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Thema: Journey

  1. #1

    Journey

    Hallo,

    ich hatte schon immer einen Faibel für seltsame Geschichten der Fantasy - Schiene, mal sehen ob ich hier ein paar Leute damit begeistern kann.
    Wer den Fehlerteufel findet darf ihn abknallen...



    Episode 1

    "Der Brief von Armand"


    Der Sturm peitschte die dicken Regentropfen wie Geschosse an die langen, mundgeblasenen Fenstergläser des erhabenen Herrenhauses der Familie Vandon. Von der ferne wirkte Vandon House wie eine Kerze inmitten totaler Finsternis, die ihr wärmendes Licht beharrlich hinaus in den brüllenden Sturm spendete. Es stand dort schon seit Generationen, erhaben, scheinbar unangegriffen von den Gezeiten thronte es über den Klippen der Vyvern Isle. Doch hatten seine Hallen ihre besten Zeiten bereits hinter sich gelassen. All sein Glanz und gleichsam der Ruhm der Familie Vandon waren nur noch eine flüchtige Erinnerung. Ein über die Jahre immer blasser werdender Schimmer der einstigen Größe der Vandons waren die mannshohen Gemälde von Lord William Vandon, der nun mehr aus dem rissigen Ölgemälde hinab auf das blickte was einst sein Heim gewesen war. Ein leeres Haus, das eher einem Friedhof glich als der Heimstadt eines einst mächtigen Adelsgeschlechts.
    Zu eben jenem Ort schlug sich die Person durch, der all diese Gedanken durch den Kopf gingen. Isabo schlang die schmierigen Ölsachen erneut um ihren schmalen Körper. Der Sturm schien seine wahre Freude daran zu haben ihr den ebenso schützenden wie glitischigen Mantel weg zu reißen. In ihren Händen hielt sie sicher den Grund für ihre nächtliche Exkursion über die kleine Insel die man bei Tage überblicken konnte.
    Einen kleinen, versiegelten Umschlag, gekennzeichnet mit dem Siegel der geflügelten Schlange, dem Wappentier der Vandons.
    Innerlich verfluchte sie sich dafür dass sie mitten in der Nacht auf die Glocke des Kuriers reagiert hatte. Es glich ohnehin einem Wunder des er es bei diesem Seegang geschafft hatte die Insel mit seiner Nussschale zu erreichen um dort im Pierhaus den dünnen Draht zu betätigen der die Glocke im Haus schrillen lies.
    Mühelos drückte sie die schwere, fast vier Fuss hohe Stahltüre zur Eingangshalle auf. Nachdem Isabo den schweren, vor Nässe triefenden Mantel an der Gaderobe seinem Schicksal überlassen hatte. Machte sie sich auf den Weg, die breite Treppe zu erklimmen um den Brief bei der letzten offiziellen Vertreterin der Familie Vandon abzuliefern. Verärgert stellte sie dabei fest dass ihre Dienstmädchenunform ebenfalls durchnässt war und dass Wasser sowohl aus den Kleider wie dem stahlgrauen Haar tropfte.
    Ein klopfen und das darauffolgende "Herrein" später stand sie der Herrin des Hauses gegenüber. Mirage Vandon beäugte ihre einzige Untergebene mit überraschtem Blick während sie das Rapier senkte mit dem sie auf die Minute vier Stunden trainiert hatte, wie es immer in Nächten wie diesen tat. "Es ist etwas spät für Post vom Festland." stellte die Lady nüchtern fest. Mirage wischte sich den Schweiß von der Stirn und machte einen langen Schritt auf Isabo zu. "Er kommt nicht vom Festland." entgegnete die Maid kurzangebunden.
    Mirage führte ihr Schwert zurück in die Scheide an der Hüfte und zog dabei die linke Braue nach oben, ein deutliches Zeichen für Skepsis. Sie hatte einen Abneigung gegen Briefe, doch da es die einzige Art des Ferngespräches darstellte musste man es eben erdulden. Als sie dass Siegel erblickte zögerte sie einen Moment, bevor sie sie der Dienstmaid den Rücken zukehrte und auf die Flammen des kleinen Kamins zuhielt der sich am äußersten Rand des langgezogenen Trainingsraumes befand. Zwischen den stark abgenutzten Holzpuppen an denen Mirage ettliche Stunden trainiert hatte, leckten die Flammen gierig an dem gerade nachgelegten Holz. Isabo sah es schweigend mit an, die Etikette verbot ihr einfach zu gehen bevor Mirage sie entlies. Doch es regte sich auch missfallen in dem sonst so ruhigen Gemüt, schließlich hatte sie sich gerade dafür durch diesen beinahe unirdischen Sturm gekämpft.

