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Thema: Bollfrat #4: Wash me white like one of your French girls

  1. #2621
    Zitat Zitat von Gorewolf Beitrag anzeigen
    Haha, wollte ich auch grade posten. Sieht überraschend gut aus find ich, dabei flog der Film bis vor wenigen Tagen voll unter meinem Radar. Female John Wick set in Berlin und mit Starbesetzung? Hui, glaub das schau ich mir an.

  2. #2622
    Is ja auch vom selben Regisseur wie john wick

  3. #2623
    Also ne sry, ich kann diesen Trailer überhaupt nicht ernst nehmen. Ne weibliche John Wick, echt jz? Ja klar, wir nieten die halbe Männerwelt um weil wir es können. Bei Keanu Reeves sahs noch cool aus, aber bei Charlize Theron wirkt das so extrem unnatürlich und aufgesetzt. Wsl sehe ich mir den Film eh nur wegen der Lesben-Szene an...

    Geändert von Rusk (11.03.2017 um 02:56 Uhr)

  4. #2624
    Sehr cool gemachter Trailer. Film wird bei wohl genauso wie John Wick werden: Wirklich gutes Filmabendmaterial.

    Zitat Zitat
    Also ne sry, ich kann diesen Trailer überhaupt nicht ernst nehmen. Ne weibliche John Wick, echt jz? Ja klar, wir nieten die halbe Männerwelt um weil wir es können. Bei Keanu Reeves sahs noch cool aus, aber bei Charlize Theron wirkt das so extrem unnatürlich und aufgesetzt. Wsl sehe ich mir den Film eh nur wegen der Lesben-Szene an...

  5. #2625
    Für mich sieht das aus wie ne Non-Scifi Aeon Flux Version ohne bunte Haare

  6. #2626
    Zitat Zitat
    Non-Scifi Aeon Flux Version ohne bunte Haare
    Womit dann auch schon alles fehlt was Aeon Flux irgendwie interessant gemacht hat

  7. #2627
    hier im übrigen der Comic auf dem das ganze basiert http://www.thecoldestcity.com/

  8. #2628
    Zitat Zitat
    Aktuellen Gerüchten zufolge plant das Studio Warner Bros., die Matrix wieder ins Kino zu bringen - in Form eines Reboots mit neuer Besetzung. Sowohl der ehemalige Hauptdarsteller Keanu Reeves als auch die Original-Regisseurinnen Lana und Lilly Wachowski werden aktuell nicht mit dem Projekt in Verbindung gebracht. Gleich mehrere Autoren sollen sich künftig allerdings um das Gelingen des Reboots kümmern.

    Quelle: http://www.pcgames.de/Matrix-Film-21...tzung-1223234/
    Oh Noin \o/ bitte nicht! gibt es denn kein Heiligtum das ungeschändet bleibt? Die Matrix-Filme waren super! Alle! Die brauchen kein Reboot oder ähnlichen Unsinn.

  9. #2629
    Na ja, gibt wenige Filmreihen, die innerhalb so kurzer Zeit so hart veraltet waren, was Optik, Inhalt und eigentlich alles andere angeht.

  10. #2630
    Wenn das so weiter geht, erwarten uns noch Reboots von Der Herr der Ringe, was erst der Anfang sein wird . *dreimal auf Holz klopf*

  11. #2631
    Du meinst von dem Herr der Ringe, das auch schon ein "Reboot" einer Verfilmung eines Buches war?

  12. #2632
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Na ja, gibt wenige Filmreihen, die innerhalb so kurzer Zeit so hart veraltet waren, was Optik, Inhalt und eigentlich alles andere angeht.
    Und Matrix gehört defintiv nicht dazu.

