Ich hab das von Deadline, aber da wird es letztenendes auch nur als Gerücht ausgewiesen. Aber eines, das Hoffnungen macht. Disney wurde übrigens gefragt und hat wie so oft das klassische "no comment" abgegeben. Insofern... zumindest keine Dementierung, oder? Denke schon dass er auf jeden Fall für die Rolle in Betracht gezogen wird. Halb Hollywood ist heiß auf den Typen, und er passt halt wirklich perfekt. Andererseits wurde schon mehrfach offiziell bestätigt, dass man sich etwas Zeit mit Indiana Jones lassen und es langsam angehn möchte. Könnte also so oder so noch ein paar Järchen dauern, und wer weiß, wie es dann aussieht.
Bradley Cooper war afaik auch mal dafür im Gespräch, was auch ne okay-ige Option wäre, aber Pratt ist mir da um einiges lieber. Für Uncharted sind doch auch schon haufenweise Namen an die Wand geworfen worden, aber nix ist hängen geblieben ^^
Ja.
Hmm. Dazu ein paar Gedanken von meiner Seite: Könnte auch ein Prequel werden. Ich glaub nicht, dass sie den direkten Sequel-Weg gehen und die dann nur eine total gleich aufgebaute aber doch irgendwie neue Figur nehmen, das mit dem Weiterreichen der Fackel würden viele nur schwer ernst nehmen können glaube ich (wollten sie ja mit Scheialaböff probieren und wir wissen alle, wie das ausgegangen ist). Wenn, dann möchte ich in nem Indiana Jones Film auch (hauptsächlich) Indiana Jones sehen. Ford würde ja nicht ewig dabei bleiben, und Disney wird sich noch weitere Filme wünschen, wenn der neue erfolgreich ist. Wär doch bescheuert, es dann noch Indiana Jones zu nennen, wenn es genau genommen jemand anderes ist.Zitat
Was ich mir aber gut vorstellen könnte, wäre, sozusagen als Bookends Ford nochmal am Anfang und ggf. Ende (oder zwischendurch) einzubauen, der dann zum Beispiel in den 60er oder 70er Jahren die Geschichte als Rückblende erzählt (vergleiche Der Hobbit mit Old-Bilbo). Das wurde in der Serie afair auch mal so gemacht, fänd ich sogar ziemlich cool und das wäre dann irgendwie sowohl Sequel als auch PrequelWenn sie besonders clever sind, könnten sie den "alten" Storypart mit Ford auch sehr geschickt in die Haupthandlung einbinden, also dass ein wichtiger Teil des Films auch hier noch vom Original-Indy gespielt wird, zum Beispiel mit nem Twist-Ending, dass ein Relikt, das der junge (Pratt-)Indy verloren hat Jahrzehnte später wieder auftaucht. Als indirekte Staffelübergabe würde das übrigens auch super funktionieren, find ich. Beim ersten "neuen" Film könnte man wie gesagt noch mit Ford und Rückblenden arbeiten, sozusagen als Übergang, und in weiteren Filmen wird der Charakter dann nur noch von Pratt in seiner Zeit verkörpert.
Folgendes schließt die obenstehenden Ideen zwar nicht direkt aus, aber ich hätte auch nichts gegen ein "Reboot" in dem Sinne, dass es entsprechend des jüngeren Schauspielers nochmal von Vorne anfängt. Also nicht wirklich von Vorne, weil es ja noch diese Rückblende am Anfang vom Letzten Kreuzzug gibt und außerdem die "Abenteuer des jungen Indiana Jones", die aber keine Sau interessieren. Aber kommende Filme wären dann so etwas wie "Die Abenteuer des jungen aber nicht mehr ganz soo jungen und grün-hinter-den-Ohrigen Indiana Jones". Das hat mehrere Vorteile. Durch diese Herangehensweise kann es sowohl Prequel als auch komplettes Reboot sein - es bleibt dem Zuschauer überlassen, wie er das interpretiert, oder aber den Autoren, wenn sie irgendwann bis zu den Zeiten/Ereignissen der Originalfilme vordringen und das eventuell thematisieren wollen (was ich nicht hoffe, doch bis dahin ist auf jeden Fall genug Raum für neue Geschichten). Ähnlich wie derzeit bei Planet der Affen, worüber ich neulich schon im Remakes-Thread gepostet habe. Dadurch wird niemandem auf die Füße getreten, und es sagt dann auch keiner, dass die alten Filme "nicht passiert sind" (wie bei Star Trek >_>). Reboot wäre es durch den neuen Schauspieler und diverse andere Aspekte dennoch so oder so, nur storymäßig halt nicht unbedingt.
