Naja, letztenendes ist ein Soloabenteuer nichts anderes als IF. Nicht mal "letztenendes". Ein Soloabenteuer ist ein absolut typisches Beispiel für eine interaktive Geschichte. Anders kann man es auch gar nicht machen.

Was ihr schreiben wollt, ist ein Abenteuermodul. Die funktionieren aber nur mit Spielleiter. Sicher, das geht auch. Dann nimmt man zwei Leute zum Spielen; einen als Spielleiter und einen als Spieler. Oder man setzt den Computer als Spielleiter ein. Aber man wird nicht die Dynamik einer regulären Rollenspielrunde erreichen, wenn eine einzelne Person alles handhaben soll.

Ein Spieler pro Rollenspielrunde muss der Spielleiter sein. Das geht nicht anders. Eine Person muß immer der Schiedsrichter dafür sein, was im Universum wie funktioniert. Wenn ich das einen Spieler erledigen lasse, dann habe ich einen Spieler, der gleichzeitig Gott ist. Sicher, außergewöhnlich ehrenhafte Spieler mögen die Formulierungen im Abenteuer gründlich durchdenken und sich alle Mühe geben, sie so zu interpretieren wie der Autor sich das vorgestellt hat. Weitaus mehr werden aber alles so interpretieren, wie wie es vor sich selbst rechtfertigen können.

Die einzige Methode, so etwas bei einer Teilnehmerzahl von 1 zu unterbinden, ist ein hinreichend restriktives System, daß der Spieler sich nicht herauswuseln kann. Und dann sind wir wieder bei interaktiven Geschichten.


Und es ist nicht so, als ob IF extrem restriktiv sein muß. Gebt euch genug Mühe und verwendet ein geeignetes System und euer Abenteuer hat mindestens den gleichen Freiheitsgrad wie die DSA-Computerspiele.