Ich finde auch nicht, dass das Konzept an sich veraltet ist. Die Filme fühlen sich sehr nach 90er Jahre an, aber ich denke das ließe sich problemlos updaten (haha, get it?) ^^ Eigentlich ganz gut, dass es kein Reboot wird. Die Welt von Matrix ist groß genug und breit genug gefächert (was Animatrix auch nochmal zeigen konnte), dass man damit inhaltlich in sehr viele interessante Richtungen gehen könnte, während man trotzdem der selben Kontinuität folgt.
Aber ist das wirklich so? Gleich schon im ersten Teil lässt sich Cypher, Judas-Figur hin oder her, auf eigenen Wunsch wieder in die Matrix einklinken, weil er die in mancher Hinsicht noch viel üblere Realität satt hat - was auch schon von Anfang an so angedeutet wurde. Was hat man von "echtem" Essen, wenn es halt ekelig schmeckt ^^ ? Was hat man von Freiheit, wenn die Welt am Arsch und die Illusion im Vergleich dazu paradiesisch ist und authentisch gefühlt wird? Offene aber relevante Fragen. Den Dialog, den er bei dem Verräter-Gespräch im Restaurant führte, war im Zusammenhang imho super-faszinierend. Wie war das noch? "Unwissenheit ist ein Segen." glaube ich. Wenn ich mich recht erinnere, argumentierte er sogar, dass diese künstlichen Dinge für ihn genauso real oder sogar realer seien als der Kram außerhalb der Matrix. Wer weiß, wie viele Leute in Zion genauso denken? Der einzige ist er bestimmt nicht.
Der Film mag eindeutig zwischen echt und unecht unterscheiden, aber wie damit in der Praxis und Wechselwirkung mit den Menschen umgegangen wird, fand ich stellenweise schon angenehm ambivalent, was umso mehr zum Grübeln anregte. Wobei darauf durchaus noch mehr hätte eingegangen werden können. Hey, vielleicht ist das ja schon eine brauchbare Grundidee für ein Sequel? Die ganzen Menschen befreien, ich glaube da wäre im Nachhinein nicht jeder Betroffene glücklich mit und langfristig würde sich Widerstand regen von Leuten, die zurück in die Matrix wollen.
@Paddy: In Reloaded mochte ich vor allem die Zwillinge als neue Gegner ^^ Abgefahrenes Design und echt einschüchternde Kräfte. Schade, dass wir von denen nicht länger was gehabt haben. Oder andere neue Schurken, die ähnlich originell und hervorstechend sind. Da es sich letztenendes um Programme handelt, wären der Phantasie besonders was die Fähigkeiten angeht eigentlich kaum Grenzen gesetzt. Schade dass Revolutions diesbezüglich nicht nachlegen konnte. Da gab es diese Abschnitte mit Neo am endlosen U-Bahn-Steig Limbus, mit einem Train-Man (?) und einem Mädel und ihrem Vater, und diese Szenen und Gespräche haben mich alle unheimlich angeödet :-/ Ansonsten nur noch Agent Smith in unendlicher Kopie.