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Thema: Gibt es zuviele Medien? (Vielfalt und Auswahl)

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  1. #1

    Gibt es zuviele Medien? (Vielfalt und Auswahl)

    Mal wieder Zeit für einen Diskussionsthread im Atelier!

    Es gibt zehn-, hunderttausende, wahrscheinlich sogar Millionen von verschiedenen Büchern in einzelnen Sprachen. Die Filme und Serien ziehen nach, Soaps gehen in den 4-stelligen Folgenbereich, jeden Donnerstag kommen ein paar Dutzend neuer Filme. Die DVD-Auswahl ist inzwischen pervers. Videospiele halten sich in Grenzen, aber auch da wird es langsam schwer, "alles mal gespielt" zu haben. Von Zeitungen oder gar dem Internet rede ich mal gar nicht.

    Die Frage ist: Ist diese Medienauswahl zu groß? Kann sie zu groß sein? Wie geht man mit der enormen Menge an Medien um? Kaufen, was gute Wertungen kriegt? Kaufen, was alle kaufen? Wie kategorisiert und unterscheidet man Qualität?
    Anekdoten und Erfahrungen sind natürlich erwünscht.

    ***
    Mir ist die Idee zu diesem Thread gekommen, weil immer wieder Kommentare wie "Das muss man gesehen haben" oder "Jeder sollte Goethe lesen" fallen, und weil ich immer wieder bemerke, dass es tatsächlich nicht möglich ist, alles zu lesen (oder zu schauen), das man gelesen oder gesehen haben sollte. Was ich irgendwie traurig finde. Irgendwie. Andererseits ist die Auswahl natürlich auch geil... Wie auch immer, ich fand es interessant.

  2. #2
    Dazu möchte ich folgendes sagen...

    die Vielfalt der Medien ist ein Segen, da sie für jeden genau dass bietet was er/sie sich wünscht und bevorzugt heraussucht aus der Flut von Bildern, Zeilen, Reimen, Scenen...etc.

    Wie und womit man sich beschäftigen sollte, entscheidet am Ende jeder für sich selbst, denn die Medien, machen die Dummen dümmer und die klugen Klüger, so war es und so wird es immer sein, solange die Menschheit auf diesem Stand ist.
    Man kann mir darauß gerne eine Strick drehen, sollte aber daran denken wenn man sich das nächste mal die Lieblings Soap, Serie, Spielfilm, Blockbuster, Bestseller usw. zu Gemüte führt. Denn alle Medien versuchen etwas zu vermitteln, eine Botschaft, mehr oder weniger Brauchbar, individuell verständlich für den Betrachter.
    Darum kann es meiner Meinung nach nie genug Schwachsinn, Nonsens, fundiertes, wissenswertes oder brauchbares geben, da es nun mal jeder für sich selbst am besten weiß womit er sich belastet, bildet, oder dergleichen.
    Und sollte es so sein das man nicht volljährig ist, so...liebe Eltern, überlegt doch wie eure Sprösslinge denn mit der Vielfalt umgehen und sie verstehen, bevor ihr den frommen aber sinnlosen Wunsch hegt sie davor schützen zu wollen, ohne sie in Alufolie gehüllt in einer Carbonbox aufwachsen zu lassen.

    Danke fürs zuhören..

    HdS

  3. #3
    Ok, etwas Ordung in das Gesagte bringen, damit man von da aus weiterreden kann.

    Zitat Zitat
    Nein und Nein. Du gehst auch von falschen Voraussetzungen aus:
    Hey, Brainstorming, Diskussion und provokante Fragen, keine Thesen meinerseits. Ich würde mich selbst hüten, zu denken, dass es zu viele Medien gibt, aber die Überlegungen, die damit einher gehen, finde ich sehr interessant.

    Es gibt ja durchaus ernst gemeinte Versuche, Medien zu selektieren, sei es durch Kategorien wie "Schundheft" oder "Boulevarpresse" (=kein ernst zu nehmendes Medium) oder durch simple Begriffe wie "Klassiker" oder "Meilenstein" (=must-read/see). HdS hat schon die Agenda angesprochen, die natürlich hinter solchen Kategorisierungen steht, und zwar von allen Seiten, und ich denke, das ist ein interessanter Punkt.
    Es gibt beispielsweise immer Versuche, Produkte aus Hollywood, Spartenfilme, Videospiele oder Comics als Ganzes, Trivialliteratur usw. komplett auszuschließen. An der Uni ist es bspw. eine äußerst weit verbreitete Einstellung, Blockbuster Filme komplett abzulehnen, Videospiele gelten effektiv bei ganzen Generationen als nicht ernst zu nehmen.
    Sind solche Selektionen gut, schlecht oder in Anbetracht der Vielfalt sogar notwendig?

