Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
@Buch-Diskrepanz generell: Ich glaub ja, dass die Handlung dort besser ist, besonders die vielen Nebengeschichten. Das bringen schon die Möglichkeiten des Mediums mit sich, speziell was den Umfang angeht. Aber ich denke doch, dass einige damit übertreiben. Kritik hör ich fast nur von den Buchkennern, und es geht immer um die Treue gegenüber der Vorlage, das ist schon irgendwie auffällig. Vielleicht könnten die Serienproduzenten mehr Anstrengungen unternehmen, um sich enger am Text zu orientieren, aber ich gehe nicht davon aus, dass das notwendigerweise zu einer besseren Show führen würde. Da sind keine Idioten oder Banausen am Werk, sondern Leute, die abwägen. Eine Nebenhandlung mag noch so gut sein - wenn sie für das größere Ganze höchstens ein paar tiefergehende Nuancen bringt, sich die Serie aber auf andere Schwerpunkte konzentriert, weil logischerweise nicht allen Aspekten nachgegangen werden kann, dann fällt das halt weg oder wird ganz anders und weniger prominent implementiert (man bedenke, dass die Autoren schon jetzt wissen, wohin die Reise geht und wie die Geschichte mal enden soll). Aber, wie es Martin auch mehrfach betont hat, führen einige notwendige Veränderungen zwangsläufig zu immer mehr neuen. Dass es sich tatsächlich um zwei im Detail verschiedene Versionen der Geschichte handelt, scheinen viele nicht akzeptieren zu wollen. Als jemand, der nur die Serie schaut, kann ich nicht behaupten, dass die Qualität stark abgenommen hätte, und das, obwohl die Staffel imho schwächer gestartet ist als jene davor. Der Hänger ist so gering, dass sich das mit ein oder zwei bombastisch guten Folgen direkt wieder ändern kann. Game of Thrones ist für mich noch immer das beste, was Fernsehn derzeit zu bieten hat.
Dem kann ich eigentlich nur unumwunden zustimmen. Ich habe sowieso das Gefühl, dass ich davon profitiere, die Bücher noch nicht gelesen zu haben, so dass ich die TV-Version der Geschichte relativ unvoreingenommen genießen kann. Mag sein, dass die Serie auch ihre plumpen "Sex und Gewalt"-Momente hat, aber das scheint ja auch mittlerweile durch die öffentliche Rezeption Teil des Marketings geworden zu sein.
Staffel 5 war bisher zwar auch meiner Meinung nach etwas schwächer als ihre Vorgänger, aber - gerade im Vergleich mit vielen anderen Serien - immer noch interessant genug, um mich bei der Stange zu halten. Folge 6 gefiel mir da bisher auch mit Abstand am besten, da sie ein paar der spannungsgeladenen Verbalkonfrontationen bot, für die ich die Serie so liebe. Dass der "Aufreger" am Ende der Folge jetzt so breitgetreten wird, war durchaus klar und vermutlich auch etwas kalkuliert. Aber ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass die Szene unnötig oder "out of character" war.