  13. #2633
    Das Original ist einer meiner Lieblingsfilme und war stilistisch zu recht unheimlich einflussreich. Aber die Sequels? Da ging es meiner Meinung nach steil bergab, damals. Reloaded war noch ganz passabel, vor allem dank einiger beeindruckender Action-Sequenzen und interessanten neuen Handlungsorten, doch hatte mit einem üblen Exposition-Overkill zu kämpfen (man denke an die allseits berüchtigte und oft parodierte Szene mit dem Architekten) und Neo wurde viel zu übermächtig (was die Vermutung nahelegt, dass Fortsetzungen nie ernsthaft vorgesehen waren). Ich überlegte mir, erst nach der Auflösung im dritten Teil sagen zu können, was ich von alledem halte und ob das noch okay oder daneben war.

    Und wie sich herausstellte, war letzteres der Fall, denn Revolutions fand ich ernsthaft schwach: Der Film ist total aufgeblasen und übertrieben, bei einem Handlungsinhalt, der eigentlich höchstens 30 Minuten Screentime rechtfertigen würde. Der Kampf um die unterirdische Stadt zog sich eee~wig hin, ebenso wie das exzessive finale Duell von Neo versus Smith, unterlegt mit non-stop nervig dröhnender Musik. Viel unangemessen prätentiöser hätte es kaum werden können. An mehreren Stellen dachte ich, ich bekomme Krampfanfälle von den grellen Lichtblitzen in der ansonsten dunklen Umgebung (und in dem dunklen Kino sorgte das bei mir tatsächlich für Kopfschmerzen). Von dem theatralischen Abgang von Trinity und den überdeutlichen Messias-Allegorien fang ich am besten gar nicht erst an.

    So sollte man ehrlich keine Trilogie zu Ende bringen. Viele Fans und Interessierte erwarteten außerdem, dass wir tiefer in die Story eintauchen würden, zum Beispiel durch eine Matrix innerhalb der Matrix, anknüpfend an die geradezu philosophischen Diskussionen, die der erste Teil noch auslöste. Stattdessen wählten die Wachowskis die einfache und simple Route und boten keine großen Aha-Momente oder Überraschungen mehr. Dabei gab es durchaus Potential. Hätte man Reloaded zusammengekürzt - was nicht schwer sein dürfte, da der ohnehin weitgehend aus Action-Setpieces besteht - und als Finale stattdessen die relevante halbe Stunde von Revolutions drangehangen, mit ineinander geschnittener und aufs Wesentliche reduzierter Schlacht um Zion sowie Neo vs Smith, hätte das imho ein einziges, sehr gutes Sequel werden können. Aber der Inhalt reichte halt nicht, um zwei Filme sinnvoll zu füllen.

    Wenn sie unbedingt eine Fortsetzung, ein Prequel oder ein Reboot machen wollen (Boah, komm ich mir plötzlich alt vor), meinetwegen. Nach Revolutions kann es eigentlich nur noch bergauf gehen. Hoffe dann aber, dass sie sich stärker am ersten Film orientieren, von Anfang an vorsichtiger mit den Charakteren umgehen, und maßlosen Style nicht wieder zu einer bloßen Fassade verkommen lassen, sondern diesen nahtlos mit Bedeutung für den weiteren Handlungsverlauf füllen können. Die Hälfte von allem, was in Reloaded und Revolutions passiert, geschieht zum reinen Selbstzweck, die Geschichte drückte komplett auf Pause, um diverse Minuten lang schicke Kämpfe zu zeigen. Gute Filme schaffen beides gleichzeitig, und zu denen gehörte Matrix von 1999 noch dazu.

  14. #2634
    Bei Teil 3 stimme ich dir zu, was die relative handlungsarmut anbelangt, wobei der Schnitt zu Oberwelt und Neo als Unterhändler bei den Maschinen, der den bisherigen Kreislauf der Matrix bricht, durchaus eine stimmige Fortsetzung des in Teil 2 vorgestellten Zyklus war. Deshalb mochte ich Reloaded nämlich sehr gerne, weil die gerade die philosophischen Überlegungen, die du im ersten Teil hervor hebst, wobei die große Frage eben da vor allem war, stell dir vor dein ganzes LEben ist eine Lüge. Da noch mal aufgegriffen und erweitert werden, in dem sie mit dem Architekten in die Tiefe der Funktionsweise der Matrix und praktisch den menschlichen Bedürfnissen an eine konlfikthafte Simulation eingehen. Ich fand die Erörterungen unheimlich faszinierend und auch sonst den Film trotz einiger Längen was manche Kämpfe anging, doch sehr überzeugend. Für mich steht er mit Teil 1 eigentlich auf einer Stufe. Revolution fällt da leider ab. Wie du schon sagst konnte man den und teil 2 nicht sinnvoll zusammen ziehen, allerdings war der Inhalt von Teil 3 um einen ganzen Film zu tragen noch zu wenig.