Eine Kombination aus beiden Vorschlägen fände ich wohl optimal. Ford verdient nach dem imho ultramiesen Königreich des Kristallschädels noch einen letzten Swansong und würdigen Abgang, selbst wenn seine Rolle kleiner ausfallen sollte. Gleichzeitig bin ich aber begeistert von der Idee, endlich das umzusetzen, was Lucas und Spielberg ursprünglich mit dieser Franchise geplant hatten: Es so zu machen wie bei James Bond, und die Figur immer neu zu casten, wenn mal die Zeit gekommen ist.
Dann noch was Thematisches:
Also dass es unbedingt wieder Nazis sein müssen, finde ich jetzt nicht, ginge aber okay. Gibt aber noch genug andere potentielle Bösewicht-Gruppierungen. Speziell wenn man dem jüngeren Alter tatsächlich Rechnung trägt und es in den 20ern und damit lange vor der Machtergreifung spielen lässt. Zumal das ein Zeitabschnitt ist, den sie in der Chronologie soweit ich weiß noch nicht so intensiv abgedeckt haben. Hey, da könnte doch glatt mal eine deutsche Nebenfigur als Sympathieträger auftauchen, das wäre doch mal was, so ganz um die amerikanischen Klischeevorstellungen zu untergraben und für Abwechslung zu sorgenZitat
Wo ich aber total zustimme, auch wenn ich das jetzt lediglich in den zitierten Satz hineininterpretiere, ist, dass es wieder um irgendwas Mystisches gehen sollte. Bitte keine over-the-top Sci-Fi Anleihen und auch nicht solche bekloppten Dinge wie beispielsweise die Kristallschädel vom letzten Mal, die auch zum Zeitpunkt der Entstehung des Films längst als Fälschungen entlarvt worden waren. Lieber wieder "echte" Rätsel, Legenden oder religiöse Überlieferungen, die die Menschen bewegen und bis heute zum Träumen oder Grübeln bringen. Und gerne in Zurückhaltung üben. Ich würde es vorziehen, wenn das Supernatural-Element auch erst wieder zum Ende hin zum Tragen kommt, und davor ist die Geschichte einfach ein klassisch-staubiges Action-Abenteuer. Vor allem aber wurden schon in den Romanen und Spielen soo viele coole Themen angesprochen, da hätten die Autoren quasi die freie Auswahl. Egal ob in China oder auf der Suche nach Atlantis. Würde mich alles begeistern. Das galt aber auch schon 2008 - umso enttäuschender war für mich dann, was sie stattdessen aus dem vierten Film gemacht haben.
Was ich dagegen vollkommen ablehnen würde, wäre ein rebooted Indiana Jones, der in der heutigen Zeit spielt. Teil des Spaßes an den Geschichten war für mich und (bewusst oder nicht) bestimmt viele andere auch der pulpy Unterton aus den 30ern und 40ern, der das Franchise überhaupt erst inspiriert hat. Ich will alte Landkarten mit anderen politischen Grenzen und mit Gelbstich sehen, über die das Flugzeug mit ner fetten roten Linie drüber hinwegfliegt. Der Blick zurück entführt viel mehr in eine "andere", vergangene und vermeintlich abenteuerlichere Welt. Auch wenn es eine Handvoll neue Storymöglichkeiten eröffnen würde, ich will keinen Indy, der mit Mobiltelefon rumläuft und im Internet recherchiert usw. Das wäre ein schwarzes Loch, welches den gesamten Charme wegsaugt.