    Lynx plädiert auch mit einer gewisse Wehmütigkeit für die vielfältigen Möglichkeiten, und so geht es mir ebenfalls. Natürlich ist es toll, die Auswahl zu haben, aber damit kommt auch die Qual der Wahl. Ich denke, jeder kennt das generelle Problem.
    Ich für meinen Teil "kämpfe" mich nur noch sehr selten durch Medien. Es gibt einfach zu viel, um Dinge zu konsumieren, die einen nicht völlig einnehmen (imho!). Mein zukünftiger Sprachlehrerberuf kommt mir da manchmal etwas in den Weg, denn in dieser Profession gibt es durchaus Dinge, die man gelesen haben muss, sonst kriegt man Probleme. ^^
    Wie geht ihr damit um? Wie selektiert ihr, wie verändert die Vielfalt eure Wahrnehmung?

    Ich hoffe, das sind jetzt zwei direktere Fragen.
    Den Fortschritt, den HdS angesprochen hat, lasse ich mal außen vor, denn obgleich interesant, glaube ich, dass es uns etwas zu weit vom Thema abbringen würde.

  4. #4
    Die Medienauswahl ist nicht zu groß, weil sich alles, was es gibt, mit Sicherheit nicht zu konsumieren lohnt. Gingen wir davon aus, daß jedes Buch lesenswert, jeder Film sehenswert, und jede Seifenoper sehenswert … nein, das wäre zu abstrus … dann, und nur dann, gäbe es wohl wirklich zu viele Medien. So wie es jetzt ist, wo ein Großteil von allem, was erscheint, absolut zu vernachlässigen ist, ist die große Auswahl ein Vorteil, denn da ist immer ein Goldstück dabei.

    Die Frage die sich mir stellt ist eher, wieso die Medien so sind, wie sie sind. Aber die Antwort ist vermutlich einfach Angebot und Nachfrage.

  5. #5
    Und "Geschmack" möchte man meinen.
    Meinst du ernsthaft, es gibt weniger wirklich konsumierenswerte Medien als man konsumieren kann? Ich denke persönlich, ob nun 1/10 000 der Sachen sehenswert sind, oder ob es 100% sind, macht für die Frage keinen Unterschied - mehr als genug gibt es durch die schiere Auswahl so oder so. ^^

  6. #6
    Nein, das denke ich nicht. Ich denke aber, wenn die gesamte Anzahl an Medien deutlich überschaubar wäre, daß es dann noch viel weniger davon gäbe, weil Sturgeon's Law nunmal immer zutrifft, egal ob es um hundert und hundert Millionen Medien geht.

    Und wenn ich mal wirklich nur von meinem Geschmack ausgehe, dann gibt es wirklich gar nicht mal so viel, was ich als absolut konsumierenswert bezeichnen würde. Bei Büchern und Musik eventuell noch am meisten, aber gute Filme sind für mich, v.a. in letzter Zeit, echt rar geworden. Und über TV-Produktionen brauchen wir gar nicht anfangen zu sprechen.

  7. #7
    Hmm, interessante Diskussion.

    Die Gegenfrage ist muss man alles kennen?

    Ich denke auch dass es viel gibt, basiert darauf dass nicht alle den gleichen Geschmack haben und dass es heute leichter ist zu Publizieren, sei es in Wort, Bild oder Tonform.

    Die Technik macht es uns leichter a) selber zum "Künstler" zu werden und b) diese Kunstform zu konsumieren.

    Warum sage ich Künstler? Denn aus meiner sicht ist jede Art von gefüllten Medium ein schöpferischer Akt und somit eine Kunst, die nicht jeder beherscht oder beherschen will. Letzteres finde ich gut, sonst würden wir nochmehr sachen lesen/schauen/hören können.

    Ich selber habe in meinen Leben ein menge "Medien" gesammelt, von Büchern, zu Musik, zu Spielen, zu Filmen. Immer hatte ich nie genug Zeit alle die von mir gesammelten Medien zu konsumieren und das schlimme daran ist es werden immer mehr Medien.