    Ein Reboot halte ich in jedem Fall für völlig unangemessen.

  15. #2635
    Matrix ist halt wirklich, wirklich Kind seiner Zeit, der Abgesang der 90er sozusagen. Das müsste man hart aktualisieren, und dann fände ich es potenziell auch wieder interessant. Außerdem würde mich interessieren, ob sie es noch mal schaffen, stilistisch relevant zu werden.

    Apropos stilistisch relevant!



    Damn.

    Hab gestern aber auch erfahren, dass die erste Staffel nur das erste Drittel des Buchs umfassen soll. Wo ich mir dann denke WAR DAS BUCH NICHT SCHON LANGSAM GENUG?

  16. #2636
    Zitat Zitat
    Matrix ist halt wirklich, wirklich Kind seiner Zeit, der Abgesang der 90er sozusagen. Das müsste man hart aktualisieren, und dann fände ich es potenziell auch wieder interessant. Außerdem würde mich interessieren, ob sie es noch mal schaffen, stilistisch relevant zu werden.
    Jetzt bin ich doch mal neugierig. Was würdest du aktualisieren. Ich halte die Sci-Fi-Vision eigentlich noch nicht für überholt. Wenn du das vermittelte Lebensgefühl meinst. Ich sehe ehrlich gesagt auch nicht wirklich optimistischer in die Zukunft bzw. auf den "Höhepunkt unserer Zivilisation" als die Wachowskis vor 20 Jahren (jetzt fühle ich mich auch langsam alt :/ )

  17. #2637
    Zitat Zitat
    Jetzt bin ich doch mal neugierig. Was würdest du aktualisieren. Ich halte die Sci-Fi-Vision eigentlich noch nicht für überholt. Wenn du das vermittelte Lebensgefühl meinst. Ich sehe ehrlich gesagt auch nicht wirklich optimistischer in die Zukunft bzw. auf den "Höhepunkt unserer Zivilisation" als die Wachowskis vor 20 Jahren (jetzt fühle ich mich auch langsam alt :/ )
    Ich halte Matrix zwar auch nicht für pberholt, aber ich denke, wenn man es aktualisieren wollte, würde die zunehmende Digitalisierung unserer Welt mehr ins Blickfeld rücken. Matrix war größtenteils ziemlich "physisch", d.h. die Protagonisten gehen irgendwo hin, schlagen eine Menge Typen zusammen und gehen wieder. Dabei wurde zwar angedeutet, dass die Gruppe um Morpheus aus "Hackern" besteht, aber gesehen hat man davon nichts. Das wäre ein Aspekt, den man ausweiten könnte. Beispielsweise durch eine Darstellung des Internets als Matrix innerhalb der Matrix. Außerdem sollte die Matrix selbst als quasi allwissend dargestellt werden, um der Überwachungsituation, die wir ja schon in der Wirklichkeit haben, gerecht zu werden.

    Eigentlich könnte ich Matrix mal wieder ansehen...