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Ich muss ehrlich sagen, ich freu mich inzwischen auf den Film. Keine Ahnung warum der schon im Vorfeld so viel Hate abkriegt. Wird sicher keine Preise gewinnen, aber als episches Popcorn-Sci-Fi-Abenteuer siehts gar nicht übel aus und ich bin im Kino auf jeden Fall dabei. Scheint die Wachowski-Variante von Star Wars zu werden, und einige der Welten/Effects-Shots aus den Trailern oder Featurettes sind wirklich stark.
Okay, das ist a) total nichtssagend und b) jetzt schon so wunderschön cheesy-melodramatisch wie die Serie.![]()
Außerdem soll Reborn wohl erstmal ein abgeschlossener 13-Folgen-Arc werden, was nach den letzten Staffeln sicher eine gute Idee ist.
Ach ja. Tomorrowland sieht im neuen Teaser so vollkommen uninteressant und werbungsmäßig aus, dass ich es nicht mal verlinken werde. Interesse = sofort auf 3 von 10 gesunken (weil ja doch ein paar nette Namen dran hängen).
Ich spoiler mal zu Jupiter Ascending: Sean Beans Charakter stirbt!
Ne, ernsthaft, ich bin immer noch der Meinung “Das wird nix!“. Warum? Gefühl. Weil alle Wachowski-Filme seit Matrix beschissen waren (V klammer ich mal nonchalant aus, hab den echt noch nicht gesehen). Weil die steten Verschiebungen sicherlich nichts Gutes bedeuten. Weil es stark nach Style over Substance aussieht. Weil ich dem Schauspiel-Ensemble keine tragende Leistung zutraue. Weil es auch dezent nach leichten Fettisch-Vibes ausschaut.
Angucken werde ich ihn mir bestimmt, irgendwann einmal, aber bis dahin bin ich erst mal alles andere als gehyped. Eben wie seit der ersten Ankündigung. Zwischendurch dachte ich zwar, es könnte mich packen, aber direkt der nächste Trailer holte mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Es wäre natürlich genial, wenn ein wirklich guter Film draus wird, aber irgendwie hab ich die Hoffnung aufgeben. Zu oft haben mich vermeintliche neue Space Operas enttäuscht, John Carter sei hier z.B. als Negativ-Beispiel erwähnt. Wenn er aber dennoch cool wird, bitte bescheid geben. ^^
Und Heroes Reborn: Yeah?
Bei V for Vendetta waren sie auch nur als Produzenten tätig.
Ich finde gar nicht mal, dass die Filme nach Matrix nicht gut waren, aber so richtig gespannt auf Jupiter Ascending bin ich auch nicht. Es ist einfach dieses Setting, bzw. die Kostüme, die meinen Cheese Radar in die Höhe schießen lassen
Ansehen werde ich mir den Schinken selbstverständlich trotzdem.
Ohne Witz, ich bin fast täglich in der imdb unterwegs, aber ich bin anscheinend bis heute nicht auf den Trichter gekommen, mal genauer bei den Wachowski nachzuschauen und… Stimmt… du hast natürlich recht. Mea Culpa. Dann sind eben alle Filme seit Matrix (1) beschissen.Die Fortsetzungen haben dem Originalfilm geschadet, Speed Racer gehört mit zum peinlichsten, was ich je gesehen hab und Cloud Atlas war echt weit hinter meinen Erwartungen zurück. Das war übrigens einer der Filme, wo ich das Gefühl hatte, als würden sich die ganzen renommierten Schauspieler weit unter Wert präsentieren. Ich hab zumindest selten einen so schlechten Tom Hanks gesehen (die abgefahrene „ich schmeiß den Typen jetzt über den Balkon“-Szene mal außen vor
). Beschissen mag vielleicht zu provokant sein, aber wie beim Shamalamadingdong-Regiesseur (der seit Unbreakable auch keinen guten Film mehr abgeliefert hat), ist für mich alleine das Brand „von den Wachowski Geschwistern“ ein Garant für eine leichte Ernüchterung im Vorfeld. Hmmm, ich hoffe aber, dass sich meine Vorurteile diesmal nicht bestätigen. Wäre zumindest echt nicht verkehrt, wenn mal wieder ein SciFi Kracher aufschlägt, der mal wieder ein komplett neues Universum präsentiert und nicht nur bestehendes clever erweitert
Ich hoffe, du meinst das positiv. Andernfalls hast du nämlich verkackt.Zitat
Der Film ist in jederlei Hinsicht ein Meisterwerk.