    Daher sage ich a) es kann nicht genung Medien geben aber b) leider ist es darin oft schwer das zu finden was man gut findet und was einen bereichert.

    Das Medium Fernsehen und Radio ist übrigens etwas von dem ich mich fast komplett gelöst habe, Medium Zeitung hatte mich nie wirklich im Bann und Medium Internet wird für mich von einer damals noch Austauschmöglichkeit immer mehr zum Info-Medium.

    Denn es ist für jeden und alles eine Frage der Zeit wann er wie welches Medium nutzen und konusmieren kann und ob es die Zeit wert ist das zu tun.

  8. #8
    Zitat Zitat
    Die Frage ist: Ist diese Medienauswahl zu groß? Kann sie zu groß sein? Wie geht man mit der enormen Menge an Medien um? Kaufen, was gute Wertungen kriegt? Kaufen, was alle kaufen? Wie kategorisiert und unterscheidet man Qualität?
    Wie man filtert, wie man abgrenzt und auswählt ist idealerweise Teil einer Persönlichkeit. Man wird sich schwer tun, alles zu sehen, aber man kann recht gut sicherstellen, dass man mit den Auswahlkriterien zufrieden ist. Du wirst trotzdem vieles verpassen, aber es stört dich nicht mehr.

    Qualität ist nicht wirklich ein Kriterium, dass man gerade durch die Bank anwenden könnte. Ich mag auch recht trashige Sachen von Zeit zu Zeit. Hat mehr damit zu tun, was für ein Bedürftnis ich gerade decken möchte als mit einer Selbstmodellierung zum Kulturtitanen.

    Was Filme angeht, hat der technische Wandel nur Verbesserung gebracht. Früher auf Videokassetten warn die Dinger teuer, zu 50% bei Lieferung so sehr beschädigt, dass man sie nicht brauchen konnte, nutzten sich bei wiederholtem Sehen rapide ab und international kompatibel waren sie auch nicht. Man musste sich gleich ein zusätzliches Fernseher/Videoplayer-Set anschaffen, um ausländische Filme anzusehen.

    Zitat Zitat
    Wobei das Gameplay und die neuen handlungsfreiheiten durchaus als Fortschritt im Vergleich zu älteren Spielen zu sehen gibt.
    Uh, nicht wirklich. Nethak, Ultima, Elder Scrolls, Battlecruiser 3000 A. D und ein paar obskure 3D-Spiele ham die "komplette Handlungsfreiheit" schon früher umgesetzt. Gute KI in 3D-Spielen gab es bei Terranova schon.

    Verbessert hat sich bei Computerspiele primär die Graphik - die Spinner haben einen Riesenständer für Pseudo-Photorealistische Optik, der sich aber anscheinend positiv auf die Möglichkeiten der Filmindustrie und der Prozessorleistung ausgewirkt hat.
    In zweiter Linie sind die Benutzeroberflächen und die Bedienung dank Best-Practise-Standards geschaffen z.B. durch Warcraft- und die C&C-Serie sowie die Doom-Spiele bzw SCUMM-Systeme komfortabler geworden.

  9. #9
    Aus dem Tenor meine ich zu hören dass am Ende doch jeder dem folgt was ihm am meisten zusagt und wir wahrscheinlich auf diese Weise versuchen unseren gehetzten Geist vor völliger Übersättigung zu bewahren in dem wir gezielt aussuchen was unsere Stimmung/ Geschmack / Ausrichtung usw. gerade befriedigt.
    Was man kennen muss...dass steckt in der Seele des einzelnen, jeder hat andere Prinzipien, Meinungen, Prägungen, Facetten, all diese Dinge machen uns zu dem was wir sind : Individuen. Daher kann es das Wort zuviel in diesem Zusammenhang nur als Paradox geben, denn jedes Medium ist im Grude eine Stilblüte des einzelnen, das von ähnlichen Geschmäckern aufgenommen und interpretiert wird. Es ist natürlich klar dass man mit Ratio und Logik nicht immer seinen Emotionen folgen wird und so was wie Kulturtitan (ich liebe diesen Begriff ^^) werden kann.

    Ich für meinen Teil nehme das auf was bei mir durch Gene, Interesse, Langeweile oder Disziplin hängen bleibt. Eine klare Linie halte ich allerdings zu den Dingen die mir *böse* erscheinen. Kinderpornos, Snuff etc...pp muss ich an dieser Stelle nicht weiter erläutern. Diese Dinge sind allerdings ebenfalls in der Flut der Vielfalt vorhanden. Der Umgang damit...also das Bewustsein dass es sie gibt reicht denke ich aus.