    Mirage starrte in die Flammen, der kleine Umschlag näherte sich gefährlich dem gierigen Feuer. "Du weißt von wem er ist..." schnaubte sie ohne sich zu Isabo umzudrehen. "Von eurem Bruder Armant." erwiderte Isabo ungerührt. "Eben -das allein ist schon Grund genug ihn zu verbrennen ohne zu wissen was er diesmal angestellt hat!" knurrte Mirage. Ihre Stimme hatte plötzlich etwas dämonisches, das ganz und gar nicht zu der filegranen, weiblichen Statur mit den schwarzblauen Locken passte. "Bei allem Respekt, aber ihr solltet wenigstens wissen worum es geht, bevor ihr euch zum Schmollen zurückzieht um euch mit dem Wein zu berauschen den ihr unter eurem Kopfkissen versteckt habt." sagte Isabo trocken.

    Ein schmunzeln huschte über Mirage's Gesicht, ob der Tatsache dass sie immer durchschaubarer wurde für die treue Isabo. Mit einem sanften Knacken brach sie dass Siegel und ehtüllte die Nachricht ihres Bruders.

    "Liebste Schwester,

    wir haben nicht viel miteinander gerdet in den letzten Jahren, seit Vater und Mutter starben. Auch weiß ich dass meine Person in deinen Augen alle Verachtung verdient, aber ich weiß nicht an wen ich mich wenden soll, nun da die Not am größten ist.
    Ich schreibe diese Zeilen an dich um dich zu warnen, meine Verfehlungen der jüngsten Vergangenheit haben ungeahnte Konsequenzen.

    Das was von der Ehre unserer Familie noch übrig ist steht auf dem Spiel, ebenso unser beider Leben, mehr will ich in diesem schreiben nicht preisgeben, falls es seinen Bestimmungsort nicht ereicht.
    Ich erwarte dich so bald als möglich auf Asylum Island.

    In liebe Armant "

    wird fortgesetzt...


    (c)
    HdS

  2. #2
    Wow, nicht schlecht. Also zumindest ist es bessser als das meiste, was ich sonst so an Texten im Internet gelesen habe. ^^ Bei einem echten Buch wäre ich zwar noch eher skeptisch, würde aber wohl erstmal weiterlesen, ist doch recht gut geschrieben.

    Stilistisch bist du nur teils etwas unsicher, vor allem da wo Mirage den Brief entgegennimmt.
    a) Es steht gar nicht da, dass sie den Brief nimmt, es wird nur plötzlich klar, dass sie das getan hat. Wäre imo gut, explizit hinzuschreiben.
    b) Die "Introspektion" (oder wie man das nennt) wechselt öfters zwischen Isabo und Mirage, allgemein sollte man sich aber doch entscheiden, aus wessen Sicht man eine Szene jetzt schildert.
    c) Der Dialog wirkt etwas konstruiert.
    d) "Doch es regte sich auch missfallen in dem sonst so ruhigen Gemüt" klingt seltsam, bzw. auch eher aufgesetzt.
    e) Das Verhältnis der beiden wird imo ziemlich unterschiedlich geschildert: Mal ist Isabo die vorbildliche Dienerin, die sich nicht ohne Erlaubnis zurückziehen darf, dann wirft sie Mirage wieder ungeschönt ihren Weinkonsum an den Kopf.

    Und höflich wäre es, vor einer Veröffentlichung zumindest noch einmal drüberzulesen – da stecken doch noch etliche Fehler drin, die einem dabei eigentlich gleich auffallen müssten. <__<"

  3. #3
    *g*
    Gut ich gebe zu das ich zu der Sorte "unhöflicher" Schreiber gehöre...aber ich gelobe Besserung.

    Deine Vorschläge sind gut und vorallem präzise, daher werde ich sie nach bestem vermögen umsetzen.
    Ich bitte um etwas Geduld, was die charakterisierung der Protagonisten und deren sozialer Struktur anegeht...in ein paar Absätzen lässt sich das schwerlich schildern. Dabei gebe ich dir aber Recht das in dieser hinsicht die Gegensätze sehr stark miteinander kollidieren. Ich werde das recht bald einfließen lassen warum und weßhalb meine Pros so miteinander umspringen wie ich es sie habe tun lassen.

    Die Sicht der Dinge wird nicht mehr so schnell oder besser, abrupt wechseln...dieser vermalledeite Anfang...

