Was hat jetzt mein „Ich mag die beiden Regisseure einfach nicht“-Kommentar mit dem Punkt zutun, dass Hollywood vermeintlich nur noch auf Bewährtes setzt? Natürlich kann und sollte man innerhalb eines Universums gerne andere Töne und Ansätze ausloten, aber doch nicht, wenn es um eine etablierte bestehende Figur geht. Und das war ja scheinbar der Aufhänger für die „kreativen Differenzen“ zwischen Studio und den Beiden. Rogue One ist in meinen Augen auch ein ganz anderes Thema, da man hier mit ganz anderen Figuren und Emotionen spielen konnte, da es nur eine verschwindend kleine Figuren-Schnittmenge von bekannten Figuren gab, auf die man tonal aufpassen musste. Da konnte man sich doch in dem Sinne andersartig austoben. Wenn man aber aus Han, Chewie, Lando und Co. auf einmal ganz andere Figuren macht und gerade Han sich schablonenhaft an Figuren aus meinen schlimmsten Filmalbträumen (siehe 22 Jump Street, Lego Movie…) orientieren könnte, dann darf man sich doch wohl mal als reiner Zuschauer und keinesfalls Chef-Kritiker vom Dienst zur aktuellen A Star Wars Story Entwicklung echauffieren. ^^Zitat
Ja, schon. Aber in meinen Augen lieferten Lord und Miller recht ähnliche Slapstick-Filme ab (21+22 Jump Street, Lego Movie, Wolkig mit…), weswegen eine Richtung, die mir nicht schmeckt (eben diese Art von Film) auch beim Han-Film in den Bereich des Möglichen gerückt ist. Gerade einen so beliebten Charakter möchte und will ich nicht in irgendwelchen schnell geschnittenen auf Dauerfeuer bedachten komödiantischen Szenen sehen. Ganz ehrlich. Und da verstehe ich auch nicht, warum du das auf einmal scheinbar willst bzw. dieselbe Befürchtung nicht da ist…Zitat
Lord und Miller haben bisher jedenfalls noch keinen Film gemacht, der dieses leicht abgedrehte, sich selbst nicht ernst nehmende und vor allem Bunte nicht hatte. Da hinken die Vergleiche mit Jenkins und Peele in meinen Augen total. Jenkins hat eine unbeständige Abfolge von Kinofilm (Monster) und diversen Episodenerfolgen verschiedenen Genres als Regisseurin abgeliefert, während Peele gerade einmal einen Film gemacht hat. Bei der Dame konnte man also erwarten, dass sie anders kann, bei Peele konnte man erst mal gar nichts erwarten, weil eben noch kein Film vorlag. Ganz anders als bei Lord und Miller, die schon auf eine ausführliche Reputation in der Hinsicht zurückblicken können.
Ich denke mal, dass Disney in den letzten Jahren schon die ein oder andere Fehlentscheidung getroffen hat, trotz schwindelerregender Blockbuster-Budgetierung. Nur weil man viel Geld in die Hand nimmt und mehr als genug Erfahrung vorhanden ist, heißt das doch noch lange nicht, dass man von nun an alles richtig macht. Ich finde z.B., dass Gareth Edwards die Falsche Wahl für Rogue One war, da ich in all seinen Filmen kurioserweise ein Problem mit Figuren und deren Entwicklung hab. Ich find, der kann Figuren einfach nicht richtig in Szene setzen, die nicht aus dem Computer stammen. ^^ In der Hinsicht fand ich all seine Filme (Monsters, Godzilla und eben Rogue One) recht langweilig.Zitat
Ich hab halt manchmal die Befürchtung, dass bestimmte Regisseure nicht wegen ihrer Veranlagung, gute Filme zu machen engagiert werden, sondern ob ihrer BoxOffice-Reputation und der Möglichkeit, mit solchen Dingen werben zu können („Regisseur von…“). Ich denke mal nicht, dass Colin Trevorrow engagiert wurde, weil er der richtige Mann für den Job „Episode 9“ ist, sondern einfach, weil sein Vorrangenganger Film „Jurassic World“ an den Kinokassen eingeschlagen ist, wie eine Bombe und man ihm ein entsprechend hohes Budget auch anvertrauen kann. Und so war es wahrscheinlich auch bei Lord und Miller. Haben ja immerhin schon zich erfolgreiche Filme mit bunten Truppen abgeliefert. Warum sollte das nicht auch bei Han und seiner Gang klappen?