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Thema: Bollfrat #4: Wash me white like one of your French girls

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Hier übrigens noch der Superbowl-Teaser zu Seventh Son. Etwas viel Effekt-Präsentation, aber schlecht sieht es insgesamt imho nicht aus:


    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ach ja. Tomorrowland sieht im neuen Teaser so vollkommen uninteressant und werbungsmäßig aus, dass ich es nicht mal verlinken werde. Interesse = sofort auf 3 von 10 gesunken (weil ja doch ein paar nette Namen dran hängen).
    Meinst du? Ich fand den Teaser jetzt zwar auch nicht toll, aber denke nach wie vor, dass das so nichtssagend ist, dass man noch immer kaum eine Ahnung haben kann, worum es darin eigentlich gehen soll. Als du "werbungsmäßig" geschrieben hast, hatte ich schon echt schlimmeres in Richtung Disneyland vermutet. Scheint aber durchaus ein paar feine Fantasy/Sci-Fi-Elemente zu haben. Sie sollten nur mal endlich was Handfestes zur Handlung preisgeben. Bis dahin gilt für mich... the jury is still out on that one.
    Zitat Zitat von Cutter Slade Beitrag anzeigen
    Weil alle Wachowski-Filme seit Matrix beschissen waren (V klammer ich mal nonchalant aus, hab den echt noch nicht gesehen).
    Eine besonders hohe Meinung hab ich durch alles, was sie nach dem "Glückstreffer" Matrix gemacht haben auch nicht mehr von denen. Hatte ich nie. V wie Vendetta war okayish aber begeistert hat er mich nicht. Cloud Atlas mochte ich, war nett und atmosphärisch, aber auch nicht der Hit - besonders diese furchtbare Maske mit dem üblen und unglaubwürdigen Yellowfacing, um auch ja allen Schauspielern noch die letzte Dreifach-Rolle zu geben, hätten sie sich echt sparen können. Außerdem passten einige Handlungsstränge meiner Ansicht nach schon vom Grundton her kaum rein, während ich über manch andere gerne mehr erfahren hätte. Bei Speed Racer stimme ich dir völlig zu, das war der allerletzte Dreck und kaum zu ertragen. Alleine schon der brutale Farben- und CGI-Overkill, aber auch so ziemlich alles andere. Ich fand übrigens nicht, dass das stilistisch noch sonderlich viel mit der Vorlage zu tun hatte, wo wenigstens die Umgebung immer halbwegs bodenständig war.

    Trotz allem muss ich sagen, dass ich den Wachowskis noch immer zutraue, einen brauchbaren Film abzuliefern, und im Gegensatz zu den anderen erwähnten Werken trifft Jupiter Ascending thematisch ziemlich genau meinen Geschmack (denn, wie schon in Sachen Fantasy, kann es niemals zu viele Space Operas geben ). Ich glaub was das angeht haben viele echt die falschen Erwartungen. Ich glaube auch nicht, dass das ein Meisterwerk mit künstlerischem Anspruch oder philosophischer Tiefe wird. Einfach mal Hirn ausschalten und genießen. Dafür könnte es realistisch betrachtet wirklich reichen.
    Zitat Zitat
    Zu oft haben mich vermeintliche neue Space Operas enttäuscht, John Carter sei hier z.B. als Negativ-Beispiel erwähnt.
    John Carter war für mich einer der unterhaltsamsten und stimmigsten (Sci-Fi/Fantasy-)Filme der letzten Jahre. Barsoom ist halt auch keine Space Opera, zumindest nicht direkt, sondern mehr Abenteuer/Planetary Romance, und sollte auch in erster Linie so verstanden werden. Von den dort gezeigten Ideen, wohlgemerkt alles schon über hundert Jahre alt inzwischen, könnte sich der übliche Hollywood-Einheitsbrei mal ein paar dicke Scheiben abschneiden. Überhaupt von Burroughs Abenteuergeschichten abseits von Tarzan (und nichtmal den kriegen sie heute noch seinen Pulp-Ursprüngen entsprechend hin). Space-Western, andere Welten, exotische Kreaturen, klassische Heldengeschichten, eine Romantik (dem Wortsinne nach), Sehnsucht und Verspieltheit... Heute muss dagegen immer alles düster, ernst, schnell und auf Hochglanz poliert sein. Besonders die damit oft einhergehende "Verwissenschaftlichung" stört mich immer mehr - Wenn schon komplett ausgedachte Welten (bis auf Details) wie Tolkiens Mittelerde so gefeiert werden, warum dann nicht auch solche, die einer überholten Vorstellung von unserer Welt entsprechen? Überholt entweder, weil die Leute es zum Zeitpunkt der Entstehung der Geschichten nicht besser wussten und ihre Phantasie ins Spiel gebracht haben (Jules Verne, Edgar Rice Burroughs, H. G. Wells zum Beispiel), oder aber, wie die ganze Steampunk-Kategorie, weil die Inhalte ganz bewusst anachronistisch sein wollen und daraus ihre Stärken und ihren Reiz beziehen. Nennt es von mir aus Speculative Fiction, jedenfalls ist es seit 40 Jahren im Film sträflich unterrepräsentiert aber erscheint mir aus diesem Grund oft sehr viel interessanter und origineller als die tausendste Variante des von Tolkien & Co kopierten Fantasy-Mittelalters oder dem Hard-Science-Fiction Einheitsbrei a la Interstellar. Es ist schon irgendwie ein Armutszeugnis, wenn sie erst einen hundert Jahre alten Roman heranziehen müssen, um wenigstens einen Hauch von diesem Flair wiederzubeleben (und so sehr die auch ein angemessenes Budget verdienen, aber 300 Mio sind zu viel und führen gepaart mit schlechtem Marketing unweigerlich in die Katastrophe).

    So wie es die Comicverfilmungen oder der High-Fantasy-Bereich auf eine Stufe höher geschafft und vergleichsweise große Budgets abbekommen haben, obwohl da in früheren Jahrzehnten viel liebenswerter Schund produziert wurde, ist dem (Fantasy-)Abenteuer-Genre ein ähnlicher Durchbruch bislang verwehrt geblieben. Burroughs würde sich heute imho perfekt für diverse Adaptionen eignen, die zuvor auch allenfalls mal auf TV-Niveau als B-Movie verfilmt wurden. Mehr noch, sowas wie die Pellucidar- oder Caspak-Reihe würden massiv von den technischen Fortschritten profitieren. Wo damals noch Männer in Gummi-Kostümen als unglaubwürdige Riesenmonster rumwatschelten (selbst in den 70ern noch), würde es heute mit den entsprechenden Spezialeffekten gänzlich anders wirken. Gestern habe ich "Warlords of Atlantis" gesehen und war zwar nicht vollends überzeugt, aber habe mir dennoch gedacht, dass das als Remake mit einem Budget von 150 Mio sagenhaft cool wäre. Gilt für "At the Earth's Core" noch umso deutlicher. Aber ich schweife mal wieder ab...