  18. #2638
    Was Liferipper sagt, ist ein guter Punkt. Ironischerweise war Matrix schon seiner Zeit veraltet, was die Technik angeht, und vor allem von einer tiefen Technikfurcht getrieben, die heute eher einseitig wirkt. Cyberpunk-Stöpsel im Körper sind total 90s, heute möchte ich eine vielseitigere Betrachtung – Die Animatrix hatte da übrigens SEHR gute Ansätze, was mit den teilweise japanischen Teams dahinter auch nicht wirklich überraschend ist. Die sind da schon einen Schritt weiter gewesen als die Wachowskis, die versucht haben, sie zu imitieren. Ich will Angst vor der Technik haben, aber sie soll mich auch faszinieren.
    Dann denke ich, Matrix könnte heute zum einen nüchterner und selbstverständlicher sein. Bitte keine 20-minütigen philosophischen Dialoge, denn 2017 wissen wir, dass Mainstream-Filme klug sein können. Und dass sie genau das vielleicht sogar ein bisschen weniger klug machen kann. Twists und Mindfuck sind heute ziemlich selbstverständlich (Stichwort Shyamalan und Nolan), man darf also auch wieder gute Filme darum spinnen, die den ganzen Kram organisch mit ihrer Action-Ebene verbinden und sich nicht nur abwechseln. Ich will Neos Erleuchtung spüren und verstehen.
    Außerdem dürfte die Matrix definitiv persönlicher sein (was ein großes Generationending ist – DIE MILLENIALS!). War damals schon schade, dass wir nichts über die Leute in Zion, nichts über die Nebencharaktere erfahren haben, und Neo mit seinem Null-Gesicht war halt auch eine zu 100% leere Hülle. Generell habe ich nicht das Gefühl, dass wir die Jesus-Nummer heute noch brauchen, hat man ja bei Man of Steel gesehen. Die war ja auch schon in Matrix lächerlich, als sie zum dritten Film gekommen sind, und ich deeeenke auch, die Zeit hat da eine (untergeordnete) Rolle gespielt. Ich will wissen, wer diese Leute sind, die sich ausstöpseln, und ich will spüren, wieso sie es tun.

    Und letztendlich ist Matrix halt Trenchcoats und Katanas und Sonnenbrillen im Dunkeln, was alle weiteren Diskussionen überflüssig macht. :<

  19. #2639
    Zitat Zitat
    Was Liferipper sagt, ist ein guter Punkt. Ironischerweise war Matrix schon seiner Zeit veraltet, was die Technik angeht, und vor allem von einer tiefen Technikfurcht getrieben, die heute eher einseitig wirkt.
    Tatsächlich ist das ja nicht der Fall gewesen. Die technischen Möglichkeiten und auch die Abhängigkeit des Menschen von Maschinen als auch die möglichkeiten die sie ihm bieten, standen da ja durchaus in einem gewissen Fokus. Die Maschinen die Zion am Leben halten, die Trainingsprogramme, die Matrix an sich, bei der sich eben auch in der Figur von Cypher die Frage stellt, ob es nicht besser wäre, in dieser Traumwelt zu leben, wenn die Außenwelt eigentlich nur noch ein Haufen Asche ist. Gerade die Idee eines Fulldive in die glaubhafte virtuelle Realität, ihrer Möglichkeiten und auch Probleme wird hier ja vermittelt.

    Am Ende wird durch die Vision einer sich selbst emanzipierten Technik eben die Frage nach einer zu großen Abhängigkeit von Maschinen entworfen und der Frage danach was geschieht, wenn die Maschine, die bisher Teil unserer Selbst als Prothesengötter war, quasi olympisch uns als menschliche Titanen entmachtet, weil sie uns nicht mehr braucht. Vor dem Hintergrund unserer heutigen Zeit ist die Matrix eigentlich sogar eine gestalthaft umgesetzte Überwachungsvision. Während aktuelle Werke in unserer Realität bleiben und eher die Allmacht von Unternehmen oder Einzelpersonen zeigen, die in der Lage sind, die Daten all jener kleinen und großen Programme, Internetdienst und Geräte, mit denen wir uns täglich umgeben, zusammenzuführen, zu nutzen und auch zu missbrauchen, ist das immer noch ein Abstraktum, weil wir selbst noch in einem Umfeld einer physischen Trennung des Programms von der Realität sind.

