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Thema: Ist das in Japan wirklich so?

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  1. #1
    Das sind etwa 23 Euro. Viel billiger kriegt man Musik in Deutschland leider auch nicht mehr. Zumindest nicht, wenn man sich etwas außerhab des Mainstreams bewegt.

  2. #2
    Zitat Zitat von DFYX Beitrag anzeigen
    etwas außerhab des Mainstreams bewegt.
    Ja selbst dort sind die Preise riesig. Als Beipiel nehme ich mal Envy (eine bekannte japanische Hardcore Band), das neuste Album kostet in japan 23€ und in Deutschland bei Amazon kriegt man es für 14€. Jetzt nehme ich noch einmal eine recht unbekannte Band die kamomekamome heißt, das Album kostet auch 23€.

    Ich kann es einfach nur nicht nachvollziehen das man so viel zahlen muss nur für eine dämliche CD. Ich halte so welche Preise eigentlich nur normal für Cds mit Extras oder für (limitierte) LPs.

  3. #3
    CDs (und DVDs, und generell alles, was irgendwie in Richtung Unterhaltungsmedium tangiert) sind hier in Japan leider inflationaer teuer. Das liegt daran, dass es hier eine Steuer auf diesen Kram gibt. Neue CDs liegen, je nach Kuenstler, zwischen 2500 und 3000 Yen; Doppel-Alben und Compilations schlagen locker mit 4-5000 Yen zu Buche. Guenstig bekommt man CDs hier nur im Second-Hand-Laden (Book Off hat einige, beispielweise), aber selbst da legt man noch 1500 hin. Ausser, die CD hat deutliche Maengel, wie eine zerbrochene Huelle, ein zerfleddertes Booklet, bzw. es fehlt etwas (Booklet, Cover, etc.), dann ist man u.U. mit 500 bis 1000 Yen dabei.

    Oft ist es sogar so, dass importierte CDs (auch die von den japanischen Kuenstlern) billiger sind als hier gekaufte. Aus dem Grund haben japanische Alben eigentlich immer Bonustracks mit drauf, damit sich der Aufpreis lohnt.

  4. #4
    Zitat Zitat von Ranmaru Beitrag anzeigen
    CDs (und DVDs, und generell alles, was irgendwie in Richtung Unterhaltungsmedium tangiert) sind hier in Japan leider inflationaer teuer. Das liegt daran, dass es hier eine Steuer auf diesen Kram gibt. Neue CDs liegen, je nach Kuenstler, zwischen 2500 und 3000 Yen; Doppel-Alben und Compilations schlagen locker mit 4-5000 Yen zu Buche. Guenstig bekommt man CDs hier nur im Second-Hand-Laden (Book Off hat einige, beispielweise), aber selbst da legt man noch 1500 hin. Ausser, die CD hat deutliche Maengel, wie eine zerbrochene Huelle, ein zerfleddertes Booklet, bzw. es fehlt etwas (Booklet, Cover, etc.), dann ist man u.U. mit 500 bis 1000 Yen dabei.

    Oft ist es sogar so, dass importierte CDs (auch die von den japanischen Kuenstlern) billiger sind als hier gekaufte. Aus dem Grund haben japanische Alben eigentlich immer Bonustracks mit drauf, damit sich der Aufpreis lohnt.
    Ich kann mir kaum vorstellen wie die meisten NEETs und Otakus dort über die Runden kommen ohne zu verhungern...
    Danke für die Auskunft.
    Zitat Zitat
    Mal das dortige Ebay versucht?
    Dort findet man gar nichts. Die meisten Japaner benutzen doch Yahoo! Auctions. Dort habe ich auch nachgeguckt und das hier gefunden:
    http://page11.auctions.yahoo.co.jp/jp/auction/n92690284
    Für 30 Yen wirklich verdammt billig, aber als ich den Versand gesehen habe... Bis nach Okinawa wollen die 1400 Yen, da will ich mir gar nicht vorstellen wie es ist wenn es nach Europa versand wird. D8

  5. #5
    Zitat Zitat
    Ausser, die CD hat deutliche Maengel, wie eine zerbrochene Huelle, ein zerfleddertes Booklet, bzw. es fehlt etwas (Booklet, Cover, etc.), dann ist man u.U. mit 500 bis 1000 Yen dabei.
    Wobei manchmal auch absolut minimale Mängel (die man teilweise nicht mal bemerkt) zu deutlich niedrigeren Preisen führen. Dazu kommt, dass man bei der Auswahl an Second Hand Läden eigentlich auch nie lange suchen muss, so zumindest meine Erfahrung. Über's Internet... ka. Mal das dortige Ebay versucht?

  6. #6
    Ihr scheint die falsche Musik zu kaufen?

    Ich hatte noch nie beim Import von japanischer Musik das Gefühl, man würde mich um mein Geld betrügen. Und ich kaufe meist Alben von ehemaligen Doujin-Künstlern, also schon recht Nische.
    15€ - 30€ finde ich sehr in Ordnung, vor allem weil ja meist noch viel Bonus-Content wie eine Musikvideo-DVD, 5.1-Upmix oder Artbooks dabei sind.