Cloud Atlas war auch sehr nett. Sehr ungewöhnlich, aber nett.
Ich hab bei dem Film echt Zahnschmerzen gekriegt. Der quietschbunte Film samt Greenscreen-Overkill hat mir echt einen Zuckerschock verpasst, den ich möglichst fix wieder mit etwas gesünderem aufwiegen wollte. Ich fühlte mich echt unbehaglich beim schauen. Für Fans sicherlich ein Sakrileg, aber für mich war der Film kein guter Eintrag in deren Vita. Wahrscheinlich einfach zu comicmäßig in diesem speziellen Fall. Bin da wohl einfach aus der Zielgruppe rausgefallen. Und Cloud Atlas mag ich einfach nicht. Weder die gestaffelten Handlungen, die teilweise wenig gereiften Tricks, noch die generelle Botschaft oder zumindest die Wege, wie sie vermittelt wurde. Die Leistung der Darsteller empfand ich – wie gesagt – auch als Last. Ich weiß, dass viele den Film echt gut fanden und allerlei Diskussionen lostraten. Aber mir gab der Film echt nichts, leider. Und nett spricht ja auch nicht gerade für Qualität. Transformers 4 find ich auch nett.![]()
Hier übrigens noch der Superbowl-Teaser zu Seventh Son. Etwas viel Effekt-Präsentation, aber schlecht sieht es insgesamt imho nicht aus:
Meinst du? Ich fand den Teaser jetzt zwar auch nicht toll, aber denke nach wie vor, dass das so nichtssagend ist, dass man noch immer kaum eine Ahnung haben kann, worum es darin eigentlich gehen soll. Als du "werbungsmäßig" geschrieben hast, hatte ich schon echt schlimmeres in Richtung Disneyland vermutet. Scheint aber durchaus ein paar feine Fantasy/Sci-Fi-Elemente zu haben. Sie sollten nur mal endlich was Handfestes zur Handlung preisgeben. Bis dahin gilt für mich... the jury is still out on that one.
Eine besonders hohe Meinung hab ich durch alles, was sie nach dem "Glückstreffer" Matrix gemacht haben auch nicht mehr von denen. Hatte ich nie. V wie Vendetta war okayish aber begeistert hat er mich nicht. Cloud Atlas mochte ich, war nett und atmosphärisch, aber auch nicht der Hit - besonders diese furchtbare Maske mit dem üblen und unglaubwürdigen Yellowfacing, um auch ja allen Schauspielern noch die letzte Dreifach-Rolle zu geben, hätten sie sich echt sparen können. Außerdem passten einige Handlungsstränge meiner Ansicht nach schon vom Grundton her kaum rein, während ich über manch andere gerne mehr erfahren hätte. Bei Speed Racer stimme ich dir völlig zu, das war der allerletzte Dreck und kaum zu ertragen. Alleine schon der brutale Farben- und CGI-Overkill, aber auch so ziemlich alles andere. Ich fand übrigens nicht, dass das stilistisch noch sonderlich viel mit der Vorlage zu tun hatte, wo wenigstens die Umgebung immer halbwegs bodenständig war.
Trotz allem muss ich sagen, dass ich den Wachowskis noch immer zutraue, einen brauchbaren Film abzuliefern, und im Gegensatz zu den anderen erwähnten Werken trifft Jupiter Ascending thematisch ziemlich genau meinen Geschmack (denn, wie schon in Sachen Fantasy, kann es niemals zu viele Space Operas geben). Ich glaub was das angeht haben viele echt die falschen Erwartungen. Ich glaube auch nicht, dass das ein Meisterwerk mit künstlerischem Anspruch oder philosophischer Tiefe wird. Einfach mal Hirn ausschalten und genießen. Dafür könnte es realistisch betrachtet wirklich reichen.