    Um noch die Kurve zu kriegen: An Jupiter Ascending rechne ich ihnen schon ohne den Film gesehen zu haben hoch an, dass sich überhaupt mal wieder jemand traut, eine neue Welt oder besser gesagt ein ganzes neues Universum zu bauen und darzustellen, welches nicht auf bereits existierenden Vorlagen wie Comics oder Romanen beruht. Das wird inzwischen leider viel, viel zu selten gemacht.

    Geändert von Enkidu (02.02.2015 um 19:19 Uhr)

  2. #2
    Ich weiß nicht. John Carter kam mir über weite Strecken etwas Bruchstückhaft vor. Vieles wirkte irgendwie etwas lose, gar wahllos und wenig untermauert (z.B. diese übergreifende Rasse, die immer eingreift, wenn es ihnen gerade passt – Mark Strong?). Da fehlte mir immer mal wieder was. Kann sein, dass ich noch weitere Kritikpunkt hatte, aber da ich den Film damals zu BD-Release das letzte mal geschaut (und direkt wieder verkauft) hatte kann ich mich höchstwahrscheinlich nicht mehr in aller Ausführlichkeit erinnern. Ich weiß halt nur noch, dass ich vom Film enttäuscht war und ich mir einfach mehr erhofft hatte. Vielleicht missfiel mir ja schon die Ausgangsbasis, die Kulturen auf dem Mars vorsah. Zur Zeit, wo es geschrieben wurde sicherlich noch spektakulär aber aus heutiger Sicht nicht mehr wirklich SciFi-mäßig genug. Es wirkte veraltet. :/ Hmm, vielleicht geb ich den Film noch mal ne Chance. Wäre nicht das erste Mal, dass ein verschmähter Film in meiner Gunst reift.

    PS. Ich hab übrigens das Gefühl, dass du der einzige Seventh Son Zuschauer weltweit sein wirst (auch wenn ich diese Vermutung nur auf die Resonanz hier im Forum stütze... ^^). Ist doch auch ein von zahlreichen Verschiebungen gebeutelter Film, oder (Kein Qualitätsurteil nur ne Feststellung)?

    PPS. Wenn Jupiter Ascending echt schon im 25. Juni auf BD rauskommt, geh ich bestimmt nicht ins Kino. Speziell bei den heutigen Preisen. ^^

  3. #3
    Wo wir gerade bei dem Film sind (Auf den ich mich durchaus freue): 5 neue Clips in one.




  4. #4
    Zitat Zitat von Cutter Slade Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht. John Carter kam mir über weite Strecken etwas Bruchstückhaft vor. Vieles wirkte irgendwie etwas lose, gar wahllos und wenig untermauert (z.B. diese übergreifende Rasse, die immer eingreift, wenn es ihnen gerade passt – Mark Strong?). Da fehlte mir immer mal wieder was.
    Das ist halt diese dumme Sache, wenn sie von Anfang an gleich auf ne Franchise abzielen. Die Barsoom-Reihe besteht aus 11 Büchern (und ein paar der Bücher bestehen dann nochmal aus mehreren kürzeren Geschichten). In den Film haben sie schon Sachen eingebaut, die in A Princess of Mars eigentlich noch gar nicht vorkamen und erst später eine Rolle spielen würden. Sozusagen Foreshadowing of things to come, um die dargestellte Welt von Anfang an kohärenter zu machen. Hätte auch super funktioniert, wenn es denn Fortsetzungen gegeben hätte. Wobei der Film schon ein bisschen hart auf der Exposition-Seite war.
    Zitat Zitat
    Zur Zeit, wo es geschrieben wurde sicherlich noch spektakulär aber aus heutiger Sicht nicht mehr wirklich SciFi-mäßig genug. Es wirkte veraltet.
    Naja, wie schon weiter oben geschrieben, man darf halt nicht den Fehler machen und da mit der Erwartungshaltung von Hard Science Fiction rangehn, wo alles irgendwie wissenschaftlich begründbar ist. Es ist viel mehr Abenteuer/Fantasy/Planetary Romance als das. Dazu gehören natürlich ein paar prominent vertretene Sci-Fi-Elemente, die aber nicht im Mittelpunkt stehen. Eher das Entführt-werden in eine andere Welt (und das Aufmischen dieser ). Wie ich in dem vorangegangenen Post versucht habe zu umschreiben, finde ich es gerade cool und mutig, dass sie das so originalgetreu gemacht haben und nicht, sagen wir, die Handlung auf irgendeinen random fernen Planeten verlegt haben, bloß weil wir heute wissen, dass es kein intelligentes Leben auf dem Mars gibt. Das schmälert nicht die Relevanz und den Reiz der Geschichten, denn sonst wären haufenweise Klassiker auch anderer Autoren völlig "veraltet" und aktuelle würde es früher oder später noch treffen. Im Gegenteil, es ist eine Welt, wie sie niemals war, und das hat imho schon auch irgendwie einen gewissen Charme, der zum Träumen und in die Ferne schweifen anregt. Inter mundos.
    Zitat Zitat
    Hmm, vielleicht geb ich den Film noch mal ne Chance. Wäre nicht das erste Mal, dass ein verschmähter Film in meiner Gunst reift.
    Viele waren jetzt nicht direkt begeistert davon, aber andererseits kenne ich auch niemanden, der den Film wirklich hassen und so richtig mies finden würde oder so. Entsprechend hat er auch gemischte Reviews bekommen, aber es gab genug Kritiker, die ihn verteidigt haben. Und eine ganze Menge hartnäckige Fans, die es mochten und mehr wollen ^^ Ich selbst steh auf "Space-Western", davon gibt es zu wenige und gab es seit dem alten Star Wars generell nicht mehr viele. Das alleine macht es mir zusammen mit den Luftschiffen schon super-sympathisch. Der Film ist keineswegs perfekt und hat einige Probleme. Ich kann verstehen, wenn das nicht jedermanns Geschmack trifft. Aber als pure Unterhaltung fand ich es wundervoll, vor allem, wie gut sie einige Punkte und die Atmosphäre der Vorlage getroffen haben.
    Eines der größten Probleme war dann wohl auch schlicht, dass der Film so spät kam. Manche Leute kritisierten, die Geschichte würde zu viele alte, längst bekannte Sci-Fi Sequenzen abspulen und bei Star Wars, Avatar & Co klauen. Der Witz an der Sache ist, es war genau andersherum. Unter anderem George Lucas und James Cameron haben offen zugegeben, sich an Motiven und Plotpunkten aus John Carter orientiert zu haben. Auch Flash Gordon war nichts anderes als eine Variation von Burroughs Ideen. DAS hätten sie alles mal in der Werbekampagne und den Trailern bringen sollen! The adventure that inspired a hundred years of storytelling. Vielleicht bot es nichts wirklich "Neues", aber es war das Original. Mir hat das gereicht. Besser spät als nie. Was mich nur so traurig macht ist, dass es nicht erfolgreich war - da hat es fucking 100 Jahre gedauert, bis diese Figur und diese aufregende Anderswelt es ins Kino schafften, wo sie hingehören, und dann machen sie nicht weiter. Wenigstens die ersten drei Bände wären als enger zusammenhängende Film-Trilogie der Wahnsinn gewesen :-/

