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Mythos
Es geht nicht um sinister und böse sondern um kalt und unmenschlich. Ist in diesem Zusammenhang etwas anderes. Unmenschlich in dem Fall bedeutet, dass sie sich quasi mechanisch und emotionslos benehmen oder wirken was auch zur Meta des Films passt, die aus Menschen oder Lebewesen mehr oder weniger Produkte und Konsumenten macht. Eigentlich eine alte Aussage wenn man sich ergänzend dazu Filme wie Modern Times anschaut, die schon über den Menschen als Rädchen im System bzw. von seiner Entfremdung als Mensch sprechen. Verstärkt wird das bezogen auf Decker auch auf die kühle und ungemütliche Optik seiner Lebensumwelt.
Hingegen wirken die Replikanten mit ihren durchaus auch starken Emotionen, Wünschen und ihrem geradezu im Vergleich zur sonstigen Haptik des Films revolutionären, weil Konventionen sprengenden Verhalten unglaublich vital. Etwas das gerade in den finalen Szenen mit der Körperdarstellung noch einmal aufgegriffen wird.
Wenn also nicht allein die Frage im Raum steht, ob Decker ein Replikant ist, kommt die Thematik des entfremdeten Menschen hinzu, der vielleicht ursächlicher Mensch ist als die Replikanten (obwohl das eben auch in Frage gestellt wird) sich gleichzeitig von dem, was wir als Zuschauer eigentlich als menschliches Verhalten wahrnehmen (wir leben schließlich noch nicht in einem Cyberpunk-Universum), eingebunden zudem in eigentlich unwürdige Lebensumstände, zusehends entfremdet hat. Wo wir vom Fortschritts-/ Technologiediskurs dann zum Gesellschaftsdiskurs übergehen.
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