  10. #10
    In Ordnung, ich rücke nochmal einen anderen meiner Punkte ins Blickfeld.
    Zitat Zitat von mir
    Es gibt ja durchaus ernst gemeinte Versuche, Medien zu selektieren, sei es durch Kategorien wie "Schundheft" oder "Boulevarpresse" (=kein ernst zu nehmendes Medium) oder durch simple Begriffe wie "Klassiker" oder "Meilenstein" (=must-read/see). HdS hat schon die Agenda angesprochen, die natürlich hinter solchen Kategorisierungen steht, und zwar von allen Seiten, und ich denke, das ist ein interessanter Punkt.
    Es gibt beispielsweise immer Versuche, Produkte aus Hollywood, Spartenfilme, Videospiele oder Comics als Ganzes, Trivialliteratur, Hip-Hop usw. komplett auszuschließen. An der Uni ist es bspw. eine äußerst weit verbreitete Einstellung, Blockbuster Filme komplett abzulehnen, Videospiele gelten effektiv bei ganzen Generationen als nicht ernst zu nehmen.
    Sind solche Selektionen (EGAL welcher Art) gut, schlecht oder in Anbetracht der Vielfalt sogar notwendig?

  11. #11
    Für einzelne Leute ist es bestimmt sinnvoll, diese Einteilung zu machen. Nicht unbedingt, weil sie allgemeingültig richtig ist, sondern weil es den Leuten persönlich hilft, zu selektieren. Wenn man aus Prinzip nur Underground-Produktionen konsumiert, dann baut man sich halt ein ganz gut überschaubares Feld auf.

    Es ist aber denke ich falsch zu sagen, daß alles, was für den Massenmarkt produziert wurde, Schund ist. Oft stimmt es zwar, daß Medien, auf auf ein möglichst breites Publikum zugeschnitten sind, für einzelne Gruppen weniger reizvoll sind (was logisch ist, sonst wären sie ja auf die einzelnen Gruppen gezielt), aber es gibt immer wieder Perlen.
    Hollywood-Filme sind da ein wunderbares Beispiel. Völlig unabhängig, ob ein Film gut oder schlecht ist—diese Diskussion will ich gar nicht erst anfangen—ist der Anspruch der Produktionen oft nicht sonderlich hoch. Man hat vieles schonmal irgendwo gesehen, z.B. die hundertste Romance Comedy, oder den zwölften Die-Hard-Action-Abklatsch. Das muß nicht heißen, daß diese Filme nicht unterhaltsam sind, aber sie sind eben nicht außergewöhnlich und bleiben nicht im Gedächtnis. Aber es gibt auch durchaus Ausnahmen, auch unter den Massenmedien.

    Das ist bei Büchern sogar noch viel krasser, finde ich. Sobald ein bestimmtes Buch irgendwie gut verkauft wird und einen halben Maßstab setzt, kommen immer zehn andere, die auf den Zug aufzuspringen versuchen. Momentan ist der Markt überflutet von Krimis im Mankell-Stil, und Feuchtgebiete hat (obwohl ich wirklich nicht verstehe, wieso) auch schon zig Nachahmer gefunden.
    Daher ist es für Leute, die z.B. Mankell nicht lesen mögen, durchaus sinnvoll, den ganzen Batzen von Büchern, die sich daran anlehnen, als vernachlässigbaren Schund abzutun. Sonst würde man viel zu schnell den Überblick verlieren.

    Falsch wird's nur dann, wenn man versucht, aus dieser persönlichen Meinung einen allgemeingültigen Zustand zu abstrahieren (“Wer so was liest, hat doch keinen Geschmack!”). Da muß man halt unterscheiden können. Leider ist diese Haltung extrem verbreitet.
    Vor allem bei Musik finde ich das extrem kraß. Während die meisten Leute, die ich kenne, bei Filmen noch relativ kulant sind, auch wenn man selbst auf Sachen steht, die andere ganz schrecklich finden, mutieren sie bei Musik oft zu den übelsten Genre-Nazis. Ich schließe mich da selbst nicht ganz aus, muß ich gestehen. Ich habe bei z.B. Leuten, die auf diesen DSDS-Castingschrott stehen, auch irgendwo eine vorgefertigte Meinung in der Schublade, die ich dann gerne mal rauskrame, dennoch versuche ich zumindest mich zu bemühen, nicht direkt die ganze Person dadurch zu beurteilen.