    Edgar Rice Burroughs hat übrigens noch ne andere, ähnliche Reihe über die Venus (mehr tropisches Setting) mit nem anderen Helden geschrieben. Hat aber nur fünf Bände, die ersten vier wurden sogar ins Deutsche übersetzt. Wenn sich die Studios nicht von Disneys Mismanagement (das schon beim Titel anfängt) blenden lassen und sowas jetzt unbegründet als Kassengift ansehen, wäre das vielleicht trotz oder gerade wegen der geringeren Bekanntheit noch ne feine Idee für zukünftige Filme
    (Und dann wäre irgendein Verlag vielleicht auch mal so nett, das Zeug endlich angemessen nachzudrucken >_> Echt schwer aufzutreiben, wenn man Wert auf guten Zustand legt. Hatte Heyne deshalb auch mal angeschrieben, aber die teilten mir freundlich mit, dass die Bücher leider vergriffen sind und eine Neuauflage derzeit nicht geplant ist).
    Zitat Zitat
    PS. Ich hab übrigens das Gefühl, dass du der einzige Seventh Son Zuschauer weltweit sein wirst (auch wenn ich diese Vermutung nur auf die Resonanz hier im Forum stütze... ^^). Ist doch auch ein von zahlreichen Verschiebungen gebeutelter Film, oder (Kein Qualitätsurteil nur ne Feststellung)?
    Haha, das könnte durchaus sein. Naja, zumindest bezogen auf das Forum hier. Ja, der Film sollte ursprünglich afair sogar mal Anfang 2013 oder so rauskommen, aber hatte auch diverse Verschiebungs- und Produktionsprobleme. Erstere sind aber nicht direkt die Schuld der Filmemacher oder sagen irgendwas über den Inhalt aus, sondern das hatte hauptsächlich mit der Auflösung der Partnerschaft zwischen Legendary Pictures und Warner Bros. zu tun. Warner überließ Legendary den praktisch längst fertigen Film bei der Scheidung, aber Legendary kann den Kram natürlich nicht selbst vertreiben. Die sind inzwischen eine neue Partnerschaft mit Universal eingegangen, unter denen Seventh Son nun laufen wird. Aber bis das alles mal geregelt worden ist, stand der Film auf dem Abstellgleis und setzte Staub an. Gab aber auch noch andere Sachen, die ich nicht mehr so im Kopf habe. Glaub die wollten einige CGI-Spezialeffekte überarbeiten oder so.
    Außer mir werden bestimmt noch ein paar Fans der Buchreihe den Film im Kino gucken, um sich dann darüber aufzuregen, dass mit dem zugrundeliegenden Source Material seeehr frei umgegangen worden ist.

  5. #5



    Straaange. Erster Trailer zu Ryan Goslings erstem und ziemlich surrealen Film. Wobei ich sagen muss, nachdem die Kritiken damals bei der Festival Premiere so bescheiden ausfielen, sieht das doch gar nicht mal so übel aus. Zumindest wirklich atmosphärisch irgendwie.

  6. #6
    @John Carter: Schade eigentlich, wenn es an den eigenen Ambitionen scheitert. Gerade bei so Großprojekten wäre es vielleicht besser gewesen, wenn man zumindest den ersten Teil für sich stehen lässt. Andere Reihen messen sich zumindest auch erst mal an einem für sich alleinstehendem Film. Ohne wesentliche Lücken. Oder man ist weniger optimistisch und plant nicht sofort eine ganze Reihe. Ich mein: Matrix, Avatar, Star Wars Episode 4, Fluch der Karibik (wahrscheinlich waren die meisten davon nicht mal als Reihe geplant). Aber gerade diese Filme funktionieren für mich alle wunderbar ohne Blick auf deren Fortsetzungen. Vielleicht wurde das ein oder andere vorausschauende Element eingebaut, aber man wurde nicht mit Möglichkeiten überfordert. Aber weil nach einem erfolgreichen Film dann meistens grünes Licht für weitere Filme gegeben wird kommen dann direkt ganze Filmpakete zustande. Die Fortsetzungen von Star Wars, Matrix und Fluch der Karibik (und wahrscheinlich auch Avatar) sind dann wieder so aufgebaut, dass sie alleine überhaupt nicht mehr funktionieren. Inklusive Cliffhanger.

    Dabei mag ich eigentlich großangelegte (Film)Reihen und Universen. Ich mag es, wenn sich kleinere Handlungsstränge über ganze Filme erstrecken und man wie im Falle einer Fernsehserie von genügend Aufbauphase profitiert und lose Ende später wirklich fulminant aufgelöst werden und es in einem regelrechtem Highlight endet. Ärgerlich ist es dann aber, wenn Filme hinter den Erwartungen zurückbleiben, angekündigte Filme gecancelt werden und eben ein solch losgelöster Filme als Einzelwerk alleine zurechtkommen muss. Und das war bei John Carter ja leider der Fall, und für mich das Todesurteil. Ich hab aktuell (naja, vielleicht jetzt im Zuge der Diskussion doch ein bisschen) nicht mal Ambitionen (jetzt wieder leichte) den Film wieder in die Sammlung aufzunehmen. Vielleicht als Kuriosum. Als Original für die vielen erfolgreichen Formate, die vom Werk des Urhebers von John Carter gezehrt haben. Aber wenn, dann fehlt mir einfach was. Ich finde es immer Schade, wenn etwas aus Mangel an wirtschaftlicher Zugkraft nicht mehr weiterverfolgt wird, obwohl Fans solchen Projekten viel Tribut zollen und gerade solche Geschichten fortgesetzt werden müssen. Der goldene Kompass ist auch so ein Beispiel. Ich mein, dass er mir aus den gleichen Gründen nicht gefallen hat. Aber Hauptsache Twilight bekommt bei 4 Büchern 5 Filme…. Bitte sagt mir nicht, das Jupiter Ascending auch als Auftakt geplant ist. Nicht das mein Herz wieder bricht, wenn er mir doch gefallen sollte und der Erfolg ausbleibt.