    Nur die Konzert-DVDs und Blurays könnten etwas billiger sein. Da muss man dann doch schon 50€ - 80€ hinlegen ^^'' Und hoffen, dass sie regionalcodefrei sind ...

  7. #7
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Wobei manchmal auch absolut minimale Mängel (die man teilweise nicht mal bemerkt) zu deutlich niedrigeren Preisen führen. Dazu kommt, dass man bei der Auswahl an Second Hand Läden eigentlich auch nie lange suchen muss, so zumindest meine Erfahrung.
    Das kommt aber auch ganz stark darauf an, was man genau haben will. Wenn man den neusten Pop-Quietsch sucht, dann findet man da zig CDs in jedem Second-Hand-Laden, oft mehrfach mit Maengeln nach Wahl, wenn man billig dabei sein will ... aber der Ausbau meiner Teresa-Teng-Sammlung ist bisher noch nicht ueber eine einzige CD herausgekommen, weil es die irgendwie nirgends gibt.
    Und dabei ist Teresa Teng die meistverkaufte asiatische Saengerin aller Zeiten. Mit Abstand.

  8. #8
    Ich habe gerade von einem Typ gelesen der 2000 Yen bezahlt hat um den K-ON Film zu sehen.

    Für sowas kann es unmöglich eine Rechtfertigung geben. Außerdem kann die Produktion doch nicht so teuer gewesen sein bei der scheiß Animationtechnik die das Studio dort abliefert.

  9. #9
    Ist der Markt nicht tendenziell die einzige Rechtfertigung, die man braucht? Solange die Leute es kaufen, ist doch alles Ok.
    Wobei 2000 für ne Kinokarte afaik sogar recht günstig wären.

  10. #10
    Da bin ich aber für 5 € für einen normalen Film und 8€ für einen 3D Film gut dabei...

    Die Leute dort müssen wohl ziemlich gut verdienen.

  11. #11
    Ich hab damals für Dark Knight 1800 Yen oder so bezahlt. Aber das ist, wie erwähnt, ja schon normal.
    Naja, verdienen tun die schon ein wenig mehr, aber meistens haben die Leute nicht allzu viel Zeit, das Verdiente erstmal auszugeben.

  12. #12
    Joa, die Lebenshaltungskosten in Japan sind im Vergleich etwas hoeher als in Deutschland; und das schlaegt sich natuerlich auch auf die Luxusgueter nieder. Wobei der aktuell schwache Euro natuerlich seinen Teil dazu beitraegt. Wenn man den Kurs von vor einem Jahr nimmt, mit 145:1, dann sieht das schon wieder weniger extrem aus, als beim aktuellen 103:1 (oder wo das gerade steht).

  13. #13
    Sofern man in Japan ist, kann man die Preise der CDs ein bisschen mithilfe vom Leihen niedriger machen. Wenn ich das richtig verstanden habe, scheint das wohl nicht unüblich zu sein...
    Ansonsten fand ich aber auch mit dem Kurs vor 2 Jahren alles ziemlich teuer. Als bestes Beispiel fällt mir immer wieder der Apfel für 250yen ein. Glaub damals im Daiei war das.... hart.

    Die vorher angesprochenen quietschbunten Pop-sachen (und auch alles andere in der Richtung) würde ich darauf schieben, dass der Rest-Alltag so trist ist, dass es "wenigstens neben dem Arbeiten bunte fröhliche Sachen gibt".
    Das was ich von den meisten meiner Freunde bisher gehört habe lässt nicht darauf schließen, dass die hier alle fröhlich auf der Arbeit rumtanzen und sich auf jeden Tag erneut freuen...

  14. #14
    negativ. Keine Ad-Hoc-Theorie. Im laufe von 2 Jahren so gekommen.
    Eine 40 Stunden-Woche ist eine 40-Stunden-Woche bei uns. In Japan - oder zumindest bei allen Leuten, die ich hier kenne ist eine 40-Stunden-Woche = 6x10 bis 12-Stunden pro Tag... also schon nochmal was anderes.
    Mein Job lässt mich herumtanzen und Spaß haben - wenn auch nicht immer.

    Ich gebe zu, dass ich selten so viel TV oder Videoclips gucke. Aber das, was ich sehe finde ich mit Japan eher weniger vergleichbar.
    In Japan sind ja nicht nur die Werbung und Gruppen, sondern einfach alles bunt - mal abgesehen von den Mangas...

  15. #15
    Ah, das hab ich schon länger nicht mehr gehört. Danke dafür.