  12. #12
    Zitat Zitat von Ranmaru Beitrag anzeigen
    Momentan ist der Markt überflutet von Krimis im Mankell-Stil, und Feuchtgebiete hat (obwohl ich wirklich nicht verstehe, wieso) auch schon zig Nachahmer gefunden.
    Vergiss nicht die Massen an Vampirbüchern, die gerade wie Unkraut aus dem Boden schießen!^^

    Auch wenn die Eclipse-Bücher anscheinend recht gut geschrieben sind (zumindest muss es ja irgendeinen Grund für den Hype geben... ähm, außer dem Schauspieler...), werde ich sicher nie eines davon anfassen, weils einfach nicht interessant für mich klingt, und die Abneigung durch diese Überflut an Material immer mehr verstärkt wird.
    Naja, hab ich wenigstens ein Themengebiet abgedeckt, von dem ich nicht unbedingt lesen muss. *shrug*

    Feuchtgebiete hab ich übrigens gelesen, und das war wirklich extrem mies. Ganz furchtbar. Und das nicht nur wegen dem ekligen Zeugs. Sowas werd ich auch nie wieder anfassen, aber musste ich halt erst mal selbst rausfinden.^^

  13. #13
    Feuchtgebiete hat vor allem, wenn man den Ekel-Faktor rausnimmt, nichts zu bieten. Das Buch ist weder gut geschrieben, noch hat es einen Plot, den man weiterverfolgen möchte, noch sind die Charaktere irgendwie liebenswert. Es hat den gleichen Unterhaltungswert wie 2 girls 1 cup. Nur, daß man nach einer Minute nicht damit fertig ist.

    Und ach ja, die Vampirbücher habe ich echt verdrängt. <_>

  14. #14
    "Schundheft" ist etwa so ernsthaft klassifiziert wie "Saujud" in einem Personenregister.

    Wir können durchaus von seriell anonym und industriell in Gruppenarbeit erstellter Genreliteratur sprechen, dass beschreibt den Inhalt nämlich, aber "Schundhefte" sagt nichts wesentliches außer einer Meinung aus.

    Man klassifiziert nicht nach der Qualität sondern nach der Natur eines Objektes. Wenn wir diese Klassifikation abgeschlossen haben, so soll sie anderen helfen, Objekte mit vergleichbaren Merkmalen zu finden. Welches dann "das Beste" ist, hängt von vielen Randbedienungen ab, welche außerhalb unserer Klassifizierung liegen. Wie Z.b. der Bildungsstand oder die Vorkenntnisse. Ich meine, es steht außer Frage, dass wenn ich Fantasyliteratur über männliche Barbaren suche, die in einer exotischen Welt Krieg führen, Salambo wesentlich geiler geschrieben ist als Conan der Barbar. ABER das Groß der modernen Leserschaft wird der Mangel an Bias bezüglich allem und das Faktum, dass "Conan" hier wirklich unter seinem Temperament zu leiden hat abschrecken.

    Ob das Werk dann weitere, unstofflichere Merkmale mit anderen Teilt würde in Metadatensätzen angegeben werden. Wie Leon sagt - Feuchtgebiete, Trockenzonen, Naßzellen und was es sonst noch gibt würden alle als Metadatensatz mit Feuchtgebiete in Verbindung gebracht werden, alle Krimis in einem bestimmten Stil würden mit den Mankell-Werken verbunden werden. Natürlich ham wir im allgemeinen nicht die Zeit, entsprechende Sätze zu erstellen. Shitsux. Erhöht den Personalstand der öffentlichen Bibliothek. Dann können wir auch alle Faust-Werke gebündelt präsentieren. Endlich mehr als immer nur Goethe.

    In dieser Art und Weise helfen Klassifizierungen jemandem, für sein Interesse relevante Literatur zu finden. Wie gut oder schlecht die ist, steht außerhalb der Klassifizierung selbst.

    Zitat Zitat
    und Feuchtgebiete
    Srsly, es gibt mehr als ein Derivatswerk?