    Last but not Least freue ich mich über das fundierte Kommentar, das auch gleich noch Lösungsvorschläge enthällt.

    Dafür vielen Dank

    lg
    HdS

  4. #4
    Nun, es ist etwas kurz, um sich wirklich eine Meinung zu bilden; vor Allem, da es kein abgeschlossener Text ist. A priori gefällt er mir aber ganz gut, gute Beschreibungen bringen eine tolle Atmosphäre auf.
    Ich stimme weiters Drunken in den meisten seiner Punkte zu (vor Allem was die Fehler betrifft ), außer in b). Für mich sind die Erzählperspektiven recht konstant, für einen auktorial erzählten Text passt das hervorragend - meiner Meinung nach.

    Anschließend noch ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind:

    Zitat Zitat
    [...], die ihr wärmendes Licht beharrlich hinaus in den brüllenden Sturm spendete.
    "Spendete" würde ich hier so nicht verwenden, das passt nicht ganz. Vielleicht "sandte", um im selben Ton zu bleiben; oder "(ver-)strahlte"...

    Zitat Zitat
    Es stand dort schon seit Generationen, erhaben, scheinbar unangegriffen von den Gezeiten thronte es über den Klippen der Vyvern Isle.
    Da fehlt ein Punkt oder zumindest ein Semikolon nach "Generationen", oder aber du musst die Struktur der Sätze verändern. So jedenfalls stimmt es nicht.

    Zitat Zitat
    Doch hatten seine Hallen ihre besten Zeiten bereits hinter sich gelassen. All sein Glanz und gleichsam der Ruhm der Familie Vandon waren nur noch eine flüchtige Erinnerung.
    Hier hingegen würde ich beide Sätze zusammenführen (sprich Punkt durch Beistrich ersetzen).

    Zitat Zitat
    Ein über die Jahre immer blasser werdender Schimmer der einstigen Größe der Vandons waren die mannshohen Gemälde von Lord William Vandon, der nun mehr aus dem rissigen Ölgemälde hinab auf das blickte was einst sein Heim gewesen war.
    Hier gibt es ein Kontinuitätsproblem. Erst sind es "die Gemälde", dann schaut er aber von "dem Gemälde" herab. Logischer ist ersteres, weil ja wohl kaum nur ein Bild in dem Haus hängt. Und wahrscheinlich werden auch andere Ahnen der Familie "an den Wänden hängen"...

    Zitat Zitat
    Zu eben jenem Ort schlug sich die Person durch, der all diese Gedanken durch den Kopf gingen.
    "Die Person" klingt etwas kalt, unpersönlich. "Die Frau" oder gleich "das Dienstmädchen" oder Ähnliches würden besser passen, willst du's aber geheimnisvoller machen oder nicht so viel vorwegnehmen, schreib "die Gestalt" oder so.

    Zitat Zitat
    Isabo
    Also ich weiß nicht... Meinst du "Isabeau" (alter französische Version von Isabel/Elisabeth), oder hast du's ganz erfunden? Falls zweiteres zutrifft, lass es; obwohl der Name für mich sehr komisch aussieht/sich anhört .

    Zitat Zitat
    [...]um ihren schmalen Körper.
    Reine Geschmackssache, aber ich würde "schlank" verwenden...

    Zitat Zitat
    Verärgert stellte sie dabei fest dass ihre Dienstmädchenunform ebenfalls durchnässt war und dass Wasser sowohl aus den Kleider wie dem stahlgrauen Haar tropfte.
    Es müsste so wohl... als auch... heißen. Außerdem ein Beistrich nach "dabei"; noch ein "das" vor "Wasser".

    Zitat Zitat
    Mirage Vandon beäugte ihre einzige Untergebene mit überraschtem Blick [...]
    "Beäugte" stört mich irgendwie in diesem Kontext, ich würde eher "besah" oder "bedachte" nehmen....

    Zitat Zitat
    [...], ein deutliches Zeichen für Skepsis.
    "Ihre Skepsis" klingt für mich besser...

    Zitat Zitat
    [...]doch da es die einzige Art des Ferngespräches darstellte musste man es eben erdulden.
    "Ferngespräch" passt nicht. Erstens denkt man dabei an ein Telephon, zweitens ist ein Brief kein Gespräch (nja, im weitesten Sinne natürlich schon...). Schreib lieber "Kommunikation" oder so etwas. Außerdem würde ich "man" durch "sie" ersetzen.

    Zitat Zitat
    Isabo sah es schweigend mit an[...]
    "Sah schweigend zu" gefiele mir besser.

