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War das nicht etwas, das im Original absichtlich unklar gelassen wurde?
Durchaus der ganze Film spielt neben der Kiste der sich aus der Sklaverei befreienden Androiden und des Menschseins des Kunstmenschen in dieser Verbindung ja auch mit dieser Frage, wenn sie so aussehen, denken und fühlen können wie wir, was unterscheidet sie eigentlich noch von uns? Und Decker war dann der Aufhänger der zunächst als menschliche Identifikationsfigur die Hauptrolle bzw. den Hauptzugang der Zuschauer zu dem Film mimt, biss durch die Darstellung seines Lebens und dem was wir erfahren zunehmend die Frage aufgeworfen wird, ob er selbst überhaupt ein Mensch ist und wir dann dadurch entsprechend überrascht (Aristoteles würde von geschockt sprechen) sind und uns entsprechend selbst hinterfragen. Wobei das dem Film auch in der Meta anhand der tatsächlich gemachten technischen Entwicklung nach ihm gelingt mit In vitro befruchtung bspw., wo seinerzeit in der Diskussion (freilich noch ohne die Implikation von ggf. genetischer Modifikation) schon der Begriff des Homunculus auftauchte und man dann anhand von Blade Runner dann auch bezüglich der Frage nach dem Menschsein ins Schlingern kommt.

Allerdings das Decker zum Ende hin doch kein Replikant ist, wird auch schon während des Kampfes gegen den reichlich mächtigen Androiden angedeutet, in dem Decker wegen seines Menschseins physisch deutlich unterlegen ist.

Interessant in diesem Zusammenhang auch wie menschlich und z.T. symbolisch positiv besetzt die Replikanten dargestellt werden und wie kalt und gefühllos Decker und seine Umwelt filmisch eingebettet werden, man erinnere sich nur an die Szenen in seiner Wohnung und wie man ihn privat erlebt. Hingegen wird zum Ende der Hauptantagonist sogar noch mit einer fast schon messianischen Symbolik ausgestattet, Licht und Tauben bspw.

Eigentlich erstaunlich das Blade Runner seinerzeit ein Flop war und erst nachträglich Anerkennung erfuhr.