John Carter war für mich einer der unterhaltsamsten und stimmigsten (Sci-Fi/Fantasy-)Filme der letzten Jahre. Barsoom ist halt auch keine Space Opera, zumindest nicht direkt, sondern mehr Abenteuer/Planetary Romance, und sollte auch in erster Linie so verstanden werden. Von den dort gezeigten Ideen, wohlgemerkt alles schon über hundert Jahre alt inzwischen, könnte sich der übliche Hollywood-Einheitsbrei mal ein paar dicke Scheiben abschneiden. Überhaupt von Burroughs Abenteuergeschichten abseits von Tarzan (und nichtmal den kriegen sie heute noch seinen Pulp-Ursprüngen entsprechend hin). Space-Western, andere Welten, exotische Kreaturen, klassische Heldengeschichten, eine Romantik (dem Wortsinne nach), Sehnsucht und Verspieltheit... Heute muss dagegen immer alles düster, ernst, schnell und auf Hochglanz poliert sein. Besonders die damit oft einhergehende "Verwissenschaftlichung" stört mich immer mehr - Wenn schon komplett ausgedachte Welten (bis auf Details) wie Tolkiens Mittelerde so gefeiert werden, warum dann nicht auch solche, die einer überholten Vorstellung von unserer Welt entsprechen? Überholt entweder, weil die Leute es zum Zeitpunkt der Entstehung der Geschichten nicht besser wussten und ihre Phantasie ins Spiel gebracht haben (Jules Verne, Edgar Rice Burroughs, H. G. Wells zum Beispiel), oder aber, wie die ganze Steampunk-Kategorie, weil die Inhalte ganz bewusst anachronistisch sein wollen und daraus ihre Stärken und ihren Reiz beziehen. Nennt es von mir aus Speculative Fiction, jedenfalls ist es seit 40 Jahren im Film sträflich unterrepräsentiert aber erscheint mir aus diesem Grund oft sehr viel interessanter und origineller als die tausendste Variante des von Tolkien & Co kopierten Fantasy-Mittelalters oder dem Hard-Science-Fiction Einheitsbrei a la Interstellar. Es ist schon irgendwie ein Armutszeugnis, wenn sie erst einen hundert Jahre alten Roman heranziehen müssen, um wenigstens einen Hauch von diesem Flair wiederzubeleben (und so sehr die auch ein angemessenes Budget verdienen, aber 300 Mio sind zu viel und führen gepaart mit schlechtem Marketing unweigerlich in die Katastrophe).Zitat
So wie es die Comicverfilmungen oder der High-Fantasy-Bereich auf eine Stufe höher geschafft und vergleichsweise große Budgets abbekommen haben, obwohl da in früheren Jahrzehnten viel liebenswerter Schund produziert wurde, ist dem (Fantasy-)Abenteuer-Genre ein ähnlicher Durchbruch bislang verwehrt geblieben. Burroughs würde sich heute imho perfekt für diverse Adaptionen eignen, die zuvor auch allenfalls mal auf TV-Niveau als B-Movie verfilmt wurden. Mehr noch, sowas wie die Pellucidar- oder Caspak-Reihe würden massiv von den technischen Fortschritten profitieren. Wo damals noch Männer in Gummi-Kostümen als unglaubwürdige Riesenmonster rumwatschelten (selbst in den 70ern noch), würde es heute mit den entsprechenden Spezialeffekten gänzlich anders wirken. Gestern habe ich "Warlords of Atlantis" gesehen und war zwar nicht vollends überzeugt, aber habe mir dennoch gedacht, dass das als Remake mit einem Budget von 150 Mio sagenhaft cool wäre. Gilt für "At the Earth's Core" noch umso deutlicher. Aber ich schweife mal wieder ab...
Um noch die Kurve zu kriegen: An Jupiter Ascending rechne ich ihnen schon ohne den Film gesehen zu haben hoch an, dass sich überhaupt mal wieder jemand traut, eine neue Welt oder besser gesagt ein ganzes neues Universum zu bauen und darzustellen, welches nicht auf bereits existierenden Vorlagen wie Comics oder Romanen beruht. Das wird inzwischen leider viel, viel zu selten gemacht.