    Zitat Zitat von Enkidu
    Außer mir werden bestimmt noch ein paar Fans der Buchreihe den Film im Kino gucken, um sich dann darüber aufzuregen, dass mit dem zugrundeliegenden Source Material seeehr frei umgegangen worden ist.
    Ehrlich gesagt wäre es mir als Fan von Etwas sogar lieb, wenn man etwas freier mit dem Quellmaterial umgeht. Also mir als Kenner auch etwas neues, Überraschendes präsentiert wird. Wenn man sich streng an die Vorlage halten würde, wäre es nicht halb so spannend. Das ein oder andere Kernelement sollte zwar schon beibehalten werden, aber einen gewissen Interpretationsspielraum finde ich gar nicht mal so verkehrt. Wichtig wäre halt nur, dass das Feeling beibehalten wird und man mich um meine Lieblingscharaktere bringt. ^^

  7. #7
    Zitat Zitat von Cutter Slade Beitrag anzeigen
    Schade eigentlich, wenn es an den eigenen Ambitionen scheitert. Gerade bei so Großprojekten wäre es vielleicht besser gewesen, wenn man zumindest den ersten Teil für sich stehen lässt. Andere Reihen messen sich zumindest auch erst mal an einem für sich alleinstehendem Film. Ohne wesentliche Lücken. Oder man ist weniger optimistisch und plant nicht sofort eine ganze Reihe. Ich mein: Matrix, Avatar, Star Wars Episode 4, Fluch der Karibik (wahrscheinlich waren die meisten davon nicht mal als Reihe geplant). Aber gerade diese Filme funktionieren für mich alle wunderbar ohne Blick auf deren Fortsetzungen. Vielleicht wurde das ein oder andere vorausschauende Element eingebaut, aber man wurde nicht mit Möglichkeiten überfordert. Aber weil nach einem erfolgreichen Film dann meistens grünes Licht für weitere Filme gegeben wird kommen dann direkt ganze Filmpakete zustande. (...)

    Dabei mag ich eigentlich großangelegte (Film)Reihen und Universen. Ich mag es, wenn sich kleinere Handlungsstränge über ganze Filme erstrecken und man wie im Falle einer Fernsehserie von genügend Aufbauphase profitiert und lose Ende später wirklich fulminant aufgelöst werden und es in einem regelrechtem Highlight endet. Ärgerlich ist es dann aber, wenn Filme hinter den Erwartungen zurückbleiben, angekündigte Filme gecancelt werden und eben ein solch losgelöster Filme als Einzelwerk alleine zurechtkommen muss. Und das war bei John Carter ja leider der Fall, und für mich das Todesurteil. Ich hab aktuell (naja, vielleicht jetzt im Zuge der Diskussion doch ein bisschen) nicht mal Ambitionen (jetzt wieder leichte) den Film wieder in die Sammlung aufzunehmen. Vielleicht als Kuriosum. Als Original für die vielen erfolgreichen Formate, die vom Werk des Urhebers von John Carter gezehrt haben. Aber wenn, dann fehlt mir einfach was. Ich finde es immer Schade, wenn etwas aus Mangel an wirtschaftlicher Zugkraft nicht mehr weiterverfolgt wird, obwohl Fans solchen Projekten viel Tribut zollen und gerade solche Geschichten fortgesetzt werden müssen. Der goldene Kompass ist auch so ein Beispiel. Ich mein, dass er mir aus den gleichen Gründen nicht gefallen hat.
    Ich weiß nicht, ob du das nicht mehr ganz in Erinnerung oder einfach nur total anders empfunden hast, aber so schlimm fand ich John Carter in der Beziehung jetzt auch wieder nicht. Wirklich nicht. Das war im Großen und Ganzen durchaus eine runde Geschichte mit nem richtigen Ende. Das war zwar nicht hundertprozentig abgeschlossen, weil er ja am Ende zurückkehrt und vermutlich weitere Abenteuer erlebt, aber so enden auch viele andere Einzelfilme, die überhaupt nie fortgesetzt werden sollten. Man muss sich ja noch die Tür offen lassen - wenn alles Friede-Freude-Eierkuchen wäre, würde das die Welten wesentlich uninteressanter machen. Daher hat John Carter im engeren Sinne auch kein Cliffhanger-Ending, diese Hauptgeschichte wurde fertig erzählt, der vordergründige Konflikt gelöst und es ist eine gute Stelle, um dort aufzuhören. Das ist zum Beispiel etwas ganz anderes, als beim Goldenen Kompass, wo mich das als Zuschauer wirklich hart getroffen hat, weil es quasi mittendrin aufhört und man jetzt nie erfahren wird, wie es weitergeht. Da hängt alles in der Luft. John Carter funktioniert als Einzelfilm. Nicht optimal, und ja, es werden ein paar wichtige Handlungsstränge angeteasert, die dann nicht mehr aufgegriffen werden und leider offen bleiben, aber es funktioniert. Trotzdem hätte ich es auch besser gefunden, wenn sie sich damit stärker zurückgehalten oder diese Dinge nur dann eingebaut hätten, wenn sie sich sicher gewesen wären, dass die Sequels umgesetzt werden. Aber so läuft das in Hollywood vermutlich einfach nicht :-/
    Zitat Zitat
    Die Fortsetzungen von Star Wars, Matrix und Fluch der Karibik (und wahrscheinlich auch Avatar) sind dann wieder so aufgebaut, dass sie alleine überhaupt nicht mehr funktionieren. Inklusive Cliffhanger.
    Hmm. Also bei Avatar hat Cameron versprochen, dass die Fortsetzungen auch alle für sich stehen können würden und ohne Cliffhanger auskämen. Aber da diese Aussagen schon wieder zwei Jahre oder so her sind und die Drehbücher bestimmt noch zig mal umgeschrieben wurden, wer weiß, ob man sich darauf noch immer verlassen kann. Ja, wenn der erste ein Erfolg war, dann machen die das erstaunlich oft so, dass Teil 2 und 3 zusammen eine einzige Geschichte bilden, unterbrochen von einem Cliffhanger bzw. relativ offenen Ende.
    Laut Definition wären es damit genau genommen nichtmal mehr echte Trilogien. Habe da neulich schon im FF Forum drüber gelabert. Herr der Ringe war streng genommen nie eine, weil es eigentlich eine einzige, große, durchgängige Story ist (und die Unterteilung sowieso nur aus publikationstechnischen Gründen stattgefunden hat). Eine Trilogie ist keine Geschichte, die in drei Teilen erzählt wird, sondern es sind drei Geschichten, die durch einen gemeinsamen Rahmen oder bestimmte durchgängige Handlungselemente miteinander verwoben sind - ohne Cliffhanger, jeweils mit Anfang und Ende. Dabei sollte normalerweise also auch jeder Teil ohne Kenntnis der anderen beiden vollständig sein /Sinn ergeben.