  16. #16
    Zitat Zitat von Surface Dweller Beitrag anzeigen
    Dann ist die Gruftie-Szene bei uns (sind heute alle 30, 40) wohl auch entstanden weil wir so trist leben? Die Loveparade muss ein Ausdruck tiefster emotionaler Zerrissenheit sein(/ironie) Stell dir vor, im normalen japanischen Alltag wirst du kaum Gothic-Lolita sehen. Das sind einfach Missverständnisse, die entstehen weil sich die Kulturen so unterscheiden. Selbst im Rahmen meines Studiums muss ich mich mit Texten von rennomierten Japanologen außeinandersetzen, wo es von offenen Enden nur so wimmelt.
    +1

    Ich hab, seit ich in Japan lebe, glaub ich zwei- oder dreimal Gothic Lolitas auf der Strasse gesehen. Dieser Mythos von der japanischen Zwangsgesellschaft, die alle Jugendlichen in Subkulturen treibt ist nicht mehr oder weniger wahr als woanders auf der Welt auch. Wenn ich etwas tiefer in die soziologische Trickkiste greife, dann kann ich jede Subkultur dieser Welt mit tristem Alltag erklaeren. Punks sind Punks, weil sie ein Statement gegenueber der Gesellschaft setzen wollen, Grufties sind Grufties, und Lolitas sind eben Lolitas. Selbst Computer-Nerds bevorzugen (heute und damals) den Online-Umgang mit anderen gegenueber anderen Medien, weil sie sich dabei in der Gesellschaft wohler fuehlen.
    Auch ist dieses Gerede von den japanischen Arbeitsbienen, die bis zum Tod in einer Firma schuften, deutlich weniger drastisch als das einige Leute (ja, auch bekannte Japanologen) immer wieder behaupten. Die Gesetzgebung verbietet es inzwischen mit relativ drakonischen Strafen, dass zu viele Ueberstunden geschoben werden, und wenn das passiert, dann muessen die bezahlt werden. Vermutlich setzen sich mehrere Firmen auch heute noch darueber hinweg, aber vor allem Firmen die entweder ins Ausland expandieren wollen oder fuer in Japan lebenden Auslaender attraktiv sein moechten, koennen sich das klassische japanische System (lebenslange Anstellung und Senioritaetsprinzip) nicht mehr leisten. Meine Freundin ist selten laenger als wirklich von 9 bis 5 im Buero, und wenn das mal vorkommt, dann kriegt sie die Ueberstunden bezahlt. Und ja, sie kann sich auch zwei Wochen Urlaub nehmen, ohne dass irgendwer sie bloed anguckt ... obwohl letzteres vor allem in der aelteren Generation tatsaechlich noch unueblich ist. Da verbaut man sich seinen Urlaub lieber ueber Brueckentage.

    Zusammengefasst: den Japaner an sich gibt es genau so wenig, wie es den Deutschen an sich gibt. Und wer heute noch Ruth Benedict heranzieht, um die japanische Gesellschaft zu erklaeren, der hat was nicht verstanden.

  17. #17
    Ich fand die eigenen Modelle von Japanern immer viel lustiger als Rut Benedict's et al. Amae z.B. und die darauf aufbauende Dependenztheorie ist kein schlechtes Werkzeug um vieles auf den ersten Blick bizarres in der Literatur begreifbar zu machen.

    Aber prinzipiell finde ich die Idee, dass nichts die Menschen einer Nation verbinden soll recht bescheuert. Es gibt so gut wie immer eine Reihe von Konsensthemen an denen sich Politik und Kultur definieren, und diese bleiben schon mal länger als sechzig Jahre in Verwendung. Manche schaffen durchaus auch unter vielen Permutation zweihundert Jahre durchzuhalten, wie z.B. unsere eigenen Geschlechter-Stereotypen, die immer noch vom aufklärerischen Diskurs geprägt sind. Wir sind keine atomaren Individuen, wobei natürlich zugegeben werden muss, dass seit den 80ern die Atomisierung der gesellschaftlichen Vereinigungen zunehmend Gewicht im Diskurs gewonnen hat. Nicht zuletzt angetrieben durch Veränderungen in der Arbeitsorganisation.

  18. #18

  19. #19

  20. #20
    Zitat Zitat von Surface Dweller Beitrag anzeigen
    Wir haben hier auch haufenweise qietschbunte Popgruppen (bzw. gehabt), auch wenn sie dir gerade nicht einfallen.
    Nenn mir welche. Ich kenn auch keine.

    Außerdem hat Ricky schon recht. Man schaue sich nur mal die Gothic-Lolita oder die Visual Kei Szene in Japan an. Die sind GENAU wegen dem tristen Alltag und der Zwangsgesellschaft entstanden. Es waren Schreie nach Individualismus. In Japan gibt es zwar auch die 40-Stunden Woche, aber die Wahrheit sieht so aus, dass sie stattdessen 60 Stunden und mehr in der Woche arbeiten, während es hierzulande eigentlich verboten ist, mehr als 48 Stunden in der Woche zu arbeiten (Ausnahmen gibt es in der Landwirtschaft). Die Japaner schufften sich zu tode. Es hat schon seine Gründe, warum die Selbstmordrate so hoch ist. Auch die Todesfällen während der Arbeit sind sehr hoch. (Karōshi = Tod durch Überarbeiten)

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