  15. #15
    Direkte Derivate vielleicht nicht, da fällt mir auch nur Fleckenteufel ein, aber es gibt irgendwie verdächtig viele Bücher, die auf diesen “Ordinäres Geschwafel irgendwelcher problemgeplagter Jugendlichen”-Trend aufspringen. Siehe Axolotl Roadkill.

  16. #16
    Also Trockenzonen und Fleckenteufel. Gawddamn. Deviante Jugenderinnerungen sind nix neues - Werther und so.

  17. #17

    Leon der Pofi Gast
    nein, da man nur das subjektiv relevante rausfiltert, sich ein teil erst gar nicht zum ansehen lohnt, ein gewisser anteil erst gar nicht erkannt wird, manche serien, filme und bücher nicht in der landessprache oder erlernten fremdsprache vorhanden sind. ich bin derzeit an meinem persönlichen zinit mit 220 serien und filmen angekommen, die ich auch erworben habe. und ungefähr hundertfünzig bücher und mangas. nun warte ich, bis neue serien und filme erscheinen oder wiederhole die bereits gesehenen.

    das konsumverhalten spielt auch eine rolle. ein verbraucher, der jeden tag vier stunden in medien investiert, wird mehr konsumieren können, als menschen die nur geringe freizeit haben oder sich mit den medien nur belanglos beschäftigen.

  18. #18
    Irgendwie scheint ein für mich ganz essentielles Problem für die anderen Leute nicht zu exestieren: Wie findet man das gute, interessante, für einen relevante, ohne dafür mehr Zeit zu investieren als für den Konsum dessen? Ich finde das wahnsinnig schwer.
    Was bei Filmen noch halbwegs einfach funktioniert, weil die Anzahl doch ziemlich überschaubar ist (und es zu allem einen Haufen kritiken gibt, der es gut beschreibt, ob die Wertungen übernommen werden sollen oder nicht steht nicht zur Debatte) - klappt bei Büchern zumindest bei mir überhaupt nicht.
    Klar gibts davon hier und da vereinzelt ein paar Rezensionen, aber gerade bei den nicht-Spiegel-Bestsellern (wobei die oft einen ganz guten Anhalt liefern, was man nicht kaufen sollte...) habe ich ein starkes Problem zu filtern. Oder auch nur zu entscheiden, was der vielen guten Dinge ich den jetzt lesen möchte, in meiner sehr, sehr knapp bemessenen Freizeit.
    Gibt es da Tipps?

    Bei Musik hat man es sehr einfach, wenn man ein bestimmtes Genre hört, so wie früher ich. Inzwischen hat sich der Konsum aber stark vermindert, weil ich einfach nicht die Zeit und das Geld habe, vieles auszuprobieren. Und in der inzwischen unüberschaubaren Menge von Dingen, die ich theoretisch gut finden könnte etwas zu finden, das mir wirklich gefällt, fällt ebenfalls schwer.

    Btw, was Fernsehen und Zeitungen finde ich das recht einfach.
    Ich schaue kein Fern, auf Serien bringen mich meist Freunde oder das Forum hier. Außerdem gibs Arte und 3Sat, wenn mir ganz arg langweilig werden sollte. Bei Zeitungen hab ich die gefunden, die ich mag.
    Radio höre ich keins.

  19. #19
    Du kannst in die Bibliothek deines Vertrauens gehen. Wir nehmen da immer schon eine Vorauswahl aufgrund von Kurzrezensionen vor. Was bedeutet, dass wir uns jede Woche durch mehrere hundert Kurzrezensionen von Neuerscheinungen schlagen müssen um Bücher zu finden, die wir in den Bestand aufnehmen wollen.

  20. #20
    Ich bin regelmäßiger Bibliothekskunde, dort kann mir aber trotzdem keiner sagen, ob etwas jetzt gut ist oder nicht. Die, die ich kenne, machen jedenfalls keine Rezensionen.
    Also habe ich eine Auswahl von jeder Menge Kram, mit ein bisschen was gutem dazwischen. Auf gut Glück auszuleihen und zu lesen habe ich (leider) keine Zeit (mehr, früher habe ich das gemacht). Gezielt nach was suchen ist meistens schwer, zum einen muss ich es erstmal kennen, zum anderen ist es oft nicht verfügbar (gerade bei Spartensachen).
    ... es ist nicht so, dass ich nix zu lesen hätte oder so. Mein Stapel ungelesenes ist jetzt sicher nen halben Meter hoch. Das ich das finde, beruht aber zu 90% auf glück.

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