    Wenn man genug Stoff hat, um gleich zwei Sequels zu füllen, finde ichs oft schon noch in Ordnung, wenn sie so vorgehen wie etwa bei Star Wars oder Pirates of the Caribbean. Aber das ist leider nicht immer der Fall. Matrix wäre ein negatives Beispiel (hätte man aus Reloaded und Revolutions einen einzigen Film gemacht, wäre der deutlich besser und gehaltvoller gewesen als dieser Style over Substance Mist mit sinnfreien, überlangen Action-Sequenzen und self-important Möchtegern-Philosophie), und aktuell der Hobbit ein weiteres (gemessen an der Handlung zweifle ich echt die Existenzberechtigung von Schlacht der fünf Heere an, als Zweiteiler wäre der Hobbit hingegen wunderbar gewesen, in dem der Inhalt vom tatsächlichen dritten Film vielleicht 30 Minuten hätte einnehmen sollen).
    Am liebsten habe ich es eigentlich schon, wenn einfach jeder Film für sich stehen kann und die immer nur einen nach dem anderen angehn, ohne schon darauf zu schielen, was sie noch alles in den Fortsetzungen angehn könnten. Manchmal verbaut man sich auf die Weise aber einige erzähltechnische Möglichkeiten und so großangelegte "Filmpaket-Mehrteiler-Projekte" können einige auch inhaltliche Vorteile haben. Bei John Carter zum Beispiel hätten in den Fortsetzungen noch haufenweise andere Barsoom-Rassen eingeführt werden müssen - neben den im Film gezeigten roten (die menschenähnlichen wie Prinzessin Dejah Thoris) und grünen (die mit den vier Armen) Marsianern gibts auch noch weiße (die verschwörerischen Therns, die du erwähnt hast, gehören neben anderen dazu), schwarze und gelbe sowie weitere exotische Kreaturen oder auch künstliche Wesen. Würde man das alles zu schnell hintereinander einführen, wäre das wahrscheinlich too much. Da erscheint es erstmal schon sinnvoll, dass man den übergreifenden Gegenspielern gleich zu Anfang zumindest ein paar Szenen widmet.

    Genremäßig bezeichnen viele die Barsoom-Reihe auch als Science Fantasy. Als fiktionales Universum ist das durch die zahlreichen Geschichten stark ausgearbeitet und vielleicht vergleichbar mit Reihen wie Herr der Ringe oder dem Dune Zyklus (auch wenn diese wahrscheinlich etwas anspruchsvoller sind). Mit diversen unterschiedlichen Kulturen und Zivilisationen, eigener Sprache, Architektur, Technologie. Und Stories, die sich über einen langen Zeitraum ziehen - später geht es auch um die Kinder und Nachfahren von John Carter. Man kann sich jedenfalls darin verlieren. Das ist ein typisches Merkmal auch modernerer Franchises wie Star Wars, Star Trek oder Harry Potter. Und das macht es umso trauriger, dass wir von Barsoom filmisch nur so einen winzig kleinen Einblick bekommen haben. Denn selbst wenn der erste manchen nicht so gefallen hat, ich denke man kann Andrew Stanton sofort glauben, wenn er sagt, dass die Fortsetzungen fantastisch geworden wären und einiges mehr geboten hätten. Erste Teile haben eben auch immer das Problem, alles einführen zu müssen, besonders, wenn dies nicht nur Charaktere und Konzepte, sondern ganze Welten und Kulturen sind. Diese Exposition-Hürde wäre für die Sequels aus dem Weg gewesen und man hätte sich auf den ganzen Abenteuerspaß konzentrieren können *schluchtz*
    Ich für meinen Teil hätte tausendmal lieber erstmal weitere John Carter of Mars Filme bekommen als so früh bereits eine dritte Star Wars Trilogie (einfach schon, weil ersteres so viel von dem verkörpert, was ich im Kino heute schmerzlich vermisse), aber damit stehe ich vermutlich alleine da. Star Wars wäre früher oder später sowieso unweigerlich fortgesetzt worden, aber mit John Carter hat man eine einmalige Chance vertan. Disney wird das nicht mehr anrühren und es bleibt nur noch zu hoffen, dass es nicht nochmal hundert Jahre dauert, bis sich jemand anderes an ein "Reboot" wagt, das dann möglichst auch mal von Erfolg gekrönt ist, sodass mehr von den Geschichten umgesetzt werden können
    Zitat Zitat
    Bitte sagt mir nicht, das Jupiter Ascending auch als Auftakt geplant ist. Nicht das mein Herz wieder bricht, wenn er mir doch gefallen sollte und der Erfolg ausbleibt.
    Hmm. Genaueres ist da zwar nicht bekannt, aber Warner Bros. ist explizit auf die Wachowskis zugekommen mit dem Wunsch, dass eine neue IP und potentielle Franchise erdacht wird. Glaube nicht, dass das ein offenes Ende haben wird, aber würde mich auch nicht wundern, wenn es darin ein paar Konzepte oder gar Charaktere/Handlungsstränge gibt, die nach einer Fortsetzung schreien. Ich meine, wenn schon diverse fremde Planeten darin eine Rolle spielen, dann kann man davon ausgehen, dass es sich dafür anbieten wird, mehr Stories darüber zu erzählen. Wenn man so drüber nachdenkt, will Warner Bros. vielleicht auch einfach ne eigene Space Opera in petto haben, wenn Disney schon Star Wars besitzt und Fox mit Avatar am Start ist. Könnte aber natürlich hart daneben gehen. Meine Begeisterung wird eher durch die Beteiligung von Michael Giacchino gebremst, der dafür die Musik komponiert (wie schon bei John Carter oder Star Trek 2009) und auf den ich keine großen Stücke halte.
    Ich glaub übrigens immer noch, dass das mit dem Lucasfilm-Kauf bei Disneys Behandlung von John Carter von Bedeutung war, es passt zeitlich zu genau - sie wollten sich sicher nicht langfristig mit zwei großen und allzu ähnlichen Franchises rumschlagen müssen, die sich als in-house-Konkurrenz gegenseitig die Zuschauerzahlen klauen. Und wenn man die Aussicht hat, Star Wars zu bekommen, dann begräbt man lieber alles andere ganz schnell ohne große second thoughts.