Geändert von Enkidu (02.02.2015 um 19:19 Uhr)
Puh, also der Film war wie inzwischen irgendwie erwartet nicht gut. Okay-ish ...i guess? Gab ein paar Dinge, die mir gefallen haben, aber jede Menge, die mir nicht gefallen haben. Zu ersteren zählen die grundsätzlichen Ideen zu dem Universum, das sie sich ausgedacht haben: Diese ganze Angle mit Genetik-Industrie und Zeit kaufen. Fand ich schon ziemlich originell, weil hatten wir in der Form noch nicht. Darüber hinaus natürlich viele Kleinigkeiten wie extravagante Designs, abgefahrene Outfits und, ähm, genetische "Kombinationen". Hat stellenweise schon Lust gemacht, mehr drüber zu erfahren. Auch hat mich Channing Tatum gar nicht so genervt wie sonst schonmal.
Aber ich schließe mich total dem Tenor an, der sich aus den vielen Kritiken herauslesen lässt: Die durchaus brauchbaren Puzzlestücke wurden nicht zu einer vernünftigen Erzählung zusammengefügt. Der Anfang auf der Erde war noch ganz angenehm, aber wenn hinterher so schnell die Standorte zwischen Planeten und Raumschiffen gewechselt werden, verliert man leicht den Überblick, und das bisschen eingestreute Backstory reicht dann auch nicht aus und wirkt irgendwie unbeholfen. Manches von den Designfaktoren, die ich gerade lobte, war irgendwie auch schon wieder zu dick aufgetragen. Es muss ja nicht gleich minimalistisch sein, aber wenn da so viel durch die Gegend schwirrt, dass man dem Geschehen kaum mehr folgen kann, ist es einfach zu viel.
Mein größter Kritikpunkt geht aber an die Hauptfigur. Ich bin sonst wirklich kein Freund von allzu feministischen Herangehensweisen an Erzählungen und Filme, wie sie in letzter Zeit bei einigen professionellen KritikerInnen zu beobachten sind - wo gute Werke schon durchfallen, bloß weil es hauptsächlich um Kerle (oder Dinge, die Kerle mögen) geht, oder von anderen zu recht verrissene Filme gelobt werden, bloß weil eine weibliche Hauptfigur thematisiert wird. Aber im Falle von Jupiter Ascending muss ich diesen alten Argumentationen, gerade auch in Bezug auf "Damsel in Distress", völlig zustimmen! Jupiter bleibt die ganze Zeit nur ein Spielball der entweder zu retten oder zu beschützen ist oder der für irgendwelche Intrigen benutzt werden soll. Aber sie bleibt, eventuell bis auf ganz zum Schluss, viel zu passiv und lenkt zu keiner Zeit das Geschehen. Okay, das "Ich will nach Hause" ist ja noch nachvollziehbar, gerade am Anfang. Ich hätte mit diesem Punkt nur kein solch großes Problem, wenn die Figur nicht völlig anders charakterisiert worden wäre. Sie wirkt durchaus so, als könnte sie einige Ärsche versohlen, und akzeptiert die "extremen Veränderungen" in ihrem Leben erstaunlich (und für den Zuschauer angenehm) schnell. Und trotzdem ist sie für den Handlungsverlauf, von ihrer bloßen Existenz mal abgesehen, praktisch bedeutungslosAuch schade, weil ich sie ansonsten eigentlich recht sympathisch fand.
Zu lang war die Geschichte gemessen am Inhalt außerdem. Gerade die Kämpfe und das Geballer hätte man locker etwas stutzen können, aber das kennen wir ja schon aus der Matrix-Trilogie. Musikalisch war es jetzt ebenfalls nicht der Hit, aber das hat mich bei Michael Giacchino nicht überrascht. Insgesamt konnte man sich den Film durchaus mal geben, wenn man denn wirklich auf sowas steht; also irgendwie unterhalten wurde ich trotz (oder gerade wegen?) einiger alberner Einfälle schon. Aber hätte man mal wieder mehr draus machen können, ich würd Jupiter Ascending niemandem empfehlen, erst recht nicht wenn man nichts für glossy Sci-Fi-Spektakel übrig hat, und in meinem Regal landen wird er auch nicht.