    Hier jedoch vereint die Matrix das gestalthaft alles in sich. Wir brauchen keine Vielzahl an Apps, an Diensten, an Geräten, die uns Überwachen sondern wir leben quasi nur noch in diesen Programmen. Wo sich hinter jedem Bürger ein Agent verbergen kann. Wo jede Auffälligkeit automatisch registriert und schließlich in eine Antwort des Systems umgesetzt wird. Das weist da natürlich noch Logiklöcher auf, da die Maschinen die Matrix als Umgebung quasi absolut kontrollieren können sollten, dürfte eigentlich keine Kommunikation unentdeckt, kein Verhalten unanalysiert bleiben. Aber natürlich braucht man für eine Filmgeschichte handlungsfähige Personen. Die Darstellung reiner Ohnmacht wäre lanweilig.

    Auch die dargestellte Technik hat man ja mit einem netten Kniff behoben, in dem die Matrix ja genau eine Simulation vom Ende des 20. Jahrhunderts ist, damit umgeht man quasi mit einem zugegeben billigen Trick, die Notwendigkeit eben eine komplette Zukunftsvision zu entwerfen. Gleichzeitig ist auch diese Zeit schon damals nah genug an dieser möglichen Zukunft gewesen, um in dem Kontext einerseits glaubwürdig zu wirken, andererseits diese Probleme aufzufassen.

    Vor diesem Hintergrund passt die Matrix-Trilogie als Mahnung daran, dass all dieser Fortschritt ganz natürlich immer seine Schattenseiten in sich birgt, in unsere heutige Zeit mit seiner Technikgläubigkeit fast noch besser als zu der Zeit, wo der Film nur einen kritischen ausblick auf das wagen konnte, was sich am Horizont abzeichnete. Wenn ich mir die Reaktionen zur allgegenwärtigen Überwachung anschaue, zur Datenerhebung und Datennutzung anschaue, die zum Teil schon die Ohnmacht der Marke "man kann ja eh nichts dagegen tun" reflektieren, dann sehe ich das der Film nach wie vor seine Aktualität erhält.
    Nicht zu vergessen das diese Technikfurcht ein klassisches Thema auch in der Literatur ist, nur das wir inzwischen sehr weit in die Nähe der praktischen Grundlagen für die Imagination dieser damals noch als Science-Fiction oder Gedanken-Experimenten aufgestellten Techniken gelangt sind.


    Zu den persönlichen Geschichten und auch Animatrix kann ich auch nur sagen, dass dem Film diese Sachen zwangsläufig abgehen mussten, weil er quasi diese Exposition leisten musste, die Zuschauer mit dem Gedanken daran vertraut zu machen, das die Welt vielleicht nur eine Scheinwelt ist, die Technik uns überwältigt hat und wir Sklaven einer künstlichen Intelligenz geworden sind, die wir geschaffen haben, die sich aber schließlich von uns emanzipiert hat. Deshalb konnten die Fragen zum Beispiel danach ob es nicht vielleicht besser sei in dieser Scheinwelt weiterzuleben und die Wahrheit zu ignorieren erst im zweiten Teil ausdrücklich gestellt werden, weil diese Welt erstmal konstruiert werden musste und die dahinterstehende Problematik aufgezeigt werden musste. Udn der erste natürliche Impuls ist natürlich der aus der Unterdrückung zu entfliehen.

    Darüber hinaus ist die Matrix ist ja auch eine Metapher für die Gesellschaft und Individuum und das Spannungsfeld der Konformität. Das System und die dieses systemtragende Gesellschaft erwartet für ihr Funktionieren Konformität. Die, die sich davon distanzieren und ihren puren Individualismus leben wollen, werden aus Sicht dieses Systems zu Terroristen. So sind vor allem der aus seiner traurigen Büroexistenz ausbrechende Neo als auch der Träumer Morpheus oder Trinity natürlich auch Außenseiter, die nicht in das System passen und nach Freiheit suchen. Daher auch die auf Cyberpunk (mit Betonung auf Punk) getrimmte Aufmachung mit Trenchcoats, Sonnenbrillen und durchgestylten Haaren. Entsprechend gruppiert sich der Plot dann vor allem darum. An sich passt auch diese Schlagseite der Filme deutlich mehr in unsere Zeit, als damals noch.