    So viel wie ich hier über Barsoom schreibe, nur weil das mal wieder in irgendeinem Zusammenhang erwähnt wurde, hätte ich damit gleich den alten eigenen Thread zum Thema füllen können ^^ Zeigt mir aber auch, dass ich knapp drei Jahre später noch lange nicht wirklich drüber hinweg bin :-/

    Geändert von Enkidu (03.02.2015 um 22:59 Uhr)

  8. #8

    Gala Gast
    Der beste Film der Wachowskis ist immer noch Speed Racer.

  9. #9
    Zitat Zitat von Gala Beitrag anzeigen
    Der beste Film der Wachowskis ist immer noch Speed Racer.
    Mods! Bannt diese Person!

    Oder nullt zumindest seinen Postcounter als Strafe

  10. #10
    Erste Kritiken zu "Jupiter Ascending" sind ja eher so negativ.

    Find ich echt schade. Der Film sah ja schon aus wie eine Aneinanderreihung von trashigen Sci-Fi-Buchumschlägen (Edelkitsch in übersättigten Farben und große Planeten im Hintergrund), aber wenn sie diesen zumindest prägnanten Look dann mit einer tatsächlich schönen Sci-Fi-Handlung gekontert hätten, wäre ich durchaus interessiert gewesen.
    Aber offenbar haben sie halt einfach ein Standardmuster für eine Abenteuerhandlung gewählt. Hier die Bösen, hier die Gute, hier der Held. Und Action. Damit reißen sie mich nicht mehr vom Hocker.

  11. #11
    Ich wäre bei dem Film aber vorsichtig. Ich kann mir vorstellen, dass der (ähnlich wie bspw. Lone Rider) bei vielen schon verkackt hatte, bevor er überhaupt gelaufen ist. Und gerade in den USA scheint das ja echt immer großen Einfluss auf die Reviews zu nehmen.

    Nicht, dass ich was erwarten würde. Es wird wahrscheinlich genau das sein, was du gesagt hast, nur eben nicht in der guten Art und Weise.

    Zitat Zitat
    Mods! Bannt diese Person!

    Oder nullt zumindest seinen Postcounter als Strafe
    Hm, ich konnte mich nicht ganz zwischen dem jetzigen Titel und "Speed Racer Mio-Chan" entscheiden. Mods haben es echt nicht leicht.

  12. #12
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Mods haben es echt nicht leicht.
    Immerhin hast du es geschafft, meinen Namen wieder einzubauen, etwas, wobei steel ja beim letzten Mal kläglich versagt hat.

    Du kannst mir natürlich auch gerne deinen Posten übertragen. Dann hau ich euch Bollfrat-Titel um die Ohren, da fliegen euch die Äpfel vom Baum

    Und jetzt: Erklärt mir und Enkidu mal bitte, was genau an Speed Racer kein Schund ist.

  13. #13
    > Wachowski-Diskussion
    > niemand erwähnt ihren ohne Zweifel besten Film "Bound"

    Ihr kulturlosen Barbaren.

    Falls ihn einer erwähnt hat - guckt auf meine orangenen Sterne. Ich lese eh nie was Mio ihr schreibt.

  14. #14
    Also subjektiv gesehen ist Speed Racer einfach ein wahnsinniger Trash-Rausch, wenn man sich drauf einlässt und nichts Falsches erwartet. Aber das ist subjektiv, klar.

    *fingerknack*
    Etwas objektiver betrachtet ist der Film einfach unglaublich konsistent. Der weiß zu jedem Zeitpunkt ganz genau, was er tut, und alles, wirklich ALLES fügt sich in das Gesamtbild ein. Von den perfekt passenden Schauspielern über die allgegenwärtige Kitschmoral und die Ninja- bzw. Affen-Szenen hin zu den Auto-Designs und den immer weiter eskalierenden Spezialeffekten (das Finale sind nur noch glitzernde Lichter ). Er bricht praktisch an keiner einzigen Stelle aus seinem Konzept aus und liefert einfach ein einwandfreies Gesamtbild ab.
    Ob man mit dem Konzept klarkommt, ist natürlich eine andere Frage.

    Der Witz ist, und hier wird es wieder subjektiver: Ich fand den Film im Nachhinein ziemlich mitreißend, auch emotional. Das hätte ich ihm beim Gucken weiß Gott nicht zugetraut, aber durch seine Konsistenz akzeptiert man halt irgendwann dieses vollkommen lächerliche Setting, das er nebenbei aufbaut. Und dann zahlt sich der Publicity-Stunt, ein paar fähige Schauspieler in zentrale Rollen zu stecken, plötzlich mehr aus, als man gedacht hätte.

  15. #15

  16. #16
    Hmmm, je mehr schlechte Kritiken ich zu Jupiter Ascending les, desto größer wird mein Interesse am Film selbst. Nicht aus morbider Neugier, sondern vielmehr aufgrund verquerer Logik. Oft gefällt mir ein von Kritikern (und „gewöhnlichen“ Zuschauern) hochgelobter Film weniger, als einer, der bei der Mehrheit nicht so gut ankommt. Klar, ein handwerkliches Desaster dürfte auch bei mir Durchfallen. Aber je mehr ich zum Film les, desto mehr bin ich überzeugt, dass mich der Film doch gut unterhalten könnte. Hab schon einige vermeintliche Gurken in Blockbusterqualität für überraschend gut befunden (Hulk, Lone Ranger, The Ward, Iron Man 3 … ^^). Könnte also doch was werden, Könnte...

    Und da man mir SciFi-Gelöt eh in die Blutbahn spritzen kann, wäre es sowieso nur eine Frage der Zeit gewesen.

  17. #17
    Hier mal ein paar interessante Zitate der Wachowskis aus der New York Times:
    Zitat Zitat
    "I've gotten a thicker skin when it comes to Internet searches on our art," said Andy matter-of-factly.

    "There's directors like John Ford and Christopher Nolan who find a tone and stick with it throughout their careers," said Lana. "We're not like that. We're always looking for the range of what we see in life. That creates a tension between us and our audience because they don't know what to expect. It makes people excited, but it can also make for frustrated consumers."