Ahahahaha... ha
Ähm, ich sehe da aber schon überaus deutliche Zusammenhänge. Nicht meine Schuld, wenn du dem Gedankengang nicht folgen willst
Stimme ich prinzipiell zu, aber darauf hast du doch die Unterhaltung gelenkt, als dir dieser eine Vergleich in den geposteten Wachowski-Zitaten sauer aufgestoßen ist. Was völlig in Ordnung ist, nur wollte ich darauf nicht hinaus. Vielleicht lässt das die Geschwister in keinem so angenehmen Licht stehen, weil sie sich derartige Aussagen gemessen an den eigenen Werken eigentlich nicht leisten können, aber das ändert imho nichts an der grundsätzlichen Richtigkeit ihrer Einstellung diesbezüglich.Zitat
Ich würde das nicht nur auf einer Basis von Film zu Film betrachten. Das wäre dann tatsächlich einschränkend oder, um es mit deinen Worten zu sagen, "engstirnig". Klar will ich auch qualitativ hochwertige Filme, aber das ist längst nicht alles, was zählt. Ich denke man sollte es manchmal auch wertschätzen können, wenn etwas Sinnvolles versucht wird, selbst wenn es letztenendes nicht funktionieren sollte (besonders, wenn eine Minderheit dennoch Gefallen daran findet - gibt genug kritische und wirtschaftliche Misserfolge, die Jahre später zu Kultklassikern aufgestiegen sind). Manche Menschen, egal ob in der Kunst oder im Weltgeschehen, sind geradezu genial gescheitert ^^ Vielleicht weil sie zu spät kamen oder ihrer Zeit voraus waren? Was die Wachowskis abliefern steckt voller Fehler und teils großer Schwächen, aber eine Vision für ihr jeweiliges Werk haben sie bestimmt, und das lässt sich nicht über jeden Regisseur sagen. Selbst wenn sich das bei den Geschwistern manchmal nur auf "Style over Substance" bezieht. Immerhin: Was das angeht, waren sie ziemlich einflussreich, wenn man sich mal anschaut, was The Matrix stilistisch für Wellen geschlagen hat.Zitat
Jedenfalls, langfristig gesehen ist damit meiner Ansicht nach durchaus etwas erreicht. Vielleicht nicht mit einem Film wie Jupiter Ascending an sich, aber zumindest mit der Herangehensweise der Verantwortlichen, was auch Warner Bros. als Riesenstudio mit einschließt, die offen dafür waren. Und sei es nur, um diese Originalität auf hohem Preisniveau unterbindende Atmosphäre in Hollywood zu brechen bzw. zu verringern. Du erwähnst Nolan. Nicht umsonst haben sich damals alle gewundert, dass Inception (der ziemlich originell war) das grüne Licht bekommen hat und dann auch noch erfolgreich wurde. Ohne den vorangegangenen Erfolg von The Dark Knight & Co wäre das niemals drin gewesen, und genau das prangere ich an. Wenn auf lange Sicht die Filmschaffenden und Geldgeber es oft genug versuchen, dann wird man im Kino auch leichter wieder überrascht werden können und vielleicht erreicht das dann irgendwann auch so ausgefallene Themenbereiche wie die Space Opera (das ist vielleicht wirklich der falsche Begriff, ich meinte damit vor allem den Eskapismus, also Sci-Fi mit Abenteuer-Motiven und weniger was in Richtung Thriller oder so). Natürlich vorausgesetzt, die landen damit nicht einen kolossalen Flop nach dem anderen, aber danach sieht ja nichtmal Jupiter Ascending aus. Zumindest die investierte Kohle bekommen selbst die durchschnittlichen Genrefilme meist wieder rein, und verdienen tun die Studios dann wirtschaftlich später immer noch was dran durch Home Video Verkäufe usw.
Uuuh, davon würde ich echt nicht mehr ausgehen. Sei gewarnt - ich schätze, du wirst ihn hassen.Zitat
Geändert von Enkidu (06.02.2015 um 21:07 Uhr)