    Wo ich Liferipper zustimme ist wirklich, dass die Filme die im ersten Film noch zu Beginn angedeuteten alltäglichen Hackertätigkeiten und subversiven Aktionen schließlich weglassen und den Fokus wirklich auf die großen Aktionen konzentrieren, es also nur noch angedeutet wird, was im hintergrund passiert. Aber generell wäre für sowas vermtl. eine Serie besser gewesen, generell wie bei all dem.

    EDIT: Die philosophischen Monologe und Dialoge haben mir übrigens eine Menge gegeben.

    Geändert von KingPaddy (16.03.2017 um 20:36 Uhr)

  20. #2640
    Zitat Zitat
    EDIT: Die philosophischen Monologe und Dialoge haben mir übrigens eine Menge gegeben.
    Mir auch, aber es war ja auch das Ende der 90er und ich war mitten in der Pubertät. Heute kann ich mir das nicht mehr geben, was ich beim letzten Rewatch auch seeehr deutlich gemerkt habe. Ist ja nicht so, als wäre ich damals nicht auch ein Fan der Reihe gewesen. Hat halt gerade noch so den Puls ihrer Zeit getroffen, 1999.

    Generell werden wir uns da nicht einig, weil es genau die von dir genannten Herangehensweisen der Reihe sind, die ich für veraltet halte.
    Du vermischt allerdings auch zwei verschiedene Ausprägungen; einmal so Fragen wie "Hat Fortschritt Schattenseiten?" bzw. "Wie verhält man sich zwischen Konformität und Individualität?", was ja sehr allgemeine Themen sind, die sicherlich immer gehen, und einmal "Unsere Technikgläubigkeit führt in den Untergang!" bzw. "Wir dürfen keine dummen, konformen Schafe sein!", was eher extreme Antworten auf diese allgemeinen Fragen sind. Und genau da liegt mein Problem mit der Matrix, es gab im Subtext der Inszenierung nur eine "richtige" Pille, obwohl uns der Film gesagt hat, es wäre eine Entscheidung.
    Gute Beispiele für modernere Filme mit denselben Thematiken sind bspw. Fight Club in seiner Dekonstruktion – auch 1999, ironischerweise – und Ex Machina in seiner Vielseitigkeit. Oder Westworld!

    Ich denke aber, der Reiz der Matrix war auch damals schon nicht, diese Themen besonders tiefgängig zu behandeln, sondern sie überhaupt in einen unterhaltsamen Mainstream-Blockbuster zu verpacken. Sie hat definitiv zum Überlegen angeregt, aber weniger durch ihre Inszenierung (wie bspw. Inception und The Dark Knight später), sondern eher, weil sie die Zuschauer auf die Themen hingewiesen und dann eine unterhaltsame Coole-Erlöser-Story mit Bullet Time erzählt hat.

    Zitat Zitat
    Zu den persönlichen Geschichten und auch Animatrix kann ich auch nur sagen, dass dem Film diese Sachen zwangsläufig abgehen mussten [...]
    Ich unterbreche dich an der Stelle, denn wenn eine Reihe mit drei Filmen sowas Grundlegendes wie die Charakterisierung der handelnden Figuren praktisch auslässt, ist das entweder eine Frage der Prioritäten (imho hier der Fall!) oder die Macher haben einfach mal hart verkackt. Von meiner Warte aus kann sich da nicht mal ein einzelner Film herausreden, zumal selbst Speed Racer von den Wachowskis vielfach besser ausgebaute Charaktere hat. Und einer davon ist ein Schimpanse.

    Dann wiederum können wir unsere Hoden beruhigen, die Matrix wird doch nicht rebootet. Schauen wir mal, ob sie es aktualisiert kriegen oder letztlich auf Nostalgie gehen.

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