    Zitat Zitat
    Doch es regte sich auch missfallen in dem sonst so ruhigen Gemüt, schließlich hatte sie sich gerade dafür durch diesen beinahe unirdischen Sturm gekämpft.
    Der Satz stimmt nicht wirklich mit dem vorhergehenden überein. Leite den Satz besser mit "Darüber regte sich Missfallen..." oder etwas ähnlichem....

    Zitat Zitat
    Ihre Stimme hatte plötzlich etwas dämonisches, das ganz und gar nicht zu der filegranen, weiblichen Statur mit den schwarzblauen Locken passte.
    "Dämonisch" ist meiner Meinung nach zu stark. Ich weiß zwar nicht, wie sich der Charakter im Laufe der Erzählung verändern wird, aber jetzt wirkt es unpassend. "...etwas bitteres, sarkastisches,..." oder etwas wie "eine Schärfe/eine Härte" fände ich passender.
    (Es muss "filigran" heißen...).
    Und "weiblich" als Adjektiv wirkt recht ungeschickt. Wenn nicht irgendwie herauskommt, dass sie besonders maskulin wirkt oder so, ist "weiblich" für eine Frau nicht gerade bezeichnend. Ich würde mich nach etwas besserem umsehen .


    Zitat Zitat
    [...]aber ich weiß nicht an wen ich mich wenden soll,[...]
    "an wen ich mich sonst wenden soll".

    Zitat Zitat
    In liebe
    Abgesehen davon, dass man "Liebe" groß schreibt, passt diese Grußformel atmosphärisch nicht wirklich hinein.


    Ansonsten solltest du noch an den Dialogen arbeiten. Ich weiß, gute Dialoge sind furchtbar schwer, aber sie sind nun mal das Um und Auf einer Geschichte (falls welche darin vorkommen). Schließlich verraten sie weit mehr über die Charaktere als jede Beschreibung und sie vermitteln ihnen auch Leben. Wirken die Dialoge zu künstlich und aufgesetzt, leiden die Tiefe der Geschichte und das Einfühlungspotenzial darunter.
    Weiters wirken die Namen - vor allem die der Orte - sehr unnatürlich. "Vyvern Isle" geht ja noch halbwegs, aber "Asylum Island"? Lass dir doch etwas originelleres einfallen . Auch sind die Namen der Charaktere alle französisch, die der Orte aber durchgehend englisch (was per se schon störend ist, sollte das Ganze nicht in England stattfinden), dadurch wirkt das ganze nicht sehr authentisch. (Und Armand schreibt man mit "d" )
    Auch solltest du - wie Drunken schon sagte - das Verhältnis zwischen Herrin und Dienerin klären und festlegen. Hier verhält sie sich zwei mal völlig verschieden - eins von beiden muss weg.

    Schließlich musst du wirklich deine Rechtschreibung verbessern. Um den "Fehlerteufel", wie du sagst, abzuknallen, bräuchte man da ein Maschinengewehr. Vor Allem die Beistrichsetzung ist so gut wie nicht vorhanden; aber du machst auch so genügend Groß- und Kleinschreibfehler. Dazu kommen noch Tippfehler... Insgesamt hemmt das den Lesefluss stark und stört ungemein. Dabei hat Word mittlerweile eine recht brauchbare Rechtschreibprüfung, und sogar mein Browser hat eine... da müssten doch zumindest die gröbsten Schnitzer weg. Verbessert habe ich hier nichts, da ich keine Zeit dafür habe (und ein einmaliges Drüberlesen sollte da ja reichen).



    Nja, erstmal genug der nächtlichen Krittlerei, ich glaube, ich habe alles erwähnt, was mir aufgefallen ist. Trotz Allem ist es ein recht guter Text, den ich gerne gelesen habe. Stell ruhig die Fortsetzung rein, ich bin gespannt, wie's weitergeht .
    Schließlich möchte ich noch darauf hinweisen, dass alles obige absolut subjektiv ist. Es ist meine Meinung und keineswegs eine absolute Wahrheit. Es ist ja dein Text, mit dem du machst, was du willst. Just in case.

    Hiermit gute Nacht .

  5. #5
    Nun ja...ich bin erschlagen zu gut Deutsch von dem Einsatz den du beim kritisieren zeigst.
    Natürlich ist das keinesfalls negativ aufzufressen, da mir die meisten Hinweise durchauß nützlich sein werden.
    Wie du schon sagtest...rein Subjektiv...also werde ich zusehen dass ich es brauchbar fortsetze und mir beim korregieren mehr mühe gebe.

    Also, an dieser Stelle vielen Dank fürs Kommentar

    ^^

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