    "The summer is built around familiarity," said Lana. "Many cultural critics who shape awareness for films are obsessed with sequels and derivative material. They wildly crave it. That kind of environment is hostile to originality. It only makes space for derivative material and rejects originality. I think Warner Bros. was uncomfortable with that environment."

    For the Wachowskis, "Jupiter Ascending" isn't just another sci-fi flick. It's also an opportunity to stand up for fresh material at a time when studios are keener to greenlight sequels, reboots and adaptations. (Andy called the possibility of returning to "The Matrix" a "particularly repelling idea in these times.") It's yet another subject where the duo is united.

    "The cultural obsession with equating a movie's success to its box office is incredibly damning to this industry," said Andy. "It's pushing the industry more and more to making pure product, which is another reason why you constantly have reboots. It's McDonald's. People know what they're going to sit down and watch. Inherently, it's unhealthy for your brain."
    In diesen Dingen stimme ich den beiden total zu! Würde lieber ein ambitioniertes neues Projekt sehen, welches floppt, als das zehntausendste lahme Reboot, Remake, Sequel oder Prequel, das geradezu lächerlich große Erfolge feiert, aber im Grunde nur ein Aufguss ist von dem, was schon zuvor gemacht wurde. Ähnliches gilt für Romanverfilmungen. Die Studios trauen sich alle kaum noch, was eigenes auf die Beine zu stellen.
    Und ja, ich weiß auch, dass eine Story, die sich quasi nur aus Sci-Fi Tropes zusammensetzt und bei anderen Werken "abschaut" nicht gerade eine sprudelnde Quelle der Originalität ist - das wird vermutlich insbesondere für Jupiter Ascending gelten. Andererseits jedoch ist so ziemlich alles schonmal in irgendeiner Form dagewesen. Es geht viel mehr darum, die Bestandteile in interessanter Weise neu zu kombinieren bzw. in eine Hülle zu packen, die wir so noch nicht hatten. Und da weiß ich es wie gesagt durchaus zu schätzen, wenn die Leute ab und zu noch so etwas machen und auf Film bannen, das maßgeblich ihren eigenen Köpfen und Vorlieben entsprungen ist und das es in der Form noch nicht vorher schon als Buch oder Film oder Videospiel gab. Natürlich garantiert das noch nicht, dass auch die inhaltliche Qualität stimmt und der Film unterm Strich was taugt, aber ich finde es verdammt wichtig, dass überhaupt noch die Möglichkeit zu original Storytelling jenseits der 100-Mio-Budget-Marke gegeben ist!
    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    Aber offenbar haben sie halt einfach ein Standardmuster für eine Abenteuerhandlung gewählt. Hier die Bösen, hier die Gute, hier der Held. Und Action. Damit reißen sie mich nicht mehr vom Hocker.
    Naja, heute gehen aber ohnehin nur noch wenige Filme solcher Art über dieses Gerüst hinaus. Das alleine seh ich noch nicht notwendigerweise als Problem. Vor allem: Sonst beschweren sich alle über den "Pseudo-Philosophical-Wisdom-Faktor" der Wachowskis, dann machen sie es anscheinend mal ohne, und jetzt beschweren sich die Leute, dass der Film zu oberflächlich ist ?

    Die User-Wertung auf IMDb steht derzeit bei 6,3 (bei 1700 abgegebenen Stimmen). Das klingt zumindest schonmal recht annehmbar und lässt nicht auf eine Katastrophe schließen. Ich schau ihn mir morgen am Spätnachmittag an
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Etwas objektiver betrachtet ist der Film einfach unglaublich konsistent. Der weiß zu jedem Zeitpunkt ganz genau, was er tut, und alles, wirklich ALLES fügt sich in das Gesamtbild ein. Von den perfekt passenden Schauspielern über die allgegenwärtige Kitschmoral und die Ninja- bzw. Affen-Szenen hin zu den Auto-Designs und den immer weiter eskalierenden Spezialeffekten (das Finale sind nur noch glitzernde Lichter ). Er bricht praktisch an keiner einzigen Stelle aus seinem Konzept aus und liefert einfach ein einwandfreies Gesamtbild ab.
    Ob man mit dem Konzept klarkommt, ist natürlich eine andere Frage.

    Der Witz ist, und hier wird es wieder subjektiver: Ich fand den Film im Nachhinein ziemlich mitreißend, auch emotional. Das hätte ich ihm beim Gucken weiß Gott nicht zugetraut, aber durch seine Konsistenz akzeptiert man halt irgendwann dieses vollkommen lächerliche Setting, das er nebenbei aufbaut. Und dann zahlt sich der Publicity-Stunt, ein paar fähige Schauspieler in zentrale Rollen zu stecken, plötzlich mehr aus, als man gedacht hätte.
    Okay, es ist zumindest sympathisch when they embrace all the silliness. Es wäre ein Fehler der Macher, nicht dazu zu stehen und irgendwas ganz anderes draus machen zu wollen. Aber das ist auch irgendwie alles, und macht den Film alleine noch lange nicht inhaltlich brauchbar. Angewidert war ich schon alleine durch die Optik, die mit den bunten Farben, Kostümen, Designs und "glitzernden Lichtern" dermaßen übertreibt, dass es geradezu albern wirkt, und in Kombination mit dem ultimativen CGI-Overkill, und zwar richtig schlechte und absichtlich-unrealistische CGI, die 2008 selbst Videospiele hübscher und detaillierter hinbekommen haben (keine Übertreibung), verkörpert der Film damit alles, was ich ästhetisch an Hollywood der letzten 15 Jahre oder so zutiefst verachte. Der Film hat ADHS. Dass das Setting genau genommen auch nicht mehr viel mit der Vorlage gemein hat und stellenweise fast schon mehr in Richtung Sci-Fi-Fantasy geht (diese Super Mario Kart Rainbow Road Strecken, die Autos uvm.), macht es umso schlimmer, denn so kann man die überbordende Infantilität nichtmal komplett aufs Source Material schieben (von dem viel mehr realistische Rennsport-Vibes ausgingen) - die Gründe sind stattdessen zu 95% bei den Wachowskis zu suchen.
    Insofern konnte mich das auch zu keiner Zeit fesseln, weil ich es niemals ernst nehmen und mich in diese Welt hineindenken konnte (und hey, das schafft manchmal selbst SpongeBob, also will das schon was heißen ). Alles daran schreit nach "unecht!!" Ein bisschen Over-the-top kann für mehr Coolness sorgen, aber non-stop hardcore campy Over-the-top ohne jede Mäßigung, Physik oder Rhythmusgefühl generiert in meinen Augen nur unbeholfene, bemühte Möchtegern-Coolness mit anschließendem Brechreiz. Vielleicht hätte es geholfen, wenn es komplett animiert worden wäre. Und viel mehr bot die Handlung selbst auch nicht, denn nimmt man diese superficial Hülle weg, bleibt kaum noch etwas übrig. Da haben die paar namhaften Schauspieler, die ich echt nicht in so einem Film erwartet hätte, auch nicht mehr viel rausgerissen. Habe Speed Racer nur einmal gesehen, als er im Free-TV lief, und davon ist nur sehr sehr wenig hängengeblieben - und ganz bestimmt nix Positives. Ich hab das damals als absoluten Kinderfilm wahrgenommen, der Erwachsene geradezu ausschließt (was man als verantwortlicher Produzent selbst bei sehr jungen Zielgruppen niemals tun sollte), aber muss jetzt wohl einsehen, dass es immer einige Ausnahmen gibt.

