sogar notwendig?

    Ich persönlich denke inzwischen, von allen Teilen etwas, und bin dementsprechend vorsichtig, ohne es aber abzulehnen.
    Beispiel: (Weil ich will, dass der Punkt verständlich ist) Eine neue Show (Reality, sagen wir mal) ist der große Hit. Bild hat die Schlagzeile darüber, GMX bringt einmal am Tag eine Meldung, die Intellektuellen regen sich darüber auf. Sofort schaltet sich meine selektive Wahrnehmung ein - was in Deutschland als Show ein Hit wird, ist eigentlich nicht gut, sagt sie, auf Erfahrung basierend. Dementsprechend bin ich erstmal negativ eingestellt, noch bevor ich überhaupt was davon gesehen habe. Und ich denke nicht, dass das prinzipiell eine schlechte Sache ist, denn irgendwie muss man ja selektieren. Und die eigene Erfahrung ist da bekanntlich ein gutes Maß! Auf der anderen Seite halte ich mir völlig bewusst vor Augen, dass diese Selektion reines Vorurteil ist. Heißt, wenn es sich anbietet, werde ich versuchen, offen ranzugehen, und ich werde mich Hölle nochmal hüten, darüber herzuziehen, bis ich mir nicht ein eigenes Bild gemacht habe.
    Das ist ein Beispiel, aber ich denke, meine generelle Vorstellung einer guten Herangehensweise kommt rüber. ^^

    Geändert von La Cipolla (18.06.2010 um 23:09 Uhr)

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