    Also ich will euch das nicht schlechtreden. Wenns euch gefallen hat, dann freut euch über ein Werk mehr, aus dem ihr was mitnehmen konntet. Ich für meinen Teil kenne nicht übermäßig viele Filme, die stilistisch noch weniger mein Ding sind.
    Zitat Zitat von Mio-Raem Beitrag anzeigen
    Die Wertung von Seventh Son steht derzeit bei stabilen 0 Prozent.

    hehe

    Das war sooo klar.
    Hey, inzwischen hat er sich bereits auf 5% gesteigert Schade jedenfalls. Soo klar fand ich das eigentlich nicht. Aber Legendary scheint selbst nicht mehr viel Hoffnung zu haben ^^ Bei John Carter hatte Disney wenigstens noch den Anstand zu warten, bis die Ergebnisse drin waren und der Film ein paar Wochen lief. Irgendwie sehen will ich ihn aber trotzdem, hehe.

  18. #18
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Hier mal ein paar interessante Zitate der Wachowskis aus der New York Times:
    [...]
    In diesen Dingen stimme ich den beiden total zu! Würde lieber ein ambitioniertes neues Projekt sehen, welches floppt, als das zehntausendste lahme Reboot, Remake, Sequel oder Prequel, das geradezu lächerlich große Erfolge feiert, aber im Grunde nur ein Aufguss ist von dem, was schon zuvor gemacht wurde. Ähnliches gilt für Romanverfilmungen. Die Studios trauen sich alle kaum noch, was eigenes auf die Beine zu stellen.
    Und ja, ich weiß auch, dass eine Story, die sich quasi nur aus Sci-Fi Tropes zusammensetzt und bei anderen Werken "abschaut" nicht gerade eine sprudelnde Quelle der Originalität ist - das wird vermutlich insbesondere für Jupiter Ascending gelten. Andererseits jedoch ist so ziemlich alles schonmal in irgendeiner Form dagewesen. Es geht viel mehr darum, die Bestandteile in interessanter Weise neu zu kombinieren bzw. in eine Hülle zu packen, die wir so noch nicht hatten. Und da weiß ich es wie gesagt durchaus zu schätzen, wenn die Leute ab und zu noch so etwas machen und auf Film bannen, das maßgeblich ihren eigenen Köpfen und Vorlieben entsprungen ist und das es in der Form noch nicht vorher schon als Buch oder Film oder Videospiel gab. Natürlich garantiert das noch nicht, dass auch die inhaltliche Qualität stimmt und der Film unterm Strich was taugt, aber ich finde es verdammt wichtig, dass überhaupt noch die Möglichkeit zu original Storytelling jenseits der 100-Mio-Budget-Marke gegeben ist!
    Den Zitaten stimme ich auch voll zu, aber ich habe überhaupt nicht das Gefühl, dass sie dabei über ihren eigenen Film reden. Der ist doch volle Kanne Familiarity. Er sieht ein bisschen weird aus, aber ist opulent, hat gutaussehende Stars, ne Handlung bei der jeder mitkommt... ja, es ist kein Sequel oder Reboot. Das sind aber viele andere Blockbuster auch nicht. Und viele Sci-Fi-Filme auch nicht. Warum muss es denn überhaupt diese Mischung sein, wenn sie den Sommer-Blockbuster so geringschätzen? Ich kann aus den letzten 10 Jahren mindestens ein Dutzend geile Sci-Fi-Filme nennen, die etwas Originelles geliefert haben. Davon waren dann halt nur ein paar wenige Blockbuster.
    Und was die Sache mit Nolan angeht - das Argument finde ich nicht haltbar. Wenn sie sagen, dass Nolans Filme alle irgendwo denselben Stil haben, dann kann ich das auch über Wachowski-Filme sagen, und bei ihnen wäre der Stil eben "Style over substance". Insgesamt etwas unreflektiert, was sie da von sich geben.

    Zitat Zitat
    Naja, heute gehen aber ohnehin nur noch wenige Filme solcher Art über dieses Gerüst hinaus. Das alleine seh ich noch nicht notwendigerweise als Problem. Vor allem: Sonst beschweren sich alle über den "Pseudo-Philosophical-Wisdom-Faktor" der Wachowskis, dann machen sie es anscheinend mal ohne, und jetzt beschweren sich die Leute, dass der Film zu oberflächlich ist ?
    1. Also einerseits kann man dieses Grundgerüst durchaus gut machen. Aus den Kritiken geht nur eben hervor, dass sie es nicht geschafft haben und das ganze eine eher trashige Seifenoper geworden ist. Andererseits ist es überhaupt keine Entschuldigung, dass andere Filme das genauso machen... das Ziel sollte sein, interessanter als die anderen Filme zu sein. Gerade wenn man von Kunst, von sich-was-trauen und so weiter spricht und den Kritikern vorwirft, dass sie nur loben, was ihnen bekannt vorkommt.
    2. Bitte nicht mir die Ansichten von anderen Leuten andichten. Ich fand es cool, dass Matrix ein bisschen darüber philosophiert hat, was es heißt, ein Mensch zu sein. Das ist doch genau das was wir am Cyberpunk/Noir-Genre generell lieben. Blade Runner, Dark City, Matrix, das sind alles Filme, wo es um die Menschlichkeit in einer technologisierten Welt geht. Und mir kann keiner erzählen, dass er das nicht auch cool fand, als er Matrix gesehen hat. Blöde Internet-Hindsight im Sinne von "eigentlich war das ja total billig und wir tun jetzt alle so als hätten wir es immer schon lächerlich gefunden" kann ich da nicht ernstnehmen.

    Geändert von Schattenläufer (05.02.2015 um 23:01 Uhr)

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